Nachdem wir gestern den Kindern so ganz gründlich ihr Zooabenteuer beschert haben, ist heute wieder etwas Kultur dran. Wir wollen uns gemeinsam den Veitsdom und die Burg angucken gehen. Der Plan ist, mit der Straßenbahn hinten rum auf den Burgberg zu fahren. Genau das ist auch der Plan vieler Touristen. Entsprechend gut gefüllt ist die StraßenbahnWessen man sich aber sicher sein kann: Für Kinder stehen Prager – egal welchen Alters (!) – immer auf.Wenn wir nur ein/zwei Haltestellen fahren, müssen wir regelmäßig Leute davon abhalten aufzustehen (hinsetzen lohnt sich für die Kinder ja gar nicht erst). So viel Freundlichkeit ist man aus Dresden einfach gar nicht gewöhnt. Hier wird sogar hin und wieder nicht für alte und gebrechliche Leute aufgestanden, was ich tatsächlich als skandalös empfinden.
Alles in allem ist Straßenbahn fahren in Prag sehr günstig. Für ein Tagesticket zahlt man 110 Kč (4,80 €), 72 Stunden bezahlt man 310 Kč, was umgerechnet knapp 13,50 € sind. Jannika zahlt mit unter 6 Jahren nix, Alina muss ein Tagesticket für 55 Kč (2,40 €) lösen, da es für sie kein ermäßigtes Dreitage-Ticket gibt. Ab 10 Jahren müssen Kinder einen Berechtigungsschein dabeihaben, der ihr Alter bestätigt. Den gibt es an allen Verkaufsstellen für 20 Kč.
Dazu kommt, das die Bahnen hier in so engem Takt fahren, dass man kaum einmal zehn Minuten irgendwo auf die nächste warten muss. Es lohnt sich aus meiner Sicht überhaupt nicht, in Prag irgendetwas mit dem Auto erreichen zu wollen, schon gar nicht als Tourist. Es gibt weder „freie Fahrt“ (Stau immer!) noch Parkplätze – und für die sind Preise zu berappen, für die man auch Straßenbahn fahren kann. Außerdem sind nie weite Wege zur nächsten Haltestelle zurückzulegen. Wer Prag frei erkunden will, setzt hier auf den ÖPNV und Schusters Rappen. Wer an einem Wochenende oder Feiertag in Prag ist, sollte sich Zeit für die nostalgische Linie 41 nehmen: Da fahren die ganz alten Wagen quer durch die Innenstadt.
(swg)
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