Wir haben wieder ein kleines Kunststück hinbekommen und es am Sonntag vor um neun aus dem Haus geschafft – ohne Stress. Tatsächlich haben wir quasi den Status Semi-Profi-Familie erreicht. Reibungslos und ohne Hast wird gefrühstückt, sich angezogen, Kram eingesammelt und zur Haltestelle aufgebrochen. Sogar einen Special Move haben wir drauf: Wir haben vorausgesehen, dass wir mit der Straßenbahn den Bus verpassen werden. Unter der Woche ist es schon eher selten, dass man mit der 11 die 63 erwischt, Sonntags klappt das nie. Darauf, immerhin, ist Verlass. Heute wird die Straßenbahn mit 4 min Verspätung angezeigt, von 6 Minuten Umsteigezeit bleibt da nicht viel. Lieber laufen wir die eine Haltestelle zum Bus; Der hat, wie vermutet, 2 min Verfrühung. Während wir in den Bus steigen, ist von der Straßenbahn in der Gleisschleife noch garnüscht zu sehen. Special Move!In Dresden gibt es einen kleinen Verein, der sich um Eichhörnchen kümmert: Den Hörnchenhausen e.V.. In Privatinitiative hat Frau Gräfe mit der Hörnchenrettung begonnen und engagierte Mitstreiter gefunden. Ehrenamtlich kümmert sich nun der Verein um der Eichhörnchen Belange – Nisthilfen, Fütterung, verletzte Tiere usw.. Für alle Interessierten gibt es Führungen zu allem rund um die putzigen Nager. Weil nächsten Dienstag der Tag des Eichhörnchens ist, hat die Sächsische Zeitung darüber geschrieben. Eine erste wage Ahnung bekomme ich schon im Bus, irgendwie sind für Pillnitz und die Jahres- und Uhrzeit wahnsinnig viele Leute an Bord, vor allem Familien. Die Ahnung verdichtet sich, als sehr viele am Pillnitzer Platz aussteigen und zur Alte Wache laufen.Offenbar ist man auch hier überrascht, wie viele heute zum Eichhörnchen gucken gekommen sind. Sonst nehmen eher so 30 Leute teil, heute hatte man mit vielleicht 60 gerechnet, gut 200 sind jetzt da; Das Fernsehen in Gestalt des mdr auch.Wir schicken die Kinder nach vorn, für die ist das, glaube ich, am interessantesten. Was nicht heißen soll, das wir nicht auch etwas lernen. Zum Beispiel ist es ein Märchen, die dunkelbraunen bis schwarzen Eichhörnchen seien eingewanderte, die die heimischen roten verdrängen: Nö, es kommen natürlicher Weise alle Farben hier vor. Was tatsächlich nicht hierher gehört sind die Grauhörnchen, die gibt es hier aber auch nicht – noch. Recht umfangreich und hauptsächlich für die Kinder werden die Bedürfnisse der Eichhörnchen erläutert, vor allem, was man füttern kann, und was besser nicht.Eine wildgerechtere Versorgung der Eichhörnchen sorgt auch für eine Entlastung der Auffangstation. Durch Unfälle im Straßenverkehr oder Baumfällarbeiten oder Freigängerkatzen gibt es immer noch genug zu tun.

Schon beeindruckend wieviele sich hier von einer Station zur nächsten bewegen.Und natürlich gibt es auch Eichhörnchen zu sehen. Hier in Pillnitz sind die Eichhörnchen an Menschen gewöhnt; Anfassen ist natürlich trotzdem Tabu! So nah lassen sie einen aber eh nicht kommen. Die Kinder füttern Hasel- und Walnüsse, die der Verein mitgebracht hat.Der Hörnchenhausen e.V. hat keine eigene Webseite, aber in den sozialen Netzen findet man sie.

Mehr als eine Stunde hat die Führung gedauert, die Menschenmassen haben sich recht schnell verlaufen. Wie streunen selbst noch ein wenig durch den Englischen Garten, offenbar haben die Eichhörnchen aber doch schon genug Futter bekommen. Wir finden keine mehr, was vor allem Jannika enttäuscht.

Ein Ziel haben wir noch. Hinterm Pillnitzer Schloss liegt die Bäckerei und Konditorei Wippler, dort wird auch glutenfrei gebacken. Weil es dort aber im Café schon mittags brechend voll ist, nehmen wir doch nur etwas mit und fahren wieder nach Hause.

(swg)

Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, das Musk gezwungen werden musste, per Gericht, Twitter zu kaufen, so wie er es großspurig verkündet hatte? Mir war damals schon nicht plausibel, warum es eine gute Idee sein sollte, ihm das aufzuzwingen. Aber vor dem Hintergrund aktueller Weltpolitik: Will das eigentlich noch jemand wissen?

(swg)

Der Jahreswechsel macht mich inzwischen einigermaßen ratlos. Die Böllerei hat unfassbare Ausmaße angenommen. Vereinzelt knallt es schon vor Weihnachten, zwischen den Jahren setzt dann ein sich immer weiter steigerndes Stakkato der Böllerei ein. Am 30. schlug es Mitternacht und dazu setzte ein Geböller ein, als hätte sich halb Dresden geirrt und wäre einen Tag zu früh dran mit dem Jahreswechsel. Aber das ist noch nichts im Vergleich mit dem Fanal am 31. Dezember. Es müssen unfassbare Mengen an Feuerwerk unter den Leuten sein. Dazwischen erschüttern (!) Explosionen das Haus, die Fenster wackeln, der Boden vibriert. Man kann das unmöglich noch als Feuerwerk betrachten, Bomben trifft es eher. Was reitet die Leute? Sind die alle so dermaßen krank?

Es ist das erste Jahr, an dem wir das Haus nicht verlassen, wir verzichten auf den Abendspaziergang und einen Blick aufs feiernde Dresden. Einerseits schläft Mika, andererseits verspürt niemand von uns Lust darauf, draußen spazieren zu gehen. Die Geräuschkulisse klingt nach Krieg und wir wohnen mitten in der Kampfzone. Man möchte fast die Fenster verdunkeln … Wir vertreiben uns den Abend mit spielen und essen. Mitternacht stoßen wir an und gucken gebannt auf Dresden runter, was dort abgebrannt wird – vom Schlafzimmerfenster aus. Das Stadt-Feuerwerk geht im restlichen privaten beinahe unter.

Auch heute Abend geht es vereinzelt noch weiter, und wahrscheinlich machen nur die stürmischen Winde dem ‚Spaß‘ jetzt ein Ende. Es ist die letzten Jahre schon immer heftiger geworden, was die Leute so abbrennen, aber auch dieser Jahreswechsel toppt es erneut. Ich weiß auch nicht.

(swg)

Warum ist das so ein Elend mit den Fahrradwerkstätten in meiner Umgebung? Ich gebe Wartungssachen gerne mal ab, insbesondere, wenn man sich dabei ordentlich dreckig macht. Es mangelt mir schlicht an einer eigenen Werkstatt und Zeit ist halt auch kein zu unterschätzender Faktor. Zudem lässt sich nicht alles mitten im Fahrradkeller erledigen. Oder auf dem Esstisch. Weder bin ich geneigt da viel Dreck zu machen, noch kann ich den ganzen Tag ungestört schmierige Einzelteile herumliegen lassen. Irgendwo muss die Familie essen und so ein knapp Zweijähriger hat ganz eigenen Vorstellungen davon, womit man spielen kann.

Mein Faltradprojekt »Bernds« muss endlich mal zu Potte kommen. Wenn ernsthaft Frost und Glätte einsetzen braucht Maria ihren Falter wieder. Mit Spikes. Beim Zusammenbau musste ich betrübt feststellen, dass die Nexus im 1. und im 5. Gang ‚durchdreht‘, also keinen Vortrieb erzeugt. Nun liegt die dort verbaute Shimano Nexus 8 schon fast 6 Jahre herum. Damals hab ich die Nabe als quasi-neu von einem Händler gekauft und gleich in einen 20″-Laufrad-Satz einspeichen lassen. Die Schaltnabe war aus einem Kundenrad, der dann doch was anderes wollte. Fast gar nicht gelaufen sollte sie sein. Tja. Ein Tipp aus dem Radforum war ‚altes, klebriges Fett‘ am kleinen Rollenfreilauf, der klebt und somit fehlt der Vortrieb: Wartung mit neuem Fett angedeihen lassen und dann weitersehen.

Wie gesagt, schmutzige Sachen gebe ich gern in eine Werkstatt. So eine Nabenwartung mit Ölbad und neu fetten ist eine ziemliche Sauerei, aber eben auch eine Standard-Leistung im Fahrradladen; Sollte mithin kein Problem darstellen. Den Fehler hab ich ausführlich beschrieben und vorgeführt, die Werkstatt soll mal gucken, ob es nur altes Fett oder vielleicht eine andere Ursache ist.

Die Wartung wurde innerhalb eines Tages erledigt – gut – aber die Diagnose lautete „Nabe kaputt, kannisch ooch nüscht machen“. Hm, schade-scheiße, erstmal wieder heim. Gestern bot sich dann die Gelegenheit vorm Advents-Kaffeetrinken bei meinen Eltern mal dort die Werkstatt zu nutzen und selber in die Nabe zu linsen. Den Getriebekörper rauszuholen ist nicht schwer. Was soll ich sagen:Wenn der kleine Rollenfreilauf gänzlich fehlt, fehlt es natürlich auch an Vortrieb. Wie die Getriebeeinheit komplett aussieht, kann man drüben bei 2rad.nrw angucken. Ich glaube meine nächsten Wartungen der Nabe mach ich dann auch selber – hier gibt es drei Fahrräder mit der Nexus 8.

Meine Bonusfrage allerdings lautet: Was taugt eine Werkstatt, die, obwohl auf das Problem ausführlich hingewiesen, so einen Fehler nicht sieht? Solche Erlebnisse ziehen sich durch alle meine Werkstattbesuche. Schlampig ‚eingestellte‘ Bremsen, schlecht wiederbefestigte Schutzbleche, nicht korrekt sitzende Lenker am Kinderfahrrad, krumme Sclaverant-Ventile wg. Grobmotorikern an der Luftpumpe, Seitenschlag an Felgen, die eigentlich gerade gezogen werden sollten. Ich weiß nicht, warum ich Geld für Service lassen soll, den ich den dann selber komplettieren muss. Ich brauch ’ne eigene Werkstatt, es führt kein Weg mehr dran vorbei.

(swg)

PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com