Meinem Bruder hatte ich einen Ausflug zur F60 geschenkt – ich glaub, das ist mehr als ein Jahr her… Marias Vater haben wir auch noch mitgeschleift, der sieht seine Enkeltochter demnächst fünf Wochen nicht – quasi letzte Chance.
Die F60 ist die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt. Fünf Stück hat man davon gebaut, vier fahren noch und enblößen die Braunkohle. Eine wurde stillgelegt und konnte von einem Verein erhalten werden; sie steht in Lichterfeld, halb auf dem Weg von Dresden nach Berlin.
Das Teil ist ein Gigant: 502 Meter überspannt sie, zwischen den Fahrwerken liegen 275 Meter, der Ausleger ragt 191 Meter über die Halde hinaus und reicht in eine Höhe von 74 Meter (rechts).Nach einer kurzen Ansprache unserer „Reiseleiterin“ gibt’s Helme und dann können wir zum Aufstieg. Dazu muss man hinten rum zwischen das Fahrwerk. Man steht staunend vor 700 eisernen Rädern.13.500 Tonnen wog der Koloss! Heute, nachdem die weiter verwendbare Technik abgerüstet wurde, sind es noch 11.000 Tonnen. Jetzt aber mal die Treppe rauf.Links ist der Ausleger, der über den Tagebau hinüber zur Abraumhalde reichte. Im Betrieb waren der Abraumförderbrücke zwei Eimerkettenbagger beigestellt, die den Abraum auf die Brücke schaufelten. Rechts ist einer der beiden Querförderer zur Hauptbrücke zu sehen. Hier nochmal in groß.Das Hauptförderband liegt nicht mehr auf der Brücke.Ein Blick zurück ist atemberaubend. Der riesige Koloss gleicht von hier eher dem filigranen Netz einer (größenwahnsinnigen) Spinne.Runtergucken muss man auch wollen.Manchmal steht man auf einer Treppe, drunter kommt lange nichts und dann erst der Boden.Oh, eine Lampe.Wir sind schon 275 m weit: das ist der erste Abraumausleger.Wir stehen über dem Haldenfahrwerk.Hier geht es wieder runter: Abseilen ist angesagt.Wenn man das gebucht hat.
191 m weiter ist man ganz oben und kann runter und rundrum gucken.Das da unten ist wird der Bergheider See. Seit ein paar Jahren ist der Pegel wohl nicht mehr gestiegen, im Spreewald käme nicht mehr genug Wasser an.An der Förderseite sieht man den zweiten Ausleger für den Abraum-Eimerkettenbagger.Der Weg zurück ist so lang, wie der hin. Aber man kann mal wie ein Kanzler gucken, vom Medienkanzlerblick.Und das hat’er gesehen.
Die Treppe hab ich für Mutti fotografiert.Von solchen Ausblicken ist sie „Fan“.
Wahnsinnsbrücke. Da unten in der Kiste ist übrigens die Steuerzentrale (gewesen). Drei große Schränke voll Robotron.Abwärts gehts.Rechts sieht man den Trafowagen. Die Anschlussleistung der ganzen Brücke beträgt 27.000 kW.
Damit ist die Tour zu Ende. Im Werkstattwagen gibt’s einen Imbiss und Nachmittagsbrei für Alina.
(Maria, swg)