Eigentlich war unser Tag gestern Abend noch nicht zu Ende. Jannika hat uns ihr Abendbrot ins Bett gekotzt. Neu be- und Kind umziehen war angesagt. Warum sie ihr Abendbrot wiedersehen wollte, wissen wir nicht so richtig. Wahrscheinlich hat sie die Kombination aus Reisbrei, Melone und Mandarine nur nicht vertragen. Hoffen wir auf ein singuläres Ereignis…

Eigentlich wollten wir schnell los, aber das Ansinnen allein ist schon immer eine Utopie bei uns gewesen. Es ist zehn, ehe wir auf der Piste sind. Die ganze Nacht hat es wie aus Kübeln geschüttet. Heute bleibt das erstmal so – wenigstens die stürmischen Böen erspart uns der Wettergott.

Eigentlich wollen wir nur kurz ein paar Lebensmittel einkaufen. Bis nach Kalmar fahren wir dann doch zurück, da gibt es einen riesigen Einkaufspark mit Supermarkt, Tankstellen, Baumarkt und – natürlich – IKEA. Da es wie aus Kannen gießt, beschließe ich, mich hier endlich mal um Propangas zu kümmern. Aussteigen mit Kindern geht eh nicht, wir wären durch bis auf die Haut, ehe wir den Supermarkt-Eingang erreicht hätten. Also tucker ich mit dem Womo vom Bauhaus „Wechselflaschen haben wir nicht da“ zu Rusta „hier gibt’s fast alles aber sicher kein Gas“ und schließlich zur Tankstelle. Die könnten mir eine Wechselflasche geben. Glücklicher Weise ist gerade eine Regenpause und wir können raus zum Gasschrank. Siegessicher zücke ich meinen Karton mit den Gasadaptern. Natürlich passt mein Adapter für Schweden NICHT!!!

Kauft den Sch… nicht auf Amazon, wenn Ihr einen Flaschenadapter für skandinavisch Wechselflaschen braucht! Das dort immer wieder zu findende Viererpack ist hier nutzlos. In Skandinavien wird das gleiche DIN-Gewinde verwendet, wie bei uns ABER während bei uns die Gasflasche das Außengewinde und der Druckregler eine Überwurfmutter hat, ist das bei den Skandinaviern andersrum!

Nochmal zurück zum Bauhaus, vielleicht haben die ja was adaptermäßiges: nö! Und selbst die Druckregler, die hier bei den Gasgrills hängen, helfen mir nicht, weil ich den Schlauch mit Schelle bei mir anklemmen müsste, mein Anschlusssystem aber nur Gewinde hat. Ich geb’s erstmal auf, irgendwo gibt es sicher mal ein Caravancenter, bei dem ich einen skandinavischen Druckregler kaufen kann. Gehen wir Lebensmittel kaufen.

Eigentlich wollten wir uns heute das Glasmachen angucken. Nybro hat eine Glashütte zu bieten. Wir sind allerdings zu spät dran, die Glasbläser haben schon Feierabend. Im Ladengeschäft bekommen wir aber noch eine sehr umfangreiche Broschüre und die Auskunft, dass man morgen ab um neun wieder zugucken kann. Werden wir machen.

Unterwegs hatten wir einen Campingplatz an einem kleinen See mitten in Nybro gesehen, den steuern wir jetzt an. An der Rezeption hängt eine Telefonnummer. Ich soll mir einen Platz suchen, er kommt dann kassieren. Das geht wie fast alle Geldtransfers hier mit Kreditkarte, er hat ein mobiles Bezahlgerät dabei. Ganz wichtig für uns: Hier soll es eine Waschmaschine geben. Wir müssen ja noch Jannikas Kotzwäsche waschen. Beim Nachgucken finde ich sogar einen Wäschetrockner daneben – kostet nicht mal extra. Das wär dann leicht erledigt.

Der Platz ist wirklich schön.Einen Spielplatz gibt es hier und einen kleinen See – Alina ist beschäftigt.Jannika auch.Mein liebes Kind schaft den Schritt vom Steg zum Ufer nicht und stapft ins Wasser.Wenn sie schon mal drin ist, stapft sie noch ein wenig mehr im See herum. Und dann Setzt sie sich mit ihrer Matschhose ins Wasser. Da dürften ihre Stiefel dann endgültig vollgelaufen sein. Nach der Jeans drunter fragen wir mal: »Alina, ist Deine Hose nass?« »Nö-ö!« Naja wenn sie meint… So kalt ist es nicht.

Eigentlich geht so ein Keilriemen beim Ducato total einfach: Lichtmaschine entspannen, Riemen runter, Riemen drauf, spannen.Pah! Die Lichtmaschine bewegt sich keinen Millimeter. Ich hab schnell genug und schraub alles wieder dran.

Zeit fürs Abendbrot, gibt Hamburger.Das gelingt mir eigentlich ganz gut.

(swg)