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Saskia hat uns zwei Restaurantes in Fontecchio aufgeschrieben das Del Rio und das Il Sirente. Die versuchen wir jetzt zu finden. Wir pilgern durch das recht große Dorf zur Piazza. Unter dem Uhrenturm

gibt es eine verglaste und vergitterte Tür: Eine Erdbeben-Gedenkstädte für die Opfer des Bebens im April 2009. Leider ist sie geschlossen. Wir ziehen durch die schmalen Gassen, Trepp auf, Trepp ab. Beeindruckend, wo man überall Gebäude auf und an den Fels geflanscht hat.


Die Narben, die das Beben 2009 hinterlies, sind allzuhäufig noch zu sehen. Stahlanker, Holzstützen und Spanngurte verhindern, dass Häuser auseinander brechen.

Als wir auf die Piazza kommen, herrscht da großes Bohai. Carabinieri und Protezione Civil stehen rum. Irgendwas ist hier los. Wir erledigen erstmal unseren Einkauf im örtlichen Mini Market. Anschließen wollen wir das Restaurant Del Rio inspizieren, finden es auch. Wir entscheiden, dass uns das zu weit draußen liegt, wir werden ins Il Sirente gehen. Aber das alte Kloster da oben sieht interessant aus.

Ob man das besichtigen kann?

Zurück auf der Piazza laufen inzwischen auch noch etliche dunkle Anzüge mit noch dunkleren Sonnenbrillen rum und schütteln sich gegenseitig die Hände.


Was ist hier los? Sieht aus, als ob sich die Lokalpolitik ein Stelldichein gibt. Irgendwas mit dem Erdbeben? Wir sind Touris, also glotzen wir doch ein bisschen – bequem von den Stühlen auf der Terrasse der Bar aus, mit due cappuccini beobachten wir ein wenig das Geschehen. Aber die Meute Anzüge mit einer Frau mit Scherpe an der Spitze rückt schon bald in die Altstadt ab. Hm, schlauer sind wir nun auch nicht.

Fragen wir doch die jüngeren Leute am Nachbartisch: Deutsch? Englisch? – Spanisch? kommt zurück. Babylon perfekt. Tatsächlich ist wohl die Lokalpolitik hier. „Abruzzenchef“ – aber er sei Römer und kenne die Namen hier nicht. Warum die hier sind? weiß er nicht. Naja, gehen wir zurück zum Wachturm. Während ich schreibe und die Sonne hinter den Bergen versinkt heult eine Turbine laut auf: Die große Politik macht wieder den Abflug, per Hubschrauber.

(Maria, swg)

Fast tut es uns ein bisschen leid, Tommie so allein da unten unterhalb der Mauer zu lassen. Wir buckeln das Gepäck das letzte Stück selbst hinauf.

Schmale Gässchen empfangen uns.


Lang müssen wir mit Saskias guter Beschreibung nicht suchen, um unseren Vermieter Alessio zu finden. Einen freundlichen Herrn mittleren Alters stöbern wir hinten im Garten auf.

Heute übernachten wir im TORRE DEL CORNONE, einem alten Wachturm. Auf zwei Etagen sind wir ganz zauberhaft untergebracht. Unten gibt es eine winzige Küche mit Tisch und ein kleines Bad. Eine schmale Treppe hinauf

geht es ins Schlafzimmer.



Lang halten wir uns trotzdem nicht auf. Nur die Dusche ist nach zwei Tagen ein Hochgenuss. Anschließend wollen wir Fontecchio erkunden.

Hier gibt es zwar auch noch Alessios private Bibliothek mit Internet, aber das ist zurückgestellt.

(Maria, swg)

Sonnenuntergang am Lago di Tempra

Saskia bringt das Abendessen, es gibt Nudeln mit Tomatensauce. Wir erzählen unsere Abendteuer – wir sind natürlich die ersten Dropse, die sich an der Stelle verlaufen haben… Die Menge an Wanderern hier in den Bergen überrascht sie auch. Sie ist hier selten jemandem begegnet.

Nachdem Saskia sich wieder auf den Weg gemacht hat, lassen wir die Nudeln erstmal Nudeln sein und gehen Sonnenuntergang gucken.. Natürlich nicht, ohne Tommie vorher in seinem Nachtgehege unterzubringen.

Wir sind spät dran aber noch rechtzeitig vorn an der Wegkreuzung.

Der Blick geht sowohl in Richtung Grand Sasso als auch Monte Sirente. Ein furioses Farbenspiel entbrennt. Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, die Bilder können für sich sprechen.




Landschaft zum verlieben.

Es wird empfindlich kühl, als die Sonne verschwunden ist. Ein leichter Windhauch treibt uns ein Frösteln über die Schultern.

Zurück in der Hütte beschließen wir, doch den Kamin anzuheizen.

Während die Holzscheite rotglühend knacken, schmeckt die Pasta nochmal so gut.

(Maria, swg)

Unsere Eselorganisatorin hatten wir schon aus Ancona angerufen, um unsere Ankunft vorauszusagen. Wir kommen ein bisschen zu spät auf der Piazza an, was daran liegt, dass unser Navi uns einen Feldweg durchs Tal geschickt hat, den es als Straße kannte.

Es ist ziemlich viel los auf der Piazza, viele Kinder spielen hier. Eine zierliche blonde Frau um die dreißig begrüßt uns: Saskia. Die vielen Menschen auf der Piazza erklärt sie uns direkt: Ferien. Eltern und Kinder aus der Stadt besuchen die Verwandschaft.

Wir bekommen etwas Kühles aus der Bar an der Piazza spendiert. Dabei wird uns auch gleich unser heutiger Gastgeber vorgestellt Luca: Schlank, Pferdeschwanz und ein Lächeln im braungebrannten Gesicht. „Dinner at eight?“ „Ok.“ Essen ist geklärt. Englisch können erstaunlich viele hier.

Ganz kurz verabreden wir, wann wir uns morgen treffen. Anschließend bringt uns Saskia zur Ferienwohnung für heute Nacht. Dahinten rechts ist die Tür.

Wir haben ein Schlafzimmer mit riesigem Bett, ein modernes Bad und eine große Wohnküche. Herrlich.

Wir laufen noch eine kleine Runde durch Goriano Valli. Es ist ein richtiges Bauerndorf, abgelegen in den Bergen.

Hunde bellen aus Höfen, Hühner gackern in Gehegen. Hübsch, wir kehren zurück.

Luca sorgt für’s Abendessen heute. Lecker Pasta, duftende Hähnchenschenkel in Salbei und am Ende ein Eis. Großartig.

Wir packen schnell noch unsere Wanderklamotten in zwei von Saskia gebrachte Rucksäcke. Machen sich besser auf dem Esel, sagt Saskia. Müde, aber gespannt auf den nächsten Tag, fallen wir in unser Bett.

(Maria, swg)

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