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Es ist Herbst und es ist die beschissenste Zeit für Radfahrer. Indirekt liegt das am nasskalten Wetter. Persönlich stört mich das nicht – mein größter Feind ist Wind, der Rest ist mir Schnuppe; Schlechtes Wetter ist ein Problem falscher Kleidung. Es ist eher so, dass jetzt die ganzen Schönwetterradler sich wieder in ihre anderthalb Tonnen Blech quetschen und überrascht feststellen, das der Verkehr ja so unglaublich zugenommen hat. Natürlich muss man trotzdem und am allerschnellsten von allen am Ziel sein. Also wird rücksichtslos gedrängelt und extremst knapp überholt. Ist auch scheißegal, wer da auf dem Fahrrad sitzt, nicht mal Schulkinder werden geschont. Wenn man sich dann als Radfahrer beschwert kann man sich aber was anhören. Diese Woche war ich schon ein „Kommarandu Spaßt“ und „Lernema Farradfahn“ – was es nicht alles für Vögel gibt. Bleibt zu konstatieren, dass Menschen Arschlöcher sind, motorisierte im Besonderen.

(swg)

Eine Woche Herbsturlaub haben wir dieses Jahr übrig, was fangen wir damit an? Ende Oktober wird es schon ordentlich frisch sein, lassen wenigstens die Wettervorhersage und der nasskalte Sommer vermuten. Das Womo wäre noch fit, aber eigentlich ist ein Fahrradurlaub noch auf der Todo-Liste diesen Jahres.

Im Spreewald könnte man definitiv gut Fahrrad fahren: Start in Cottbus und dann nordwärts über Fürstenwalde/Spree vielleicht bis nach Berlin? Eine kurze Recherche fördert leider ziemlich große Lücken in Sachen Pensionen zutage. Es gäbe Etappen, die insbesondere für Jannika wohl das Maximum ihrer Reichweite ausschöpfen würden. Wir wären gezwungen, die Etappe zu schaffen, aber auf einen möglichen Parforceritt habe ich so gar keine Lust. Es wäre der Motivation zur nächsten Etappe zudem nicht zuträglich. Elberadweg? Ist mir eigentlich zu geradeaus, auch wenn man jederzeit von fast überall problemlos in den Zug und zurück nach Hause käme. Fläming? war zum skaten cool, hm.

Die zündende Idee kommt mir doch noch: Als Schwiegermama in Berlin wohnte, wollte ich immer mal die Berliner Mauer abradeln. Der Grenzstreifen ist geschichtsträchtig und landschaftlich sehr reizvoll. Zudem ist man nie weit weg von Infrastruktur: Pensionen und Hostels, Supermärkte und Restaurants, und wenn alle Stricke reißen ist auch immer eine S-Bahn in der Nähe. Der Mauerweg ist von Berlin zudem touristisch voll erschlossen, damit ist die Runde offiziell zu finden; Nicht zuletzt gibt es dafür Reiseführer. Bei einer Länge von 165 km schaffen wir das mit dem Fahrrad in einer Woche wohl – abkürzen geht ja jederzeit. Anreisen werden wir mit der Bahn; Nichts ist bequemer, ein IC fährt alle zwei Stunden von Dresden nach Berlin – so lange braucht er auch. Ich denke, das machen wir!

(swg)

Sorry, zu privat für die Öffentlichkeit. Vielleicht klappt’s nach dem Login?

Dresden leistet sich neue Straßenbahnen, immerhin ist die erste Niederflur-Generation schon wieder 25 Jahre alt. Den Mockup der Neuen hatten wir uns damals schon im Verkehrsmuseum angeguckt. Schick, nur die Sitze waren zu hoch. Die wirkliche Besonderheit der neuen Straßenbahnserie ist ihre Breite: 2,65 m statt 2,30 m. Es gibt mehr Platz innen und trotzdem passt die Bahn an den alten Bahnsteigen vorbei. Nichtsdestotrotz müssen die Gleise für die Begegnungssicherheit weiter auseinander gelegt werden. Pläne dafür werden schon seit den 80ern verfolgt und umgesetzt.

Für die Begrüßung der ersten Neuen veranstaltet die DVB eine relativ aufwendige Show mit fast schon Volksfestcharakter am Straßenbahn-Betriebshof in Gorbitz. Corona ist natürlich allgegenwärtig.Für die Präsentation der neuen Bahn musste man Zeitslots buchen, die Zuschauermenge ist stark begrenzt. Wir haben vorher noch Zeit uns all die ganz alten Vorgänger anzugucken.Oh, wir sind schon dran uns vor der Leinwand zu platzieren; Erst kommt die Show, danach darf die Neue begrabbelt werden.Video- und Laser-Show zur Geschichte aller alten Straßenbahnen mit Tänzern, jeweils in zeitgenössischem Outfit – das war wirklich cool gemacht. Aber dann hebt sich die Leinwand und die Neue wird in Echt angelasert und am Ende dürfen wir sie aus der Nähe sehen.Die erste Neue ist die größte Version, die es geben wird: 7 Glieder, ca. 54 Tonnen schwer, 2,65 m breit & 43,5 m lang mit Platz für bis zu 290 Fahrgäste.Drinnen ist wirklich sehr viel Platz, insbesondere die Fahrrad- und Kinderwagenabteile sind gigantisch.Es gibt nun auf beiden Seiten Doppelsitze, und nicht mehr die überbreiten Sitze auf einer Seite, wie in den alten Bahnen. Dazu kommen nette Details, wie die Fußkante und USB-Steckdosen.Technikafine werden immer einen Blick auf die Fahrwerkstechnik werfen können, für eine Verkleidung fehlt der Platz.Ich freu mich drauf, wenn die Neue im ersten Quartal 2022 ihre Probefahrten zur Inbetriebsetzung auf der Linie 2 absolvieren wird. Das Ding ist richtig gut geworden. Die Kinder mögen sie auch.Langsam müssen wir raus, die nächste Gruppe will die Neue angucken.

Wir können uns noch an den vielen alten Bahnen ergötzen.Der Hecht ist auch eine Dresdner Besonderheit. Die Spitze Form ist seiner Länge geschuldet: sonst wären die Bahnen in der Kurve kollidiert.Kinderbespaßung gibt es auch, mit Süßkram am Ende.Ich Knips mal noch die EB57, dunkel erinnere ich mich noch, dass die – wenn auch selten – durch Dresden fuhr. Ich fand’s damals sehr cool, wenn ich Gelegenheit zum Mitfahren hatte.Mittag steht an, vorher ist nochmal Kinderspaß an der Bühne.Jetzt ist auch Hunger fürs Mittagessen da – Quarkkeulchen, Bratwurst, Grillkäse (ja Mensch, klasse!).

Die DVB treibt einen großen Aufwand, den Dresdnern „ihre“ Straßenbahn weiter schmackhaft zu machen, und ich kann nur gutes daran finden. Schön, einen so rührigen ÖPNV hier zu wissen.

(swg)

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