Tjaja, unser guter Vorsatz die letzten Tage war ja immer, nicht allzuspät aus dem Tee zu kommen. Das klappte auch einigermaßen gut, aber die Zeit kann man anschließend leicht verplempern. Zum Bespiel im Auto auf der Straße.
Unser Ziel ist die Gola dell‘ Alcantara, eine Schlucht im Basaltgestein, durch die sich der Fluss Alcantara stürzt. Um dahin zu gelangen, müssen wir von Catania an die Nordflanke des Ätna. Wir nehmen die Fernverkehrsstraße SS114, die Autobahn zwischen Messina und Catania kostet Maut, die wir uns sparen möchten. Verwöhnt von den Pisten bei Ribera bekommen wir einen gehörigen Dämpfer: Die SS114 windet sich durch alle winzigen Orte. Schlimmer sind aber die größeren, hier ist sie auch die Haupt-Geschäftsstraße. Oft geht es nur im Schritttempo voran. Für gerade mal 55 km brauchen wir fast zwei Stunden.
Bevor wir uns in die Schlucht stürzen, gibte es un Caffe e un Cappuccino und Brei für Alina. Während wir sitzen und gucken Leute: die obligatorische Pfadfinder-Gruppe lärmt nebenan und wie immer freuen sich sogar die Kinder über Alinas ungelenke Gehversuche.Außerdem stolpern ein paar Touristen vorbei – die sprechen alle deutsch.
Na dann mal los. Seit 2011 haben sich die Eintrittspreise etwas erhöht, unser Reiseführer spricht von 5,- €. Heute sind es 8,- €, die sich aber lohnen. Man kann zwar auch ohne Eintritt runter zum Fluss, aber der Botanischen Park bietet ein paar wunderbare Ausblicke von oben auf den Alcantara in seiner schmalen Schlucht.Da drüben sieht man den Fahrstuhl, mit dem man auch runter zum Fluss fahren kann, mit dem Eintritt ist auch der nutzbar.
Nachdem wir von oben geguckt haben, laufen wir jetzt doch die Treppe (die man auch ohne Eintritt nutzen kann) runter. Wenigstens ein Mal wollen wir die Füße nass machen.Wir müssen uns sogar nasse Füße holen, sonst kommen wir nicht zum Fahrstuhl.Auf zu Etappe zwei zum Fahrstuhl.Ein letzter Blick über den Fluss,
dann bringt uns der Fahrstuhl flott nach oben. Um nach Hause zu fahren, ist es eigentlich noch zu früh. Auch zeigt unsere Karte noch einen weiteren Weg auf der anderen Seite des Parkplatzes. Hier gibt es noch mehr Botanik zu beguckenund man kann nochmal einen Blick runter zum Alcantara werfen.
Und es gibt einen Spielplatz! Alina grinst auf einem Federvieh.Wippt.Rutscht.Schaukeln klappt eher nicht. Und es ist ein guter Platz für ihren nachmittäglichen Obstbrei.
Zurück nach Hause nehmen wir nicht die SS114 sondern die Autostrada. So arm wird uns die Maut nicht machen. Für das kostenpflichtige Stück werden gerade mal 1,40 € fällig. Und obwohl unsere Strecke mit 71 km länger als der Hinweg ist, brauchen wir nur eine dreiviertel Stunde… Maut sparen lohnt nicht!
(Maria, swg)
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