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Heute ist tatsächlich der erste Tag diese Jahr, an dem ich ohne großes Nachdenken nur im T-Shirt auf Arbeit gegangen bin. Der Frühling hat natürlich längst und mit voller Wucht seines Grüns begonnen. Aber das wechselhaft Wetter hat mich immer noch zur Jacke greifen lassen. Heute ist das anders – und es war höchstens etwas frisch auf dem Fahrrad zur Arbeit – aber nicht kalt. Es ist Frühling.

(swg)

Es klappt tatsächlich noch, mit dem „Sport“; Ich kann’s durchhalten. Seit die Kinder wieder alleine in die Schule radeln, bin ich noch früher auf Arbeit und im Fitness-Studio fast alleine – herrlich.

Drei Mal die Woche geh ich morgens nach oben ins Fitness-Studio, lauf mich warm, nudel meine sechs Geräte durch und dehn mich noch etwas. Es hat sogar schon etwas Kraft-Aufbau zur Folge gehabt: Die Beinpresse hat mir gegen die Knieschmerzen geholfen, die ich oft hatte, wenn ich überstürzt mit dem Fahrrad von Arbeit losgeprescht bin. Kann ich jetzt einfach machen, ohne groß achtsam zu sein, wie ich die ersten paar Umdrehungen in die Kurbel trete. Das ist insbesondere gut, weil ich direkt eine vielbefahrene Hauptstraße überqueren muss, da ist lossprinten angesagt, wenn sich eine Lücke bietet. Ich fahre auch deutlich druckvoller leichte Steigungen hoch. Der Nachteil ist, das Krafttraining allein nichts für die Kondition tut: Mir geht allzuschnell die Puste aus – im wortwörtlichen Sinn. Ums Schwimmen werde ich nicht mehr lange rum kommen. Ich hab mir ja versprochen wieder zu gehen, wenn es nicht mehr so kühl ist – erkältet bin ich jetzt schon genug.

Ansonsten hab ich überall schon etwas mehr Gewicht auf den Geräten – das ist schön und beruhigt mich auch etwas. Offenbar bin ich wohl noch nicht zu alt, um wieder ordentlich in Form zu kommen. Es ist auch der einzige Grund, warum mir das Fitness-Studio Spaß macht: Es bewirkt etwas. Ansonsten ist das eine relativ langweilige Veranstaltung. Ich kann nachvollziehen, wieso viele dort rumsitzen, auf dem Handy irgendwas rumdaddelnd; Es ist halt echt langweilig. Aber mir ist meine Zeit für solche Unterbrechungen zu schade. Meist verzettelt man sich ja doch und die Pause zwischen zwei Übungen gerät viel zu lang. Schließlich soll es ja um Sport gehen, oder? Deswegen bleibt mein Handy gleich ganz im Büro. Und wer ist eigentlich auf die sackblöde Idee gekommen, Displays an Laufbänder zu montieren?! Kann man kaum vorbei gucken, dabei ist der Blick von da oben über das Bahngelände bis rüber zum Radebeuler Spitzhaus echt schön. Erst recht, wenn es gerade regnet und die Wolken einen dramatischen Morgen-Himmel zaubern.

(swg)

Doofe Woche. Passwortänderungszwang auf dem Kunden-PC und ich musste es Freitag ändern, weil es Sonntag ablief. Montag hatte ich das neue natürlich vergessen. Ewiges rumgebastel mit dem Support.

Jemand hat meine Teetasse zerschmissen.Im SVN ist mein letzter Commit verschwunden – zum Glück hatte ich vorm Update eine lokal Kopie gezogen. Trotzdem verschwende ich eine Haufen Zeit damit, meine Änderungen über die inzwischen dazu gekommen Commits zu stülpen. Und überhaupt SVN! Schmeißt es weg, git ist das Tool der Wahl!

Jannika hat gestern Abend angefangen zu kotzen, das arme Kind. Die nimmt auch alles mit. Heute morgen ging es weiter. Damit ist die Karfreitags-Wanderung wohl gestrichen. Eigentlich wollten wir mit meine Bruder gemeinsam hinfahren. Den Bus dafür können wir jetzt stornieren…

Alles ein Elend hier gerade.

(swg)

Als das 9€-Ticket beschlossen wurde, war ich gespalten. Vielleicht ist es ja wirklich endlich ein Anreiz, den ÖPNV zu benutzen und die Karre mal stehen zu lassen. So einer ganz speziellen Klientel ist damit das Argument abhanden gekommen, der Nahverkehr wäre zu teuer gegenüber dem Auto. Das ist die Klientel, für die die Kosten eines Autos aus dem Spritverbrauch bestehen. Wenn man da dann „Ja aber Versicherung, Steuer, Reparaturen…“ anfing zu argumentieren wurde unwirsch „Nu is’s ja aber mal eh da!!1! Mussisch/kannisch auch benutzen!“ vom Tisch gewischt. Probieren wir gar nicht erst mit Umwelt zu argumentieren, das verfängt nie, und außerdem ist da noch die Zeit!!1! die man mit dem ÖPNV mehr braucht… Das mag sogar stimmen, zumal man seinen Tripp planen muss. Nichtsdestotrotz sind wir als ÖPNV-Benutzer die pünktlicheren; Der autofahrende Bekanntenkreis kommt meist zu spät. Mit Kindern (meist) entspannt los und irgendwo pünktlich anzukommen, statt zu hetzen, ist mir mit keiner angeblichen Zeitersparnis zu ersetzen.

Was mich gegen das 9€-Ticket vereinnahmte: Busse und Bahnen würden überrannt werden. In Teilen ist das eingetroffen – allerdings haben wir das nicht erleben müssen. In unserer alltäglichen Mobilität war zwar eine gestiegene Zahl an Fahrgästen zu bemerken; Das man in Bus oder Bahn keinen Sitzplatz mehr bekommen hätte, wenn man wollte, oder gar sardinengleich eingebüchst worden wäre, das ist nie eingetreten. Selbst unser Ausflug zum Ziegenwandern mit der allseitz beliebten S-Bahn-Linie Richtung Sächsische Schweiz verlief vollkommen reibungslos. Wobei man der Deutschen Bahn zugute halten muss, den Wochenend-Ausflugsverkehr mit mehr Wagons abgefedert zu haben.

Selbst wenn das Ticket viel zusätzliche Mobilität verursacht hätte: Haben davon nicht vor allem diejenigen profitiert, die sich ihre Fahrten davor zweimal überlegt haben? Ist das Ticket nicht genau die Demokratisierung der Mobilität, die der immer geforderten Flexibilität der Arbeitenden Rechnung trägt?

Früher hatte ich eine Monatskarte der DVB, als ich noch von Dresden nach Nossen pendeln musste. Gleichzeitig musste ich dadurch für andere Fahrten nie über ein Ticket nachdenken; Dresden und das Umland waren ja abgedeckt. Diese Sorglosigkeit habe ich tatsächlich vermisst: Einfach einsteigen und hinfahren, wo man will. Auf mein Fahrrad ist zwar verlass, aber manchmal wäre ich doch gerne faul. Oder würde unterwegs gern was lesen. Mit dem 9€-Ticket hat sich diese Sorglosigkeit sofort wieder eingestellt. Der „Hab ich das richtige Ticket“-Stress ist schlimmer, als ich vorher bereit gewesen wäre zuzugestehen. Diese unbeschwehrte Mobilität möchte ich gern behalten.

Wir würden unterm Strich auch finanziell von einem bundesweiten Ticket profitieren: Maria pendelt nach Freiberg. Die günstigste Variante – wenn man auch in Dresden ein Ticket haben möchte – ist: Dresden plus Zone Freital und den Rest mit einer S-Bahn-Monatskarte der DB. Damit summieren sich die monatlichen Kosten auf 230,-€. Es wäre schön gewesen, einfach aus dem benachbarten verkehrsverbund Mittelsachsen ein Ticket zu nehmen, aber zum Verkehrsverbund Oberelbe fehlt genau ein Haltepunkt. Der liegt im Niemandsland zwischen beiden Verbünden und zwingt zur S-Bahn…

Einige von Marias pendelnden Kollegen haben sich sogar für das 9€-Ticket vom Auto losgerissen. Deren Fazit würde ich ja gerne mal hören. Von Dresden aus spart man nämlich keine Zeit, wenn man selber fährt; Die Landstraße schlängelt sich quälend durch langgezogene Ortschaften. Die offiziellen Zahlen – 6% Auto-Stehenlasser – stimmen nicht gerade optimistisch, das viele umsteigen. Da müsste noch viel mehr am Spritpreis passieren. Andererseits ziehen die Verkehrsunternehmen durchweg eine positive Bilanz.

Und die Politik? Da fängt man über eine Nachfolgelösung gerade erst an nachzudenken. Also jetzt, wo das 9€-Ticket quasi abgelaufen ist. Unser aller Olaf Scholz hält das 9€-Ticket für „die beste Idee, die wir je hatten“. Ich halte es für zu schön um wahr zu sein. Die Diskussion ums Anschlussticket wird ob anderer „viel drückenderer“ Probleme einfach versanden. Schade. Schön wars.

(swg)

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