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Auf dem Eckschrank in der Küche herrscht immer schon ein bisschen Chaos. Neben dem Toaster tummelt sich mein Kaffee-Kram, das Brot, die Nudeldosen und immer mehr Müslidosen. Wir haben angefangen unser Müsli selber zu klöppeln oder wenigstens ein fertiges zu pimpen, mit allerlei Trockenfrüchten etc. Seit Alinas Zöliakie bestätigt ist, brauchen wir nochmal deutlich mehr Platz in der Küche. Es haben sich die Dosen gefühlt verdoppelt und außerdem braucht das Kind seinen eigenen Toaster. Zwar haben wir eine ganze Menge aus- und umsortiert, sodass schon ein Fach im Küchenschrank nur mit ihrem glutenfreien Kram bestückt ist; Trotzdem hat der Voratsdosenberg unerträgliche Ausmaße angenommen.

Mit einem Regal ließe sich für Ordnung sorgen. In einem Möbelhaus hab ich mal eins gesehen, wo die Seiten als T-Nuten-Schiene ausgeführt und alle Regalbretter frei positionierbar waren. Sowas ließe sich ja nachbauen.Meine Erste Idee mit Item, Nutensteinen und Exzentern hat leider nicht funktioniert. Nur eine Nut und der Exzenter nehmen das Moment des Regalbodens nicht auf: er kippt nach vorn oder hinten. Mein Vater hat „klemmen!“ vorgeschlagen: Einfach die Regalböden längs teilen, um die Itemprofile ausklinken und mit langen Schrauben zusammenziehen.Joa, das wird vermutlich funktionieren. Allerdings finde ich derzeit überhaupt gar keine Zeit selbst irgendwas in der Holzwerkstatt meines Vaters zu tun. Es bleibt nur, die Basteleien zu delegieren. Mein Vater hat seine Idee dann auch umgesetzt; Für uns blieb nur das Schleifen/Ölen/Schleifen/Ölen/Schleifen/Ölen der Regalböden:Statt der Muttern – die trotz eines kleinen Abstands zur Wand beim Festschrauben schlecht zu erreichen wären – sind die Maschinengewinde direkt ins Holz geschnitten. Bei Eiche ist das gar kein Problem.

Eine kleine Herausforderung bleibt: Die Regalseiten müssen halbwegs gerade und vor allem im genau richtigen Abstand an die Wand.Als Befestigung an der Wand habe ich wieder die Exzenter-Variante genommen: Einer Holzschraube mit Torx wird der Kopf ein bisschen abgedreht, dass sie in einen Möbelexzenter passt. Mit einem Dübel auf die richtige Tiefe eingeschraubt hält das Regal an der Wand. Und vor allem ist von der Befestigung kaum etwas zu sehen. Sorgen um die Haltbarkeit mache ich mir nicht: die Kindergarderobe und auch die Fahrradtaschen-Garderobe halten so nun schon ziemlich lange den täglichen Belastungen stand.Nun hat die liebe Seele ruh und der Samstag kann zuende gehen.

(swg)

Es ist einigermaßen eigenartig, wie sehr sich die eigene Wahrnehmung mit der Perspektive verändert. Dieses Gefühl von „Oh Gott, wie beknackt ist das?!“ mit dem gleichzeitigen Wissen »…naja hast Du ja auch gemacht«.

Beim autofahren ist mir das schon so gegangen. Ich fahre schon lange und viel mit dem Fahrrad, in der Stadt nahezu jeden Weg; Wenn nicht, dann mit Bus & Tram. Aber erst seit unser eigenes Auto weg ist, wir keinen eigenen Pkw mehr haben, erst seitdem kommt es mir ziemlich absurd vor, dass jeder seine eigene Karre besitzt und rumstehen hat. Damit wird jeder kleine Weg erledigt und die anderthalb Tonnen Blech werden vornehmlich allein benutzt. Man sagt die Quote betrüge 1,2 Personen pro Pkw, also in jedem 5. Auto zwei, sonst nur einer. Gestern, als ich Alina vom Schlagzeug abgeholt habe, saßen wir noch mit einem Eis draußen. Dabei haben wir Autos an der Kreuzung gezählt. Ich hab alle gezählt, in denen nur eine Person saß, Alina die mit mehreren Personen. Unsere Stichprobe am Wasaplatz war deutlich schlechter: 1,16. Also eher nur in jedem 6. saßen zwei. Mehr als zwei Peronen in einem Pkw haben wir nicht gesehen, kam einfach nicht vor. Es ist absurd.

Genauso geht es mir inzwischen mit dem Tiere-essen. Vor ein paar Jahren habe ich mit dem Fleisch essen aufgehört. Der Grund war der allgemeine Umgang damit: Fleisch wird »produziert«, Tiere in Massen ‚gehalten‘, was eher an Warenlager denn an lebenswerte Bedingungen für ein Lebewesen erinnert. Ich wollte das nicht, ich finde das widerlich. Der zweite Punkt ist der industrielle Aufwand der Futtermittel-Produktion und all die Umweltschäden, die damit einher gehen. Das alles kann niemand ertragen, der hinschaut. Und ich wollte keiner der Weggucker sein, davon gibt es viel zu viele. Inzwischen kommt es mir immer absurder vor, überhaupt ein Tier zu killen um es zu essen. Aber ich glaube, das kann einem nur passieren, wenn man aufhört Tiere zu essen.

Wie fern ich inzwischen von der Idee bin, ein Tier zu essen, ist mir bei mequitos Tagebucheintrag aufgegangen. Die ganze Szenerie dieses Essens-Events wirkt auf mich inzwischen wie komplett aus einer anderen Welt.

Ich habe Angst vor dem Tag, an dem ich bei der Hühnerhaltung für die von mir sonst gekauften Bio-Eier genauer hinschaue.

(swg)

Auf dem Heimweg hat mir Alina etwas zeigen wollen, ne Kerze und Blumen, die sie auf dem Weg zum Schlagzeug gesehen hat. Und ein goldener Stein. Ich hatte erst nicht richtig zugehört, aber natürlich weiß ich, was ein Stolperstein ist. Nur dass heute vor 85 Jahren Reichspogromnacht war, dass war mir gerade nicht präsent. Aktuell gibt es wider mehr Anlass zum Gedenken, glaube ich.

Vorm Stolperstein fällts mir wieder ein, worum’s geht. Ein paar Tulpen liegen darauf, das ewige Licht ist aus gegangen. Leider ist mein Feuerzeug leer und taugt nur noch zum Bier öffnen – aber selbst dazu brauch ich es eigentlich nicht mehr. Ich erkläre Alina kurz, was es damit auf sich hat und erkenne im Halbdunkel, das irgendjemand versucht hat, den Stolperstein mit grauer Farbe unkenntlich zu sprayen. Ich beschließe nächsten Donnerstag Lösungsmittel und Putzzeug mitzubringen. Unverholene Dummheit widert mich einfach an.

(swg)

Mikas Wochenrückblicke

1.11.2023

Genau 9 Monate zum Wochenbeginn! Wenn Mika einem nur nachts nicht den Schlaf rauben würde. Vermutlich war es gestern einfach ein bisschen viel, den ganzen Tag im Zoo und dann noch der Lampionumzug… Halb schlafend ist er trotzdem wieder jammernd durchs Bett gerobbt und einfach nicht zur Ruhe gekommen. Ich bin so breit.

Die Waffelabenteuer haben glänzend geklappt, es war nicht mal viel Arbeit. Klein Popeye hat sein Spinat natürlich beflügelt und so kraucht er – immerhin fröhlich gickernd – noch um 9 Uhr abends durchs Bett. An Schlaf ist nicht zu denken -.-

2.11.2023

Im Haushalt ist ja jede Hilfe willkommen. Mika betätigt sich als Waschmaschinen-Ausräumer.Ich hab erwähnt, dass er _alles_ ausräumt, was nicht fest verschlossen ist?

3.11.2023

Mika hat sein Baby-Gesicht verloren. Er ist gewachsen und jetzt fehlen eindeutig die babyhaften Züge in seinem Gesicht, es ist nicht mehr nur noch rund. Mehr eckig.Ich weiß nicht ganz, wie ich das beschreiben soll. Aber er sieht einfach deutlich mehr nach Kleinkind denn nach Baby aus. Ein bisschen ist das schade. Es geht alles so schnell. Aber er ist immer noch so ein süßer Fratz!

4.11.2023

Wäschekörbe haben es Mika angetan, da kann man sogar reinklettern und sie auch sonst irgendwie rumschieben.Bei seiner Bausteinkiste hat er auch schon ein paar Versuche gemacht, reinzuklettern. Bei seinem erfolgreichen Versuch hat er dann festgestellt, dass Holzbausteine verdammt unbequem sind, um drauf zu stehen, sowas wie seine erste Lego-Experience…

6.11.2023

Diese Kletternase! Jetzt beginnt er, Gegenstände als „Steighilfe“ zu benutzen. Er hat tatsächlich seine Bausteinkiste an den Couchtisch geschoben und ist von dort auf den Tisch geklettert. Da hockt er nun und grinst.Aber runter schafft er es auch, ganz ohne Unfall, mit viel Vorsicht und schön langsam.


Jannika hat sich die ganze letzte Woche im Schlafzimmer bei Mika und uns einquartiert. Sie fand es lustig – und bequem – auf der Ersatzmatratze von Mikas Kinderbett zu schlafen. Die ist zwar viel zu kurz, mit einer Steppdecke erweitert reicht es aber. Sie hat noch mit ein paar Kuscheltieren, ihrem rosa Wuschelkissen und einer Kuscheldecke nachgepolstert – und natürlich ihre Bettdecke geholt. So hat sie die ganze letzte Woche in der Lücke zwischen unserem Bett und der Wand geschlafen.

Eigentlich wollten wir sie schon gerne wieder in ihrem Bett sehen. Gestern hat sie dann entschieden auch mal wieder ins Bett gebracht werden zu müssen, mit vorlesen und allem. Prompt hat Alina beschlossen, dass sie jetzt dran ist, in der Lücke zu nächtigen. Na gut.

Eigentlich ist es sogar ganz gut, wenn eines der Kinder im Schlafzimmer bei Mika ist. Mal abgesehen von der ersten Nacht, in der Mika noch derbe erkältet war, hat er sich nämlich abends überhaupt gar nicht mehr gezuckt. Er hat schlicht durchgeschlafen, bis auch wir ins Bett gegangen sind. Kein aufwachen, kein jammerndes rumkriechen. Vielleicht sollten wir ihn einfach bei einem der Kinder einquartieren…

7.11.2023

Oh nein, im Flur schafft Mika es auch auf die Kinderbank rauf;Von dort hat er den Familienkalender zernüffelt -.-

(swg)

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