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Wir fahren wieder nordwärts, unser nächstes Ziel ist die Falu-Miene.

Der Grauwassertank ist immer noch randvoll aber mehrere Rastanlagen nacheinander haben nicht mal eine Latrin. Bleibt’s halt erstmal drin; 80 L sinnloser Ballast… Immerhin hat mir ein Tankwart beim Googlen geholfen: „Tömningsstationen toalettavfall“ hat er gesucht. Im Süden Uppsalas im Yachthafen wird zum Beispiel was angezeigt.

Ein bisschen Umweg müssen wir fahren, da die Brücke im Süden Uppsalas gesperrt ist. Im Hafen angekommen stellt sich raus, dass die Anlage wohl ausschließlich den Booten vorbehalten ist. Na egal. Einen Stellplatz für die Nacht haben wir, denn hier ist das Übernachten nicht verboten.Ein bisschen weitergoogeln ergibt, dass alle angezeigten Stationen in Häfen liegen Reinfall.

Den morgigen Vormittag werden wir mal wieder am Strand verdödeln – der ist hier gleich um die Ecke. Das Wetter soll’s hergeben. Mal sehen, wie weit wir am Nachmittag fahren können – vielleicht erreichen wir ja Falun.

147.213 km (1.338 km)

(swg)

Einen Besuch statten wir Stockhom noch ab. Der Skansen-Park ist unser Ziel. Erstmal müssen wir aber vom Zeltplatz runter. Eine U-Bahnstation weiter in Axelsberg finden wir einen Parkplatz fürs Wohnmobil, von da fahren wir rein.

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Stockholm lohnen sich, zumal die Stadt zeitweise PKW-Maut erhebt. U-Bahn, Bus und Straßenbahn verkehren. Da die App von SL auf Marias Tablet nicht will, hatten wir uns für 20,-Kr die SL-Card gekauft. Die funktioniert wie eine Prepaid-Karte, zudem bekommt man einen Rabatt auf Einzeltickets. Auf der Karte werden auch die gebuchten Tickets vermerkt. Man kann für 115,-Kr ein Tagesticket pro Person bekommen.

Wir haben uns aber dagegen entschieden, da wir pro Tag nur einmal rein und wieder raus wollen. Eine Einzelfahrt (75 min) kostet 25,-Kr pP, Kinder bis 6 Jahre fahren frei. Das Tolle an der SL-Card ist auch, dass man sich nicht mit den Ticket-Automaten auseinandersetzen muss: An jeder U-Bahn-Station sitzt ein Mensch am Schalter und kann einem Tickets buchen (fahren mehrere Personen auf einer SL-Card, muss man ihn eh um Durchlass an den automatischen Türen zur U-Bahn bitten).

Heute fahren wir nach der U- gleich noch mit der Straßenbahn. Wir erwischen eine von den historischen, die direkt über den Strandvägen zum Skansen fährt.Hier sitzt ein Schaffner an Bord. Der kann nicht nur Tickets kontrollieren sondern auch auf die SL-Card buchen.

Der Skansen ist eine Sammlung von Gebäuden aus mehreren Epochen und allen Landesteilen Schwedens. Hier zum Beispiel eine alte Schule.mit Klassenraumund der Wohnung des Lehrers.Bemerkenswert und schön ist, das überall Personal steht, mit dem man sich auch unterhalten kann. Englisch geht nahezu immer, die Nachfrage, ob jemand englisch spricht, schenke ich mir inzwischen.

Daneben gibt es im Skansen jede Menge Tiere – sowohl die typischen Nutz- und Haustiere als auch die aus der skandinavischen Wildnis (auch Elche).Endlich auch Elche – viel besser bekam man die leider nicht vor die Linse, Mittagsträgheit…Das Rentier lies sich bereitwilliger ablichten.Dazwischen finden sich immer wieder Fahrgeschäfte und Spielplätze.Und man rühmt sich im Skansen, jede in Schweden zu findende Pflanze vertreten zu haben. Nur irgendeine im Norden vorkommende Birke gedeiht so weit südlich nicht.

Viele der Gebäude – die Bauernhöfe z.B. – werden für die Tiere noch benutzt. Auch traditionelles und Kunsthandwerk wird gepflegt. In der Glasbruk kann man den Glasbläsern zuschauenoder beim Bäcker Süßes frisch aus dem Ofen kaufen.

Da der Tag immer weiter fortschreitet und der Park einfach riesengroß ist, vergammeln wir die Zeit bis zum späten Nachmittag hier. Die Kinder haltens auch irgendwie durch.

Aber irgendwann müssen wir doch aufbrechen. Stockholm sollten wir schon noch hinter uns lassen. Irgendwo muss sich ein Platz zum Übernachten finden. Unser nächstes Ziel ist die Falu Miene. Bis dahin schaffen wir es heute eher nicht, aber Uppsala könnte klappen.

(swg)

Wir sind ein bisschen zeitig am Anleger (sic!) und werfen deshalb einen Panoramablick auf den Strandvägen.Dann geht es endlich los. Irgendwie vergesse ich immer, bestimmte Bilder zu machen – von unserem Rundfahrt-Schiff zum Beispiel… Man hat auch dauernd die Hände voll, mit Kindern oder Kinderwagen, oder sonstigem Zubehör.

Unsere Tour führt einmal um die Insel Djuregarden. Vom Wasser aus sieht man die Segler viel besser. Den Teil mit Park hab ich nicht weiter fotografiert, in den Skansen gehen wir morgen eh noch. Faszinierender finde ich da die Wohnburgen mit exklusivem Blick.Es wird fleißig gebaut, die alten Hafenanlagen werden nicht mehr gebraucht.Wie in Hamburg entstehen exklusive Wohnungen.Mit 50 min war das die kürzeste Tour, die wir finden konnten. Alina kann jetzt schon nicht mehr still sitzen. Wenigstens konnte sie mal wieder Schiff fahren.

Wir laufen zurück durch die malerische Altstadt zur U-Bahstation Gamla stan.
Wer errät, was all diese Leute hier machen?

(swg)

Eine Stadt wie Stockholm schaut man sich natürlich nicht an einem Tag an, geschweige denn, dass man sie kennen lernte. Wir haben uns für heute zwei Dinge vorgenommen: Die Vasa wollen wir angucken und eine Touri-Tour mit dem Schiff.

Wir sind ca. eine U-Bahn zu spät dran, um pünktlich das Schiff für die Tour zu bekommen. Das nächste geht in einer Stunde. Dann schieben wir uns eben was zu essen zwischen die Kiemen. Wir sind wieder in der Altstadt. Pommes und ’n Burger – voll schwedisch…Was wir nicht bedacht haben, ist Alinas atemberaubende Geschwindigkeit beim Essen. Kurz: wir kommen auch zum nächsten Schiff zu spät.

Bevor wir jetzt eine weitere Stunde verplempern kaufen wir Tickets für die Fahrt 17:30 Uhr, dann machen wir uns auf zur Vasa. Ein bisschen Weg ist das. Wir sind den Strandvägen entlang gewandert.(natürlich nicht ohne ein paar Caches zu besuchen) Hier an der Djurgårdsbron legen wir eine kleine Pause ein und Janni kriegt ihren Gläschenbrei. Nu aber ab ins Vasamuseet. Die Vasa ist ein Kriegsschiff von 1628. Es ist das einzig erhaltene Exemplar weltweit aus dem 17. Jahrhundert. Wie es dazu kam ist aber eher eine peinliche Geschichte: Nach dem Stapellauf kam es 1300 m weit, ehe es von einer leichten Briese in Schlagseite gebracht wurde. Es sank. Nach 333 Jahren konnte es geborgen werden. Die Ursache war wie immer Größenwahn: Man wollte ein Kriegschiff mit der Feuerkraft der gesamten polnischen Flotte. Da Schiffsbau zu der Zeit auf Erfahrung und mündlicher Weitergabe basierte, gab es nichts vergleichbares.

Das Museum ist gigantisch, wie das Schiff selbst.Auf den sieben Ebenen um das Schiff, kann man rundherum laufen und sich an jeder Ecke festlesen.Besonders das Laufen hat es Jannika angetan, sie ist nicht zu bremsen. Am Ende des Tages ist sie mehr zu Fuß unterwegs gewesen, als Alina… Jannika fängt nur leider sofort an zu heulen, wenn sie mal kurz hochgehoben wird und sie nicht laufen darf.So sollte de Königs martialischer Traum aussehen – hat er aber nur ganze 20 min.Und hier als Modell.Die Restauration der Vasa dauert an. Derzeit werden die Stahlbolzen im Schiffsrumpf ersetzt, die man nach 1961 verwendet hat, gegen solche aus spezieller Legierung ausgetauscht. Wahrscheinlich macht denen der Schwefel im Holz zu schaffen, der mit der Luftfeuchte zu Schwefelsäure wird.

(swg)

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