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Vom Zeltplatz aus kann man schon in das Tal gucken, von dem die Trollstigen hinauf führt.Das wirkliche Abenteuer an den Trollstigen beginnt aber mit dem Herunterfahren vom Zeltplatz. „It’s a bit wet“ hätte besser „Beware, it’s a damn swamp!“ heißen müssen und entpuppt sich als Womo-Falle. Ich wollte schlau sein und hatte mich auf eine Stelle mit Kies im Boden gestellt. War auch gut gedacht, leider gibt es eine matschige Lücke zum asphaltierten Weg. Da steck ich nun auch fest. Groß weiterwühlen will ich nicht, dann gräbt sich der Karren nur tiefer ein. Ein freundlicher Norweger mit VW T5 bietet mir Hilfe an, wenn ich ein Seil hab. Hab ich nicht. Aber die Platzbesitzer bestimmt! So wie es hier aussieht, bin ich nicht der Erste, der unfreiwillig umgräbt.

Ein paar Minuten später hab ich ein Seil – ein Griff unter den Tresen und mir wurde das Ding hingehalten. Scheint öfter gebraucht zu werden, wenn sie es so nah daliegen haben… Mit Unterstützung und etwas Hin- und Herlenken komme ich schnell auf den Asphalt.Danke herzlichst besonders an den freundlich ziehenden Norweger! Dann kann an den Trollstigen nicht mehr viel schief gehen.

Die 63 wellt sich unserem Ziel entgegen.Meint der das wirklich ernst?!Einen kurzen Halt gibt es nochmal unterhalb, mit Blick, auf das gleich in Angriff zu nehmende.Also fangen wir’s an. Über die Brücke müssen wir gleich.Im Prinzip ist die Straße breit genug und die Kehren auch nicht so eng. Es fahren ja sogar Reisebusse hinauf. Aber der Ausblick!Nach unten erst!Vom Parkplatz aus laufen wir zur ersten Aussichtsplattform.Dem Wasser kann man bei seinem tosenden Fall nach unten zugucken.Dort vom Besucherzentrum kommen wir, der Fluss müsste Istra heißen, der sich hier den Stigfossen hinunterstürzt.Was für ein Blick ins Tal!Zur zweiten Plattform gehen wir gleich.Nein! Der aufm Fahrrad von vorhin, hat sich wirklich bis rauf gestrampelt, in weniger als zwei Stunden!Und auch hier lässt es sich herrlich ins Tal gucken.Und man kann nochmal jede Menge Wasser ins Tal fallen sehen: Stigfossen.Auf dem Rückweg entdeckt Alina die Wanderpfade, die hier in Form von Treppen abgehen. Da will sie hoch. Nur mal gucken!Runter will Alina nicht wieder.Wir könnten auch einfach obenrum gehen, irgendwie kommt man sicher wieder zum Besucherzentrum runter. Also weiter.Mama macht von unten Fotos. (Wir winken)Natur gibt es hier in Hülle und Fülle.Immerhin, sehen kann man das Besucherzentrum schonmal.Wir haben den Pfad verlassen (der auf den Berg führt) und halten grob drauf zu.Maria hat uns auch wieder entdeckt.Irgendwie ist uns dann beim Eisessen, Souveniershop-stöbern und Geocache loggen die Zeit davon gerannt: erst gegen 17:00  brechen wir auf. Hinüber zum Geiranger-Fjord solls gehen. Einen Stopp legen wir noch am höchsten Punkt der Straße ein, 863 müM.Es wedelt einen fast davon. Stürmische Böen lassen dann auch kaum mehr als 70 km/h zu.

Mit der Fähre setzen wir übers Norddalsfjord. Es stürmt so, dass sie drei Anläufe brauchen, um den Anleger zu treffen.Es treibt auch uns weiter als wir eigentlich wollten – die Kinder sind eh eingeschlafen. Zum Freistehen kommt einfach kein Platz. Nur Landschaft.Plötzlich sind wir schon oberhalb des Geiranger-Fjords.Den Rastplatz hier nehmen wir jetzt fürs Übernachten. Stürmische Böen „wiegen“ uns im Womo in den Schlaf.

149.304 km (3.423 km)
(swg)

Der Morgen lässt uns im dicksten Dunst stehen. Von den Bergen, denen man im Winter mit Ski den Buckel runter rutschen kann, ist absolut nichts zu sehen.Bis das Frühstück geschafft ist, hat es sich aufgeklärt. Da scheint auch jemand gefrühstückt zu haben.Gut eine Stunde Fahrt sind es noch bis zum Atlantahavsparken in Ålesund. Auf dem Parkplatz schmieren wir uns ein paar Schnittchen fürs Mittag, dann geht’s los. Zeit wird’s, um eins ist Taucherfütterung – heißt: der Taucher füttert – im großen Atlantik-Becken.Es wird kurz angefüttertdann kommt der Taucher.Irgendwo in dem Gewimmel steckt er jetzt.Erklärungen gibt es auch, norwegisch und englisch.So leicht kommt man zu einem Abendessen! Seewolf klingt doch nicht schlecht?!Am Ende können die Kinder High-Five mit dem Taucher machen.Was wir uns unter dem Aktivitätsraum vorstellen sollten, zeigt sich jetzt: Hier darf man wirklich die Tierchen anfassen und auch aus dem Becken nehmen! Jannika ist voll dabei.Einsiedler-Krebs, Seeigel, Steinkrabbe – besonders komisch fühlt sich die Anemone an: hält richtig fest am Finger.Alina traut sich dann auch mal.Im anderen Becken kann man Krabben mit kleinen Fischen füttern: die hängen an den Angelleinen. Es gibt immer eine ordentliche Keilerei, wenn sich die Krabben um einen Fisch zanken. Da ist Alina mehr in ihrem Element, Angeln macht ihr Spaß.Draußen werden jetzt die Pinguine gefüttert, da müssen wir zugucken.Der Herr ist natürlich ebenfalls im Frack.Später folgt noch das Füttern der Seelöwen.Um vier schließt der Park schon – es ist keine Saison und auch absolut nichts los. Insgesamt waren vielleicht 20 Besucher da. Wir sagen Dankeschön und auf Wiederseh’n.Unser Plan morgen sind die Trollstigen. Bevor wir dahin fahren, mache ich noch einen Versuch, eine volle Gasflasche zu bekommen: Es klappt! Die Cirkel-K-Tanke nebenan hat, was ich brauche. Irritierender Weise sprechen die Angestellten hinterm Tresen deutsch, bzw. sind Deutsche. Den schwedischen Anschluss der Flasche verwendet in Norwegen wohl nur die Industrie. Na sei es drum.

Unterwegs gibt es wieder ausgeprägte Geographie,eine Baustelle mit Pace-Car – wir werden über die alte Straße um den Tunnel herum geführtund mehr Geographie.Am Fluss Rauma, kurz vorm Abzweig Richtung Trollstigen ist ein Campingplatz. Ohne Strom bekomme ich freie Platzwahl und ein „It’s a bit wet“ mit auf den Weg. Die vielen Furchen im Grün des Platzes verheißen nichts Gutes. Vereinzelt liegt Kies, da wage ich mich drauf: Die Hinterräder stehen trotzdem auf der Wiese. Eigentlich sinken sie schon ein, bevor ich es nur halb auf die Rampen geschafft habe.Das kann ja ein Spaß werden; erst morgen. So lange bleib ich sorgenfrei: Die Kinder haben den Spielplatz direkt gegenüber, jetzt mach ich erstmal Abendessen.

149.226 km (3.345 km)

(swg)

Wir haben beschlossen, noch so weit als möglich Richtung Alesund zu fahren. Dort liegt der Atlantahavsparken – ein Meeresmuseum mit Aquarien, Seelöwen und anderem Getier des Atlantiks.

Ein motor-touristisches Reise-Highlight liegt dahin auf unserer Route: Die Atlantik-Küstenstraße. In Kristiansund muss man durch den Atlanterhavstunnelen fahren, 5,7 km ist der lang und führt direkt unter der Fjordmündung vor Kristiansund hindurch.Eine gefühlte Ewigkeit geht es bergab. Ehe man unten ist, ist der Motor kalt.Drüben geht es natürlich genau so wieder rauf – oben ist der Motor definitiv wieder warm. Es folgt sogleich die Mautstation.

Den ersten Parkplatz nutzen wir als Fotostopp (außerdem liegt hier ein Geocache).Es ist eine bizarre und grandiose Landschaft.Die Route schlängelt sich über kleine Inseln, aufgeschüttete Dämme und Brücken.Ein größerer Parkplatz an einer felsigen Inselkuppe lädt zum Halten ein.Dahinter schwingt sich kühn die Storseisundet-Brücke übers Meer.Um die Felsenkuppe verläuft ein Weg.Der Blick kann schweifen…Am Ende der Atlantik-Küstenstraße biegen wir von der 64 ab Richtung Bud. Für 10 min mehr Fahrzeit, kann man schon mal die landschaftlich schönere Strecke wählen.Dreht man dem Atlantik den Rücken zu, steht man vor schroffem Berg.Die Gegensätze beeinducken immer wieder sehr.Die Silouette der Berge sieht aus wie von Kinderhand gemalt.Dort unten liegt das Nest Molde.Hier müssen wir die Fahrt für die Fähre unterbrechen.Bis zum Bording sind 15 min Zeit: Genug um Jannikas Brei zu kochen. Abendbrot gibt es, während der 35minütigen Überfahrt.

Der Parkplatz auf der anderen Seite des Romsdals-Molde-Fjords sagt uns für eine Übernachtung nicht zu. Aber Molde glitzert ganz nett durch die Abenddämmerung.Die Kinder werden bettfertig in ihre Sitze geschnallt und wir schrauben uns weiter ins Gebirge. Gegen zehn sind wir in einem Skigebiet. Schnee liegt nicht, aber in der Dunkelheit ertasten wir einen Rastplatz, der ein paar Meter Abstand zur Straße bietet. Auf der E39 ist selbst um diese Zeit noch einiger Verkehr.

Einen kurzen Blick werfen wir noch auf den grandiosen Sternenhimmel, dann treiben uns Kälte und Müdigkeit wieder ins gut geheizte Womo.

149.041 km (3.160 km)

(swg)

Kristiansund hat ein Hallenbad: große Rutsche, Sprungbretter, Warmbecken, Spielbecken und sogar ein Wellenbad! Hat uns allen Spaß gemacht.Gegen vier starten wir wieder. Unser nächstes Ziel heißt Ålesund: Atlantahavsparken. Da gibt es Meeresgetier des Atlantik zu bestaunen, plus Pinguine. Also morgen dann, wir müssen ja erst hin.

Einen Versuch die Gasflasche zu tauschen mache ich noch und habe Glück. Die Circle-K-Tanke hat die richtige, und irritierender Weise sprechen die Leute Deutsch. Mein Anschluss – also der schwedische – wird hier nur von der Industrie verwendet, so sagt man mir. Gut, nehme ich mal so hin, was die Norweger sonst für einen Anschluss im Womo haben, hab ich nicht identifizieren können. Immerhin kosten die 11,5 kg Gas hier nur 21,-€ (und nicht gleich 50,-€ wie in Schweden).

(swg)

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