Marias altes Notebook hatte ich zuletzt Mitte 2022 nochmal gerettet: Der Akku hatte sich aufgebläht, die Beule unter der Tastatur hat das Tippen behindert. Naja, und ‚gesund‘ ist das natürlich nicht, schließlich will man ja nicht abbrennen. Für 140,-€ hatte er einen Nachbau-Akku verpasst bekommen, ging auch leicht zu wechseln und funktionierte danach schlicht.
Nochmal zwei Jahre später tut das alte Sony Vaio Duo immer noch recht guten Dienst. Mit 8 GB RAM und einem i7 der vierten Generation war es 2014 top ausgestattet, unter Linux mit Gnome-Desktop fühlt sich das auch heute noch sehr fluffig an. Damals lag man mit 1100,- € eher im oberen Bereich der Preisliste. Eine neue Alterserscheinung hat sich jetzt aber doch gezeigt, das Display flackert gerne mal. Offenbar ist nach gut zehn Jahren das Display-Kabel langsam durch. Die OP das zu Tauschen ist deutlich aufwendiger, als der bloße Akkuwechsel. Die sehr spezielle Display-Mechanik steht da dagegen und dass ich online keine Hinweise gefunden habe, wie man so weit ins Innere des Notebooks vordringt.
Maria mag ihren Rechner, braucht ihn aber auch. Ehe der Ausfall fatal ist, wollte ich Ersatz haben; Und ein bisschen sind ja auch unter Linux die Anforderungen gestiegen. Eine vollverschlüsselte Systempartition ist heute State of the Art, Browser fressen für Webseiten auch hier in ein paar mehr Tabs ordentlich RAM und bei den Tastaturen von Notebooks hat sich in den letzten 10 Jahren auch einiges getan. So hab ich angefangen zu suchen. Gebraucht.
Für mich selbst hatte ich mal festgelegt, dass ich mir keine neue Hardware mehr kaufen will. Der ganz simple Grund ist, dass ich meine Notebooks auch viel mobil benutze. Die Dinger laufen einfach Gefahr, zerdeppert zu werden. Wenn die dann so richtig teuer waren, tut das sehr weh, das Zerdeppern und Wiederbeschaffen; Solche Schmerzen muss ich ja nicht provozieren. Also kaufe ich lieber gebrauchte Notebooks, die mal teuer waren. Gerade PC-Technik hat einen unglaublichen Wertverfall; Nicht ganz unschuldig daran ist derzeit Microsoft. Seit Windows 11 absurde und auch nicht logisch nachvollziehbare Kriterien hat, worauf der Ramsch läuft, werden unglaublich Mengen wirklich schöner Hardware in die Kleinanzeigen-Portale gespült. Unter Linux sind das immer noch sehr feine Arbeitsgeräte. Dazu kommt die Gier der Leute, sich jetzt doch ‚endlich‘ mal wieder was Neues gönnen zu müssen.
Ganz kurz hatten Maria und ich trotzdem mal nach etwas geguckt, was auch als Neukauf in Frage käme: Das Framework-Notebook hätte ich cool gefunden. Dem entgegen steht ein Neupreis von über 1800,- €. Schmerzen, potentiell große Schmerzen. Deswegen ist es letztendlich doch ein gebrauchter geworden: HP Elitebook x360 1030 G4. Ein i7 der achten Generation mit 16 GB RAM, Tabletfunktion & Touchscreen und LTE-Modem für 300,- €, Versand inklusive. Ob Maria die Tablet-Funktion tatsächlich nutzen wird, sei mal dahingestellt. Beim Vaio kam das eher selten vor, das Teil ist halt ein ganz klein wenig zu schwer, um es vor sich zu halten. Dazu die Angst, dessen Display an den empfindlichen Kanten zu schrotten; Aber vielleicht jetzt. Gnome als Desktop macht auf dem Ding jedenfalls sehr viel Spaß´. Die Bedienung ist vor allem für solche hybriden Geräte wirklich durchdacht und einfach. Alles funktioniert zudem out of the box und ohne herumfrickeln zu müssen: Display-Dreherei und Screen-Keyboard im Tablet-Mode klappen und die physische Tastatur ist für mein Empfinden großartig, das Alu-Gehäuse fühlt sich stabil und hochwertig an.
Aber warum ich das jetzt so breit erzähle: Letzten Dienstag wurde Maria von Blitzeis in Freiberg überrascht. Und da hat sie sich mit dem Faltrad ‚hingelegt‘; Passiert ist ihr glücklicher Weise nichts weiter, aber sie hatte den x360 im Rucksack dabei. Dessen Alu-Gehäuse ist jetzt an einer Ecke krumm und der Touch auf dem Display ist dort auch gerissen. Wenn ich mir ausmale, dass das auch der Framework hätte gewesen sein können … Auch beim HP biegs’te nichts mehr gerade, immerhin: Er funktioniert noch, als Ersatzteilspender ist er verwendbar. Heute kam der nächste x360 mit der Post, wieder für 300,- €. Nur das LTE-Modem hab ich umgepflanzt und die SSD (um die Neuinstallation zu sparen). Klar hätten wir das Geld gern nicht nochmal bzw. für was anderes ausgegeben, aber es tat nicht so sehr weh, wie es das beim Framework …
Ein Lob übrigens an HP: Die betreiben auf youtube einen Support-Kanal auf dem sie sogar nützliches verbreiten, zum Beispiel das Zerlegen des x360 1030 G4. Cool.
(swg)