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Ich bummel Überstunden ab und hab heute frei. Also fast. Was nämlich in einer ganzen Woche Urlaub einfach nicht fertig geworden ist, ist die Revision der Elektrik im Womo-Aufbau.

Vor Norwegen hatte ich USB-Steckdosen verbaut. Was ich da so gefunden hab – abgeschnittene Kabelenden hinter Lüsterklemmen, Kabelenden ohne Hülsen in Lüsterklemmen, kreuz und quer gezogene bunte Kabel. Es wurde auch nicht besser, als ich vorm Nordseeurlaub die Solaranlage anschloss. Ich hasse Lüsterklemmen.

Außerdem missfiel mir immer schon, was Bürstner da eigentlich ursprünglich gebaut hatte: Elektroblock (Verteilung mit Landstrom-Ladegerät) im Heck, die Aufbaubatterie unterm Beifahrersitz. Dazwischen 4-quadrat einmal quer durchs Auto.

Der Plan ist, den Elektroblock über die Tür in einen neuen Schrank zu montieren. Dazu den FI und einen neuen 12 V-Sicherungskasten für weitere Verbraucher.

Es hat eine halbe Ewigkeit gebraucht – drei Tage – ehe ich halbwegs die alte Verkabelung entfitzt und rausgeholt hatte. Offenbar hat Bürstner seine Kabelbäume wenigstens alle halben Meter mit Kabelbindern an Boden, Wand oder Wasserschläuchen und Heizungsrohren verzurrt. Irgendwas mal eben rauszuziehen, geht einfach nicht. Fatal ist das unterm Bad, dort verschwindet das Bündel aus Wasser, Elektro und Heizung im doppelten Boden – kein Rankommen von irgendwo. Letzten Endes hab ich da einen harten Schnitt gemacht. Vielleicht räum ich da auf, wenn das Bad umgebaut wird. Weiteres Überbleibsel eines Bastlers: Starres Verlegekabel statt Litze.Starre Adern im Verlegekabel - no go im WohnmobilSupi. Im Schrank war dann noch eine Bastelei, die den Boden mit einem Riegel in einer Spule verschloss – so eine Art Geheimfach.Magnetriegel als Geheimfach-Verschluss im WomoDer Mechanismus wurde vermutlich per Magnet über einen Reedkontakt an der Seite vom Schrank ausgelöst.elektronischer Schalter der Geheimfach-VerriegelungDann entriegelte die Bodenklappe im Schrank und konnte angehoben werden. Ob’s noch funktioniert hat, kann ich nicht sagen. Jetzt ist der ganze Kram jedenfalls draußen.Kabelchaos im Womo während des Umbaus

Die Verkabelei hat dann unendlich Zeit gefressen. Als erstes mussten die Solarkabel runter zur Batterie und die 12-V-Leitung wieder rauf über die Tür zum neuen Platz des Elektroblocks – D+ nicht vergessen, damit der Kühlschrank währen der Fahrt per 12V kühl gehalten werden kann. Zur Kabelführung hab ich mich für die B-Säule entschieden.Neue Kabelführung von Solaranlage und Aufbaubatterie in der B-Säule vom WomoJede schaltbare Funktion musste mit einem eigenen Kabel quer durch den Aufbau gezogen werden: Alles, was mit dem Hauptschalter des Elektroblocks abgeschaltet werden können muss, dazu die Wasserpumpe und die Leitungen des Kühlschranks. Einige Sachen habe ich jetzt gemeinsam versorgt. Licht in den Kinderbetten zum Beispiel, oder im Alkoven. Die Heizung hat ihren eigenen Anschluss am neuen Sicherungskasten. Wegen des nötigen Lüfternachlaufs braucht die immer Strom.

Ein Lob an der Stelle mal an Schaudt – den Hersteller des Elektroblocks: Alles ist ordentlich beschriftet.Schaudt Elektroblock ELB 280 von hintenUnd für das 20 Jahre alte Teil findet man sogar Schaltpläne auf deren Webseite. Danke!

Für die Pumpe sind schon von allen Wasserhähnen Leitungen zentral im Heck zusammengeführt. Die Pumpe selbst schaltet über ein Relais – das sitzt nun hinten auf dem Verteiler im Heck.

Geräte, die unabhängig von allen anderen Strom brauchen, sind über den neuen Sicherungsblock verteilt und einzeln abgesichert. Wäre ja blöd, wenn eine geschossene 12V-Steckdose gleich auch die Heizung lahm legt.

Am heutigen Montag ist es dann endlich vollbracht. Der ELB sitzt am neuen Ort, der Sicherungsblock und der FI auch. Insgesamt gibt es jetzt 5 der USB-Einbaudosen mit je zwei USB-Anschlüssen. Dazu noch zwei 12-Volt-Steckdosen für Wechselrichter (Laptop laden) und andere Ladegeräte. Unfassbar, wie der Elektrozoo so wächst, den man immer mitschleppt.

Alles funktioniert – bis auf eine der neuen Lampen im Alkoven, die hat nur kurz hell aufgeleuchtet und geht jetzt nicht mehr… Egal, Ersatz wurde umstandslos versprochen.

(swg)

Scheint durchzuscheinen.die Konstruktion ist überraschend stabil und auch leicht. Fühlt sich gut an, ich denke, mit Jachtlack ist das dann hinreichend wasserfest und schmutzabweisend.Der Knick ist schon etwas überschliffen, lackiert wird es nicht so sehr auffallen.

Trotzdem werde ich die Spanten bei der nächsten Klappe aus dickerem Multiplex sägen. Lässt sich dann wahrscheinlich besser verkleben.

(swg)

Demnächst wird im Womo groß umelektrifiziert. Damit der Elektroblock (ELB) einen neuen würdigen Platz über der Tür bekommt, baue ich dafür einen Schrank. Leichtbau ist angesagt.Und ich will mal versuchen, Sperrholz zu biegen. Die Frontklappe des Schranks soll rund werden.Die Kreissäge hat bis auf die letzte Lage des 4-mm-Pappelsperrholz geschlitzt. Mit sanfter Gewalt kommt es in Form.Leider hab ich an der Baumarktsäge nicht aufgepasst und so läuft die Maserung quer statt längs zur Rundung. Die Quittung krieg ich jetzt.Ganz so schlimm isses nicht. Als ersten Versuch lass ich es gelten.

(swg)

Langsam wird mein Elektrozoo mit sinnvollen Aufgaben betraut. Der Rasperry Pi im Küchenschrank kümmert sich nicht mehr nur ums Radio (MPD). Kürzlich hatte ich dort die Nextcloud installiert. Marias und mein Handy synchronisieren da hin, so haben wir immer alle Termine im Blick. Die Daten der Cloud habe ich inzwischen auf einer kleinen Festplatte gelagert, da hab ich jetzt ordentlich Platz.

Was mir noch fehlte, ist, dass das Küchenradio auch die Musiksammlung unter der Fuchtel hat und ich außerdem per Cloud drauf zugreifen kann. Besagte Sammlung lungert aber auf der ganz großen Datenschleuder, meinem Debian-Server mirny. Kann man doch gleich den Küchen-Raspi als Backup mit Mehrwert verwenden!

Damit die Musiksammlung auch immer aktuell ist, braucht es ein Sync-Script. Hier müssen gleich ein paar Aufgaben gelöst werden:

Sync

Als erstes muss das Musik-Verzeichnis synchronisiert werden, es reicht, wenn das Verzeichnis kopiert wird und es eine Sperre gegen versehentliches Löschen gibt. Dafür nehme ich rsync:
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik

Ein paar Erklärungen zu den Optionen seien hier noch gegeben

  • -l copy symlinks as symlinks
  • -t preserve modification times
  • -x berücksichtigt nur Objekte, die sich im gleichen Dateisystem befinden
  • –rsh wählt die remote shell aus, die meisten werden SSH nutzen. Also -e ssh
  • –delete vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden. Dies kann dazu führen, dass man ungewollt Dateien löscht, die man aber noch in der Sicherung behalten möchte.
  • -b sorgt dafür, dass durch die Option –delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option –backup-dir=)
  • –backup-dir=Verzeichnis gibt ein Verzeichnis für die gelöschten und geänderten Objekte an, siehe Option -b
  • -r –recursive
  • –exclude-from=Datei die Datei enthält eine Liste auszuschließender Muster

rsync kopiert immer alles aus dem Musik-Verzeichnis von mirny. Wenn eine Datei auf mirny nicht mehr da ist, wird sie auf dem Küchen-Raspi in ein Verzeichnis für gelöschte Dateien verschoben. So hab ich noch eine Kontrolle über das, was so verschwindet. Wogegen es nicht hilft, ist ein schleichender Defekt der Platte, kaputte Dateien werden auch im Backup kaputt sein.

Der Inhalt der exclude-Datei sieht bei mir so aus:
– .*
– upload

Es sind alle versteckten Dateien und Verzeichnisse ausgeschlossen, und was upload heißt.

Aufwachen!

Aus Gründen läuft mirny nicht durch. Die eeeBox ist eher schlecht entwärmt, woran die ION-Grafik die Hauptschuld trägt. Außerdem will ich die große Platte schonen, die soll nicht dauerlaufen. Naja und letzten Endes muss ich den Strom ja auch bezahlen. Mirny hat einen Mechanismus, der ihn ohne äußeren Zugriff nach ca. 20 min in den Suspend schickt. Wenn das Backup laufen soll, muss mirny also geweckt werden: etherwake hilft. Ob mirny läuft, teste ich mit nc auf einen aktiven ssh. Fünf Versuche in einer Schleife sollten fürs Wecken reichen:
MIRNY_AWAKE=0
wakeup_mirny()
{
_RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}

Das ganze als bash-Funktion mit einem Rückgabewert MIRNY_AWAKE, obs geklappt hat.

Berechtigung & Index

Damit die Nextcloud wirklich auf die Musik zugreifen kann, müssen die Dateien für den www-data Benutzer zugreifbar sein. Nach dem rsync ist also die Besitzübernahme mit chown -R fällig.
chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik

Das die Daten im richtigen Verzeichnis liegen, ist nur die halbe Miete. In der Nextcloud sieht man sie erst, wenn sie auch in deren Datenbank indiziert stehen. Dafür muss im Installationsverzeichnis der Nextcloud manuell gesorgt werden:
/usr/bin/php occ files:scan –all

Sowas zieht sich je nach Umfang der Verzeichnisse ganz schön hin.

Script

Als ganzes Script ergibt sich dieses schöne Bild:

#!/bin/bash
MIRNY_AWAKE=0
LOGGER=“/usr/bin/logger“
#
wakeup_mirny()
{
RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
$LOGGER „music backup: check mirny!“
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
$LOGGER „music backup: mirny is awake!“
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
$LOGGER „music backup: waking mirny…“
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}
#
$LOGGER „music backup: Starting backup…“
wakeup_mirny
if [ $MIRNY_AWAKE -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: Failed to wake mirny! Backup failed!“
exit 1
fi
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude \
swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik
if [ $? -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: rsync successfully done!“
/bin/chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik
cd /var/www/nextcloud
# Das folgende muss als www-data laufen, sonst ist das nicht erlaubt!
$LOGGER „music backup: updating nextcloud index…“
/usr/bin/sudo -u www-data /usr/bin/php occ files:scan –all
$LOGGER „music backup: successfully done!“
else
$LOGGER „music backup: rsync error! Backup failed!“
fi
exit 0;

Das Script lasse ich per cron mit dem Nutzer root einmal die Woche laufen. Mit dem Logger ist dafür gesorgt, dass ein paar nachvollziehbare Meldungen im syslog landen.

Jetzt muss ich den MPD noch mit dem Musik-Verzeichnis bekannt machen, dann hab ich meine Musik nicht nur immer im Zugriff, sondern kann sie auch in der Wohnung direkt hören.

Wenn ihr das Script nutzen wollt, passt bitte bei etherwake Netzwerkinterface und MAC an, und ihr müsst natürlich alle Verzeichnisse, aus und zu denen ihr kopieren wollt, korrigieren. Wenn in Eurem Netzwerk Namen nicht in IPs aufgelöst werden, setzt einfach die (fest vergebenen) IPs ein.

(swg)

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