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Die Waschmaschine des Camingplatzes tut ihren Job ordentlich, nur der Trockner ist ein Versager: Selbst das Reinigen der Siebe und des Wärmetauschers helfen wenig, und auch halbe Beladung lässt die Wäsche feucht. Wir nehmen die Wäscheleine. Die sehr freundliche Putzfrau hat Maria am Trockner verzweifeln sehen und ihr eine weitere Wäscheleine angeboten. Das Zigeunerlager da sind wir.Jannika beschäftigt sich.Alina auch.Um zwölf müssten wir vom Platz runter sein, aber so eng sehen die Schweden das nicht: halb eins. Die Fachkraft hinterm Tresen ist von der besonders Wortkargen Sorte. Man weiß nicht, wann er beschäftigt ist oder kommunikationsbereit… Egal, Schlüssel und Platzkarte sind abgegeben, wir sind raus.

Fast: Die Kinder gehen mit mir nochmal auf den wirklich sehr schönen Spielplatz,Maria darf die trockene Wäsche wegräumen. Der feuchte Rest baumelt sich während der fahrt im Womo trocken.

Wir wollen uns von der Ostsee verabschieden und kurven die Touristenroute entlang. Räfsön: dahin biegen wir ab.Es ist alles Schotterpiste. Und es ist eine schöne Schotterpiste!Schwung im dritten Gang, auf der Hälfte der zweite reicht dann bis rauf. Und am Ende der Straße steht ein Haus am See, Orangenbaumbl… stehen Ferienhäuser an einer Bucht.Ein Picknickplatz lädt uns ein. Da es aber zieht wie Hechtsuppe, bleiben wir nicht lang. Zum Abschiedswinken reicht es uns.Von jetzt an wenden wir uns ins Landesinnere. Der Wasserfall Tännforsen ist unser nächstes Ziel. Während viele Wasserfälle der Wasserkraft zum Opfer gefallen sind, ist er einer von Schwedens größten naturbelassenen.

(swg)

Heute wollen wir noch einmal einen Zeltplatz anvisieren. Die Wäschesäcke sind gar zu voll. Auf einer der unzähligen Landzungen, die in die Ostsee ragen, wird wohl einer sein.

Wir folgen der Touristenroute, der wieder einmal der Asphalt fehlt.Dafür ist die Landschaft einfach hinreißend.Lange suchen müssen wir wirklich nicht, bei Norfällsvikenverschlägt es uns auf einen Vier-Sterne-Platz. Wir kriegen einen Stellplatz mit Meerblick!

Spektakulär ist die Küste hier nicht,aber am Strand kann Alina sich beschäftigen.Jannika krabbelt irgendwo am Womo herum.

Wir waschen und kochen und putzen. Maria und Alina schnappen sich später die Fahrräder und radeln zum Spielplatz.Der fetzt auch.Der Blick von hier über die Bucht ist auch nicht schlecht.Auf uns wartet noch viel Wäsche. Das Blog kann ich heute nicht erreichen, hier gibt es kein Internet, nicht mal telefonieren ginge: Null Zivilisation ey ;)

148.120 km (2.239 km)

(swg)

Der Spielplatz hier auf dem Rastplatz oberhalb der Brücke ist erstaunlich umfangreich. Andererseits: ein Hotel gibt’s auch. Wir lassen die Kinder sich austoben.Dann winken wir der Brücke, ehe wir zum Skuleberget fahren. Wandern steht heute wieder an.

Im Winter kann man hier die Skipiste runterbrettern. Übertreiben werden wir es mit dem Wandern nicht, mit dem Sessellift geht es nach oben,zu Fuß dann wieder runter.

Oben laufen wir kreuz und quer über den Gipfel, Aussicht genießen(und Geocaches einsammeln).

Mittag essen wir hier auch.

Der Wald ist wieder wie aus dem Märchen. In einer Richtung hat man einen Holzsteg errichtet.Er endet auf einer großen Aussichtsplattform.Das Schild erklärt, das zum Ende der Eiszeit die Küstenlinie gänzlich anders verlief.Die Eismassen hatten die Erdkruste eingedrückt und mit dem Abschmelzen des Eispanzers stieg auch der Meeresspiegel. Nur Berge, die heute über 280 m hoch sind, schauten heraus – da hinten zum Beispiel. Und im Tal verläuft die E14.Die alte Küstenlinie erkennt man noch: Solche Berge haben oben eine bewaldete Erdkappe und sind darunter kahl gespült. Für uns hat man sie auf dem Skuleberget mit einem Metallband markiert.

Die Kinder klettern derweil auf den Felsen herum.Nee!1! Das ist zu hoch!Ein Eis von der Hütte – ein deutscher Student bedient uns – dann machen wir uns an den Abstieg.Alina wünscht sich ein Lied: „Das Wandern ist des Müllers Lust“.

Das Wandern ist des Müllers Lust,
das wandern ist des Müllers Lust,
das waa-aaa-nnn-dernnn.

Das muss ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein.
Das Waa-aaa-aaa-aaa-aaa-andern,
das Waa-aaa-ndern.

Vom Wasser haben wir’s gelernt.
Das hat nicht Ruh‘ bei Tag und Nacht,
ist stets auf Wanderschaft bedacht.

Das seh’n wir auch den Rädern ab,
Die gar nicht gerne stille steh’n,
und sich bei Tag nicht müde dreh’n.

Die Steine selbst so schwer sie sind.
Sie tanzen mit dem muntern Rhein,
und wollen gar noch schneller sein.

Oh Wandern, Wandern meine Lust.
Herr Meister und Frau Meisterin!
Lasst mich in Frieden weiter zieh’n.

Unterwegs gibt es ein Tagpfauenauge zu bestaunen und Grashüpfer. Und natürlich gibt es Blau-und Preißelbeeren und blaue Lippen. Ich finde den Wald immer noch herrlich und ich könnte Euch mit millionen Fotos quälen :)Manchmal wird es steil.Da ist die Talstation schon, gleich ist es geschafft.Alina ist ordentlich gewandert, was Lieder alles können.

(swg)

Fast so lang wie die Golden Gate Bridge von San Francisco ist Schwedens längste Hängebrücke: 1210 m Stützweite und 1867 m lang! Die Pfeiler ragen 182 m in den Himmel. Sie überspannt den Ångermanälven, bzw. seine Mündungsbucht in die Ostsee. Da fahren wir jetzt hin.

Bevor wir die Brücke befahren, biegen wir nochmal ab von der E4: einen Vorfreudeblick werfen. Auf der südlichen Buchtseite gibt es keinen richtigen Aussichtsplatz. Die Straße geht in Schotterpiste über, die auch sehr steil wird. Mit Schwung. Ich kriege gerade noch rechtzeitig den ersten Gang rein, bevor mir 3½ t Wohnmobil am Hang verrecken – Zwischenkuppeln mit Zwischengas sollte man beherrschen.

Sieht schon großartig aus.Also los.

Drüben angekommen sieht der Parkplatz mit Blick auf die Brücke sehr einladend aus. Hier können wir auch die Nacht verbringen.Abendbrot gibt es auf einem der Picknick-Plätze – natürlich mit Blick auf die Brücke.

Die Sonne neigt sich immer weiter dem Horizont zu.So eine Brücke ist einfach ein sehr dankbares Fotomotiv.Die Nacht kommt über uns.Und selbst vom Tisch im Womo aus, hab ich einen herrlichen Blick beim Schreiben.

148.035 km (2.154 km)

(swg)

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