Also eher ab. Die Schraube vom Lenkgetriebe. Gestern Abend noch hatte ich mal wieder eine SMS an meine Werkstatt in Dresden geschickt. Zur Not würde er mir ersatzweise passende Schrauben schicken, mal gucken, was da ist. Aber den Stumpf muss ich noch aus dem Lenkgetriebe kriegen. Bewegen tut sich da so ohne weiteres nichts. Mit meinem rudimentären Notbehelfswerkzeug erreiche ich da nix. Werkstatt also. Eine die Amis macht, in Lettland. Unwahrscheinlich, dass es da eine in der Nähe von Pāvilosta gibt. In zwei Foren – einem lettischen und einem deutschen – hab ich noch einen Hilferuf gepostet. Mal gucken, wwas so kommt.

Und der eine Typ hier vom Hafen spricht deutsch, der will mir heute versuchen zu helfen. Das zieht sich aber, er hat ja schließlich einen Job hier. Und eigentlich bin ich ein bisschen blöde. Warum löse ich das nicht auf die deutsche Art? Natürlich über den ADAC? Da stecken 20 Jahre – inzwischen – Plus-Familien-Mitgliedschaft drin. Genau für den Auslands-Fall, den wir jetzt zum ersten Mal haben. Simpler Weise kann ich mein Problem sogar einfach online melden. Maschinerie in Gang gesetzt.

Eine halbe Stunde später meldet sich jemand telefonisch in gebrochenem deutsch. Sie würden jemanden schicken, der sich das Problem anguckt, sagt sie. Heute vielleicht, aber sicher morgen, am Montag. Gut. Ist halt so. Nachmittags ein weiterer Anruf, ein englisch sprechender Mann erklärt, Sie würden doch lieber zu einer Werkstatt in Liepaja abschleppen, die sich das anguckt, Montag dann. Gut, hab ich mir gedacht, wenn hier einer guckt, bringt das garantiert bei einem 40 Jahre alten Ami nichts. Wie lang das Fahrzeug ist? 5,15  ist kein Problem. Um 8 könnte der Abschlepper da sein. Ich schiebe auf 10, weil ich ja irgendwie das Camp abbreche und auch Klamotten für die Ferienwohnung einpacken muss.

Ehe er auflegt kriege ich noch den Hinweis unter, dass der Chevy mit allem drin gerade 3 Tonnen wiegt. Und das ist gut, er ging von 2,2 Tonnen aus; Das wäre schief gegangen. Er kümmert sich um entsprechenden Transport nach Liepaja – auch für uns alle. Hotel organisieren wir uns selber: Ich glaube, mit einer Ferienwohnung kommen wir besser zurecht. Schaffen wir.

Ob die Werkstätten hier ’ne zöllige Schraube mit höherer Härte auftreiben können, bezweifle ich. Deswegen buchen wir uns eine Ferienwohnung von Montag bis Donnerstag in Liepaja, ganz nah am Strand. Das verschafft uns im Zweifel genug Zeit, Teile aus Deutschland schicken zu lassen. Außerdem verbringen wir die Zeit dann einfach dort wie Urlaub. Auch schön.

(swg)