Debian hat meinen eee PC inzwischen heimgesucht. Xandros wurde einfach weggebügelt. Ich habe mir, wie im eee-Wiki von Debian empfohlen, das Bootimage auf eine olle MMC-Karte (32MB) geschrieben, diese im Kartenschacht des e³ versenkt und ihn booten lassen.
Partitioniert war die SSD für Xandros in drei Teile: eine große, fast 16GB umfassende Partition und zwei kleine 8MB-Partitionen. Die 8er hab ich stehen lassen (weil ich irgendwo gelesen hatte, dass man die evtl. noch beim Booten oder wg. BIOS-Updates braucht?).
Nachdem das Basissystem aufgespielt war, habe ich noch das Übliche dazugeholt: X, XFCE, OOo, Pidgin, *bla*. Wichtig vielleicht noch für den WLAN-Zugang: der wicd fürs bequeme Luftnetzwerken.
WLAN wollte natürlich auch unter Debian erstmal nicht. Das erste Problem war, dass die module von madwifi-eee sich nicht laden ließen, bzw. sofort wieder rausgeschmissen wurden. Diese habe ich deinstalliert. Ich habe dann die Sourcen aus dem deb-Repository gezogen und mit build-essential gebaut. Jetzt ließen sie sich laden. Wicd kann aber trotzdem keine Verbindung herstellen. Bemühe ich wpa_supplicant
direkt klappt es aber.
Cosmos2251:/# cat /etc/wpa_supplicant/mywlan.conf ctrl_interface=/var/run/wpa_supplicant ctrl_interface_group=user network={ ssid="meinAP" proto=WPA key_mgmt=WPA-PSK pairwise=CCMP TKIP group=CCMP TKIP WEP104 WEP40 psk="meinkey" priority=2 }
Gekauft hab ich den e³ wegen eines Features: das integrierte UMTS-Modem. Immer-Überall-Internet. Cool. Eine Fonic-SIM-Karte rein und pro angerissenem Tag 2,50€ zahlen. Das Guthaben wird prepaid vorgehalten und kann auf deren Webseite einfach aufgeladen werden (Bankeinzug). Für meine gelegentliche Nutzung ist das voll ok. Sollte ich wirklich mal nur ein paar Minuten online brauchen, kann ich über O2 per angekabeltem Handy online gehen (GPRS).
Drin ist im e³ ein Huawei E620, angebunden per USB:
Cosmos2251:/# lsusb Bus 005 Device 023: ID 04f2:b071 Chicony Electronics Co., Ltd Bus 005 Device 022: ID 12d1:1001 Huawei Technologies Co., Ltd. E620 USB Modem Bus 005 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub Bus 002 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub Bus 003 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub Bus 004 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0001 Linux Foundation 1.1 root hub
Anwesend ist es, so weit so hübsch. Wir brauchen noch den pppd, den wir uns per
Cosmos2251:/# apt-get install ppp
besorgen. Für die bequeme Nutzung mit GUI bietet sich umtsmon an. Leider klappt das bei mir aber nicht (v0.9.71). umtsmon erkennt mein Modem, sieht die Signalstärke des Netzes und kann auch ein Einwahlprofil anlegen, aber beim Verbindungsversuch kommt immer ein PPP-Fehler.
Also machen wir das händisch mit pon und poff. An drei Dateien müssen wir dazu erstmal fummeln. Zuerst legen wir /etc/ppp/peers/fonic
und /etc/chatscripts/fonic
an. Nachstehend der Inhalt beider Dateien:
Cosmos2251:/# cat /etc/ppp/peers/fonic hide-password noauth connect "/usr/sbin/chat -v -f /etc/chatscripts/fonic" debug /dev/ttyUSB0 115200 defaultroute noipdefault user swg remotename fonic ipparam fonic usepeerdns
Cosmos2251:/# cat /etc/chatscripts/fonic ABORT 'BUSY' ABORT 'NO CARRIER' ABORT 'VOICE' ABORT 'NO DIALTONE' ABORT 'NO DIAL TONE' ABORT 'NO ANSWER' ABORT 'DELAYED' REPORT CONNECT TIMEOUT 5 # Herstellereinstellungenladen '' 'AT&F' # Initialisierung / Reset OK 'ATZ' # PIN notwendig? # Antwort ist "SIM-PIN" wenn wir sie haben wollen # Antwort ist "READY" wenn sie schon drin ist OK 'AT+CPIN?' TIMEOUT 20 # Suchen nach READY und wenn es nicht kommt, PIN eingeben READY-AT+CPIN=$$$$-OK \c TIMEOUT 45 '' '\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d\d' '' AT OK 'AT+CREG=1' # APN waehlen OK 'AT+CGDCONT=1,"IP","pinternet.interkom.de"' # ispnumber OK-AT-OK "ATDT*99#" # ispconnect CONNECT \d\c
Anstelle der $$$$ muss die PIN Eurer Sim-Karte rein.
In die Datei /etc/ppp/pap-secrets muss für die Verbindung ein Nutzer und Passwort rein: Im Prinzip werden diese für die Verbindung zum Provider ignoriert, aber pppd will es. Geben wir ihm also einfach die Zeile "leer" fonic "leer"
mit auf den Weg.
Eine ppp-Verbindung kann man mit dem Befehl pon
aufbauen und mit poff
wieder beenden. Mit plog
bekommt man eine Ausgabe zum Status. Im Ganzen sieht mein Einwahlkommando so aus:
Cosmos2251:/# pon fonic && plog -f
Beendet wird die Verbindung einfach mit
Cosmos2251:/# poff fonic
Damit man das als normalsterblicher Nutzer darf, sollte man sich der Gruppe dialup hinzufügen. Wer mag, schreibt die Einwahlzeile in eine Scriptdatei und ruft lieber diese.
Genutzt hab ich UMTS bisher nur einmal, am Tag, als meine Fonic-SIM-Karte freigeschaltet wurde: Im Kino nach Filmanfang noch schnell bei ebay mitgezockt :). (swg)
Das mit comgt probier ich mal aus, Danke. Den umtsmon hatte ich schon als root versucht, es wollte aber trotzdem nicht. Mit den Scripten geht’s – meiner Mutter würde ich sowas aber nicht zumuten wollen ;)
Bei mir läuft momentan noch ein 2.6.26er Kernel, weil WLAN mit dem 2.6.30 gar nicht funtkionierte. Ich hatte aber auch keinen Bock lange rumzupfriemeln woran es wohl diesmal liegt. Ich brauch meinen Reisebegleiter als Reisebegleiter, nicht als Pausenfüller :p
Danke für Deine Tips.
Hallo!
Netter Beitrag, dazu ein paar Ergänzungen:
1. Für das UMTS-Modem einmal comgt ausführen (comgt ist ein Paket, nach der Installatioin muss aber einmal ausgeführt werden.
PPP startet NUR wenn man umtsmon als root startet (auch mit sticky bi und anderen Tricks ging es nicht: umtsmon als root starten. Dazu am Besten mit „sux“ in der Konsole root werden.
2. WLAN läuft prima mit wicd, allerdings wird ein Kernel neuester Arrt benötigt. Ich verewende 2.6.32, läuft prima. Mit 2.6.30 gabs noch Probleme. In meinem Netbook 1005HGO verwende ich das ath9k Kernelmodul. Device ist dann wlan0.
3. Grafische Beschleunigung und Effekte unter KDE laufen prima. Allerdings dürfen keine Kommanmdos (KMS) am Bootprpompt übergeben werden, also nix vga=XXX oder so.
4. console-common und keyboard-configuration beissen sich bei deutscher Tastatur. Mein Tipp: console-setup, keyboatrd-configuration und kbd-compat ergeben die beste Paketkonfiguration. Alles andere funktioniert nicht richtig.
Allgemein: Richtig eingerichtet macht das EEEPC 1005HGO richtig Spass! Bei mir istr es jetzt ein Clone meines Notebook, ur viel viel kleiner und schnuckeliger. Dazu längere Akkulaufzeit und einfacher zu transportieren.
Have fun!
Hans-J. Ullrich