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Guck mal, ich hab ’nen Fahrradanhänger gebaut! Also einen Fahrrad-Fahrradanhänger.Die beiden Schienen hab ich noch vom Umbau des Fahrradträgers am Wohnmobil übrig. Damit das Fahrrad auch stehen bleibt, werde ich wohl Gurtbänder benutzen. Jetzt sind erstmal die Löcher gebohrt und die Schienen passen. Auch hab ich probiert ein großes Fahrrad draufzustellen: klappt ebenfalls. Der Carriage funktioniert als Fahrradtransporter für zwei, vielleicht auch drei Fahrräder, so man genug Schienen hat.

Wozu? Ihr könnt Fragen stellen. Manchmal bring ich Fahrräder auch zum Händler zur Wartung. Oder ich hol eins der Kinder von Freunden ab, wo sie nicht mit den Fahrrädern hingefahren sind. Schnall ich jetzt eben das Fahrrad auf’n Anhänger und hol das Kind.

(swg)

In Dresden bin ich sehr zwiegespalten, was das Fahrradfahren angeht. Einerseits sehe ich enorme Verbesserungen am Verkehrswegenetz. Schmidt-Lamontaine geht schon mal mit der Axt an Parkplätze, wenn sie dem Radverkehr im Weg sind. Spätestens bei einem grässlichen Vorfall nimmt er das zum Anlass. Gut so.

So ein bisschen ein Lob für Dresdner Autofahrer muss ich mir auch abringen. Inzwischen fühle ich mich als Radfahrer auf der Straße weitestgehend akzeptiert. Man hat begriffen, dass es kein Recht auf Höchstgeschwindigkeit gibt. Kein Platz? Kein Überholen. Klar wird immer noch zu knapp überholt, an die 1,50 m hält sich keine Sau. Aber wenigstens kann man dem Vorbeifahrenden nicht mehr aufs Dach klopfen. Beim Abbiegen über Radwege ist der gemeine Dresdner Autofahrer doch recht achtsam.

Das heißt aber nicht, dass es nicht vorne wie hinten an allem möglichen krankt. Schlechte Radwege gibt es genug, sinnlose Radwegführungen dazu – man endet einfach mal und dann darf man warten, dass eine Lücke im Autoverkehr ist. Kinder mit dem Fahrrad in die Schule fahren zu lassen, scheitert meist an der schlechten baulichen Situation an Kreuzungen. Zu schlecht einsehbare Wege bei zu komplizierter Verkehrsregelung, schnell ist ein Kind übersehen.

Nun war der Bundesweite Aktionstag Kidical Mass. In Dresden war unter anderem vom ADFC für den heutigen Sonntag Nachmittag zur Demo aufgerufen. Bei so einem schönen Wetter kann man doch mal eine kleine Fahrradtour mit seinen Kindern unternehmen. Davor gilt es die Plakate zu malen.Plakate malen für die Kidical Mass DemoPlakate malen für die Kidical Mass DemoAlina hat sich ihr Motiv selber ausgedacht: „Guck mal, ich mach aus meiner Meinung ein Bild.“.

So verdient sich mein Lastenanhänger weitere Meriten als rollender Plakathalter.Kidical Mass Demo 09/2020 auf dem Neumarkt DresdenEs sind schon eine ganze Menge Leute da. Es wird ordentlich geklingelt, Aufkleber werden verteilt, den Redner versteht man kaum. Aber wir warten ja auch nur auf den Start.Kidical Mass Demo 09/2020 auf dem Neumarkt DresdenDas spektakuläre an der Runde ist für die Kinder die Durchfahrt durch den Tunnel Wiener Platz.Kidical Mass Demo Wiener Tunnel DurchfahrtHach, waren das noch Zeiten als wir auf Skates zum Nachtskaten da durch sind…

Die Demo-Runde endet am Spielplatz an der Wallstraße. Zum Rumtoben bleiben wir nicht, zu viele Menschen auf einem Haufen – es ist immer noch Corona. Wir biegen zu einem Eis ab, dann geht’s zum Münchner Platz, der Spielplatz taugt auch was.

Insgesamt ein netter Nachmittag in einem riesigen Haufen Fahrradbegeisterter – könnte ruhig öfter sein. Vielleicht bewegt sich in Dresden noch ein bisschen mehr für die Radfahrer.

(swg)

CAD und Wirklichkeit – zwei Welten.So steht er da, der Anhänger, und er ist einfach viel größer, als vermutet. Aber ich glaube nicht, dass es uns schwer fällt, ihn mit Campingzeug zu füllen.

Den Samstag hab ich in der väterlichen Werkstatt zugebracht, mit dem Schneiden von Gewinden und dem Bohren von Löchern in Fahrwerksböcke und Deichselaufnahmerohr. Sowas zieht sich, gelohnt hat es sich in jedem Fall. Am Fahrwerk fehlen noch die Querstreben. Muss ich heute Abend noch ein paar Gewinde schneiden, morgen kann ich dann eine erste Runde rollen.

(swg)

Es ist eine Ewigkeit her, dass ich die Dreigang-Schaltung von meinem Strida zerlegt habe. Es gab erbärmliche Kratz- und Knarzgeräusche von sich. Ganz wartungsfrei ist das „KS3“-Getriee von Sturmey Archer nämlich leider nicht. Ab und an braucht es eine neue Packung Fett.

Vorgeplänkel

Ehe Ihr das Getriebe zerlegen könnt, müsst Ihr es erstmal ausbauen. Eine gut bebilderte Anleitung zum Ausbau findet ihr bei Bill Wilby im Blog von Strida Canada West. Zum Zerlegen braucht Ihr einen 95 mm Hakenschlüssel für den Lockring, und einen speziellen Ringadapter zum Lösen des Sicherungsringes (Retainingring) an der Riemenscheibe. Entweder kauft Ihr das Werkzeug bei Bill Willby von Strida Canada oder ihr nehmt meine Zeichnung und lasst es vom nächstbesten Metallbetrieb fräsen. Rechnet so mit 50,- bis 70,- €. Ich geh‘ davon aus, dass ihr als Fahrradfahrer einen Kurbelabzieher besitzt. Ihr braucht auch noch einen 8er und einen 6er Inbus.Werkzeug zum Ausbauen und Zerlegen der Strida-Schaltung KS3 von Sturmey Archer Der 14er Schlüssel hilft später beim Zusammenbauen. Außerdem braucht Ihr noch einen Flaschendeckel, der etwas höher ist, als der Achsstumpf aus dem Getriebe ragt. Sonst ist nichts weiter nötig. Ein großer Joghurtbecher zum Absetzen des auseinander gebauten Getriebes ist noch hilfreich. Bei mir tut es eine alte Entwicklerschale. Achja Fett fürs Getriebe ist natürlich noch nötig.

Vorsichtsmaßnahmen

Wenn Ihr das Getriebe ausgebaut habt, solltet ihr es nicht einfach aufschrauben! Euch fliegt alles in Einzelteilen, inklusive der Kugellager-Kugeln entgegen! Dann seid ihr einen langen Abend damit beschäftigt, dass 3D-Puzzle wieder zusammen zu setzen!Einzelzeite der Strida-Gangschaltung KS3 von Sturmey Archer …so sähe das dann aus. Hier hatte ich dann alles gereinigt. Die Kugeln hab ich beim Zusammenbau jeweils auf ihren Wellen mit viel Fett „festgeklebt“. Das Einfädeln in die Lagersitze ist dann nochmal sehr kribbelig.

Deswegen ergreift vorher ein paar Sicherungsmaßnahmen dagegen: Als erstes bohrt Ihr ein Loch in den Flaschendeckel. Mit ihm und mit einer Kurbelschraube sichert ihr die Achse des Getriebes auf der linken Seite.Linke Seite der Strida-Gangschaltung KS3 von Sturmey ArcherAuf der rechten Seite müsst ihr nicht unbedingt etwas tun.Rechte Seite mit Riemenradaufnahme der Strida-Gangschaltung KS3 von Sturmey Archer Ganz vorsichtige können eine dicke Pappscheibe ausschneiden, über die Riemenrad-Aufnahme schieben und mit dem Sicherungsring sichern. Dann kann auch diese Seite nicht ins Getriebe fallen – denn dann würden, wie schon erwähnt, alle Kugeln des Lagers herausfallen.

Zerlegen

Wenn die Schrauben auf der linken Seite rausgeschraubt sind, haltet das Getriebe an der Riemenradaufnahme fest, die linke Getriebeseite schaut nach oben. Zieht den linken Getriebedeckel ab. Er sitzt auf zwei Führungsstiften und wird sich etwas sträuben. Eventuell rutschen ein paar Zahnräder von den beiden Achsen im Inneren – das macht nichts. Wichtig ist, dass die Riemenradaufnahme im rechten Getriebedeckel bleibt. Lasst sie auf keinen Fall ins Getriebe rutschen. Die ganzen Lagerkugeln da wieder reinzupuzzlen macht keinen Spaß. Setzt die rechte Seite mit der Riemenradaufnahme vorsichtig auf den Joghurtbecher.

Wie sehr ihr im Inneren reinigen müsst, bleibt Eurem Urteil überlassen. Ich habe gründlich das alte, schwarze Fett weggewischt. Mein Getriebe war mir aber eh als abendfüllende Beschäftigung in eine schönes 3D-Puzzle zerbröselt.

Zusammenbauen

Wenn Zahnräder abgefallen sind, achtet beim Aufstecken auf die Schaltwelle (die auch die Kurbeln aufnimmt) darauf, dass ihr sie richtig herum steckt! Die Kerbungen im Inneren sind auf einer Seite deutlich steiler. In der Richtung greifen die Mitnehmer-Nocken ein. Wenn ihr ein Zahnrad verkehrtherum montiert, werdet ihr mindestens einen Gang frei durchdrehen können.Blick von Links in die Strida-Gangschaltung KS3 von Sturmey Archer Kontrolliert vor dem Zusammenstecken der Getriebegehäuseteile unbedingt, dass das Drehen an der Kurbel in jedem Gang das Abtriebs-Zahnrad dreht (das mit den Mitnehmernocken). Hilfreich ist hier ein 14er Maulschlüssel. Das Schalten geht sehr schwer, macht man ja sonst mit den Füßen.Korrekt aufgesteckte Zahnräder in der Strida-Gangschaltung KS3 von Sturmey ArcherSpart beim Zusammenbau nicht mit Fett, mehr ist besser. Ich habe einfach das Nigrin Mehrzweckfett verwendet – flutscht.

Das Zusammenstecken sollte relativ widerstandslos gehen. Widersteht der Versuchung, die rechte Getriebeseite nach oben zu drehen! Eine falsche Bewegung, und Euch fällt die Abtriebsseite ins Getriebe (es sei denn, ihr habt sie gesichert)! Viel Spaß mit den vielen kleinen Kügelchen.

Zieht die Gehäuseschrauben im Wechsel an und achtet penibel darauf, dass kein Spalt bleibt. Ich hatte bei meinen Versuchen auch die rechte Seite des Gehäuses gelöst und nicht wieder richtig zugeschraubt. Belohnt wurde ich mit Lagerspiel, das beim Treten deutlich fühlbar war – so sehr, das ich mich nicht weiter zu fahren traute: Erst beim vierten Versuch habe ich die Ursache entdeckt. Nach dem Festziehen der Schrauben auf der rechten Getriebeseite war das Lagerspiel endlich weg.

Auch bei Eurem Getriebe sollte am Ende nicht das klitzekleinste Lagerspiel zu fühlen sein. Wenn doch, kann Euch evtl. eine der kleinen Kügelchen aus einem der beiden Lager gefallen sein. Beginnt von vorn…

Vielleicht müsst Ihr jetzt nicht so lange an der Strida-Schaltung herumdoktern wie ich.

(swg)

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