Heute Nacht wollen wir wieder campen, unsere abendlichen Gelage haben ziemlich ins Kontor geschlagen. Einen Zeltplatz haben wir am Lago di Campotosto ausfindig gemacht. Uns ist nur etwas bange wegen des Feiertages, nicht das da alles voll ist.

Der Lago di Campotosto ist ein Stausee, die Mauern wurden in den 1930er Jahren errichtet und das ehemalige Torfmoor geflutet. An einer der drei Staumauern ist ein Wasserkraftwerk errichtet.

Wir nähern uns von der S.S.80 der Diga di Sella Pedicante und fahren dann links um den See herum.

Unglaublich viele Italiener campen hier wild. Wo die Autos können, parken sie den Straßenrand nahezu lückenlos zu. Liegt am Feiertag.

Fast verpassen wir unsere Auffahrt zum Zeltplatz Agricampeggio „Cardito“. Wir sind etwas enttäuscht, denn die Straße geht vom See weg. Oben stehen wir erst etwas unschlüssig in der Bar des Zeltplatzes. Die zwei Italienerinnen vor uns kleben an der Theke und smalltalken ununterbrochen und ungestört. Endlich bekommen sie ihren Caffe und schwirren ab.

Es geht ganz einfach, auf englisch: Wir sollen uns einen Platz suchen, aufbauen und halb/um fünf uns hier anmelden kommen.

Wir suchen nicht lang, vorn an der Kante finden wir eine schöne Stelle mit Panoramablick. Der Campingplatz ist großartig.

Bei einem Cappuccino erledigen wir die Anmeldung. Wir entdecken, dass hier nicht nur eine Bar untergebracht ist, sondern ein ganzes Restaurant. Dann ist das Abendessen doch gesichert – Einkaufen haben wir nämlich völlig vergessen.

Aber jetzt schnappen wir uns erstmal die Badeklamotten und laufen ans Seeufer runter. Unten feiern Grüppchen Italiener mal lauter mal leiser. Irgendjemand spielt eine Melodie, die anderen singen mehr oder weniger textsicher mit.

Wir finden ein Fleckchen am sehr steinigen Strand. Mit viel ah, uh, au & autsch wanke ich ins Wasser. Herrlich! Maria hat’s mit ihren Teva-Sandalen leichter.


Über die Brücke da drüben fahren wir morgen zurück. Was man von hier nicht sieht: Der See hat dahinter links noch einen großen Arm.

Der Wind frischt auf und die Wellen werden größer. Maria fröstelts. Gehen wir zurück. So schön, wie man oben im Zeltplatzrestaurant sitzt, wird das Aufschreiben noch mal so leicht fallen.

Den Vorsatz, etwas sparsamer zu sein, wird das Restaurant sicher wieder zur Makulatur werden lassen…

(Maria, swg)