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Auf Johnnys Anregung hin haben wir uns die Ausstellung von Thomas Demand angesehen. Er hat Szenen von Photographien aus Papier nachgebaut, anschließend photographiert und die papiernen Nachbauten zerstört. Übrig sind nun nur die Abzüge der Plattenkamera.

Was genau Thomas Demand da nachgebaut, photographiert und anschließend zerstört hat, erkennen wir in einigen Fällen: die verwüstet Stasizentrale und die Badewanne, in der Uwe Barschel gefunden wurde, sind klar. Anderes bekommen wir erklärt: Wir haben Glück, es gibt gerade eine Führung, die nicht mal Geld kostet – Danke. Zu erkennen sind die Szenen vor allem deshalb, weil sie aus dem kollektiven Gesellschaftsgedächtnis stammen – nahezu jeder kennt die Photos der vom Anschlag auf Hitler zerstörten Lagebesprechungsbaracke der Wolfsschanze oder eben Barschels Badewanne. Alles ist zwar aus Papier nachgebaut aber eben aus genau der Perspektive wieder abgelichtet worden, aus denen auch die Originalbilder entstanden.

Man sieht die den Arbeiten an, wann sie entstanden: Immer raffinierter wird Thomas Demand bei der Umsetzung. Je später, desto länger sucht man nach den verräterischen Details. Alle hier auf Photos gezeigeten Papiernachbauten entstanden übrigens in Originalgröße (ok, die Autobahnbrücke nicht…).

Die Texte zu Thomas Demands Bildern stammen von Botho Strauß. Sie beschreiben wohl ganz bewusst nicht die gezeigten Szenen, sondern zielen auf andere kollektiv bewusste Ereignisse, um die Bilder ganz bewusst neu zu interpretieren. Man findet zum Beispiel etwas zum Erfurther Schulmassaker, die Bilder zeigen aber Orte einer anderen Gewalttat.

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Mit dem Netbook in der Hand fällt man immer irgendwie auf. Diesmal bekomme ich sogar Probleme: Was ich da täte?!; wahrheitsgemäß: ‚Die Ereignisse um die Verwüstung der Stasizentrale nachschlagen?!‘ Ich solle es ausschalten!! worauf ich die blödeste aller Fragen stelle: ‚Warum?‘ Die Antwort ist bestechend einfach und soo naheliegend: ich könne ja die Texte abschreiben… -.- Sinnloser Weise verteidige ich mich ‚Aha, ist doch Unsinn, da eh schon in Strauß‘ Büchern veröffentlicht…‘. Sie könne ja nix dafür, das wäre die Weisung der Neuen Nationalgallerie, *bla*. Ich glaub eher, da wahr jemand übereifrig. *klapp* (swg, Maria)

Hoch, weit, ziemlich viele Touris laufen rum (kein Wunder, werden die ja auch busweise vorm Dom ausgekippt), dementsprechend ist es ziemlich laut. Man steht trotzdem ziemlich verloren hier in der riesigen Halle.

Die klugen und törichten Jungfrau sind leicht zu finden. In der Staufer-Ausstellung waren die des Magdeburger Doms auch beschrieben. Sogar ausgegrabene Entwurfsplastiken gab es dort.

An einer Seite stehen Tafeln zur Orgel. Auffällig, wie lieblos/schmucklos die Holzkästen um die Pfeifen aussehen, als hätte man sie in ein IKEA-Billy-Regal gestellt. Sowas sieht man häufiger, wenn die Orgel einer Kirche nach 1900 um- oder neu gebaut wurde. Schade. Die Bilder der alten Orgel zeigen einen prächtig mit Ornamenten verzierten Orgelkasten.

Hinsetzen wäre schön. Hier findet man aber keine Ruhe. Was essen. (swg, Maria)

Guck an, schlagartig ist das Museum leer. Die Rentner sind wohl geschlossen zum Mittagessen abgerückt… Es ist sogar kühler hier drin.

Den Püsterich wollte ich nochmal genauer sehen – aber so richtig erklären konnte niemand, warum Wasserdampf Feuer anfachen soll. Eine Möglichkeit wäre, wenn man ihn in das Feuer im Kamin stellt, reißt der aufsteigende Dampf Luft mit,die unten „hinterhergesaugte“ facht das Feuer an. Richtig glauben kann ich es nicht. Irgendwie müsste man das einfach mal probieren. Hat jemand ’nen alten Schnellkochtopf? ;)

Alles in allem gibts hier extrem viel zu lesen. Irgendwann kann man einfach nicht mehr stehen. Selbst angelehnt nicht. Der Überblick um 1200 ist umfassend, die Exponate – inklusive Sachsenspiegel – beeindrucken. Erfassen kann mans mit einem Mal kaum.

In den Dom müssen wir noch gucken. (swg, Maria)

Die Führung ist durch – wir auch. Jetzt gibt’s erstmal ’ne kurze Pause mit Kakao und Cola im museumseigenen Cafe. Hübsch, die Mittagssonne verbreitet Abendstimmung hier drin.
Es war durchaus interessant, nur leider konnte man unseren Führer schlecht verstehen: Das Museum ist rappelvoll und für uns gabs kein Audio-System, wie für die anderen Gruppen. Gefühlt vierteln wir hier übrigens den Altersdurchschnitt. Halbmumifizierte Zombies wanken hohläugig, mit schwarzen Kästchen in der Hand ferngesteuert durch die Gänge. Ok, es ist nur halb so dramatisch, manche Kästchen sind grau.
Ich hab bestätigt gefunden, was ich schon im Grassi-Museum gesehen hatte: Kunst auf Alltagsgegenständen gab es im Mittelalter offensichtlich nicht so richtig. Die war wirklich der Kirche vorbehalten. Ansonsten macht die Ausstellung einen umfassenden Querschnitt durchs Mittelalter – gut, dass müssen wir uns jetzt gleich nochmal genauer angucken. Wir pirschen jetzt nochmal duch die Räume. Außerdem: Wir haben ein weißes Kästchen ;) So viel zu sehen, so wenig Platz/Zeit/Ausdauer… Die Ausstellung ist, wie immer bei solchen eventartigen, zu groß. Aber hier gibt es sogar einen Mitmach-Raum: Musik im Mittelalter. Mal sehen. (swg, Maria)

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