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In die AbruzzenItalien 2022

Mit dem früh Aufstehen werden wir vermutlich niemals gut Freund. Das Wetter ist herrlich, die Mücken bleiben fern und so zieht sich denn auch das Frühstück etwas in die Länge – unsere Campingcouch ist zu gemütlich. Halb elf rollen wir dann endlich vom Platz. Heute ist ein Fahrtag, wir müssen jetzt doch etwas Strecke gen Süden machen. San Marino lassen wir diesmal links liegen, die Kinder hatten sowieso erstmal genug Stadtbesichtigungen.Nichts desto trotz wollen wir uns Zeit für eine Sehenswürdigkeit nehmen: Grotte di Frasassi. Tropfsteinhöhlen kann man mit unseren Kindern immer besuchen, die Märchenwelt aus uralten Mineralien übt eine ungebrochene Faszination aus. Von Lido di Dante sind es gut 200 km bis zur Höhle. Unser nächster Stellplatz soll dann beim Nationalpark Parco regionale del Conero, südlich von Ancona sein.

Halb zwei sind wir am Ziel – viel los ist nicht. Vom Parkplatz mit Kartenverkauf bringt uns ein Bus zum Eingang der Tropfsteinhöhle. Die Tour ist geführt, der Guide spricht nur italienisch. Aber das macht eigentlich nichts, die Tropfsteine faszinieren für sich. Und ich bin mir recht sicher, das zumindest Alina das meiste aus den anderen Höhlen behalten hat – wie die Farben entstehen, wie die Tropfsteine wachsen usw.

Ein langer Stollen führt zur Tropfsteinhöhle. Die Karte sagt, es gibt sieben Kavernen, wir werden nur bis zur fünften gehen können und dann den Rückweg antreten müssen.Nach ein paar schweren Toren steht man in der ersten riesige Kaverne. Ich erschlag Euch jetzt einfach mit einer ‚klitzekleinen‘ Auswahl an Bildern und dann sehen wir uns am Ausgang wieder.Wir hatten ziemlich großes Glück. Gerade als unsere Tour den Rückweg antritt, begegnen uns riesige Schülergruppen. Es wird sehr eng auf den Stegen und oft ist fotografieren kaum noch möglich, ohne einen größeren Stau zu verursachen.

Die Höhle ist aber in jedem Fall einen Besuch wert. Der gigantische Dom der ersten Kaverne (200 m hoch!) oder die tiefen Löcher in den späteren: die Dimensionen sind atemberaubend. Dazwischen all die jahrtausende alten bizarren Tropfsteine! Naja, die Bilder sprechen ja für sich, Maß halten konnte ich bei sowas noch nie.

Eigentlich wären wir ja jetzt zum Parco regionale del Conero gefahren.Jetzt stehen wir in San Marino auf einem Stellplatz und werden uns morgen die Stadt angucken. Wie es dazu kam, dass wir hier sind, und wie weit und wie völlig sinnlos der Umweg hierher wirklich war, das ist eher etwas für die bierseelige Runde oller Kamellen im kleinen Kreis.

(swg)

In die AbruzzenItalien 2022

Habe ich schon mal erwähnt, dass es besser gewesen wäre, nicht erst zwei Wochen vor der Angst mit den Vorbereitungen am Wohnmobil zu beginnen? Nicht? Doch? Naja, heute morgen gab es jedenfalls kein so schönes Erwachen. Es roch im Womo nach Gas. Der Verursacher ist recht schnell ausgemacht, es ist der alte Elektrolux-Absorberkühlschrank. Wir wollen eh einen Strand-Vormittag einlegen und uns erst um zwölf vom Acker machen. Da kann ich mir das Malheur auch gleich mal angucken.

Der Gasbrenner vom Kühli ist hornalt, ich versuch es erstmal mit einer Reinigung und rüttel etwas am Kamin-Spiralblech – bissel Ruß kommt raus, überall. Alles wieder zusammengebaut zeigt er noch immer eine gelbliche Flacker-Flamme und kurz darauf riecht es wieder nach Gas. Nee, das war nix. Und jetzt? Ohne Kühlschrank wird das eine schwierige Weiterreise.

Naja, gehen wir erstmal runter an den Strand. Und heute Mittag planen wir schon mal die Quarkkeulchen aus dem nichtmehr-Tiefkühlfach ein.Die Sonne gibt ihr Bestes und der Wind hält sich zurück, es ist richtig angenehm am Lido di Spina. Der Nachtwind hat jede Menge schöne Muscheln an den Strand gespült. Aber es geht auf zwölf zu, wir müssen den Platz verlassen.

Eigentlich kann es ja nicht so schwer sein, ein passendes Ersatzteil für sowas Banales wie den Kühlschrank aufzutreiben. Hier an der italienischen Adria sind wir mitten im Camper-Land! Grobes googlen nach „Camper Service Ravenna“ fördert nur so halb etwas zutage – logisch, sowas muss man vermutlich gleich auf italienisch googlen. Wir fahren erstmal los und versuchen es unterwegs weiter mit kreativem Googlen. Electrolux selbst erweist sich als Hürde: Ein Sammelsurium von Firmen, die den Markennamen benutzen. Einen Webseiten-Chat später wissen wir, dass Dometic sich um die Camping-Geräte kümmert. Immerhin, eine Hotline-Nummer von Dometic bekommen wir. Maria hat außerdem einen Camper-Shop im Hafen von Ravenna ergoogelt: Stil Camper, der aber erst halb drei wieder öffnet. Die Zeit fürs Mittagessen rückt näher und wir steuern Marina die Ravenna dafür an.

Ehe wir essen tätigen wir noch den Anruf bei Dometic. Das Problem ist schnell geschildert und der nette Hotliner hat auch in Ravenna einen Shop parat, der uns helfen können soll: Elettronautica Papa im Hafen von Ravenna, nicht mal einen Kilometer Luftlinie weg. Wie haben wir das nur wieder gemacht?! Da fahren wir jetzt noch schnell hin, dann gibt’s Essen. Die Fähre setzt uns über die Hafeneinfahrt – der sehr freundliche Fährmann hilft uns ohne große Umschweife, das richtige Ticket aus dem Automaten zu ziehen: das mag ich sehr an Italien und den Italienern.Am Zielort ist die Enttäuschung groß: elettronautica papa ist out of business, wie uns sein Nachbar mitteilt. Na gut, dann essen wir jetzt was, dann ist die eine Stunde rum, bis Stil Camper seine Pforten öffnet. Und dort geht es mit Tablet und Hände zeigen ganz schnell: neuer Brenner plus Düse für 30 mbar für 95,- €. Fein.

Dann suchen wir uns jetzt noch einen Campingplatz mit Strandzugang, dort kann ich den Kram in Ruhe einbauen & testen und die Kinder haben Spaß an Sand und Meer. Es ist gar nicht so leicht, einen Campingplatz zu finden, der nicht durch eine Straße vom Meer getrennt ist, aber in Dante werden wir fündig. Der Weg dorthin hat aber noch eine kleine Überraschung in petto.Dochdoch, das passt schon. Hat mein Augenmaß mir bestätigt!Auf der anderen Seite gucken die Italiener so gespannt wie ich. Ein zweites Mal muss ich zwar ansetzen um nicht anzuecken – aber dann bekomme ich spontanen Applaus und niemand beschwert sich über die schon längst grüne Ampel.(Ich hab abends nachgeguckt, es stehen 2220 mm im Fahrzeugschein)

Ramazotti heißt unser Platz für die Nacht. Ich hol das Werkzeug raus.Es funktioniert wieder alles, der Kühli kühlt ohne rumstinken. Ab an den Strand.

Menschen sind wir fast die einzigen, sonst gibt’s höchstens Tiere zu gucken.Im Wasser ist noch jemand! Krabben hätte ich an so einem Strand nicht vermutet.Was die Krabbe kann, das können wir auch. Wenn man einmal ganz im Wasser drin war, ist das dann schon kaum noch kalt. Außerdem sind Kinder dabei sowieso schmerzbefreit, im Meer baden geht immer (die Luft hat heute 20°C, das Wasser haben wir nicht gefragt).Wenn es uns schon lange zu frisch ist, irgendwann sind die Kinder dann auch so weit.Es wird eh Zeit, mal die Duschen zu inspizieren und die Sonne senkt sich ja schon dem Horizont entgegen.

(swg)

In die AbruzzenItalien 2022

Vendig liegt hinter uns; Es geht in den Abend hinein, immer die Landstraßen entlang – die sind sowieso eher die Gefilde des alten Duc – auf der Autobahn ist’s an den Steigungen oft vollgas. Muss ja nicht sein. Hier trödelt man schön den Lkw hinterher.So ein bisschen hatten wir die Hoffnung auf ein ruhiges Plätzchen in der Po-Ebene. Das gesamte Delta ist aber ein Vogelschutzgebiet, Campingplätze haben wir hier keine gesehen – und das man hier aufs wildcampen verzichtet, versteht sich glaube ich von selbst.

Also haben wir uns die Straße immer weiter hinunter treiben lassen. Unseren Anker werfen wir in Lido die Spina. Der kleine Platz ist ok ausgestattet, warm duschen kann man auch. Was aber sehr viel wichtiger ist: man kann direkt zum Strand gehen.Die Hotelburgen sind vielleicht nicht Vanlifers Traum, aber wen interessiert das schon an so einem breiten und dabei gänzlich menschenleeren Strand?!Ein bisschen Treibholz liegt herum, eine Möwe kommt neugierig gucken, ob es nicht etwas abzustauben gibt …… und ein paar Nacktmulle hopsen in der Dühnung.Als die Sonne hinterm Horizont verschwunden ist, wird es frisch – aber das Licht ist herrlich.Die leichte Briese ermuntert unsere Kinder, zum Wohnmobil zurückzukehren, der Hunger hat sich auch zum Abendbrot angemeldet.

(swg)

In die AbruzzenItalien 2022

Die Insel der Glasmacher und Glasbläser haben wir uns ausgesucht, ehe wir Venedig wieder verlassen. Es gibt zwar die Empfehlung, sich Burano anzugucken, da dort die Häuser hübscher sind – alles ist viel bunter angestrichen als auf Murano. Trotzdem haben die Kinder lieber ganz viel Glas angucken wollen, nachdem sie gestern immer schon vor den Schaufenstern all die kleinen gläsernen Niedlichkeiten angeschmachtet haben. Ihr Tagesziel ist ein kleines Souvenir von hier – in Ordnung.

Überfahrt

Auf dem Zeltplatz kaufen wir uns zwei Tagestickets für den ACTV – eins für 35,-€ auf dem ein Erwachsener und zwei Kinder mitfahren dürfen, und eins für 21,-€ für einen Erwachsenen. Damit dürfen wir alle Busse und auch die Wasserbusse benutzen. Ein Bus bringt uns wieder in die Stadt; Direkt an Piazzale Roma steigen wir in den Vaporetto Linie 5.2. Wir sind weiß Gott nicht die Einzigen, aber es ist ja auch schon fast um zehn.Der Vaporetto fährt erst ein Stück den Canale Grande hinunter und biegt dann in einen breiten Seitenkanal, den , ab.Alsdann geht es flott über die Lagunde, rüber nach Murano. Der Blick zurück zu Venedigs AltstadtNach ungefähr 20 min Fahrt legen wir schon an der Glasmacherinsel an.Mit uns quellen noch viele Touristen vom Schiff und viele – sehr viele – lassen sich direkt zur Glasmacher-Vorführung lotsen. Unter der Befürchtung durch die Menschenmassen eher nichts zu sehen zu bekommen, gehen wir lieber direkt zum Hauptkanal von Murano, dem Rio de Vetrai. Hier kann man sehr schön Schaufenster-Bummeln gehen. Oder ab und an auch mal in einen Laden reinschnuppern.Das Fotografieren ist leider nirgends erlaubt, man soll als Tourist die Erinnerungsstücke schließlich lieber kaufen.

Glasmuseum

In einer kleinen Bar fassen wir wieder Piadine aus und verspeisen sie genüsslich am Brunnen gegenüber der Chiesa di San Pietro Martire. Dabei beschließen wir, einen Blick ins Museo del Vetro Murano zu werfen. Die Schlange am Eingang ist erfreulich kurz und lange müssen wir nicht warten.

Es gibt jede Menge Glaskunst zu bestaunen und natürlich auch einiges zur Herstellung und Tradition der Glasmacherei. Die Tafeln dazu sind selbsterklärend und vieles ist auch nochmal in Videos gezeigt. Bei den Ausstellungsstücken findet man einiges aus der neueren Zeit.
Musste beim letzten noch jemand an Zähne denken? Wenn man darauf aus ist, viel schönes Glas zu bestaunen, dürfte es aber reichen, draußen durch die Geschäfte zu bummeln.

Die Kinder haben inzwischen ihr Souvenir ausgemacht: eine Glasmurmel mit Glitzer-Goldfisch und Pflanze drin – die haben ihnen am Besten gefallen (und waren noch bezahlbar). Wir pilgern den Rio de Vetrai zurück. Es ist gar nicht so einfach, die gewünschten Murmeln wiederzufinden. Goldfische in Glasmurmeln gibt es zwar zu Hauf, aber nie mit Seegras. Ein kleiner Shop hat sie dann doch endlich. Wir selbst haben zufällig noch etwas entdeckt: Ab und an brennen wir gerne ein Räucherstäbchen an, und genau für den Zweck gibt es hier einen Räucherstäbchenhalter.So haben wir eine schöne Erinnerung, die wir immer wieder in die Hand nehmen werden.

Da der Shoppingstress vorbei ist, biegen wir vom Rio de Vetrai ab und schütteln damit die anderen Touristen ab. Es ist herrlich ruhig und wir schlendern ganz gemütlich zurück zur Anlegestelle unseres Vaporetto.Eines bleibt uns vor der Abfahrt allerdings noch zu tun: Einem Meister der Glaskunst sollten wir schon nochmal aufs Blasrohr geguckt haben – das dürfen wir nicht verpassen. Vorn am Anleger herrscht nun fast schon beschauliche Ruhe und auch in der Schauwerkstatt hält sich nur noch ein weiteres Pärchen mit uns auf.Das Glas ist heiß, die Show kann losgehen.die Vase sieht so schön fertig aus, man könnte sie glatt mitnehmen wollen: Sollte man lassen, die ist noch so heiß, dass sich ein Papierfetzelchen daran entzünden lässt!Wir bekommen noch etwas gezeigt.Und? Habt ihr schon eine Idee, was das wohl werden könnte?„Ein Pferd“ habt ihr gerufen und richtig gesehen. Wisst ihr, wie lange das schon mindestens zum Repertoire der Schau gehört? Das Bild reich ich Euch mal von zu Hause nach:Das Pferd habe ich genau dort 1995 gekauft.

Es wird Zeit für uns, zum Zeltplatz zurückzukehren. Wir wollen heute noch weiter gen Süden fahren. An Bord des Vaporetto ist es diesmal nicht ganz so voll und wir können unsere Nasen in den Wind halten.Das da im Hintergrund ist San Michele, die Insel beherbergt die gleichnamige Kirche ist fast komplett vom Friedhof eingenommen. Es geht weiter auf Venedigs Altstadt zu und daran entlang.Guck mal, so sieht hier ein Krankenwagen aus – eigentlich klar, aber doch irgendwie ungewöhnlich.Der Canale Grande hat uns wieder, vorn an der Piazzale Roma steigen wir aus. Unser Venedig-Abendteuer ist damit tatsächlich schon zuende. Es sollte „ja auch bloß“ eine Zwischenstation auf unserer Reise zu den Eseln sein.

Mit den Bus geht es ein letztes Mal zum Zeltplatz, das Auschecken klappt unspektakulär einfach (wobei 91,- € für die beiden Nächte eine knackige Ansage sind). Und dann sind wir schon auf der Piste, immer nach Süden.

(swg)

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