In die AbruzzenItalien 2022
Die Insel der Glasmacher und Glasbläser haben wir uns ausgesucht, ehe wir Venedig wieder verlassen. Es gibt zwar die Empfehlung, sich Burano anzugucken, da dort die Häuser hübscher sind – alles ist viel bunter angestrichen als auf Murano. Trotzdem haben die Kinder lieber ganz viel Glas angucken wollen, nachdem sie gestern immer schon vor den Schaufenstern all die kleinen gläsernen Niedlichkeiten angeschmachtet haben. Ihr Tagesziel ist ein kleines Souvenir von hier – in Ordnung.
Überfahrt
Auf dem Zeltplatz kaufen wir uns zwei Tagestickets für den ACTV – eins für 35,-€ auf dem ein Erwachsener und zwei Kinder mitfahren dürfen, und eins für 21,-€ für einen Erwachsenen. Damit dürfen wir alle Busse und auch die Wasserbusse benutzen. Ein Bus bringt uns wieder in die Stadt; Direkt an Piazzale Roma steigen wir in den Vaporetto Linie 5.2. Wir sind weiß Gott nicht die Einzigen, aber es ist ja auch schon fast um zehn.Der Vaporetto fährt erst ein Stück den Canale Grande hinunter und biegt dann in einen breiten Seitenkanal, den , ab.Alsdann geht es flott über die Lagunde, rüber nach Murano. Der Blick zurück zu Venedigs AltstadtNach ungefähr 20 min Fahrt legen wir schon an der Glasmacherinsel an.Mit uns quellen noch viele Touristen vom Schiff und viele – sehr viele – lassen sich direkt zur Glasmacher-Vorführung lotsen. Unter der Befürchtung durch die Menschenmassen eher nichts zu sehen zu bekommen, gehen wir lieber direkt zum Hauptkanal von Murano, dem Rio de Vetrai. Hier kann man sehr schön Schaufenster-Bummeln gehen. Oder ab und an auch mal in einen Laden reinschnuppern.Das Fotografieren ist leider nirgends erlaubt, man soll als Tourist die Erinnerungsstücke schließlich lieber kaufen.
Glasmuseum
In einer kleinen Bar fassen wir wieder Piadine aus und verspeisen sie genüsslich am Brunnen gegenüber der Chiesa di San Pietro Martire. Dabei beschließen wir, einen Blick ins Museo del Vetro Murano zu werfen. Die Schlange am Eingang ist erfreulich kurz und lange müssen wir nicht warten.
Es gibt jede Menge Glaskunst zu bestaunen und natürlich auch einiges zur Herstellung und Tradition der Glasmacherei. Die Tafeln dazu sind selbsterklärend und vieles ist auch nochmal in Videos gezeigt. Bei den Ausstellungsstücken findet man einiges aus der neueren Zeit.
Musste beim letzten noch jemand an Zähne denken? Wenn man darauf aus ist, viel schönes Glas zu bestaunen, dürfte es aber reichen, draußen durch die Geschäfte zu bummeln.
Die Kinder haben inzwischen ihr Souvenir ausgemacht: eine Glasmurmel mit Glitzer-Goldfisch und Pflanze drin – die haben ihnen am Besten gefallen (und waren noch bezahlbar). Wir pilgern den Rio de Vetrai zurück. Es ist gar nicht so einfach, die gewünschten Murmeln wiederzufinden. Goldfische in Glasmurmeln gibt es zwar zu Hauf, aber nie mit Seegras. Ein kleiner Shop hat sie dann doch endlich. Wir selbst haben zufällig noch etwas entdeckt: Ab und an brennen wir gerne ein Räucherstäbchen an, und genau für den Zweck gibt es hier einen Räucherstäbchenhalter.So haben wir eine schöne Erinnerung, die wir immer wieder in die Hand nehmen werden.
Da der Shoppingstress vorbei ist, biegen wir vom Rio de Vetrai ab und schütteln damit die anderen Touristen ab. Es ist herrlich ruhig und wir schlendern ganz gemütlich zurück zur Anlegestelle unseres Vaporetto.Eines bleibt uns vor der Abfahrt allerdings noch zu tun: Einem Meister der Glaskunst sollten wir schon nochmal aufs Blasrohr geguckt haben – das dürfen wir nicht verpassen. Vorn am Anleger herrscht nun fast schon beschauliche Ruhe und auch in der Schauwerkstatt hält sich nur noch ein weiteres Pärchen mit uns auf.Das Glas ist heiß, die Show kann losgehen.die Vase sieht so schön fertig aus, man könnte sie glatt mitnehmen wollen: Sollte man lassen, die ist noch so heiß, dass sich ein Papierfetzelchen daran entzünden lässt!Wir bekommen noch etwas gezeigt.Und? Habt ihr schon eine Idee, was das wohl werden könnte?„Ein Pferd“ habt ihr gerufen und richtig gesehen. Wisst ihr, wie lange das schon mindestens zum Repertoire der Schau gehört? Das Bild reich ich Euch mal von zu Hause nach:Das Pferd habe ich genau dort 1995 gekauft.
Es wird Zeit für uns, zum Zeltplatz zurückzukehren. Wir wollen heute noch weiter gen Süden fahren. An Bord des Vaporetto ist es diesmal nicht ganz so voll und wir können unsere Nasen in den Wind halten.Das da im Hintergrund ist San Michele, die Insel beherbergt die gleichnamige Kirche ist fast komplett vom Friedhof eingenommen. Es geht weiter auf Venedigs Altstadt zu und daran entlang.Guck mal, so sieht hier ein Krankenwagen aus – eigentlich klar, aber doch irgendwie ungewöhnlich.Der Canale Grande hat uns wieder, vorn an der Piazzale Roma steigen wir aus. Unser Venedig-Abendteuer ist damit tatsächlich schon zuende. Es sollte „ja auch bloß“ eine Zwischenstation auf unserer Reise zu den Eseln sein.
Mit den Bus geht es ein letztes Mal zum Zeltplatz, das Auschecken klappt unspektakulär einfach (wobei 91,- € für die beiden Nächte eine knackige Ansage sind). Und dann sind wir schon auf der Piste, immer nach Süden.
(swg)
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