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Mit einem Kollegen hab ich über den Fortschritt seines Hausbaus geplaudert und das jetzt langsam sein Garten eine Gestaltung erfahren soll. Noch ist bei ihm eine Wüste. Eigentlich wollte ich ihm kurz Bilder von unserer Grünpflege hinterm Wohnblock zeigen, musste aber feststellen, dass ich das ganze letzte Jahr gar nichts gepostet habe. Letzten Sonntag erst habe ich eine Stunde investiert: Frühjahrsputz. Bissel Gras und Löwenzahn entfernen (es war nichtmal Ackerwinde dabei!! Die haben wir wohl endlich geschafft!), damit die im Herbst gepflanzten Bodendecker eine Chance haben, sich durchzusetzen. Tja, und das wars dann schon, mehr war nicht zu tun; Maria und ich haben den sich selbst pflegenden Vorgarten geschaffen. Es blüht der Phlox und irgendwas kleinblättriges treibt kleine blaue Blüten, drumherum summt es und der Rest treibt ordentlich aus. Unser Tee-Fenchel ist herrlich buschig wiedergekommen und die anderen, vom Umweltzentrum verschenkten Pflanzen auch.Die Spirea und der Ginster müssen dieses Jahre einen Rückschnitt erfahren. Und was wir mit dem ehemaligen Wildblumenstreifen machen, weiß ich auch noch nicht. Eigentlich tendiere ich zu einem knie- bis hüfthohen, buschigen Bodendecker; Goldkissen vielleicht. Auf der anderen Seite muss ich mir für den Spargel was einfallen lassen, der leidet immer, wenn die Grünanlagenpfleger mit ihren Motorsensen darum herumsensen. Auch hier würde sich ein Bodendecker empfehlen, den man nicht zu sehr stutzen muss.

In mittlerer Zukunft würde ich mich ja gerne bis hinüber zum nächsten Hauseingang ausbreiten und vor allem den Bereich um den Wasserhahn mit einbeziehen. Ein paar Trittplatten vom Weg bis zum Hahn und dazwischen was flach wachsendes. Links und rechts buschig hüfthohes. Und irgendwo im Hof hätte ich nurzugern eine Magnolie, irgendwann. Maria findet leider, es sei erstmal genug. Na schau’n mer mal, dann seh‘ mer scho‘.

(swg)

Beim Kochen sind die Kinder immer mal begeistert dabei. Zuletzt wollte Jannika bei Bratkartoffeln und Champignon-Pfanne zur Hand gehen. Als sie die Kartoffeln aus dem Sack holte, waren da so komische Knubbel dran. Bei uns ist es fürs Lagern von Kartoffeln einfach ein bisschen warm, und so hatten da schon einige gekeimt. Die will eine Pflanze werden. Ob man die dann nicht einpflanzen könne, hat Jannika gefragt. Joa, haben wir dann gemacht.Wie man sieht, ist das Kartöffelchen in den letzten zwei Wochen ziemlich geschossen. Zeit, sich mal zu informieren. Wirft man einfach „Kartoffel“ und „Balkon“ gemeinsam der Ente vor, kann man Stunden mit dem Lesen von Kartoffelbeiträgen verbringen. Wusstet ihr zum Beispiel, was eine Tomoffel ist? Man kann auf eine Kartoffel eine Tomate pfropfen und dann sind da unten Kartoffeln und oben Tomaten dran.

Jedenfalls! Wir müssen einen größeren und vor allem höheren Topf nehmen. Da ist immer wieder Erde nachzufüllen, sodass nur noch die Blätter rausgucken – natürlich nur bis der Topf voll ist. Es dauert dann ca. 100 Tage bis man Kartoffeln ernten kann. Um dann einfacher ernten zu können ist es hilfreich, wenn ein innerer Topf mit Öffnungen herauszunehmen geht. Der Kapitalismus findet natürlich jede Lücke:Also bitte! 18,-€ für zwei Plaste-Töppe?!Zwei billige aus dem Baumarkt tun es auch. Zeit für eine kleine Bastelstunde.Der innere Topf wird aufgesäbelt.Unten kommt gegen Staunässe eine Schicht Blähton rein.Nach dem Ineinandersetzen der beiden Töpfe kann man Kartoffelpflanze und Erde reinstopfen.Nun steckt das Kartöffelchen wieder bis zum Hals im Dreck, schauen wir mal, wie das mit den Kartoffeln so klappt. Wir erfahren es in 100 Tagen.

(swg)

So langsam haben die Pflänzchen vom Projekt „Urbanität und Vielfalt“ des Umweltzentrums Dresden e.V. die Größe erreicht, das wir sie raus pflanzen können. Pflanzerde haben wir noch, es hat sich nur gezeigt, dass wir vor der Mauer etwas mehr Platz benötigen. Um den Kugellauch haben wir die wild gewachsenen Pflanzen entfernt. Beim Spitzwegerich hab ich es einfach nicht über mich gebracht, den in den Kompost zu stecken. Kurzerhand hat der einen Platz oben hinter der Mauer bekommen.Perspektivisch werden noch Bodendecker vor die Mauer gesetzt. Damit auch nichts die Patenpflanzen überwuchert, sind da Rasenkantenringe gesetzt. So winzig das jetzt aussieht, werden einige der Pflänzchen hoch und ausladend. Bekommen haben wir „Guter Heinrich„, „Gewöhnliches Zittergras„, „Aufrechtes Fingerkraut„, „Färber-Hundskamille„, „Echtes Herzgespann“ und „Skabiosen-Flockenblume„. Mal sehen, was wir durch bringen – im Herbst müssen wir Samen abliefern.

(swg)

Ich geh zur Zeit gerne abends nochmal hinters Haus zum gießen. Und einfach zum gucken. Und horchen wie’s summt.Californischer MohnSaatmohnBlutroter Storchschnabel und Gartenazaleemein bunter VorgartenPrachtspiereGelbe TaglilieDann geh ich wieder nach oben, bin erleichtert, dass kaum Ackerwinde zu sehen war und freue mich aufs nächste gießen.

(swg)

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