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Bevor es richtig los geht, nach Italien, besuchen wir noch die buckelige Verwandschaft. Die ist kurz nach der Wende nach Bayern ausgewandert und siedelt jetzt nicht weit vom Tegernsee. Bauernhofidylle abgelegen auf dm Berg, richtig mit Muhkühen, Gackerhühnern und Naak-Enten.

Tegernsee selbst ist ein hübscher kleiner Touristenort. Wir flanieren einmal über die Promenade und zurück.


Dann klingelt auch schon die Verwandschaft auf dem Handy. Ein Eis an der Anlegestelle (hier waren wir ja noch nie).

Und jetzt? Wallberg? Geht eine Seilbahn hoch – und Guckwetter ist auch. Beschlossen! Cousinchen kommt nach.

Oben an der Bergstation hat man ein grandioses Panorama. Von hier starten auch die Paraglider. Zuschauer garantiert.

Nun ist man hier an der Bergstation aber noch nicht auf dem Gipfel, den erreicht man nur zu Fuß. „Ach, los! Den machen wir jetzt auch noch!“ Na gut. Nach viel schnaufen und über Steine klettern stehen wir unterm Kreuz. Grit und Andr´e kommen auch gleich. :) Nach nur 20 Jahren sind die beiden zum ersten mal hier oben.

(Maria, swg)

„Dann lasst den alten Dickkopf stehen!“ soll der Alte Fritz 1760 gesagt haben, nachdem dutzende preußische Kanonenkugeln die Kuppel der Frauenkirche getroffen, diese aber nicht zum Einsturz gebracht hatten. Was Preußische Kanonen nicht vermochten, haben Bomber im 2. Weltkrieg geschafft. Inzwischen steht die Frauenkirche wieder und ist seit 2005 dem touristischen Publikum zugänglich.Frauenkirche DresdenAll die Jahre habe ich es aber seither nie geschafft, mal reinzuschauen. Das klappt auch heute nicht ganz, der Kirchenraum ist geschlossen. Aber für ermäßigte 5,- € darf man dem alten Dickkopf aufs Dach steigen, genauer gesagt, in die Laterne.

Ein Fahrstuhl bringt uns auf knapp 40 Meter Höhe, ab hier gibt’s nur noch Treppen und Rampen bis man auf 67 Metern Höhe die Aussichtsplattform der Laterne erreicht.Umgang ind der äußeren Kuppel der Frauenkirche, DresdenDiverse (verglaste) Bögen gewähren den Blick ins Innere. Der macht schnell bewusst, dass man hier direkt hoch über dem Kirchenraum rumstiefelt – mir wird bei sowas ja immer ein klein wenig mulmig.Blick auf die Innere Kuppel der Frauenkirche, Dresdennoch eine Stahltreppe, dann wendelt sich eine noch engere steinerne Treppe hoch zur Laterne.Treppe zur Laterne der Frauenkirche, DresdenDer Blick ist grandios – Richtung Meißen fühlt man sich ins Panometer versetzt,
Blick Richtung Meissennur das man da auf dem Turm der Schlosskirche stand.
Vor uns breitet sich der Dresdner Elbbogen, von Meißen bis zum Lilienstein.Stadtpanorama Elbbogen DresdenDie Babisnauer Pappel steht am Horizont. Links vom Rathausturm sehen wir uns wohnen.Blick zur Babisnauer PappelDa links vom Turm der Kreuzkirche winken meine Eltern! Gesehen?Blick BannewitzIn der Weißen Gasse ist ordentlich Betrieb,Blick Weiße Gassewie auch auf dem Altmarkt, da scheint Trödelmarkt zu sein.Blick AltmarktDer Windberg ist kaum zu verkennen.Blick WindbergDie Sonne strahlt uns an.Stadtpanorama Südost DresdenGuckt man nach unten wirkt tatsächlich alles sehr wie Modellbahn – die Perspektive macht Kribbeln.Neumarkt wie SpielzeugSpielzeugfuhrwerke schaukeln TouristenNeumarkt wie SpielzeugKaffeetrinker (hey, wir sind in Dresden, hier gibts neben Touristen jede Menge Kaffeesachsen)Neumarkt wie SpielzeugWir steigen wieder ab, wendeln uns nach unten.Abstieg Wendeltreppe von der LaterneHier bietet sich noch einmal die Gelgenheit, in den Kirchenraum hinunter zu sehen.Blick hinunter in den KirchenraumFür die Kirche selbst müssen wir uns ein anderes Mal Zeit nehmen.

(Maria, swg)

Es ist fast Mittag und bis auf Budenschwung haben wir noch nichts gemacht. Aber das Wetter ist zu schön um drinne rumzusitzen. Das hätten wir eh nicht, wenn wir den Wetterbericht missachtet hätten. Dann wären wir skaten im Fläming gewesen. Naja, hätten wäre, wenn…

Wie dem auch sei, nach einiger erfolgloser Googelei und einer Absage an Museen jedweder Coleur, fiel uns unser „Dresden for Friends“-Heft ein. Dort stand unter anderem „Stadtrundfahrt“ drin. Warum eigentlich nicht? Auch wenn man aus Dresden kommt, kann man so immer mal was neues entdecken. Und wir können weiter rumsitzen :)
Ticket Stadtrundraht mit den Roten
Wir sind die Große Stadtrundfahrt mit „Den Roten“ gefahren. Vornweg: es war ’ne Touri-Tour. Neues gab es nicht zu erfahren, nur manchmal was zu sehen. „Mir ist die alte Fassade im Bellevue noch nie aufgefallen“ – und so weiter. Bissel Revisionismus kam auch – „…die armen Menschen, die im WK-II in den Großen Garten geflüchtet waren und dort trotzdem bombardiert wurden – reiner Vergeltungsschlag, kein militärischer Hintergrund…“ *bla* Ich kann’s als Dresdner einfach nicht mehr hören.

Die Perspektive vom Oberdeck des Doppeldeckerbusses doch eine Andere auf Dresden – und wann kommt man schon mal dazu, den Blick frei durch Dresden schweifen lassen zu können? Meist trampelt man selber Pedale und versucht nicht unter anderer Leute Räder zu geraten.
Auf dem Oberdeck eines Roten
Ein kurzer Blick auf die Frauenkirche, dann gehts zum Postplatz, den Zwinger, Staatsschauspiel – hinlänglich bekannt.
Kleine Kirchgasse, Frauenkirche
Zu Pfunds Molkerei geht’s (hat natürlich sonntags zu)
Pfunds Molkerei
über die Carolabrücke mit Blick auf die Brühlsche Terasse
Brühlsche Terasse
durch Striesen (Zeitweise hat man das Gefühl, mit nem Immobilienmakler zu fahren, wenn man die Kaltmieten gesagt kriegt…) zum Körnerplatz
Hinterm Körnerplatz
wo Standseil- und Schwebebahn erwähnt werden, wie auch der Fernsehturm.
Und – ganz klar – die Schlösser an den Hängen muss man auch noch gesehen haben.
Schlösserpanorama Elbtal
Die letzte Kurve unserer Fahrt schwenkt an der Landesbank vorbei. Im Hintergrund überragt die Kuppel der Frauenkirche alle Dächer. Ich war noch nie da oben! So spät ist es ja noch nicht und die Sicht scheint recht gut zu sein. Dann steigen wir doch mal auf den alten Dickkopp rauf! (Maria, swg)

Beim bummeln durch die Innenstadt wird einem in Dresden nicht nur der letzte Scheiß verkauft, sondern auch der letzte Schiss gezeigt. Nach Dresdens Kloppstange, dem Schiefen Baustrahler und dem Blauen Klecks gibt es eine neue Attraktion: Ein Klo-Kino. Am Dr.-Külz-Ring flaniert man an einer Betoneinfassung im Boden vorbei. Geht die Treppe runter zur U-Bahn?Klokino in DresdenNein, unten steht man vor einer Scheibe und kann einen Blick auf die Kanalisation werfen, das wohl am wenigsten beachtete Bauwerk einer jeden Stadt. Richtig heißt die Installation von Franka Hörnschemeyer wohl „Trichter“.Klokino in DresdenDa kann man seinen letzten Schiss bewundern. Oder den anderer Leute.

Ist Kunst. Warum es umstritten ist, ist ja noch nachzuvollziehen. Aber keinen Sinn drin zu sehen und es deswegen abzulehnen, ist widersinnig: Es ist Kunst! Beim Bilder malen hat auch keiner nach dem Sinn gefragt.

Wenigstens ein Schild hätte man aber dranhängen können, die meisten Touries laufen jedenfalls einfach vorbei. Der Blick von Außen auf die Diskussion um das Kunstwerk macht übrigens gruseln, denn leider muss ich Hubertus Butin zustimmen. Dresden ist halt ein Provinznest, besonders im Denken.

(Maria, swg)

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