Archives for category: alltäglich

Jochen Malmsheimer hat mal sehr treffend gesagt, früher sei mitnichten alles besser gewesen, sondern vor allem früher. Aber es gab eben Dinge, die waren gut.

Auf Arbeit hatte sich mit der Zeit eine Gruppe gefunden, die Mittwochs mittags rüber zum Wochenmarkt essen ging. Hier gibt’s ein paar nette Stände, vom obligatorischen Bäcker über die Wurst vom Fleischer bis zum Fladenbrot mit Anitpasti; vom Carnivor bis zum Veganer findet hier jeder was. Vor allem aber gab es Susi und ihren Wohnwagen – Foodtruck wie man neudeutsch und völlig falsch sagt.

Susi stand wochentags an verschiedenen Stellen der Stadt, Mittwochs bei uns. Immer mit zwei selbstgekochten, veganen Gerichten und immer unglaublich lecker. Man durfte nicht zu weit nach zwölf kommen, sonst ging man unter Umständen leer aus. In ihrer Küche gab es nie einen Ausfall. Wir sind gerne bei ihr essen gewesen. Bis zu jenem schweren Tag im Januar letzten Jahres, an dem sie eine „Pause“ verkündete. Ein Baby kriegt sie, herzlichen Glückwunsch und alles Gute, natürlich. Ich fürchte nur, sie wird nicht wiederkommen. Tja und das sind (nicht mal so alte) Dinge, die gut waren und nicht mehr sind.

Dankenswerter Weise hat Susi ihr Best-of aller Rezepte mal als Buch rausgebracht: „Sorglos kochen mit Susi“. Und ich hab’s gekauft. Deswegen konnte ich heute ein Nostalgie-Mittagessen kochen, auf Arbeit: Das Süßkartoffel-Linsen-Curry auf Reis ist unkompliziert und schnell gemacht. Kam sehr gut an! Ich muss nur mal besser einschätzen lernen, wieviele Leute die Mengen satt machen. Heute hat es locker für vier Leute gereicht – es war tatsächlich auch kein Problem, es an den Mann/die Frau/Person zu bekommen.

Letzte Woche hab ich schon mal Not-Nudeln gekocht, aus Zeitmangel; Zwei Kollegen haben mit gegessen. Eigentlich wäre es doch eine schöne Einrichtung, wenn man regelmäßig auf Arbeit selber kochen und zusammen essen würde. Sollte nur nicht immer den Selben treffen, der dann am Herd steht. Und am Ende gibt’s vielleicht noch ein vernünftiges Induktions-Kochfeld für die Küche auf Arbeit.

(swg)

Gerade versuche ich mich an Frank Schätzings „Der Schwarm“. Zwei Drittel hab ich geschafft. Es zog sich etwas hin, wie sich alle Wissenschaftler auf dem Heli-Träger versammeln, aber langsam nimmt die Story wieder mehr Fahrt auf. Obwohl die Herren und Damen Wissenschaftler sich für meinen Geschmack viel zu sehr in Spekulationen ergehen, als ihrer Profession steht. Am Besten gefällt mir immer noch die Erzählung zum Inuit Leon Anawak. Neben Sigur Johanson ist er eine der wirklich tief gezeichneten Figuren. Ich lese sowas gerne. Dagegen finde ich den Versuch, einer parallelen Erzählung um Bohrmann, Gran Canaria und den Saugrüssel gegen die Würmer am unterseeischen Vulkanhang ein bisschen bemüht, bzw. wirkt es etwas fremd und zusätzlich angeflanscht. Zu sehr stört es aber nicht.

Das ich den Wälzer jetzt doch nochmal lese, hat schlicht die ZDF Serie zum Anlass. Außerdem hab ich mir damals nur das Hörbuch reingezogen, und das auch eher unter ungünstigen Bedingungen einer bis aufs Letzte ausgereizten Nachtfahrt. Viel ist mir nicht mehr präsent.

Bevor ich die Serie gesehen hab, ist an mir Schätzings Kritik vorbei geflimmert. Er hat kaum ein gutes Haar an der Verfilmung gelassen. Trotzdem haben wir uns die acht Folgen reingezogen, so Mika es denn zuließ. Für eine ZDF-Abendunterhaltung fand ich es ok, wenn auch gleich in der ersten Folge klar wurde, das allein die Kritik an platten Dialogen ohne Witz und Charme vollkommen traf, leider. Und das gilt tatsächlich auch für alle anderen kritisierten Punkte. Führt man sich die Kosten der Serienproduktion vor Augen, ist das Ergebnis tiefseeisch unterirdisch…

Ein bisschen hoffe ich, dass Schätzings Original-Geschichte noch etwas mehr Fahrt aufnimmt. Und dass das Ende so offen ist, wie ich es dunkel in Erinnerung habe.

Cover Frank Schätzing: Der SchwarmDer Schwarm von Frank Schätzing
Fischer Verlag, Frankfurt, 2005
1009 Seiten
ISBN: 9783596164530

(swg)

Kein Sommer ohne Konzert und außerdem wollten wir uns zu Weihnachten etwas schönes schenken. Deswegen haben wir uns letzten Dezember Karten für Das Lumpenpack gekauft, vier Stück; Diesmal nehmen wir die Kinder mit. Und im Juli würde „Das Knuffel“ schon so weit sein, dass man ihn jemandem aufdrücken kann.

Alina und Jannika reden schon seit Wochen von nichts anderem, als dem Lumpenpack-Konzert und die Alben liefen hier rauf und runter. Gestern Abend war es endlich soweit: Konzert auf dem Weißen Hirsch! Wir beginnen mit einem zeitigen Abendessen beim Italiener – allerdings sind Jannika und Alina so aufgeregt, dass sie nicht einmal eine halbe Pizza essen. Schlimm ist das nicht, trinken wird viel wichtiger sein: Heute ist mit 37°C vermutlich schon der heißeste Tag des Jahres.

Oma Katrin hat’s getroffen, sie wird Mika betüddeln, wenn wir auf dem Konzertplatz abhotten. Sie spaziert ein bisschen herum, während Mika hoffentlich einfach schläft. Allzuweit entfernt sie sich aber nicht vom Konzertplatz, dann kann Maria kurz zum Stillen rauskommen, sollte es notwendig werden.

Halb sieben haben wir uns auf dem Konzertplatz eingefunden, die Vorband heizt ein.Wir dödeln ein wenig herum, holen was zu trinken, klettern, schaukeln.Hier am Weißen Hirsch gibts nämlich ganz familienfreundlich einen Spielplatz. Und wir kommen zu einem Selfi mit Lumenpack.Die Vorband hat’s geschafft, die Bühne wird umgeräumt, letzter Soundcheck.Und ab geht die Post, es dauert nur ein paar Minuten, bis wir durchgeschwitzt sind.Derweil ist Katrin mit Mika unterwegs, es läuft nach Plan.Naja, fast. Maria muss zwischendurch dann doch raus, den Zwerg beruhigen, kurz stillen. Derweil wird auf und vor der Bühne lauthals gesungen und gesprungen.Es hat riesigen Spaß gemacht und ich glaube weder Jannika noch Alina werden ihr erstes Konzert vergessen.

Auch Mika hat’s bis zum Schluss durchgehalten, er pennt im Chariot; Konzertkompatibel würde ich mal sagen.Danke Katrin.

Danke Lumpenpack.Ich hab das Baby übrigens nicht in der Bahn vergessen

(swg)

Wir haben unseren Urlaub wieder relativ zeitig ins Jahr gelegt. Einerseits hat die Unischule eine Schließwoche nach Pfingsten. Und andererseits ist der letzte Urlaub logischer Weise nun schon länger her. Das Eselwandern fühlt sich nach „ewig her“ und echt ferner Vergangenheit an. Wir haben Urlaub wirklich nötig.

Eigentlich haben wir mit unserer Vorbereitung sehr zeitig begonnen. Aber der Werkstattwahnsinn mit dem Duc hat uns einen fetten Strich durch den Zeitplan gemacht. Das Zusammenpacken unseres Wohnmobils hat sich hingezogen und außerdem mussten wir feststellen, dass Mikas Babyschale nicht auf die Sitzgruppe passt: Der Tisch ist im Weg. Kurzerhand muss da noch einer selbst gedrechselt werden.

Alles andere am Womo ist wieder liegen geblieben, das Bad ist immer noch nicht fertig und der Schrank auch nicht. Ätzend, aber nunmal nicht zu ändern. Morgen rollen wir endlich los.

Der ganz ursprüngliche Plan sollte uns in die Masuren führen, wandern, radeln und so. Als sich der Werkstattwahnsinn abzeichnete, haben wir das verworfen. Was, wenn wir den Duc nicht rechtzeitig zurück kriegen? Und dann Mika: Wenn der das Touren nicht verträgt stehen wir nicht nur blöd da, sondern auch noch sehr weit weg.

Vor kurzem haben Alina und Jannika ihre Freude am skaten entdeckt, das lässt sich doch nutzen! Im Fläming bei Jüterbog und Luckenwalde gibt es den Fläming-Skate. Vor 14 Jahren sind wir da ganz jugendlich (im Herzen) schon rumgerollt.

Was wir danach machen? So richtig überlegt haben wir uns das noch nicht. Im Urlaub will ich ja lieber ohne Menschen, es gibt aber noch ein schönes Event, eine Demo. Ohne Menschen ist es ja keine, das kann ich im Urlaub mal eine Ausnahme machen ;) Auch dieses Jahr findet wieder die ADFC-Sternfahrt in Berlin statt. Wann hat man schonmal die Chance über die Autobahn zu radeln? Unter den 20 möglichen Routen sind auch die A115 und die A100. Da wollen wir wahrscheinlich mitradeln! Alles weitere findet sich später.

(swg)

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