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Es muss ja nicht immer die Alpenwanderung sein, der schöne Spaziergang tut es am Sonntag auch. Inspiriert von Ute werf‘ ich unseren von heute mal ins Blog.

Wir haben den Vormittag ordentlich verpennt und saßen erst um zehn am Frühstückstisch. Allzuweit rumfahren wollen wir jetzt nicht mehr, aber im Umkreis unserer Wohnung grüßen uns schon die Bäume. Ein dankbares Ziel ist die Dresdner Heide – mit der Straßenbahn sind wir schnell da; Wir wollen den Stechgrund hinauf laufen. Oben gibt es den Waldspielplatz zu erobern und etwas weiter steht ein spätes Mittagessen inmitten von DDR-Charme in den Bühlauer Waldgärten in Aussicht.

An der Mordgrundbrücke beginnen wir unseren Spaziergang. Das Mordgrundwasser bietet auch gleich sehr viel Gelegenheit, den Spaziergang durch nasse Kinderfüße drastisch abzukürzen.Während die Kinder versuchen in die Natur zu fallen, trachte ich ihr nach der Seele und lichte sie ab.In diesem Teil der Heide wird das Totholz nur noch von den Hauptwegen beräumt, der Rest bleibt liegen. Die wärmeren und vor allem deutlich trockeneren Jahre der letzen Zeit setzen dem Buchenwald ziemlich zu. Zuweilen wirkt die Heide schon sehr licht und es liegen allenthalben Stämme links und rechts des Weges.

Wenn nicht gerade Spaziergänger vorbeiquasseln, ist die Heide an diesem wolkenschweren und novembernebligen Januarnachmittag fast unheimlich still. Nichts regt sich, kein Windhauch und man muss schon lange hinhören, um auch nur mal einen Vogel wahrzunehmen – zu sehen kriegt man keinen. So viel Zeit zum herumstehen hab ich aber nicht, die Kinder wollen zum Waldspielplatz.Den Spielplatz gibt es schon recht lange; Glücklicher Weise hat ihn die Stadt Dresden gerade erst wieder in Stand gesetzt.Gefühlt ist es schon gleich um fünf, aber es ist wirklich nur die furchtbar dicke Wolkendecke; Tatsächlich ist es erst halb zwei.

Langsam knurrt mir der Magen, streben wir mal zu den Bühlauer Waldgärten.Die Bühlauer Waldgärten sind genau das: Eine Gartenkolonie im Stadtwald, und im Vereinsheim gibt es was zu Essen. Der Charm drinnen ist genauso spröde wie der Außenanstrich, was der Gemütlichkeit am holzgefeuerten Ofen aber keinen Abbruch tut.Auf der Kinderkarte findet man das typlische (typisch+üblich).Für mich gibt es immerhin ein vegetarisches Gericht: Ein Salat mit Mini-Camembert – und der ist tatsächlich üppig und sehr lecker. Es kamen sogar Leute rein und fragten, ob es wieder den tollen selbstgemachten Salat gibt… Steh ich mit meiner Meinung wohl mal nicht allein :)

Mit dem Ofen im Rücken und einem Kaffee in der Hand könnte man sich tatsächlich noch ein Weilchen länger zurücklehnen. All zu spät wollen wir aber nicht nach Hause kommen. Bis zur Standseilbahn ist es nicht weit.Unten am Körnerplatz fährt zwar der Bus, aber wir laufen lieber in der einsetzenden Abenddämmerung übers Blaue Wunder und steigen erst am Schillerplatz ein. Hab ich vergessen Photos zu machen? Na sicher. Als gemütlicher Sonntagsspaziergang hat die Runde jedenfalls getaugt.

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Geht mal raus, sonst bringen „andere Leute“ das Spazierengehen noch ganz in Verruf.

(swg)

Es ist Herbst und es ist die beschissenste Zeit für Radfahrer. Indirekt liegt das am nasskalten Wetter. Persönlich stört mich das nicht – mein größter Feind ist Wind, der Rest ist mir Schnuppe; Schlechtes Wetter ist ein Problem falscher Kleidung. Es ist eher so, dass jetzt die ganzen Schönwetterradler sich wieder in ihre anderthalb Tonnen Blech quetschen und überrascht feststellen, das der Verkehr ja so unglaublich zugenommen hat. Natürlich muss man trotzdem und am allerschnellsten von allen am Ziel sein. Also wird rücksichtslos gedrängelt und extremst knapp überholt. Ist auch scheißegal, wer da auf dem Fahrrad sitzt, nicht mal Schulkinder werden geschont. Wenn man sich dann als Radfahrer beschwert kann man sich aber was anhören. Diese Woche war ich schon ein „Kommarandu Spaßt“ und „Lernema Farradfahn“ – was es nicht alles für Vögel gibt. Bleibt zu konstatieren, dass Menschen Arschlöcher sind, motorisierte im Besonderen.

(swg)

Dresden leistet sich neue Straßenbahnen, immerhin ist die erste Niederflur-Generation schon wieder 25 Jahre alt. Den Mockup der Neuen hatten wir uns damals schon im Verkehrsmuseum angeguckt. Schick, nur die Sitze waren zu hoch. Die wirkliche Besonderheit der neuen Straßenbahnserie ist ihre Breite: 2,65 m statt 2,30 m. Es gibt mehr Platz innen und trotzdem passt die Bahn an den alten Bahnsteigen vorbei. Nichtsdestotrotz müssen die Gleise für die Begegnungssicherheit weiter auseinander gelegt werden. Pläne dafür werden schon seit den 80ern verfolgt und umgesetzt.

Für die Begrüßung der ersten Neuen veranstaltet die DVB eine relativ aufwendige Show mit fast schon Volksfestcharakter am Straßenbahn-Betriebshof in Gorbitz. Corona ist natürlich allgegenwärtig.Für die Präsentation der neuen Bahn musste man Zeitslots buchen, die Zuschauermenge ist stark begrenzt. Wir haben vorher noch Zeit uns all die ganz alten Vorgänger anzugucken.Oh, wir sind schon dran uns vor der Leinwand zu platzieren; Erst kommt die Show, danach darf die Neue begrabbelt werden.Video- und Laser-Show zur Geschichte aller alten Straßenbahnen mit Tänzern, jeweils in zeitgenössischem Outfit – das war wirklich cool gemacht. Aber dann hebt sich die Leinwand und die Neue wird in Echt angelasert und am Ende dürfen wir sie aus der Nähe sehen.Die erste Neue ist die größte Version, die es geben wird: 7 Glieder, ca. 54 Tonnen schwer, 2,65 m breit & 43,5 m lang mit Platz für bis zu 290 Fahrgäste.Drinnen ist wirklich sehr viel Platz, insbesondere die Fahrrad- und Kinderwagenabteile sind gigantisch.Es gibt nun auf beiden Seiten Doppelsitze, und nicht mehr die überbreiten Sitze auf einer Seite, wie in den alten Bahnen. Dazu kommen nette Details, wie die Fußkante und USB-Steckdosen.Technikafine werden immer einen Blick auf die Fahrwerkstechnik werfen können, für eine Verkleidung fehlt der Platz.Ich freu mich drauf, wenn die Neue im ersten Quartal 2022 ihre Probefahrten zur Inbetriebsetzung auf der Linie 2 absolvieren wird. Das Ding ist richtig gut geworden. Die Kinder mögen sie auch.Langsam müssen wir raus, die nächste Gruppe will die Neue angucken.

Wir können uns noch an den vielen alten Bahnen ergötzen.Der Hecht ist auch eine Dresdner Besonderheit. Die Spitze Form ist seiner Länge geschuldet: sonst wären die Bahnen in der Kurve kollidiert.Kinderbespaßung gibt es auch, mit Süßkram am Ende.Ich Knips mal noch die EB57, dunkel erinnere ich mich noch, dass die – wenn auch selten – durch Dresden fuhr. Ich fand’s damals sehr cool, wenn ich Gelegenheit zum Mitfahren hatte.Mittag steht an, vorher ist nochmal Kinderspaß an der Bühne.Jetzt ist auch Hunger fürs Mittagessen da – Quarkkeulchen, Bratwurst, Grillkäse (ja Mensch, klasse!).

Die DVB treibt einen großen Aufwand, den Dresdnern „ihre“ Straßenbahn weiter schmackhaft zu machen, und ich kann nur gutes daran finden. Schön, einen so rührigen ÖPNV hier zu wissen.

(swg)


(swg)

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