EselwandernItalien 2022

Heute gibt es Esel an die Hand und dann marschieren wir los! Die Kinder sind hibbelig und schon halb sieben wach, das Frühstück kann gar nicht schnell genug gehen, auch wenn das gar nichts nützt: Wir sind erst halb zehn mit Saskia verabredet. Vorher gilt es noch alle Kleinigkeiten aus dem Womo zu holen, die wir gestern beim Packen vergessen haben. Sonnenmilch wäre zum Beispiel ganz nett.

Unser Kram und wir werden diesmal zum Eselgehege vor Goriano Valli chauffiert und irgendwie bin ich drüber ganz froh. Auch wenn jeder Esel nur 15 kg tragen darf, selber schleppen bis zum Eselgehege will ich das lieber nicht – den Tages- und den Technikrucksack haben wir ja noch dazu.

Ein fröhliches iiiiiiiaaaaa schallt uns entgegen, Rosa und Ambra sind schon vorm Gehege angeleint. Mit ausgiebigen Kennenlernen durch putzen fangen wir an. Unsere Esel tragen noch ihr struppiges Winterfell, es fliegen endlos Haare. Hauptsächlich muss die Sattellage sauber sein, dass nichts piekt, und die Hufe müssen frei von Steinchen sein. Jetzt müssen noch die Packsättel aufgelegt werden, beide Esel pusten sich ordentlich auf, dass man den Gurt kaum ins erste Loch bekommt. Wenn man später vergisst nachzuziehen, hängt die ganze Fuhre schnell am Bauch – also besser immer dran denken!

Endlich ist alles aufgesattelt und gepackt, wir können los. Mit einem freundlich bestimmten „andiamo“ und einem ganz seichten Zug an der Führleine geht es auch schon los.Ich bin über den Enthusiasmus der Esel tatsächlich ein bisschen erstaunt, es ist ihre erste Wandertour nach dem Winter. Fast scheint es, die beiden freuten sich darauf. Rosa und Ambra sind zwei sehr liebe und gehorsame Esel, sie versuchen nur wenig energisch am Wegesrand zu fressen. Die Spielchen mit stehen bleiben oder zurück wollen, wie damals mit Tommi, gibt es gar nicht. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass zwei Esel mit uns laufen.

Zurück in Goriano Valli verabschiedet sich Saskia von uns und wir setzen unseren Weg alleine fort, Richtung Fontecchio.

(swg)