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Für die Schule hatte Alina tatsächlich eine Hausaufgabe – dabei gibt es ja keine Hausaufgaben in der Universitätsschule Dresden!!1! Spaß beiseite, die Kinder sollten schlicht den Herbst einsammeln: Blätter, Eicheln, Kastanien usw. In dem Zuge fiel mir ein, dass ja Blätterpressen eine urst praktische Sache sind. Und wie man die macht, hab ich ja schonmal für die Kita geübt.

Material

Allerdings hab ich mal überschlagen: vier Stammgruppen à 20 Kinder – wenn sich da pro Gruppe sieben eine Blätterpresse teilen müssen… zwölf. Da muss ich schon ein wenig auf’s Budget gucken. Muttern und Karosseriescheiben hab ich noch im Baumarkt gekauft, aber für eine M6 x 80 Schlossschraube einen Euro zu bezahlen war mir dann doch zu fett, schließlich brauch ich 48 davon. Der größere Schock war aber, dass Hornbach das Buche-Sperrholz aus dem Programm geschmissen hat: Die Qualität sei zu schlecht gewesen. Das will was heißen, wenn man die eher unterirdische Qualität des Hornbach-Holzsortiments kennt…

Obi hat’s noch – die werden auch keine anderen Lieferanten haben – und ich muss Hornbach recht geben: Die Qualität ist stellenweise nahe am Abfall. Trotzdem hab ich mir 31 cm x 31 cm-Platten 8 mm stark zusägen lassen. Meine zwei Packtaschen für den Lowrider vorn am Fahrrad hab ich damit fast überfordert – gut fahrbar war das mit dem Gewicht vorne dran längst nicht mehr – aber was tut man nicht alles für die Umwelt?! Nicht alles: Schrauben und Sterngriffe hab ich beim großen kleinen a im Netz bestellt.

ab in die Werkstatt

Für die 24 Platten mit je vier Löchern hat sich das Zusägen eines Anschlages für die Ständerbohrmaschine gleich gelohnt – kann ich sicher nochmal brauchen.Anschlag für Eckbohrungen der Blätterpressen für die StänderbohrmaschineIn Paketen verschraubt ließen sich die Ecken schnell mit dem Bandschleifer abrunden.Ecken der Blätterpressen im Paket mit dem Bandschleifer abrundenDie wirklich fiese Arbeit ist das Schleifen der Flächen und das Ölen. Fast vier Abende hat das gebraucht, aber am Ende sieht es top aus. Die eine Hälfte der Bretter hat auch noch eine Spezialbehandlung im Fontanum gekriegt: Dort hab ich ein Ahornblatt und das Logo des Elternfördervereins der Universitätsschule draufbrutzeln lassen.gelasertes Motiv und Logo des Fördervereins der Universitätsschule auf den BlätterpressenZwei Tage sind ein recht flinker Service – und gemeinsam beim Einrichten der Grafik ist man mir sehr entgegen gekommen. Danke nochmal ans Fontanum!

Nachdem ich heute noch die Sterngriffe durchbohrt und Pappen zugeschnitten hab, kann sich das Ergebnis doch sehen lassen.Fertige Blätterpressen für die Universitätsschule DresdenNun steht nur noch die logistische Herausforderung an, das Zeug zur Schule zu bringen, so ohne Auto nur mit Fahrrad…

(swg)

Vor acht Wochen ist Alina in die Schule gestartet. Bisher haben wir – also vor allem Maria – Alina zur die Schule gebracht. Mit dem Fahrrad oder Bahn und Bus. Immer mal wieder hat sie gefragt, wie das denn mit dem Alleine-in-die-Schule-gehen sei. Kann sie machen, wenn sie möchte. Letzte Woche war ihre Antwort: „Nächste Woche.“ Sie will mit Bahn und Bus hinfahren. Dienstag hat sie es mit sehr ernster Miene nochmal angesprochen, und wir haben auch nicht anders geantwortet. „Übermorgen“ hat sie gesagt. Heute war übermorgen.Alina geht alleine in die SchuleDa winkt sie und geht alleine zur Haltestelle. Jannika und ich radeln in die entgegengesetzte Richtung zur Kita.

Morgen will sie auch wieder alleine fahren, vielleicht trifft sie ja Katalina im Bus. Na denn. Fühlt sich aber schon komisch an.

(swg)

Im Urlaub ist es passiert. Der Kühli im Womo war einfach etwas zickig und noch mehr von der Außentemperatur abhängig, als es ungeregelte Absorber so schon sind. Nun war mangels zuverlässiger Kühlmöglichkeit Fleisch und Wurst nicht aufzubewahren. Milchprodukte, Käse, Eier sind da etwas toleranter. Also gab’s kein totes Tier: vegetarisch essen ist angesagt.

Man findet keine Freunde mit Sala-haat…

Es ist nicht so, dass ich vorher nicht schon mit vegetarischen Gerichten herumexperimentiert hätte. Allem voran mit Seitan und Tofu, Brotaufstrichen aus Gemüse und so weiter. Dazu gibt’s schon eine Weile viel frische Obst und Gemüse, vor allem abends, dann essen die Kinder abends auch was. Die sind im Übrigen überhaupt gar kein Problem in der Hinsicht. Bisher sind sie bei den fleischfreien Gerichten nicht mehr oder weniger „wählerisch“. Und meine Arbeitswoche ist eh schon fleischfrei.

Das Problem, was häufiger zu Tage tritt, ist ein ziemlich blödes: Der Magen sagt zwar „voll!“ aber es bleibt eine gewisse – wie soll ich das ausdrücken – orale Unzufriedenheit. Der Magen sagt deutlich, dass ich nichts mehr essen soll, aber verdammt nochmal, was soll ich jetzt essen?! Zu ’satt‘ gehört eben auch zufrieden.

Das trat nicht immer auf. Aber woran liegt das?! Ich denke, es ist vor allem so, wenn zu wenig Fett und Eiweiß drin war. Es hilft einfach, irgendwas mit Humus zu essen. Oder ordentlich Butter/Magarine, Käse auf ein Brötchen zum Salat. Achso: Salat mit ordentlich Olivenöl… Auf Dauer kann ich aber nicht jeden Tag Salat mit Brötchen essen. Da wird man unleidlich und sauertöpfisch.

Trauerspiel

Gucken wir in die Kühltheke des örtlichen Supermarktes. Das wird aber ein trauriger Blick, so viel sei schon verraten. Was gar nicht geht, sind die Fertiggerichte aus der Convenience-Abteilung. Netto – wo ich mich mittags eindecke – hat Microwellen-Assietten. Mal abgesehen vom Verpackungsmüll und der Tatsache, dass von zwölf Sorten ganze zwei ohne tote Tiere auskommen, und die auch nur in homöopatischen Mengen geliefert werden: Wie kann man es schaffen, dass ein Portion Vollkornspaghetti (!) – ja wirklich: Vollkornspaghetti!! – nicht satt machen, ja noch nichtmal den Magen ansatzweise füllen! Das Chili sin Carne ist genauso arm. Bei weniger als 400 kcal wird man bestenfalls wütend, aber niemals satt! In der Convenience-Kühltheke findet eine einzige Tragödie statt. Jeder verdammte Salat ist mit Bulettchen, Hähnchenschnitzelchen, Putenfetzchen oder Rinderkrümeln verpestet.überall Fleisch drin in den Convenience-ProduktenAbgesehen natürlich von den Tüten da unten mit dem erwähnten, fertig geschnippelten Salat.

Oh, man findet noch Wraps. Die kleinen sind widerwärtig, weil immer matschig durchgeweicht. Bei den großen Wraps ist das nicht so akkut. Aber von neun Stück pro Karton sind gerade zwei ohne Fleisch! Neue Wraps gibt’s erst, wenn alle anderen alle sind – ich warte nun schon vier (!) Wochen auf die nächsten. Wraps beim vergammeln im Kühlregal - Fleisch will halt keinerDie letzten zwei großen Wraps will einfach keiner haben. Denen guck ich nun beim Vergammeln zu. Kaum zu glauben, dass die wirklich so lange einwandfrei bleiben…

Bis vor kurzem gab es noch die Kühlmann-Salate. Zwei davon konnte ich essen: Nudelsalat mir Mozzarella & Tomate und den Bulgur mit Humus – letzterer ist verdammt lecker. Der Rest wartete immer auf seinen 30 %-Aufkleber… Irgendwann haben sie endlich das Sortiment umgestellt: ‚meine“ zwei Salate gab es noch. Eine Woche nach der Umstellung begann mein Urlaub. Danach war Kühlmann raus aus dem Sortiment. Dankeschön.

Wunschdenken

Zwei Mal die Woche wäre es schon schön, nicht Salat mit Brötchen reinwürschen zu müssen. Manchmal kann man noch auf die vorgekochte Pasta aus der Kühlung ausweichen, Käse drüber, fertsch. Mit zwei Kindern zu Hause hat man aber recht schnell Pasta über. Vegetarisch essen ist angesagt? In Deutschland ist’s echt beschissen – und das im Jahre 2019!

Und vielleicht noch was zur vegetarischen Verortung: Ich mag immer noch den Geschmack von Fleisch. Und ein Tier dafür abzumurksen: Nehm‘ ich in Kauf. Es geht halt nur nicht, wie das Viehzeug gerade behandelt wird. Das wir von „Fleischproduktion“ reden, sagt doch eigentlich schon alles. Und was mit der Umwelt ringsrum passiert, da denken wir lieber mal gar nicht dran. Ist ja auch Regierungstrend gerade…

Eine blasphemische Ausnahme ist übrigens geblieben: Freitags gibt es bei meinem Arbeitgeber traditioneller Weise halb zehn eine Bockwurst. Die Runde ist überschaubar – ist ja keine Pflicht – und es finden sich immer ca. zehn Teilnehmer. Nun könnte man sagen ‚dann geh halt nicht hin!‘, aber ich bin der Bockwurstbeauftragte, der sie holt.

(swg)

Zwar gibt’s bei uns keinen Fernseher im eigentlichen Sinn (rausgeworfen 2006), aber Youtube und co. bieten wirkliche mehr als nur adäquaten Ersatz. Die Kinder lieben ihren Kinderlieder-Kanal und den Märchen-Kanal.

Ganz besonders angetan haben es uns allen gerade Reisedokus von Privatleuten. Es gibt die beeindruckend Verrückten von Zeitreise, oder „Millimetermüller“ Micha mit angetrauter Christin von wirsehnunsunterwegs.de. Nicht zu vergessen Sabine und Micha von herman-unterwegs.de oder Caro und Phil von The Sunnyside – Optimismus ist alles.

Und ganz zum Schluss ist nun noch jemand dazugekommen, thematisch aber ganz anders angesiedelt: Der Held der Steine, Thomas Panke. Er betreibt ein kleines Klemmbaustein-Lädchen in Frankfurt am Main. Wichtiger aber noch sind seine Videos mit Modellvorstellungen von Lego, Cobi, Xingbao und wen es da nicht noch alles gibt.

So sieht das dann (manchmal) bei Alinas und Jannikas Schnittchenabendbrot aus.Alina und Jannika gucken dem Held der Steine zuyoutube ersetzt Fernseher: Thomas Panke auf seinem KanalHey Thomas: Deine wohl jüngsten Fans :) Echt begeistert waren sie von der Schwedenhaus-Vorstellung. Und: „Der ist bestimmt auch ganz kinderfreundlich.“ – da gibt’s wohl kaum Zweifel. Es wird ganz wunderbar.

(swg)

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