„Wolkig mit sonnigen Abschnitten“ so könnte man das Wetter heute nennen. Wobei Wolkig heißt, das man öfter mal in der Wolke steht. Von hier oben möchten wir einen ersten Blick auf den Geirangerfjord werfen und evtl. auf Geiranger selbst. Wanderschuhe an, und los geht’s am Berg, erstmal den Forstweg entlang.In Norwegen läuft an jedwedem Gefälle Wasser runter – ziemlich oft braucht man Brücken drüber.Bei weniger Wasser reichen auch die Steine im Bachbett.Das Aprilwetter zaubert Sonne auf den Berg gegenüber. Auf der Straße fahren wir später nach unten.Schafe gibt es hier auch. Gestreichelt wollen die aber nicht werden.Sehr zu Alinas Enttäuschung lassen sie sich nicht mal mit handgepflücktem Grünzeug anlocken. Sie hauen ab, sobald man sich nähert.Wie auf einem Katalogfoto liegen die Häuschen im Sonnenschein.Auf uns wird dafür weiter getröpfeltund daher gibt es auch schon wieder einen kleinen Bachlauf.Es fühlt sich schon etwas bizarr an, den Hang entlangzukraxeln mit dem Wissen, das es ein paar Meter weiter unten deutlich steiler wird.Unwillkürlich fragt man sich, woran sich die Bäume eigentlich fest halten. Das bisschen Erde, darunter kommt blanker Fels und alles ist durchgeweicht.Wir sind um immer noch eine Flanke gegangen, aber der Blick auf Geiranger will nicht kommen. Mit diesem Blick übers Fjordlassen wir es bewenden und kehren um. Es wird nix mit dem Blick auf Geiranger. Später stellen wir fest, dass das Unterfangen gänzlich aussichtslos war. Der Fels fällt irgendwann steil ab und man kann nicht weiter.
Aber den Blaubeeren kann man sich jetzt nochmal widmen.Groß, dunkelblau und süß sind sie hier. Alle paar Meter ein Halt.Ein Missgeschick passiert dann doch noch: Alina rutscht beim Klettern über den Bach aus und knallt ihren Dickschädel geräuschvoll auf einen Stein. Der Stein hat verloren, und Alina zum Glück nur eine Beule.
Hier kann Alina schon wieder rumkraxeln: Was nie fehlt istein Geocache…
Ich fotografier derweil, wie die Sonne Schattenspiele spielt.Zurück am Womo gibt es was zwischen die Zähne, dann rollen wir Richtung Geiranger. Natürlich nicht ohne Stopp an der Aussichtsplattform, für unser touristentypisches Foto.In Geiranger gibt es für uns zwei Möglichkeiten. Entweder wir brüllen die 63 durchs Gebirge, oder wir schippern gemütlich mit der Fähre nach Hellesylt und brüllen von da. Zeitlich ist es gehubbt wie gesprung’n und eigentlich geht nur die zweite Möglichkeit. Nur dann sehen wir auch die Naturschönheiten des Fjords. Die Wartezeit auf die Fähre schlagen wir auf dem Spielplatz des Fjordcenters tot.
Vor der Fähre pennt Jannika in ihrem Sitz ein. Umso besser, dann hab ich beide Hände fürs Fotografieren frei. Wir gehen hoch an Deck der Fähre und sagen Tschüss zu Geiranger.Da sieht man die Serpentinen-Straße, die wir herunter gekommen sind.Meiner Meinung nach ist die steiler, anspruchsvoller und enger gewunden als die Trollstigen. Mit 3,5 t schon eine kleine Herausforderung, die Bremsen da nicht zu verglühen.
Einige Felswände haben Trollgesichter.In den Fjord ergießen sich unzählige Wasserfälle, der bekannteste heißt „Die Sieben Schwestern“.Die Damen sollen alle noch ledig sein, sie haben den Freier immer wieder abgewiesen:Die Schönheiten aus der Nähe, scheinen ein paar ausgegangen zu sein.
Der Wind bläst übers Deck, und spielt mit den Stühlen, Alina auch. Allzulange Natur gucken ist etwas zu viel verlangt vom kleinen Wirbelwind.Nach knapp einer Stunde kommt Hellesylt in Sicht.Einen Wasserfall – den Hellesyltfossen – gibt es auch hier.Für einen kurzen Einkauf und einen Geocache verweilen wir, dann düsen wir in der Abendsonne weiter.Gegen acht finden wir unseren Platz für die Nacht: Ein Rastplatz an der nicht ganz so einsamen 60.Heute rauscht uns der Verkehr in den Schlaf.
149.350 km (3.469 km)
(swg)