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Wenn’s nicht läuft, läuft’s nicht. Gestern Abend haben wir Ziele für die Wanderung ausgesucht, den Fahrplan gecheckt, Wegstrecke überschlagen, abgewogen, ob vor allem Jannika das schaffen kann. Trotzdem ist dann alles verkorkst.

Wir haben einen Plan, der Töpferblick ist das Ziel, gegenüber dem Oybin. Der Weg ist kein langweiliger, ausgetretener und wird auch Alina bei Laune halten. Was Jannika betrifft, wird die wohl einfach laufen. Am Ende winkt eine eine warme Mahlzeit in der Töpferbaude.

Schmalspur

Wir sind – mit den Fahrrädern – pünktlich am Bahnhof.Allein, der ausgesuchte Zug kommt nicht. Ein genauerer Blick in den Fahrplan offenbart eine winzige Fußnote: Wir haben zwar Ferien, aber unter der Woche fährt der Zug nur alle zwei Stunden. Und jetzt? Eine ganze Stunde am Bahnhof herumgammeln? Nö. Mit den Fahrrädern radeln wir noch eine Station weiter und schließen sie dort an. Weil der Halt als Bedarfshalt ausgewiesen ist, rufen wir lieber an. „Gut sichtbar auf den Bahnsteig stellen“ – kriegen wir hin, blöd rumstehen haben wir gerade schon probiert: können wir.

Wir dödeln am Bahnsteig in Niederolbersdorf herum und genießen die Rasenmäher-Show… Aber auch das geht vorbei, irgendwann rollt der Zug heran.Zittauer Schmalspurbahn, Einfahrt NiederolbersdorfZittauer Schmalspurbahn, Einfahrt NiederolbersdorfWir kaufen die Fahrkarte mit Rückfahrt – 36,-€ für drei Erwachsene und zwei Kinder. Mit Volldampf…Zittauer Schmalspurbahn… legen wir uns in die Kurve.Zittauer SchmalspurbahnBis zur Teufelsmühle dampfen wir mit. Dort geht’s in den Wald, einen recht wenig spektakulären Forstweg entlang.

Wald

Eigentlich ist der Weg deutlich zu langweilig, aber weit kommen wir eh nicht. Jannika meldet Hunger an: Pause. Wirklich vorwärts geht’s nicht.Schnittchenpause am BergEin paar Schnittchen und Türmchen später…… soll’s weitergehen. Da lang.Weg zur Krummen TanteOma fragt leicht ungläubig „Ernsthaft?!“ und überraschender Weise schmollt Alina ein bisschen. Aber eigentlich will sie doch rumkraxeln.Weg zur Krummen TanteJanni steht da natürlich nicht nach. Sie macht alles, was ihre große Schwester macht.

Kraxeln

Und so kenn ich das:Felsen auf dem Weg: zum drüberkletternEin Felsen im Weg ist immer zum drüberklettern da.Felsen auf dem Weg: zum drüberkletternWir wollen die Krumme Tante besuchen, und so beginnen wir das kleine Massiv zu umrunden. Eigentlich hätte es uns klar sein können, dass wir schon vor ihr standen. Was soll’s, so sind die Kinder noch ein bisschen durch Höhlen gekrochen, haben in Felsspalten gelugt und auf Felsen gekraxelt.Auf Felsen gekraxelt am TöpferAuf Felsen gekraxelt am TöpferSchließlich sind wir um das kleine Massiv herum und uns wird klar, dass wir die Krumme Tante schon vorhin gesehen haben.Krumme Tante, TöpferEs ist eh Zeit für eine Kekspause.Kekspause mit Blick auf die Krumme TanteIn der Ferne da hinten muss irgendwo Zittau liegen.Fernblick vom Töpfer Richtung ZittauDer Wald ist menschenleer, uns sind erst zwei Wanderer begegnet. Man hört auch kaum Vögel in den windstillen Wipfeln.BaumwipfelEinen Punkt haben wir noch nicht geklärt, nämlich wann unsere Rückfahrt sein soll. Mit einigem Entsetzen stellen wir fest, dass der letzte Zug nach Zittau schon 16:00 Uhr fährt. Mit dem geplanten Mittagessen schaffen wir das niemals: Es ist bereits 14:20 Uhr. Es fährt später noch ein Bus, aber ob da unsere Fahrkarte gilt?!

Der Hunger treibt

Wenden wir uns erstmal der Töpferbaude zu, der Hunger lässt sich mit Keksen nicht ewig behumpsen. Es lockt ja auch noch der Töpferblick. Unterwegs stehen überall Heidelbeeren im Wald. Leider ist nichts dran.Keine Heidelbeeren im Wald auf dem TöpferUnd es sieht nicht aus, als ob Beeren dran gewesen wären, es war wohl einfach zu trocken.

Kurz biegen wir noch zum Küken abKüken am Töpferknipsen das peinliche „wir waren hier“-Fotodann geht’s weiter.

Unser letzter Witz – „und dann hat die Baude zu“ – bewahrheitet sich. Ein Haus mit Übernachtungsmöglichkeit. Und es hat einen Ruhetag. Ernsthaft? Auf der Webseite steht es nach einem zweiten Blick drauf. Überlesen – aber auch nicht gerade einfach zu erkennen. So erklärt sich auch unsere relative Einsamkeit im Wald. Wenn’s nicht läuft, läuft’s nicht.

Also machen wir uns gleich auf den Weg runter nach Oybin. Dann kriegen wir den letzten Zug noch. Und vielleicht ein Eis. Einen Blick auf den Töpfer zu werfen haben wir dann auch gleich über dem ganzen Irrsinn vergessen. Wenn’s nicht l… ihr wisst schon.

Zugzwang

Nunja, runtergehechtet vom Berg nach Oybin, ein Eis ausfassen – was hier übrigens wirklich empfehlenswert ist. Dann können wir noch zugucken, wie die Lok umkoppelt.Zittauer Schmalspurbahn, umkoppelnZittauer Schmalspurbahn, umkoppelnZittauer Schmalspurbahn, umkoppelnZittauer Schmalspurbahn, umkoppelnund heimwärts dampft’s.Zittauer Schmalspurbahn, nach Zittau dampfenViel Rauch um fast nichts.

(swg)

Das Wetter ist für heute wieder als „eher mäßig“ angesagt. Bevor wir am Seeufer bibbern, gucken wir lieber Tiere an. Der Tierpark liegt am anderen Ende von Zittau – vom See aus gesehen – 6 km mit dem Fahrrad. Mal sehen, wie weit Janni alleine radelt. Mein Weg ist etwas weiter, erst des vergessenen Kuscheltiers wegen und dann nochmal die geschmierten Schnitten holen…

Ein kurzer Zwischenstopp am Spielplatz, dann Fahrräder vorm Zoo anschießen, Karten kaufen und rein da. Direkt hinterm Eingang des Zoos wird man von Lora begrüßt.Schon das letzte Mal hatten sie einen zweiten Gelbbrust-Ara gegen die Einsamkeit gesucht. Scheint sich leider noch immer keiner gefunden zu haben.

Um den Bollerwagen kommen wir nicht rum – aber genau genommen ist uns das recht, denn nach dem Zoobesuch sollen die Kinder ja wieder zurück nach Hause radeln.

Hey, Schildkrötenfütterung!Der Zittauer Tierpark ist nicht sehr groß. Obwohl – sagen wir lieber: Man ist nicht auf schiere Mengen an Tieren bzw. Exoten bedacht. Viel dreht sich um den Erhalt alter Haustierrassen bzw. Haustiere allgemein. Das erste Highlight der Kinder sind die Meerschweinchen.Konntet Ihr Alinas „Die sind so niiiiiedlich!“ hören?dann gibt’s noch das Göttinger Minischweinchen…oder Wollschweinchen…Nadine, die Schwedenkuh, lässt sich gerne mal hinterm Ohr kraulen.Sehr fetzig finde ich, wie nah man teils an die Tiere herankommt.Bei den Stachelschweinen reicht die Futterstelle bis an den Besucher heran. Lediglich ein handhoher Elektrozaun und die Höhe der Plattform hindert die Stachelschweine am weglaufen.

Zu den Kängurus darf man ins Gehege – auf einem Weg muss man bleiben, sodass die Tierchen ihre Rückzugsgebiete haben.Geheuer war meine Fotografiererei dem Kollegen nicht, er hat mir gleich darauf den Rücken gekehrt und ein paar Schrittchen weg gemacht. Na immerhin ist er nicht in großen Sätzen davongehüpft.

Auch beim Damwild führt der Weg längs durchs Gehege und räumt die zooüblichen Barrieren aus dem Weg..

Auf den obligatorischen Spielplätzen ist alles mit ganz viel Phantasie und aus Holz gebaut.Wer schon mal auf der Kulturinsel Einsiedel war, hat nicht von ungefähr ein Déjà-vu, denn die Holzverrückten haben auch hier gewirkt.

Im ganzen Gelände stehen Holztiere verstreut – hier beim Tipi steht ein Rentier.Im Hintergrund kann man eine Wildblumenwiese sehen. Zum Schutz der Insekten und Schmetterlingen wird sie naturnah bewirtschaftet. In versteckten Waldpfaden findet man eine „Wunderblume“.Manchmal ist es nur ein großer Stamm, der den Weg auflockert.Oder es findet sich ein kleiner Kletterparcour.In das Baumhaus muss Oma auch mal reingucken.Ganz herrlich finde ich den Imbiss mit seinem Dach zwischen den Bäumen.Eine tolle Sache ist auch die begehbare Voliere mit den Sittichen. Der eine oder andere Blick nach oben sei aber empfohlen, wenn man unbekleckst wieder herauskommen möchte.Mit Futter lässt sich hier leider keiner anlocken, wie damals in Sababurg bei Kassel.Am Ende sind alle ganz schön müde.So statten wir den Weißbüscheläffchen noch einen Besuch ab, ehe wir zurück zum Womo fahren. Einkaufen müssen wir auch noch, sonst ist heut‘ Schmalhans Küchenmeister.Mich fasziniert immer noch der Detailgrad, mit dem die α6000 abbilden kann, wenn man nicht das Kit-Objektiv benutzt. Ich hab mich total in das Sigma 60mm verliebt. Für den Tierpark ist die Festbrennweite fast immer richtig und auch wenn ich die Kinder draußen in Bewegung fotografiere, passt die Entfernung eigentlich immer.

Diesmal kommen wir nicht ungeschoren durch den Zooshop, und so kommt Lora mit.

Jannika legt eine Fitness an den Tag, die mich einfach staunen lässt. Nach dem Tierpark radelt sie die gesamte Strecke zurück bis zum Zeltplatz.Wir haben zwar Spielplatz-Pause und Einkauf zwischendrin, aber gefahren ist Jannika die ganze Zeit alleine.

(swg)

Wer hat eigentlich die Behauptung aufgestellt, Camper seien Naturliebhaber?! Man ist „draußen am Busen der Natur“, verzichte „auf so einiges“ und genieße „die Freiheit“.

Was bei der Ankunft von Campern auf Campingplätzen – nach Vorzelt, Teppich und Stühlen – aufgestellt wird, ist die Satschüssel. Akribisch wird justiert, bis das Abendprogramm gesichert ist. Dann werden Bluetooth-Brüllwürfel verteilt und die Dauerbeschallung mit dem nächstblödesten Gute-Laune-Radio beginnt. Die Natur soll mal die Fresse halten, wir sind lauter. Riesengrill, Bierkühler, Liegestühle, Zaun für’n Fußhupen-Hund – was man eben sonst auch so in der freien Natur findet.

Dann rollt ein Ami-Ford auf den Platz, mit blubberndem V8. Er büßt sofort sämtliche Coolnesspunkte ein: Seine Klimaanlage rauscht, wie ein Windkanal. Auch in der abendlichen Kühle.

Von der Idee, Natur zu genießen, könnten Camper auf einem Campingplatz weiter nicht weg sein. Man verteilt sein Wohnzimmer auf einem Rasenstück und setzt sich in seinen gewohnten Muff. Alltag nur anderswo.

„Dann fahr da halt nicht hin“. Werde ich auch möglichst nicht. Dieses Jahr hat die Zeit nur einfach nicht gereicht, wirklich das Weite zu suchen.

Immerhin, auf höfliche Nachfrage ist die Klima heute Nacht dann aus. Danke dafür.

(swg)

Ich hatte schon befürchtet, dass ich die Fahrräder nicht mit in den Urlaub bekomme. Dem alten Träger traue ich mich kaum noch ein Fahrrad aufzuschnallen, ein Rohr ist im Gelenk eingerissen.

Ein bekannter Campingausrüster hat mir letzten Dienstag das riesige Paket mit dem Fiamma Carry Bike Pro geliefert. Samstag stand ich dann mit Werkzeug bewaffnet auf dem Parkplatz. ‚Erstmal alles auspacken, ehe Du hier irgendeine Schraube löst‘, dachte ich. Gut so. Im Paket lag der Carry Bike Pro C, dessen Haltebügel lediglich 40 – 50 cm hoch ist. Am Duc ist aber der Pro mit 80 – 150 cm montiert – neue Löcher mach ich auf gar keinen Fall in die Rückwand. Zumal ich ja nicht weiß, wo Verstärkungen drin sind. Fetzt. Alles wieder eingepackt, angerufen, Ersatzlieferung vereinbart. Ob das rechtzeitig klappt? Samstag soll’s in den Urlaub gehen. Wareneingangskontrolle sollte man halt nie vernachlässigen…

Respekt, das Paket ist heute am Dienstag da und meine arme, alte Nachbarin hat’s wieder abgekriegt. Danke. Und nu aber ruff off’n Parkplatz. Nach knapp zwei Stunden gewissenhaften Bohrens und Schraubens ist es vollbracht.

Viel ist vom alten Träger nicht übrig. Zwei der alten Schienen hab ich auf den neuen Träger verpflanzt.

Und es war höchste Eisenbahn, ich hab den alten Träger richtig eingeschätzt.Das hätte zu einer Verkehrsmeldung auf der nächsten Fahrt gereicht.

(swg)

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