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Vielleicht will ich zu viel, zu schnell, zu … Weiß ich nicht. Uns fehlt Routine mit dem Dachzelt, mir fehlt Vertrauen in den Chevy, den Kindern fehlt ihr Freiraum. Unsere zweite Etappe mit über 350 km war überambizioniert. Mit dem Chevy ist man nicht schnell und von Südwesten nach Nordosten durch Polen sowieso nicht. Das alles zusammen fühlt sich gerade einfach nur falsch an.

Der erste Campingplatz war eigentlich gar nicht so schlecht, ein privater im Wald – Strom hätt’s, Wasser auch, aber kein Abwasser. Für nur eine Nacht zum Stehen vollkommen ok.Dahin haben wir schon mal die Qualität von Polens Hinterland-Straßen erleben dürfen: stark ausbaufähig sanierungsbedürftig.

Der Abbau hat ziemlich Zeit gekostet, wie gesagt fehlt uns einfach die Routine am Dachzelt. Und auch eine sinnvolle Ordnung in allen Kisten muss erst hergestellt werden. Es muss sich erst finden, was wir wirklich immer direkt im Zugriff brauchen, und was vielleicht tiefer verbuddelt sein darf.Bis halb zwölf brauchen wir für die Abfahrt…

Unseren Zwischenstopp mit etwas Ergänzungseinkauf haben wir in Świebodzin eingelegt.Świebodzin JesusHier steht Jesus’s weltgrößtes Abbild, größer sogar noch, als auf dem Zuckerhut. Vermutlich muss man gläubig sein, um das großartig finden zu können. Viel Beton für eitles Geprotze.Unser Mittagspicknick aus Tomate-Mozzarella in seinem Schatten schmeckt jeden Falls.

Eigentlich liegt unser Ziel-Campingplatz deutlich hinter Poznan. Aber es zieht sich und so zielen wir kürzer auf einen kleinen Zeltplatz an einem See. Dort angekommen müssen wir feststellen, dass man einen Platz bis 16:00 Uhr im Gemeindehaus hätte reservieren müssen. Damit haben wir nicht gerechnet. Und jetzt? Mika hat keinen Bock mehr auf Autofahren, ist totmüde, schläft im Auto aber trotzdem nicht. Weiterfahren wird zum Geduldsspiel werden. Herausgesuchte Plätze haben wir erst wieder in einer dreiviertel Fahrtstunde – der ursprünglich angepeilte zum Beispiel. Wir werden es riskieren müssen, hier am See können wir nicht bleiben. Vielleicht gibt es eine knappe halbe Stunde weiter einen privaten Campingplatz. Einen Versuch ist es wert.

Wir finden den Platz schnell; Aber spannend, das der Asphalt mal wieder längst aufgehört hat, ehe wir vorm Tor stehen. Hübsch ist es jedenfalls, mit Froschteich.Strom gibt es, Wasser auch und Dusche, sowie Toiletten sind vorhanden. Mika watet erstmal in den Froschteich, ist aber sehr glücklich dabei.

Wir müssen definitiv unsere Tagesetappen anders planen. So wie es jetzt ist, stresst es gerade alle zu sehr. Naja, morgen sehen wir weiter.

(swg)

Der Tag hat mich emotional fertig gemacht. Eigentlich hätten wir längst im Baltikum unterwegs sein sollen. Am Bus hat sich aber alles so dermaßen in die Länge gezogen, nichts hat auf Anhieb geklappt. Aus- und Einbauten haben viel mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich mir je vorgestellt hab‘. Dazu Probleme erst mit dem Motorlauf, dann mit der Bremse hinten.

Als ich das BMS meines selbstgeklöppelten Akkus in Betrieb nehmen wollte, meldeten sich drei Zellen mit dem ECS-BMS auf dem Modbus, die vierte nicht… Man wollte mir auch nicht einfach eine neue Platine schicken. Nein, ich solle meine einschicken, dann bekomme ich sie repariert zurück. Irgendwann. Ich fühle mich im Stich gelassen.

Also habe ich letzte Woche einen fertigen Akku bestellt. Natürlich hat die Lieferung bis Samstag nicht geklappt. So saß ich heute wie auf heißen Kohlen, ständig das Tracking von DPD aktualisierens. Und das Tracking ist die Gamifikation unter den Paket-Verfolgungsdiensten! Das Zeitfenster schob sich von Vormittag bis in den zeitigen Nachmittag. In 20-Minuten-Schritten!

Immerhin: Gegen 14:00 Uhr hielt ich den Akku endlich in den Händen. Kurzes Nachmessen zeigte eine valide Spannung von 13,2 Volt. Stecker krimpen, anschließen, App checken. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen klappt der Einbau gänzlich unkompliziert: Auf Anhieb spielt der Victron Solarregler mit. Also alles rein in den Bus: Klamotten, Kisten, Kinder. Los! Das erste Ziel liegt in Polen, ein privater Campingplatz im Wald, es sind nur gut 150 km. Aber wir sind endlich aufgebrochen.

(swg)

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