Archives for posts with tag: Abruzzo 2011

von Sirmione nach San Marino

Totmüde und etwas hinter dem Zeitplan haben wir unseren Zeltplatz unterhalb von San Marino erreicht. Überraschend steil sind die Straßen hier kurz hinter Rimini. Hier gibt’s richtige Berge.

Nachdem unser Zelt steht – wir haben’s immer besser drauf – duschen wir noch fix. Damit ist die Müdigkeit der Fahrt etwas zurückgedrängt. Es sind zwar nur drei Kilometer bis zur Schwebebahn, wir nehmen trotzdem das Auto.

Eine kluge Entscheidung. Die breite Hauptstraße windet sich eine halbe Ewigkeit den Berg hinauf. Geheizt wird hier wie blöde, besonders wenn man ein San-Marino-Nummernschild hat. Mehrfach hört man in den Serpentinen Reifen quitschen, die San Mariner peitschen ihre Karren den Berg hinauf, als sei der Teufel hinter ihnen her. Beinahe hätte ich den Parkplatz der Seilbahn verpasst. Beherzt packen die Bremsen zu, man kann rechtwinklig abbiegen – egal wie schnell – man muss nur wollen. Maria scheint ernsthaft erschrocken :|

Während die letzten roten Schimmer der Sonne verblassen, trägt uns die Kabine der Seilbahn steil in die Höhe.

Der Blick von hier oben ist atemberaubend, das nächtliche Gefunkel erstreckt sich vom Fuß des Berges bis an die Adria-Küste.

Wir marschieren los, das nächtliche San Marino zu erkunden. Trotz der späten Stunde (kurz vor 21 Uhr) sind, neben Bars und Restaurants, auch noch diverse Geschäfte geöffnet.



Der Hunger treibt uns etwas an, trotzdem wollen wir nicht auf einen Panoramablick beim Essen verzichten. Ein ums andere Mal entscheiden wir uns gegen das Lokal und steigen höher hinauf.

Wir werden endlich fündig. Auch wenn über die Terasse hier oben, kurz unterhalb der Burg, ein schon recht frischer Wind weht, bleiben wir. Einen Tisch direkt an der Brüstung, etwas geschützt durch einen Felsblock suchen wir uns aus.

Es ist unglaublich. Solch einen Blick kann man höchstens noch von der Dachterasse eines Wolkenkratzers genießen.

Und doch ist das nicht vergleichbar: Es gibt hier keinen Nachbarn, der auch nur annähernd in diese Höhe reicht. Und offen sitzt man dann wohl auch eher nicht. Man fühlt sich etwas wie auf auf dem Dach der Welt. Surreal.

Gestärkt laufen wir zur Burg hinauf. Müsste doch eigentlich schon die dritte der drei San Marino-Burgen sein, oder?

Wir stellen fest: dahinter ist noch eine. Wenn wir schonmal hier sind, wollen wir alle Burgen – wenigstens von außen – sehen.

Es funkelt in der Nacht bis Rimini.

Mit leichter Bestürzung entdecken wir dann noch, weiter hinten, die dritte Burg. Was soll’s. Wir wollen hin.

Man bekommt einfach nicht genug vom nächtlichen Panorama von hier oben.

Glücklich steigen wir ab, die Seilbahn bringt uns hinunter zum Parkplatz. In gemäßigtem Tempo fahren wir zurück zum Zeltplatz und fallen totmüde ins Zelt.
(Maria, swg)

von Riva del Garda nach Sirmione

Nach einem kurzen Frühstück – das ist hier noch so hoch im Norden Italiens scheints schon ein Fremdwort – in einer kleinen Bar im Jachthafen, packen wir unser Zelt zusammen und brechen auf.

Wir wollen an der Ostseite des Gardasees hinunter nach Sirmione.

Gemütlich – denn mehr als 70 km/h geben die engen Kurven der Straße nicht her – gondeln wir südwärts. Der Wettergott meint es gut mit uns und schickt Sonne – echtes Cabriowetter.Hin und wieder halten wir, einfach nur um das Panorama und die malerischen Orte am Ufer des Sees zu genießen.Sogar zu einem Badestopp lassen wir uns hinreißen. Das Wasser ist glasklar, aber der Strand garstig steinig. Ohne Schuhe tut’s doch sehr weh. Wir probieren ein wenig die Unterwasserfähigkeiten unserer Kamera aus.Klappt gut, funktioniert noch. Na dann kann sie auch mit schwimmen kommen.

Unser Weihnachtsgeschenk an uns selbst hat sich inzwischen unentberlich gemacht. Die kleine Sony TX5 ist wasserdicht und stoßfest. Eine durchdachte Bedienung auf dem riesigen Touchscreen und eine Menge Fuktionen machen sie zu einer runden Sache. Die Panofunktion und auch „Handghalten bei Dämmerung“ nutzen wir ausgiebig. Letztere sorgt z.B. in den oft düsteren Kirchen für super Bilder. Großartiges Ding.

Aber weiter. Sirmione ruft und die Uhr tickt unaufhaltsam. Mit der Scheibe unten und dem Ellenbogen draußen kann man sich den trägen Fahrstil der Italiener gefallen lassen.

Sirmione ist touristengeflutet. Die alte Wasserburg scheint nur von außen angeguckt werden zu können.Macht nichts, die Altstadt ist sehr sehenswert.Mit den Menschenmassen schieben wir uns vorwärts durch die schmalen Gassen, an geschätzt 50 Gelateria vorbei. Weiter vorn an der nördlichsten Spitze der Halbinsel gibt es eine alte römische Villa zu begucken.

In der gnadenlos brennenden Sonne geht es hinter der Altstadt etwas weniger bedrängt zu. Zumal die Hälfte der Touries zum Strand abbiegt.Dahinten unten ist der Strand.Oh Enttäuschung: Montags – und das haben wir auch schonmal im Reiseführer gelesen, wie wir uns jetzt erinnern – haben Museen oft geschlossen.Künstlerpech. Aber für den letzten Panoramablick hat sich die Sache allein schon gelohntAuf dem Rückweg gibt’s ein Eis für uns, dann fahren wir weiter nach San Marino. Wir müssen jetzt Strecke machen und nehmen die Autobahn.

Apropos fahren: Das geht nur mit Treibstoff. Tanken ist eigentlich an sich kein Problem in Italien. Selbst zur Siesta, wenn die Tankstellen unbesetzt sind, kann man mit EC-Karte eine Automatentanksäule an Sprit kommen. Nur nicht an LPG. Das haben zwar sehr viele Tankstellen, aber die Gas-Säulen hängen nicht am Automatensystem. Auch schließt man die Tankstellen wieder recht zeitig am Abend. Gas tanken muss man immer noch genau planen, will man nicht teures Benzin verfeuern. Das kostet hier in etwa das Gleiche wie in Deutschland, LPG ist mit 0,70 € – 0,74 € etwas günstiger.
(Maria, swg)
class=

Durch Österreich über Brixen, Bozen & Runkelstein bis zum Gardasee

Von Tegernsee aus lassen wir die Autobahn Autobahn sein und wenden uns direkt nach Süden. Die Strecke am Achensee vorbei ist sicher schön anzusehen. Leider schüttet es wie aus Eimern.


Einmal über die ersten Berge beschließen wir, auch die Maut bis Innsbruck zu sparen. Dort müssen wir für den Brenner dann eh extra bezahlen. Wir fahren Landstraße, was gerade hier in den Alpen seinen Reiz hat. Nach ein bisschen Rumgegurke in Innsbruck finden wir auch die Brennerzufahrt.

Immer höher kurven wir rauf zum Pass. Die Hänge stürzn beeindruckend steil zur Straße hin. Die plötzliche Stille, als wir auf der anderen Seite wieder runter fahren, überrascht: Flüsterasphalt. Nichts als leises Säuseln der Windgeräusche ist im Inneren noch zu hören – fast schon gespenstig.

Brixen bietet viel Altstadt, Kirchen und Sakralbauten.


Ganz kurz gehen wir durch die Pfarrkirche St. Michael und den Dom zu Brixen. Letzterer quilt über vor barocker Pracht.




Allzulange halten wir uns sonst nicht auf, nur mal gucken – eigentlich aus einem ganz anderen Grund: UMTS-SIM-Karte. Hier fällt uns aber endlich auf, dass die Idee, sich im deutschsprachigen Brixen mit einer UMTS-SIM-Karte zu versorgen, recht schlau gedacht ist, aber auch später in Bozen zum Scheitern verurteilt sein wird: Sonntag! Wir sind Spezis, Wind-Shops alle geschlossen…

Also gut, weiter geht’s nach Bozen. Etwas südlicheres Flair finden wir, einen offenen Wind-Shop natürlich nicht.

Nach einer kleinen Runde durch Bozens malerische Altstadt…


und einem Eis auf dem Marktplatz …

wollen wir Ötzi sehen! Überrascht treffen wir auf die entsetzlich lange Schlange vor dem archeologischen Museum.

So viel Zeit haben wir beim besten Willen nicht. Enttäuscht gehen wir runter zur Talfer.

Die Mode mit den „Liebesschlössern“ gibt es auch hier.

Auf den Flussauen der Talfer kann man sich vom stressigen Alltag erholen.

Unter den Bäumen liegen große Findlinge als Sitzgelegenheit oder zum drauf rumklettern. Und es gibt Wifi, frei.

Werfen wir noch einen Blick in den romanischen Dom „Maria Himmelfahrt“.

Wenn wir Ötzi schon nicht die Hand schütteln können: Einen Besuch im mittelalterlichen Schloss Runkelstein gibt die Zeit noch her. Unser Navi lässt uns ein paar Haken schlagen und wir brummen ein Stück den Berg hinauf.

Runkelstein ist eigentlich kein Schloss, sondern wurde als Burg errichtet. Erbaut 1237 oberhalb der Talfer zur Verteidigung der Handelsstraße, verlor es mit der verbesserten Artillerie relativ schnell an Bedeutung. 1385 kauften die Brüder Vintler die Burg und bauten sie für Repräsentationszwecke um.

Vom Parkplatz aus erstolpert man den steilen, kopfsteingepflasterten Kaiser Franz-Joseph-Weg.

Immer wieder bieten sich herrliche Blicke auf das Talfertal und Bozen.

Oben steht man vor einer typischen „Ritterburg“, wie man sie sich als Kind so vorstellt: Burggraben, Zinnen, Turm, grauer Fels und Stein. Alles da.

Foto: suedtirol.altoadige | Original | cc-by-2.0

Oben an der Wand hinterm Balkon sind ein paar der Fresken zu sehen, die die ganze Burg auch innen zieren.

Im Inneren zeigen die Fresken Szenen aus verschiedenen Heldendramen/-sagen. Verantwortlich dafür sind die Brüder Vintler. Wegen des Fotoverbots haben wir keine weiteren Bilder.

Es wird Zeit, aufzubrechen. Der Gardasee ruft. Wir brauchen noch einen Zeltplatz und da Italien gerade Ferien hat, dürfte das trotz des bescheidenen Wetters schwierig werden.

Wir behalten Recht und müssen etwas rumkurven, bis mal nicht „Completo“ dransteht. Aber in Riva del Garda werden wir fündig

Logo.
Und man gibt sich gelassen: „find a Place, then come back here.“ Unser Zelt kriegen wir immer irgendwo dazwischen gequetscht.

Die Nachtruhe ist gesichert und jetzt gehen wir eine Pizza essen. Zurück zum Zeltplatz geht’s an der Uferpromenade entlang. Nächtlich funkelt der Gardasee.

(Maria, swg)

Bevor es richtig los geht, nach Italien, besuchen wir noch die buckelige Verwandschaft. Die ist kurz nach der Wende nach Bayern ausgewandert und siedelt jetzt nicht weit vom Tegernsee. Bauernhofidylle abgelegen auf dm Berg, richtig mit Muhkühen, Gackerhühnern und Naak-Enten.

Tegernsee selbst ist ein hübscher kleiner Touristenort. Wir flanieren einmal über die Promenade und zurück.


Dann klingelt auch schon die Verwandschaft auf dem Handy. Ein Eis an der Anlegestelle (hier waren wir ja noch nie).

Und jetzt? Wallberg? Geht eine Seilbahn hoch – und Guckwetter ist auch. Beschlossen! Cousinchen kommt nach.

Oben an der Bergstation hat man ein grandioses Panorama. Von hier starten auch die Paraglider. Zuschauer garantiert.

Nun ist man hier an der Bergstation aber noch nicht auf dem Gipfel, den erreicht man nur zu Fuß. „Ach, los! Den machen wir jetzt auch noch!“ Na gut. Nach viel schnaufen und über Steine klettern stehen wir unterm Kreuz. Grit und Andr´e kommen auch gleich. :) Nach nur 20 Jahren sind die beiden zum ersten mal hier oben.

(Maria, swg)

PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com