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Langsam wird mein Elektrozoo mit sinnvollen Aufgaben betraut. Der Rasperry Pi im Küchenschrank kümmert sich nicht mehr nur ums Radio (MPD). Kürzlich hatte ich dort die Nextcloud installiert. Marias und mein Handy synchronisieren da hin, so haben wir immer alle Termine im Blick. Die Daten der Cloud habe ich inzwischen auf einer kleinen Festplatte gelagert, da hab ich jetzt ordentlich Platz.

Was mir noch fehlte, ist, dass das Küchenradio auch die Musiksammlung unter der Fuchtel hat und ich außerdem per Cloud drauf zugreifen kann. Besagte Sammlung lungert aber auf der ganz großen Datenschleuder, meinem Debian-Server mirny. Kann man doch gleich den Küchen-Raspi als Backup mit Mehrwert verwenden!

Damit die Musiksammlung auch immer aktuell ist, braucht es ein Sync-Script. Hier müssen gleich ein paar Aufgaben gelöst werden:

Sync

Als erstes muss das Musik-Verzeichnis synchronisiert werden, es reicht, wenn das Verzeichnis kopiert wird und es eine Sperre gegen versehentliches Löschen gibt. Dafür nehme ich rsync:
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik

Ein paar Erklärungen zu den Optionen seien hier noch gegeben

  • -l copy symlinks as symlinks
  • -t preserve modification times
  • -x berücksichtigt nur Objekte, die sich im gleichen Dateisystem befinden
  • –rsh wählt die remote shell aus, die meisten werden SSH nutzen. Also -e ssh
  • –delete vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden. Dies kann dazu führen, dass man ungewollt Dateien löscht, die man aber noch in der Sicherung behalten möchte.
  • -b sorgt dafür, dass durch die Option –delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option –backup-dir=)
  • –backup-dir=Verzeichnis gibt ein Verzeichnis für die gelöschten und geänderten Objekte an, siehe Option -b
  • -r –recursive
  • –exclude-from=Datei die Datei enthält eine Liste auszuschließender Muster

rsync kopiert immer alles aus dem Musik-Verzeichnis von mirny. Wenn eine Datei auf mirny nicht mehr da ist, wird sie auf dem Küchen-Raspi in ein Verzeichnis für gelöschte Dateien verschoben. So hab ich noch eine Kontrolle über das, was so verschwindet. Wogegen es nicht hilft, ist ein schleichender Defekt der Platte, kaputte Dateien werden auch im Backup kaputt sein.

Der Inhalt der exclude-Datei sieht bei mir so aus:
– .*
– upload

Es sind alle versteckten Dateien und Verzeichnisse ausgeschlossen, und was upload heißt.

Aufwachen!

Aus Gründen läuft mirny nicht durch. Die eeeBox ist eher schlecht entwärmt, woran die ION-Grafik die Hauptschuld trägt. Außerdem will ich die große Platte schonen, die soll nicht dauerlaufen. Naja und letzten Endes muss ich den Strom ja auch bezahlen. Mirny hat einen Mechanismus, der ihn ohne äußeren Zugriff nach ca. 20 min in den Suspend schickt. Wenn das Backup laufen soll, muss mirny also geweckt werden: etherwake hilft. Ob mirny läuft, teste ich mit nc auf einen aktiven ssh. Fünf Versuche in einer Schleife sollten fürs Wecken reichen:
MIRNY_AWAKE=0
wakeup_mirny()
{
_RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}

Das ganze als bash-Funktion mit einem Rückgabewert MIRNY_AWAKE, obs geklappt hat.

Berechtigung & Index

Damit die Nextcloud wirklich auf die Musik zugreifen kann, müssen die Dateien für den www-data Benutzer zugreifbar sein. Nach dem rsync ist also die Besitzübernahme mit chown -R fällig.
chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik

Das die Daten im richtigen Verzeichnis liegen, ist nur die halbe Miete. In der Nextcloud sieht man sie erst, wenn sie auch in deren Datenbank indiziert stehen. Dafür muss im Installationsverzeichnis der Nextcloud manuell gesorgt werden:
/usr/bin/php occ files:scan –all

Sowas zieht sich je nach Umfang der Verzeichnisse ganz schön hin.

Script

Als ganzes Script ergibt sich dieses schöne Bild:

#!/bin/bash
MIRNY_AWAKE=0
LOGGER=“/usr/bin/logger“
#
wakeup_mirny()
{
RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
$LOGGER „music backup: check mirny!“
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
$LOGGER „music backup: mirny is awake!“
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
$LOGGER „music backup: waking mirny…“
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}
#
$LOGGER „music backup: Starting backup…“
wakeup_mirny
if [ $MIRNY_AWAKE -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: Failed to wake mirny! Backup failed!“
exit 1
fi
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude \
swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik
if [ $? -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: rsync successfully done!“
/bin/chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik
cd /var/www/nextcloud
# Das folgende muss als www-data laufen, sonst ist das nicht erlaubt!
$LOGGER „music backup: updating nextcloud index…“
/usr/bin/sudo -u www-data /usr/bin/php occ files:scan –all
$LOGGER „music backup: successfully done!“
else
$LOGGER „music backup: rsync error! Backup failed!“
fi
exit 0;

Das Script lasse ich per cron mit dem Nutzer root einmal die Woche laufen. Mit dem Logger ist dafür gesorgt, dass ein paar nachvollziehbare Meldungen im syslog landen.

Jetzt muss ich den MPD noch mit dem Musik-Verzeichnis bekannt machen, dann hab ich meine Musik nicht nur immer im Zugriff, sondern kann sie auch in der Wohnung direkt hören.

Wenn ihr das Script nutzen wollt, passt bitte bei etherwake Netzwerkinterface und MAC an, und ihr müsst natürlich alle Verzeichnisse, aus und zu denen ihr kopieren wollt, korrigieren. Wenn in Eurem Netzwerk Namen nicht in IPs aufgelöst werden, setzt einfach die (fest vergebenen) IPs ein.

(swg)

Jannika war heute auf ihrem ersten Kindergeburtstag eingeladen. Halb sieben hol ich sie mit dem Fahrrad ab, ihr Laufrad hab ich dabei. Egal wie spät, bei Jannika kann man sich darauf verlassen, dass sie fährt. Oben an der Nöthnitzer kommen wir an den alten Baracken vorbei. Nachdem die nun wohl schon zwei Jahrzehnte leer stehen, werden sie abgerissen.Kennt ihr auch noch diesen urtypischen Barackengeruch? Nach alten Holz und Sprelacart? Der weht gerade durch die laue Abendluft.Nicht mal der Brand von vor zwei Jahren kann da mithalten. Barackengeruch bleibt für immer. Da kommen Erinnerungen hoch, wenn ich mit Torsten im Aussonderungslager der Uni herumgestöbert hab. Oder Sprachunterricht Englisch im Sprachenzentrum…

Ich muss los, Janni saust mir davon.

(swg)

Letzte Woche war ich nochmal im Baumarkt, hinterm Haus hab ich für meinen Geschmack noch zu wenig gepflanzt. Drei Bodendecker hatte ich mitgebracht: Berg-SandkrautGartennelkenund PhloxVom Bergsandkraut hab ich gestern noch zwei nachgekauft. Es scheint sich wohl zu fühlen und mit der Trockenheit auch klar zu kommen. Die Gartennelken lagen dagegen schon mal bedenklich flach.

Wie man sieht, grünt es kräftig.Ich hab vor allem die Gräser um Ginster, Zierquitte und Großmutters Hortensie rausgezogen. Was da sonst so herumkrautet, darf mal zeigen, was es kann und wird und ist.

(swg)

Wir haben meine Eltern besucht – was man Ostern halt so macht. Wir sind mit dem Fahrrad hin – so weit ist das nicht. Der Weg über Kohlenstraße und die Halde hoch nach Cunnersdorf ist knapp 6 km lang. Herausfordernder sind die 100 Höhenmeter. Janni sitzt bei mir im Chariot, das Laufrad oben drauf. Maria hat zur Not noch das FollowMe für Alina dabei. Die ist aber scheints vom Ehrgeiz gepackt und will auch nicht am steilsten Anstieg angehängt werden. Oben in Cunnersdorf will auch Jannika raus und ihr Laufrad haben. Meinetwegen.

Auf dem Rückweg hat auch Jannika sich mit Ehrgeiz infiziert. Sie will zurückfahren. Auf ihrem kleinen Laufrad. Besonders die steile Straße runter bis zur Halde ist kribbelig – also eher für uns, nicht für Jannika. Ihr macht’s Spaß, auch den Brauereihügel überwindet sie, weiter geht’s an der Kohlenstraße.Und weiter die Südhöhe runter, Janni ist nicht zu bremsen.… bis nach Hause. Ja gut, es ging nur bergab. Aber sie ist 3½. Und sie hat nur ihr winziges Laufrad.

(swg)

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