Liebe Kolleg*innen, heute möchte ich mich gerne mit einem persönlichen Anliegen an Euch wenden. Kurz und knapp: ich bin Trans, genauer: eine Transfrau. …

So stand es vor ein paar Tagen im Slack-Channel der Firma. Niemand war nicht überrascht, oder rechnet irgendwer von Euch mit sowas? Zu so einem Coming-out entscheidet man sich sicher nicht aus einer Bierlaune heraus, sodass niemand an der Ernsthaftigkeit der Nachricht zweifelte. Es gab Zuspruch von vielen Seiten; Mir ist nicht mehr eingefallen, als einfach persönlich „Hallo“ zum zweiten ersten Tag zu sagen.

Ändert sich eigentlich etwas? Gut, der Vorname, der ist ein neuer und es wird eine Weile dauern, ehe mir der ohne nachzudenken über die Lippen geht. Aber sonst? Als was sich jemand fühlt, wozu zugehörig, spielt fürs alltägliche Arbeiten kaum eine Rolle, oder? Wenn ich so in mich rein gucke, glaube ich, dass für meinen Kosmos wichtiger ist, was ich von jemandem halte. Irgendwie bleibt doch alles beim Alten – für mich jedenfalls.

Trotzdem beschäftigt mich die Tatsache immer wieder. Nur komme ich nicht darüber hinaus, den Fakt erneut im Stillen zu deklamieren. Mir fällt dazu nichts weiter ein und ich fühle mich auf eine unbegreifliche Weise meinungslos dazu.

(swg)