Es ist so eine Sache mit dem Reisen und der Deutschen Bahn. Ich bin, glaube ich, der Letzte, der zu einer Bahnfahrt „Nein“ sagte; Wenn man seine Fahrräder mitnehmen möchte, drängt sie sich geradezu auf. Mit Kindern dazu entfallen nervige Fragen, wie „Wann si’mir’n endlich daa-haaa?“. Die sind einfach die ganze Zeit beschäftigt.
Andererseits zerrt die Deutsche Bahn immer wieder ordentlich an meinem Nervenkostüm. Unsere Fahrt ist gebucht, die Sitzplätze reserviert, die Fahrradkarten besorgt. Natürlich ging das nicht ohne Umstände: Wenn man Bahnbonuspunkte als Freifahrt einlösen möchte, kann man online kein Fahrrad zubuchen. Zu den restlichen Tickets lässt sich jeweils nur ein Fahrrad zubuchen und außerdem geht keine Familien-Sitzplatzreservierung… Also dackelt man zum Schalter im Bahnhof um seinen „ungewöhnlichen Reisewunsch“ doch erfüllt zu bekommen.
Und dann ist der Vorabend der Zugfahrt herangerückt, alle Fahrradtaschen sind gepackt, stehen breit, die Fahrräder ebenso. Es kann nur noch schief gehen, weil wir verschlafen – der Zug fährt 7:40. Und dann kommt die Meldung in der Bahn-App.Super! Man greift zum Telefon und erfreut sich an der Warteschleife des DB-Service. Parallel fängt man an nach alternativen Zügen zu suchen; Wir wissen aber eigentlich, dass alle späteren Verbindungen mit hoher Auslastung gesegnet sind, Fahrräder können da vermutlich nicht mit.
Irgendwann bekommt man beim Klicken durch die alternativen Verbindungen mit, dass die gebuchte Fahrt mitnichten ausfällt. Der Zug wird ersetzt, die Nummer ändert sich, Platzreservierungen können nicht garantiert werden, sonst passiert gar nichts. Die Service-Hotline bestätigt noch die Fahrrad-Karten. Aufregung umsonst, wegen dämlicher App!
Wahrscheinlich wird morgen auf unserer Fahrt nach Berlin alles ganz glatt laufen, und unserer Fahrradtour um Westberlin auf dem Mauerweg steht nichts im Wege. Man kann es sich mit seinen Kunden auch wirklich verdammt schwer machen, liebe DB!
(swg)
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