Wie versprochen nun also der (in den naechsten zwei Monaten regelmaessige) Report aus St. Petersburg – direkt und original nur von Henner!
Am Sonnabend Abend bin ich also hier gelandet, um genau zu sein auf dem Pulkovo-Airport. Dort musste ich erstmal eine Migrazionaja Karta ausfuellen und gaaaaanz lange anstehen bis ich wirklich russischen Boden betreten durfte. Diese Karte braucht man uebrigens zur Registrierung bei den hiesigen Behoerden. Das dauert dann nochmal drei Tage aber wird gluecklicherweise von der Uni uebernommen.
Naja, also ne reichliche Stunde nach Landung aus dem Flughafen raus und nach dem Typen mit meinem Namen auf nem Schid Ausschau halten. Der war natuerlich nicht zu sehen. (In der letzten Mail der Uni stand irgendwas von maximal ner halben Stunde warten…) Folglich kurz Panik schieben – Henner allein in St.Petersburg, es regnet wie aus Kuebeln und verstehen tut mich eh keiner. Und dann doch noch den Typen leicht abseits entdecken! Erste Huerde ueberwunden. Aber eben nur die erste! Mein Russisch ist naemlich „otschen plocho“ und mit Englisch haben die es hier nicht so. Aber Anna aus England ist auch gerade erst vor ein paar Stunden angekommen, war schon mal zwei Jahre in Russland und kann mir deshalb ein paar Dinge zur Gastiniza und der Umgebung erklaeren.
Die am Morgen geschmierten Broetchen retten mich ueber den Abend, denn Geld tauschen geht selbst 21:00 nicht mehr, und das wars dann auch schon fuer den ersten Tag.
Der Stadtteil hier ist uebrigens der Hammer: Prohlis ist ein Scheissdreck dagegen und Marzahn schaetzungsweise halb so gross wie diese Betoninsel. Und die bauen doch tatsaechlich immer noch so. Ueberall schiessen Hochhaeuser aus dem Boden, zwar etwas moderner aber grundsaetzlich noch genau so haesslich Gluecklicherweise beschraenkt sich das auf die Aussenbezirke. Das einzig schoene ist der Blick auf die Newa-Muendung, wobei der nicht direkt aus meinem Zimmer zu geniessen ist.
Apropo Zimmer: Das Klischee vom russischen Wohnheim wird nicht ganz erfuellt, die Einrichtung ist ganz annehmbar, nur die Geraeuschkulisse aus Wasserrauschen in den Leitungen, Alarmanlagen der Autos und Polizeisirenen ist etwas nervig. Zimmergenossen hab ich auch noch keine (mal abgesehen von den kleinen Krabbeltierchen, die einem hier und da in Bad und Kueche ueber den Weg laufen), also eine Wohnung fuer vier Personen ganz fuer mich allein.
Ansonsten kann man hier ganz gut auskommen – Ladenoeffnungszeiten werden nicht so streng (oder eigentlich gar nicht) gehandhabt, weswegen eigentlich zu jeder Tageszeit Einkaufen moeglich ist. Da stehen mir dann hoechstens die
nicht vorhandenen Sprachkenntnisse im Weg. Aber die versuch ich ja aufzubessern.
Uni hab ich nur Mo., Di., Do. und Fr. jeweils zwei bis drei Stunden (90min). Das heisst morgen erstmal frei und Zeit sich St. Petersburg von seiner schoenen Seite anzuschauen.
Soviel fuers erste.
Doswidanja sagt der Henner
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