Sorry, zu privat für die Öffentlichkeit. Vielleicht klappt’s nach dem Login?
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Unsere Zeit in Prag ist um. Bis zehn müssen wir aus dem Apartment sein.Da es mit dem Parken in dieser Stadt nicht so gut bestellt ist, brechen wir direkt Richtung Heimat auf. Direkt nach Hause wollen wir dennoch nicht. Wir werden einen Zwischenstopp in Mělník machen. Dort fließt die Moldau in die Elbe – oder umgekehrt, behauptet man da.
Mělník ist eine typische Kleinstadt. Die Modernisierung am alten Stadtkern mit einem „Zentrum“ aus Beton ist gründlich schief gegangen. Der alte Marktplatz ist davon glücklicher Weise verschont geblieben.Wirklich sehenswert ist das Schloss. Es gehört wieder den Nachfahren derer von Lobkowitz.100 Kč kostet die Besichtigung der Räume. Auf Fotos haben wir verzichtet, weil’s nicht gewollt ist.
Vor der Burg hat man einen herrlichen Blick über Elbe und Moldau.Neben dem Schloss steht die Propsteikirche St. Peter und Paul.Es geht wieder auf drei, Alina kriegt Hunger und wir suchen uns ein Cafe.Danach geht es zurück nach Dresden.
(Maria, swg)
Die Burg nur von außen gesehen zu haben und nicht mal dem Veitsdom einen Besuch abgestattet zu haben – so können wir Prag nicht verlassen. Deswegen haben wir uns zum zweiten Mal aufgemacht. Vom Platz der Republik aus – ui, das rote Dach auf dem Gebäude da haben wir noch gar nicht wahrgenommen.Vom Platz der Republik aus fahren wir mit der U-Bahn auf die andere Moldauseite. Die Rolltreppen zur U-Bahn sind erstaunlich lang und steil.Unwillkürlich hält man sich fest. Was übrigens – anders als in Deutschland – erstaunlich gut klappt ist das „links gehen rechts stehen“. Wer laufen will, darf die Rolltreppe auch laufen.
Mit der Straßenbahn geht es hinten um den Hradschin den Berg hinauf. Über die Brücke von den Gärten aus betreten wir den zweiten Burghof.
Neben dem Eintritt für die kleine Tour (2x 250 Kč, 50 Kč Fotopermission) gönnen wir uns noch einen Audioguide (350 Kč). Im Nachhinein hätte man dafür lieber einen deutschsprachigen Führer nehmen sollen: 100 Kč pP., mindestens vier Personen.
Die schiere Größe des Veitsdomes beeindruckt allein schon. Das regnerische Wetter lässt uns um die Güsse der Wasserspeier tanzen.Mit dem Audioguide bewaffnet geht’s in den Dom. Seine Ausstattung steht dem Äußeren in nichts nach.Die Treppe zum Domschatz.Das hier ist echt heavy: Das Grab vom Nationalheiligen der Tschechen, dem Heiligen Wenzel von Böhmen. Eineinhalb Tonnen Silber stehen hier.Hier steht er nochmal über uns.Maria ist längst geflüchtet – das Wichtigste hab ich dem Audioguide auch abgerungen, Zeit weiter zu gehen. Oh, Wachwechsel.Schauen wir uns noch im Königspalast um. Der Vladislav Saal war zu seiner Erbauung der größte freitragende Saal in Europa.Auch die restlichen Räume sind toll, die Kanzlei zum Beispiel.Weiter zur Basilika. In die konnten wir vorgestern ja auch nicht rein.Wir haben irgendwie genug. Der Audioguide muss noch zurück. Einen Briefkasten gibt es hier sogar, dann können wir unsere fleißig geschriebenen Karten los werden.Zum Haupttor der Burg hinaus können wir nochmal das atemberaubende Panorama von Prag sehen.Da am Fuß des Petřín im Palais Lobkowitz ist die Deutsche Botschaft. Dort waren zur Wende die Ostdeutschen Flüchtlinge hin.
Wir trollen uns auf dieser Seite den Berg hinunter. Passend: Trolle betreiben hier Cafes.Na guck, die italienische Botschaft.Unten im U kostela nehmen wir einen Cafe, Alina braucht ja auch wieder Milch. Es sieht aus wie eine kleine Bar mit Séparée.Beim Gang auf die Toilette im Keller stellen wir aber fest, dass die Gewölbekeller riesig und Gasträume sind.
Wir ziehen weiter durch die Kleinseite. Erstaunlich, wo sich Straßenbahnen durchquetschen.Oha!Die blauen Flächen sollte man hier sehr ernst nehmen, sonst werden die Räder ganz schnell gelb und eckig…
Die Sonne greift nach dem Horizont. Zurück an der Karlsbrücke leuchten die Wolken golden.Ein klein wenig Venedig gibt es sogar in Prag.Wir gehen zurück über die Karlsbrücke.Heute ist der Brückenturm der Karlsbrücke geöffnet, wir steigen hoch – auch weil ein Cache oben liegt ;) Auf einem drittel ist der Eintritt zu entrichten. Auf halber Höhe ist ein kleiner Saal, dessen Zweck uns im Dunkeln bleibt. Oben angekommen ist der Blick über Prag toll.Man sieht schön, wie krumm die Karlsbrücke ist.Wir steigen wieder ab.Zurück zum Appartment. Es ist ein herrlicher Abend, warm und windstill.
(swg)
Das jüdische Viertel Prags liegt quasi vor unserer Haustür. Wir stiefeln erstmal hinunter zur Moldau, einen Cache einsammeln. Was auf der Karte wie eine Promenade aussah entpuppt sich als laute, vierspurige Straße. Bis hinters Ministerium für Industrie und Handel folgen wir ihr trotzdem und biegen dann wieder in die Stadt ab. Wir besuchen Prags kleinstes Haus.Diversen Caches folgend laufen wir zur spanischen Synagoge. Dort schreckt uns der Preis etwas ab: kleinstes Angebot sind 5 Synagogen und der Alte Friedhof für 300 Kč plus 40 Kč Fotopermission. Alina ist es eh grad ungemütlich und sie schreit. Eine halbe Runde um die Synagoge und etwas Huscheln bringen sie wieder zum Schlafen. Wir stromern erstmal weiter durch Josefov und sind von den herrlichen Häusern beeindruckt.Richtig zufriedenstellend ist das so aber trotzdem nicht. Wir zahlen doch die 12,-€ pP. für fünf Synagogen (mit ihren Dauerausstellungen) und den Jüdischen Friedhof, plus 1,60€ für die Photoerlaubnis. Das Angebot ist eigentlich recht fair, immerhin ist so ein Ticket sieben Tage gültig.
Wir beginnen in der Pinkas-Synagoge. An den Wänden stehen die Namen der ermordeten Juden Böhmen und Mährens. Alle Wände sind voll. Über 90.000 Juden wurden von den deutschen deportiert, nur ca. 10.000 kamen nach dem Krieg zurück. Gruselig-grauenvoll.
Wir gehen über den alten Friedhof.Seinen morbiden Charm hat er aus einem eher ernsten Grund: die Juden durften ihre Toten nur hier zu Grabe legen.Dicht an dicht drängen sich die Grabsteine: 12.000 insgesamt!Wahrscheinlich liegen hier aber noch mehr Menschen begraben, als auf den Steinen verzeichnet sind: ca. 100.000 sollen es sein.
Alles sehen wir uns trotzdem nicht an. Die Zeremonienhalle der Klausen-Synagoge z.B. nicht – wir wollen uns nicht schon wieder in allen Einzelheiten vom Holocaust erzählen lassen, Danke ZDF, danke Guido Knopp…Die Ausstellung über jüdische Festtage und Traditionen in der Klausen-Synagoge ist ganz interessant. Ich wusste z.B. nicht, dass der neue Tag quasi nach Sonnenuntergang beginnt.
Zeit, uns ein Plätzchen zum Stillen zu suchen. Ein Café ist schnell gefunden, Restaurace u Stare Synagogy.Es ist nicht viel los und es wird auch nicht geraucht. Verwöhnt von Deutschland muss man in Prag doch immer erstmal die Nase ins angestrebte Etablissment halten: hier darf noch drinnen geraucht werden. Nichtraucher-Räume gibt es nur an den touristengefluteten Hauptplätzen. Während wir im Restaurant sitzen stürmen tatsächlich ein paar Amerikaner herein und fragen nach dem Nichtraucherteil. Abschlägig beschieden machen sie auf dem Absatz kehrt und wirbeln wieder hinaus. So schlimm war’s nun auch nicht. Nachmittags lungert allenfalls ein Restwölkchen vom Vorabend in einer Ecke.
Für die Maisel-Synagoge kommen wir zu spät.16:00 wird geschlossen. Na gut, dann ein anderes Mal.
Heute machen wir uns etwas eher auf den Rückweg. Wir gehen heute noch essen. Alina wird dazu bettfertig gemacht und in den Kinderwagen gepackt – einzige Gelegenheit, das Teil überhaupt zu benutzen.
Im Prinzip wissen wir, in welches Restaurant wir wollen. Da Alina dort aber schlafen soll, müssen wir noch ein wenig durch die abendlichen Straßen holpern. Unterwegs werden wir anderswo nicht fündig. Entweder ist es voll oder verraucht oder sieht wenig einladend aus oder ist ein Italiener (was in Prag jetzt wirklich nicht sein muss)… Und Alina schläft nicht. Also doch der Plan wie zu Beginn. Auf den letzten Metern zum Altstadt-Platz fallen ihr dann endlich die Augen zu und wir können ins Staroměstské Restaurace.
Es ist viel größer, als es von außen aussieht. Eine Touristenkneipe, aber wir sind weit weg von der Saison, es ist ziemlich leer und nicht so laut und Platz für den Kinderwagen findet sich auch – Alina schläft friedlich weiter. Übers Essen kann man nicht meckern, meine Knödel und die viertel Ente sind großartig, Marias Schweinebraten auch. Gegen halb zehn müssen wir los, Alina ist aufgewacht.
(Maria, swg)