Archives for the month of: November, 2006

Ich geh gerne Einkaufen. Und ich hasse Einkaufen. Vornehmlich liegt das an den Verkäufern.
Gestern hab ich leider feststellen müssen, dass sich die Beschichtung auf meinen Brillengläsern ablöst. Es wahr erst 17:00 und mein „Stammoptiker“ ist bis 18:00 geöffnet. Eine Ersatzbrille wollte ich kaufen, sonst können die Gläser schlecht an den Hersteller geschickt werden.
Letztes Jahr hatte ich dort meine Brille gekauft und war von der Beratung und dem Umgang hellauf begeistert: Eine Bulgarin mittleren Alters bediente. Resolut aber höflich und dem Kunden helfend zur Seite; zeigte ein paar Modell ging auf Vorlieben ein.
Lustig war, wie sie mit dem total fahrigen, hibbeligen älteren Herren umging, den seine Brille drückte – ‚geht gar nicht, ist doch unmöglich!‘ und dabei halb aufgelöst. Sie mit rollendem R: „Na jetzt kommense erstmal her – kommen Sie – setzen Sie sich und dann schau ich mir das mal an!“. ‚Oma macht das schon‘, kam in meinen Gedanken hinten dran. Brav hat er sich dann auch hingesetzt. Ich musste grinsen.
Aber gestern? Gleicher Laden, andere Verkäuferin. Von einer Verkäuferin erwarte ich schon, dass sie eine Meinung hat und mir auch sagt, ob die Brille in mein Gesicht passt oder nicht. Ich hab 15 – in Worten fünfzehn! – Minuten gebraucht, bis die Gute endlich angefangen hat mitzudenken. Sowas nervt kolosal und ich kanns nicht verstehen. Sah sie ihren Feierabend um 18:00 gefährdet? Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, ich würde hier grad stören. Die Bulgarin war da und ich hab mich am meisten über mich selbst geärgert, nicht nach ihr gefragt zu haben. (swg)

Ich bau mir hier gerade meinen neuen Korridorschrank. Der Baumarkt hat gesägt, jetzt bohr ich noch die Löcher für die Exzender und fräs die Kanten rund. Fingerübung für größere Sachen.
Dabei hab ich die Ohren frei und geb mir deshalb was drauf: The Wordnerds. Dave Shepherd, sein Bruder Howard Sepherd und Howard Chang erklären in ihrem Podcast die Herkunft und Bedeutung von Worten und wie man sie verwendet. Na klar: englisch. Da Howard den Ph.D. in German hat bekommt man immer mal Einblick, welche Worte von hier so über den großen Teich geschwappt sind und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Sprache existieren. Unterhaltsam, wöchentlich, eine halbe Stunde lang and very educational. Zweimal Musik gibts auch drin.
Die alten Folgen von Beginn an sind auch noch da. Mitte 2005 hab ichs nicht mehr verfolgt, weil… keine Ahnung, warum eigentlich? Ich hol grad nach, was ich versäumt habe. (swg)

The Wordnerds
A weekly podcast about words, language, and why we say the things we do

ist einfach immer wieder genial. (auf mdr-Figaro)
(swg)

Turnusmäßig ist mal wieder einer ausgetickt. Ledermantel & Gasmaske, Knarre und Sprengsätze hatte der dabei. Ein Wunder, das es „nur“ Verletzte gab.
Reflexmäßig kommt gleich wieder mit jeder Meldung „gewalttätige Computerspiele verbieten!!1!“ aus dem Radio gedröhnt. Ein weitergehender Behandlungsvorschlag? Nö, das Verbot allein solls schon richten. Hallo! Internet, ihr wisst schon: Datenübertragung zwischen Datenverarbeitungsanlagen zum Zweck der Unterhaltung und des Informationsaustausches – will damit sagen: das kann gar nicht funktionieren. Die Leute, die bei einem Verbot nicht an die Spiele rankämen, sind nicht die gefährdete Gruppe. Der labile Rest verbiegt sich trotzdem weiter in CS die Psyche als SEK oder Geiselnehmer oder in anderen Spielen, bei denen das rumgeballere noch viel mehr im Vordergrund steht.
Es ist doch immer das gleiche: Politiker mutieren zur Parolenschleuder, die Einfache Lösung (TM) wird propagiert und insgeheim hofft man, dass sich in ein paar Wochen eh kein Aas mehr dafür interessiert. Aber hey: man war in der Presse! Nicht wahr Herr Wiefelspütz und Herr Schönbohm? „Bundesinitiative“ – na da bin ich gespannt.
Genauso reflexmäßig quieken natürlich die Counter-Striker auf: Das wären ja nicht die Spiele, die das machen, das ignorante Elternhaus ist dran schuld. Genau: »Ich wills spielen, soll die Familie sich gefälligst um ihren missratenen Nachwuchs kümmern, ey, und genau die Schule man!!!1!« Was soll das? Dieser Artikel passt dann nicht da rein. Die Spiele sind ein Teil des Problems! Ich bin nicht bereit das regelmäßige Austicken einiger zu tolerieren, weil einige in ihrer Freizeit Krieg auf dem Bildschirm spielen wollen.
Ich würde mir ja mal eine wirkliche Diskussion wünschen. Eine, der die Analyse vorangestellt wird, wie es dem Ausgetickten eigentlich ergangen ist. Echte Ursachenforschung. Vielleicht käme man dann auf noch ein paar andere Sachen, die man richten müsste. Aber es wird wieder beim „Computerspiele verbieten!!“-rufen bleiben. Passieren wird am Ende gar nichts und in zwei Wochen haben alle schon wieder ganz andere Probleme.

Ehrlich Leute, mir wärs egal, ob ich als Erwachsener CS und Konsorten kaufen könnte oder nicht. Das zweite wär mir fast lieber. Es ist schlicht die dümmste Art, seine Freizeit zu verbringen. Üben, wie man möglichst schnell und taktisch intelligent Leute abmurkst? Widerwärtig. Wozu? Last Euch das mal auf der Zunge zergehen: „Weils mir Spaß macht!“. Wie bekloppt kann man sein? Ach ja, der Teamgeist, voll cool! Geht Basketball spielen oder sonst ein Teamspiel! (swg)

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