Archives for posts with tag: Dresden

Inzwischen hat Corona in Dresden maximal gewirkt – nein, es sind nicht überdurchschnittlich viele erkrankt. Trotz aller Rufe nach Vernunft und sozialer Distanzierung wurde sich aber munter weiter in Parks und auf Elbwiesen, in Kaffees und Biergärten getroffen. Damit das Tal der Ahnungslosen nun nicht zur Notstandszone wird, ist seit heute 0:00 Uhr eine Ausgangssperre verhängt. Danke an alle D* dafür… Wobei die „Allgemeinverfügung“ längst nicht chinesisch strickt ist. Einkaufen, zur Arbeit gehen, sogar spazieren mit der Familie oder Sport: alles erlaubt.

Zu

Durch die seit letzter Woche geschlossenen Schulen & Kitas sind Alina und Jannika zu Hause. Maria ebenfalls. Mit zwei gesunden Kindern ist Home Office allerdings mehr als eine Herausforderung. Zumal die Große auch Aufgaben für die Schule zu erledigen hat und das nicht vollkommen selbständig geht. Ich nehm‘ noch jeden Tag das Fahrrad zum neuen Arbeitgeber. Viele dort teilen sich ebenfalls die Kinderbetreuung, es ist kaum die Hälfte der Belegschaft gleichzeitig da. Das Kontaktverbot einzuhalten stellt einen kaum vor Schwierigkeiten. Mal abgesehen von den deutlich leereren Straßen, merkt man wenig vom Virus. Die größte Härte sind eigentlich die geschlossenen Spielplätze.Man muss sich auf den Spaziergängen einfach was einfallen lassen, Kinder im großen Sandkasten-Lkw hinterherziehen, Roller fahren lassen, Ball mitnehmen, Frisbee, irgendwas.

Alle

Was mich fasziniert: Die Gier der Leute nach Toilettenpapier! Ich mein klar, Schulen zu, Home Office: Man ist einfach mehr zu Hause. Aber was zur Hölle glauben die Leute denn kacken zu müssen? Macht ihr Euch vor Angst ein? Oder liegt’s daran, dass jetzt mehr selbst gekocht wird? Vertragt ihr nicht, was ihr da zusammenmehrt? Bei den Franzosen sind es Rotwein und Kondome, die knapp werden. So fiebert halt jede Nation auf ihre eigene Weise der Apokalypse entgegen. Wirklich schlimm ist die Situation bei uns im Konsum noch nicht.noch gibt es Klopapier im KonsumDafür ist abgepacktes Brot der Renner. Toast hab ich die Woche nur gerade so ergattern können.Toast ist seit mehr als einer Woche alleEs ist ja nicht so, dass die Bäckereien nicht offen hätten… Baguette ist eigentlich sogar leckerer. Warum aber ist das Waschmittel jetzt knapp?!Hab ihr dieses Jahr noch nicht gewaschen? Was beim An-die-Wand-werfen nicht kleben blieb, habt ihr wieder angezogen, oder?

Wenigstens mit Nudeln haben wir keine Versorgungsprobleme, die gibt es hier eigentlich immer, das Regal ist nie leer. Und die Lücke im Kühlregal bei Naturjoghurt und frischer Milch kommt alle Nase lang mal vor, auch ohne Corona.

Fertig

Die Sache mit dem neuen Bus hat sich zu Steffens Unglück etwas länger hingezogen. Bremsleitung neu: Bremse hinten rechts mangelhaft. Belege und Nachsteller neu: Bremse hinten rechts mangelhaft. Letzer Versuch und Bremstrommel getauscht: Just am gestrigen Freitag wurde dem Chevy endlich der TÜV-Segen erteilt. Nächste Woche kommen die Papiere mit der Post und ich kann zur Zulassungsstelle… Nicht!Die Zulassungsstelle ist natürlich geschlossen, nur Zulassungsdienste dürfen weiter hinkommen. Doch selbst wenn ich jetzt einen Zulassungsdienst beauftragte: Darf ich überhaupt nach Lüneburg fahren? Mal sehen, erst mal die Papiere in der Hand halten.

(swg)

Es gibt einen Haufen Städte, die schlafen nicht. Berlin gehört dazu, genauso wie auch Prag. Dresden tut es aber und man kann das vor allem hören. Nachts, irgendwann, ebbt der Geschäftigkeitslärm – also hauptsächlich der vom Verkehr – ab. Es wird richtig still, Geräusche werden nur vereinzelt von Tieren oder einem einsamen Nachtwanderer verursacht. Sonst hört man nichts. Dann schläft die Stadt. Den Zeitpunkt kann man nicht so recht fest machen, schleichend verebbt der Lärm.

Aber den Zeitpunkt des Erwachens kann man ganz beeindruckend erleben. Mit einem Mal, wie angeschaltet, brandet die Geschäftigkeit der Stadt an. Gerade eben habe ich es gehört. Fast pünktlich um fünf setzte die Brandung ein, das tosende Umherirren vieler Städter in den Morgen. Es wird das Grundrauschen des ganzen Tages sein. Bis in den späten Abend.

Aufgefallen ist mir das nicht zum ersten Mal. Ich bin mir sehr sicher, dass es damals, zu Zeiten meines Studiums, erst gegen sechs Uhr begann. Genauso plötzlich und eindringlich aber eben eine Stunde später. Sogar noch vor fünf Jahren war das so, denke ich jedenfalls, will meine Hand dafür aber nicht ins Feuer legen. Aber die Stadt steht heutzutage eine Stunde eher auf.

(swg)

Mistwetter. Alina braucht ein kleines Geburtstagsgeschenk für die Geburtstagsfeier ihrer Freundin. Paw Patrol (hat jemand was anderes erwartet?). Wir tingeln durch die Läden. Das, was da in Lizenz gefertigt wird, ist schweineteuer und größtenteils wahnsinnig hässlich. Insbesondere betrifft das die Plüschviecher. Und was sollen denn bitte die Autos mit den fest drin sitzenden Hunden?! Die kann man nicht rausnehmen! Naja…

Irgendwann brauchen wir Mittagessen und haben uns fürs Burgerlich auf der Prager Straße entschieden.Hier gibt’s Burger und alles Zubehör. Organisiert ist das wie im Vapiano: Am Eingang gibt’s ’ne Karte, am Ausgang gibt’s die Rechnung.

Die Bestellungen laufen über im Tisch versenkte Touch-Displays. Ein erstes Getränk ist schnell geklickt und dann auch da.Die Auswahl geht schon mal über die üblichen Softdrinks hinaus: handgemischte Limos zum Beispiel mit Basilikum. Wer mal blättern will: die Karte ist auch online.

Bei den Burgern haben wir die vegetarischen Varianten mit Quinoa bzw. Portobello (Zucht-Champignon) probiert. Der Quinoa-Burger war einfach lecker, beim Pilz mit dem Frischkäse musste ich mich erst an die Konsistenz gewöhnen – geschmeckt hat der aber auch. Die Kinder haben „Pommes!“ gerufen und sind nach kurzem Intermezzo in die Spielecke abgedampft.

Alles in allem die deutlich angenehmere Alternative zu den bekannten Burgerbratern. Grüße nach Hamburg!

(swg)

Kaum sind wir wieder zu Hause, müssen wir schon wieder weg. Unten am Volkspark haben die Bauarbeiter eine 5-Zentner-Bombe gefunden. Für uns heißt das: Evakuierung.

Gegen 15:00 Uhr hat eine Nachbarin uns beschied gesagt. Unser Tag ist gelaufen. Wir suchen unsere sieben Sachen zusammen und googeln. Ein Bürgertelefon findet sich und man sagt uns, das wir mit ziemlicher Sicherheit raus müssen. Gegen vier haben wir alles im Womo beisammen und können los. (Der BMW hat seine Batterie bei 8 Wochen Standzeit mal wieder platt gemacht, trotz gezogener Radio-Sicherung -.-)

Wir sagen Nachbarn bescheid und auch Leuten, denen wir vorm Block begegnen. Geil finde ich ja Reaktionen wie „Ach, wir lassen’s mal auf uns zukommen…“ oder „isch geh hir ni weg!!“. Das sind genau die Pappnasen, die dafür sorgen, dass ich die ganze Nacht wegbleiben muss, statt einfach nur den Abend! Danke Euch!

Halb zehn hat man endlich einen Fahrdienst für die Gehbehinderten aufgetrieben. Es hat dann noch bis 22:15 Uhr gedauert, bis endlich auch die letzten herumirrenden Dödel aus dem Sperrbereich vertrieben sind – 7 h, wenn man den Einsatzbeginn der Polizei rechnet 6 h für 2000 Leute. Die Entschärfung der Bombe hat ganze 45 Minuten gedauert, 23:00 Uhr ist es geschafft.

(swg)

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