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Wir lassen uns seeehr viel Zeit mit dem Aufbruch. Frühstück gibt es unten am See.Aufräumen und putzen verschlingt einfach Zeit – die zweite Waschmaschine von gestern muss auch noch zusammengelegt und weggepackt werden. Jannika hat diesmal alles bei sich behalten. Wer weiß, was das war.

Halb zwölf rollen wir vom Platz. Nur drei Minuten entfernt ist die Glashütte in Pukeberg. Da können wir dem Meister bei der Arbeit zugucken.

Es ist etwas weniger spektakulär, als erwartet. Er formt bunte Glasklöpse, die als Deko oder von unten beleuchtet als Deko-Lampe dienen.Das Endprodukt leuchtet da bei ihm auf dem Tisch.Im Ladengeschäft sucht sich Alina einen Glas-Delfin zum aufhängen aus. Meinetwegen.

Jetzt kommt der schwierigste Abschnitt: Wir wollen rauf bis Norrköping. Der Sprung sind schlappe 250 km, also drei Stunden Fahrt. Mal sehen, ob es die Kinder durchhalten.

Unterwegs rausche ich an einem Caravanhändler vorbei. An der nächsten Kreuzung wende ich und fahre zurück. Tatsächlich hat er den ersehnten Adapter für Gasflaschen deutsch-schwedisch. Für 165,-Sek wechselt er den Besitzer.

Eine kurze Pause machen wir im Nichts zwischen Bokebö und Ahem. Gulaschsuppe aus der Dose zum Mittag. Ich bemühe mich um ein 360°-Panorama vom Nichts. Ohne Stativ ist da nichts zu wollen. Haben wir zum Glück mit :) Es kommen hier mehr Autos durch, als vermutet, vor allem aber Lkws.

Weiter gehts, Maria ist auch mal dran.Ansich bietet die Landschaft von der E22 aus gesehen wenig Abwechslung (heißt: Wald).Das Wetter dafür umso mehr. Es wechselt zwischen Platzregen und Sonnenschein, wie im sprichwörtlichen April. Ab und an tut sich doch ein schöner Blick auf einen See oder kleinen Ort auf.Es wird auch zunehmend gebirgiger, sodass recht oft der vierte Gang gefragt ist.

Jannika ist wach und quengelt in ihrem Sitz und so streben wir in Gambleby einen Supermarkt an. Ein Glück bin ich auf Durchfahrtshöhen geeicht, durch die Eisenbahnbrücke passen nur 3,1 Meter. Wir brauchen 5 cm mehr, das will ich aber lieber nicht probieren. Alina pennt knapp vorm Zwischenziel ein, wir lassen sie einfach schlafend im Womo.Täglich Zeuch und drei Eis; dann geht es weiter Richtung Nordosten. Jannika hat das bisschen Auslauf vorerst genügt.

In Söderköping muss ich dringend tanken, die Reservelampe grinst mich schon eine Weile an. Ich kann noch nicht einschätzen, wie genau die Anzeige ist. Mit 13,09 Sek pro Liter schlägt man hier ganz schön zu. Höchste Eisenbahn war es aber, 5 L waren nur noch im Tank. Geht scheinbar recht genau, die Tankuhr – 11,5 L säuft der TDI im 100 km-Schnitt. Deutlich vorbei an den angepriesenen 10 L, ich bin aber auch nicht zimperlich mit dem Gaspedal.

Eigentlich wollten wir ja nicht schon wieder auf einen Zeltplatz. Da aber gegenüber der Tanke einer ist, machen wir es kurz. Der Grauwassertank muss eh geleert werden und Frischwasser ist knapp. Der Platz in Söderköping ist ganz nett.Spielplatz gibt es auch.Für unseren Besuch morgen im Zoo sind wir auch nah genug an Norrköping dran. Ich krieg hier sogar endlich eine Gasflasche. Die Preise für Gas sind aber gesalzen. Eine Füllung allein kostet 560,-Sek! Das ist mindestens fünf mal mehr als in Deutschland. Wer weiß, das er mit 2*11 kg Gas in Skandinavien auskommt, sollte sein Gas mit bringen. Was wir für Kühlschrank, Heizung und Warmwasser brauchen, kann ich noch gar nicht einschätzen. Wir waren einfach noch nie lange mit dem Womo unterwegs.

146.875 km (994 km)

(swg)

Eigentlich war unser Tag gestern Abend noch nicht zu Ende. Jannika hat uns ihr Abendbrot ins Bett gekotzt. Neu be- und Kind umziehen war angesagt. Warum sie ihr Abendbrot wiedersehen wollte, wissen wir nicht so richtig. Wahrscheinlich hat sie die Kombination aus Reisbrei, Melone und Mandarine nur nicht vertragen. Hoffen wir auf ein singuläres Ereignis…

Eigentlich wollten wir schnell los, aber das Ansinnen allein ist schon immer eine Utopie bei uns gewesen. Es ist zehn, ehe wir auf der Piste sind. Die ganze Nacht hat es wie aus Kübeln geschüttet. Heute bleibt das erstmal so – wenigstens die stürmischen Böen erspart uns der Wettergott.

Eigentlich wollen wir nur kurz ein paar Lebensmittel einkaufen. Bis nach Kalmar fahren wir dann doch zurück, da gibt es einen riesigen Einkaufspark mit Supermarkt, Tankstellen, Baumarkt und – natürlich – IKEA. Da es wie aus Kannen gießt, beschließe ich, mich hier endlich mal um Propangas zu kümmern. Aussteigen mit Kindern geht eh nicht, wir wären durch bis auf die Haut, ehe wir den Supermarkt-Eingang erreicht hätten. Also tucker ich mit dem Womo vom Bauhaus „Wechselflaschen haben wir nicht da“ zu Rusta „hier gibt’s fast alles aber sicher kein Gas“ und schließlich zur Tankstelle. Die könnten mir eine Wechselflasche geben. Glücklicher Weise ist gerade eine Regenpause und wir können raus zum Gasschrank. Siegessicher zücke ich meinen Karton mit den Gasadaptern. Natürlich passt mein Adapter für Schweden NICHT!!!

Kauft den Sch… nicht auf Amazon, wenn Ihr einen Flaschenadapter für skandinavisch Wechselflaschen braucht! Das dort immer wieder zu findende Viererpack ist hier nutzlos. In Skandinavien wird das gleiche DIN-Gewinde verwendet, wie bei uns ABER während bei uns die Gasflasche das Außengewinde und der Druckregler eine Überwurfmutter hat, ist das bei den Skandinaviern andersrum!

Nochmal zurück zum Bauhaus, vielleicht haben die ja was adaptermäßiges: nö! Und selbst die Druckregler, die hier bei den Gasgrills hängen, helfen mir nicht, weil ich den Schlauch mit Schelle bei mir anklemmen müsste, mein Anschlusssystem aber nur Gewinde hat. Ich geb’s erstmal auf, irgendwo gibt es sicher mal ein Caravancenter, bei dem ich einen skandinavischen Druckregler kaufen kann. Gehen wir Lebensmittel kaufen.

Eigentlich wollten wir uns heute das Glasmachen angucken. Nybro hat eine Glashütte zu bieten. Wir sind allerdings zu spät dran, die Glasbläser haben schon Feierabend. Im Ladengeschäft bekommen wir aber noch eine sehr umfangreiche Broschüre und die Auskunft, dass man morgen ab um neun wieder zugucken kann. Werden wir machen.

Unterwegs hatten wir einen Campingplatz an einem kleinen See mitten in Nybro gesehen, den steuern wir jetzt an. An der Rezeption hängt eine Telefonnummer. Ich soll mir einen Platz suchen, er kommt dann kassieren. Das geht wie fast alle Geldtransfers hier mit Kreditkarte, er hat ein mobiles Bezahlgerät dabei. Ganz wichtig für uns: Hier soll es eine Waschmaschine geben. Wir müssen ja noch Jannikas Kotzwäsche waschen. Beim Nachgucken finde ich sogar einen Wäschetrockner daneben – kostet nicht mal extra. Das wär dann leicht erledigt.

Der Platz ist wirklich schön.Einen Spielplatz gibt es hier und einen kleinen See – Alina ist beschäftigt.Jannika auch.Mein liebes Kind schaft den Schritt vom Steg zum Ufer nicht und stapft ins Wasser.Wenn sie schon mal drin ist, stapft sie noch ein wenig mehr im See herum. Und dann Setzt sie sich mit ihrer Matschhose ins Wasser. Da dürften ihre Stiefel dann endgültig vollgelaufen sein. Nach der Jeans drunter fragen wir mal: »Alina, ist Deine Hose nass?« »Nö-ö!« Naja wenn sie meint… So kalt ist es nicht.

Eigentlich geht so ein Keilriemen beim Ducato total einfach: Lichtmaschine entspannen, Riemen runter, Riemen drauf, spannen.Pah! Die Lichtmaschine bewegt sich keinen Millimeter. Ich hab schnell genug und schraub alles wieder dran.

Zeit fürs Abendbrot, gibt Hamburger.Das gelingt mir eigentlich ganz gut.

(swg)

Bis wir all die Dinge zusammengesucht haben, die ums Womo verstreut liegen, ist es halb elf. Bis Malmö ist es nicht weit und wir wollen diesmal nur mobiles Internet beschaffen. Im Emporia, einem riesigen, sehr bunt beglasten Einkaufszentrum, gibt es einen Tele2-Shop. Der verkauft aber nur Verträge, Prepaid gibt es hier nicht. Und jetzt? Ein freundlicher Mitarbeiter empfiehlt uns Comviq: Vielleicht unten im Tabakladen oder am Bahnhof. Wir haben Glück und kaufen 10 GB für 200 Kr plus 45 Kr für die Sim. Geht noch. Aber es wäre einfacher gegangen, denn Comviq gibt es in allen möglichen kleinen Shops – auch in Trelleborg…

Nachdem wir noch ein rohes Mittagessen im Supermarkt eingekauft haben, brauchen wir einen Platz zum Kochen. Es gibt einen Strand mit Parkplatz gegenüber der Öresund-Brücke.Hier gibt’s Quark und Kartoffeln zum Mittag. Und die Kinder können auf dem Spielplatz spielen.Nach dem Essen kann ich nochmal ein paar Bilder schießen.Hier ist es menschenleer.

Zur Südspitze von Schweden wollen wir nur wegen des Leuchtturms nicht nochmal. Stattdessen wäre etwas Strecke nordwärts schön: Wir fahren direkt nach Kristianstad, bzw. darüber hinaus nach Åhus. Die Kinder sind wieder aufgewacht, wir gehen ein Eis im Yachthafen essen.

Bleiben können wir hier über Nacht nicht, also fahren wir noch ein Stück weiter. Auf einen Campingplatz wollen wir nicht, freistehen wäre klasse. Bei unserer Suche landen wir im Königlichen Naturschutzpark. Ein Glück, dass wir das Hinweisschild durch den Google-Übersetzer gejagt haben! Im Kronoskogen i Åhus ist das Campen natürlich verboten. Nichtsdestotrotz kann man ja mal am Strand langspazierenund Spuren machenund Sand ins Meer schmeißenWir fahren noch ein Stück, aber sämtliche Parkplätze, die wir finden, liegen in Wohnsiedlungen. Eine Chance sehen wir noch, eine Landzunge nördlich sieht auf der Karte sehr unbesiedelt aus. Das bestätigt sich auch auf dem Weg. Als wir ankommen stoßen wir auf einen … Campingplatz: Landöns Camping! Was soll’s, es ist spät. Hier ist zwar ein Konzert heute Abend, aber hey, ich fall gleich vom Bock.

(swg)

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