Durch Österreich über Brixen, Bozen & Runkelstein bis zum Gardasee

Von Tegernsee aus lassen wir die Autobahn Autobahn sein und wenden uns direkt nach Süden. Die Strecke am Achensee vorbei ist sicher schön anzusehen. Leider schüttet es wie aus Eimern.


Einmal über die ersten Berge beschließen wir, auch die Maut bis Innsbruck zu sparen. Dort müssen wir für den Brenner dann eh extra bezahlen. Wir fahren Landstraße, was gerade hier in den Alpen seinen Reiz hat. Nach ein bisschen Rumgegurke in Innsbruck finden wir auch die Brennerzufahrt.

Immer höher kurven wir rauf zum Pass. Die Hänge stürzn beeindruckend steil zur Straße hin. Die plötzliche Stille, als wir auf der anderen Seite wieder runter fahren, überrascht: Flüsterasphalt. Nichts als leises Säuseln der Windgeräusche ist im Inneren noch zu hören – fast schon gespenstig.

Brixen bietet viel Altstadt, Kirchen und Sakralbauten.


Ganz kurz gehen wir durch die Pfarrkirche St. Michael und den Dom zu Brixen. Letzterer quilt über vor barocker Pracht.




Allzulange halten wir uns sonst nicht auf, nur mal gucken – eigentlich aus einem ganz anderen Grund: UMTS-SIM-Karte. Hier fällt uns aber endlich auf, dass die Idee, sich im deutschsprachigen Brixen mit einer UMTS-SIM-Karte zu versorgen, recht schlau gedacht ist, aber auch später in Bozen zum Scheitern verurteilt sein wird: Sonntag! Wir sind Spezis, Wind-Shops alle geschlossen…

Also gut, weiter geht’s nach Bozen. Etwas südlicheres Flair finden wir, einen offenen Wind-Shop natürlich nicht.

Nach einer kleinen Runde durch Bozens malerische Altstadt…


und einem Eis auf dem Marktplatz …

wollen wir Ötzi sehen! Überrascht treffen wir auf die entsetzlich lange Schlange vor dem archeologischen Museum.

So viel Zeit haben wir beim besten Willen nicht. Enttäuscht gehen wir runter zur Talfer.

Die Mode mit den „Liebesschlössern“ gibt es auch hier.

Auf den Flussauen der Talfer kann man sich vom stressigen Alltag erholen.

Unter den Bäumen liegen große Findlinge als Sitzgelegenheit oder zum drauf rumklettern. Und es gibt Wifi, frei.

Werfen wir noch einen Blick in den romanischen Dom „Maria Himmelfahrt“.

Wenn wir Ötzi schon nicht die Hand schütteln können: Einen Besuch im mittelalterlichen Schloss Runkelstein gibt die Zeit noch her. Unser Navi lässt uns ein paar Haken schlagen und wir brummen ein Stück den Berg hinauf.

Runkelstein ist eigentlich kein Schloss, sondern wurde als Burg errichtet. Erbaut 1237 oberhalb der Talfer zur Verteidigung der Handelsstraße, verlor es mit der verbesserten Artillerie relativ schnell an Bedeutung. 1385 kauften die Brüder Vintler die Burg und bauten sie für Repräsentationszwecke um.

Vom Parkplatz aus erstolpert man den steilen, kopfsteingepflasterten Kaiser Franz-Joseph-Weg.

Immer wieder bieten sich herrliche Blicke auf das Talfertal und Bozen.

Oben steht man vor einer typischen „Ritterburg“, wie man sie sich als Kind so vorstellt: Burggraben, Zinnen, Turm, grauer Fels und Stein. Alles da.

Foto: suedtirol.altoadige | Original | cc-by-2.0

Oben an der Wand hinterm Balkon sind ein paar der Fresken zu sehen, die die ganze Burg auch innen zieren.

Im Inneren zeigen die Fresken Szenen aus verschiedenen Heldendramen/-sagen. Verantwortlich dafür sind die Brüder Vintler. Wegen des Fotoverbots haben wir keine weiteren Bilder.

Es wird Zeit, aufzubrechen. Der Gardasee ruft. Wir brauchen noch einen Zeltplatz und da Italien gerade Ferien hat, dürfte das trotz des bescheidenen Wetters schwierig werden.

Wir behalten Recht und müssen etwas rumkurven, bis mal nicht „Completo“ dransteht. Aber in Riva del Garda werden wir fündig

Logo.
Und man gibt sich gelassen: „find a Place, then come back here.“ Unser Zelt kriegen wir immer irgendwo dazwischen gequetscht.

Die Nachtruhe ist gesichert und jetzt gehen wir eine Pizza essen. Zurück zum Zeltplatz geht’s an der Uferpromenade entlang. Nächtlich funkelt der Gardasee.

(Maria, swg)