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Hiddensee, die stille, die abgelegene, die gern von Künstlern besuchte. Das waren noch Zeiten! Als Einstein hier „mal höchstens eine halbe Stunde herumtorkelte“ und sonst den Wolken beim Ziehen zusah. Als Ringelnatz hier nicht ganz dicht war.
Genau von ihm und Asta Nielsen lassen wir uns hier heute etwas erzählen. Geplant war’s anders. 12:45 Uhr setzt uns das Wassertaxi in Kloster ab.
Wassertaxi nach Hiddensee
Unser Plan ist, bis Neuendorf zu laufen und den Inselfrieden zu genießen. Er entdeckt aber im Fährfahrplan einen kleinen Veranstaltungskalender. Dienstags steht da um 13:00 Uhr ein „Ringelnatz-Asta Nielson-Spaziergang“ drin – Führung durch Ute Fritsch. Wo? Wo? Wo! ist das Hotel Dornbusch, wovor man sich dazu trifft. Gerade rechtzeitig finden wir’s.

Zum Auftakt gibt es einen kleinen Sanddorn-Likör, mit der Bitte, sich mit dem Anstoßen noch etwas zu gedulden. Alsdann wandern wir von Kloster nach Vitte und verweilen an Schauplätzen der ehemaligen Inselidylle.
Strand Hiddensee
Strand Hiddensee
Ute FritschImmer mit dabei sind kleine Anekdoten zu Ringelnatz und Asta Nielsen und natürlich auch Ringelnatz‘ Gedichte.
Hiddensee

Die zweieinhalb Stunden vergehen wie im Fluge und am Ende stehen wir vor Asta Nielsens Haus, in dem auch Ringelnatz Gast war.
Asta Nielsens Haus auf Hiddensee

Asta Nielsens Haus auf HiddenseeAsta Nielsens Haus auf Hiddensee

Danke für den wunderbaren Spaziergang durch Zeit und Insel an Ute Fritsch.

Schwalbe
Schwalbe

(swg, Maria)

Auf unserer kleinen Wanderung zum Königsstuhl gab es jede Menge zu sehen – die kleine Feldmaus am Teich zum Beispiel, die sich gar nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Maus
Aber auch zu hören gab es einiges. In den Buchenwäldern um den Königsstuhl liegen alte Moore und kleine Teiche. Ganz romantisch. Wenn man sich an so einen kleine Teich hockt und eine Weile lauscht, kann man jede menge Gezwitscher hören:
Teich im Moor
(AUDIO muss ich nachliefern, krieg es gerade nicht aus dem MPEG-File)

(swg, Maria)

„Was machen wir heute?“ „Rügen? Hiddensee?“ „Komm, wir fahren erstmal nach Kap Arkona.“ Oder so ähnlich.

Jedenfalls geht es nach Rügen über die neue gigantische Brücke, quer über den Strelasund. Dem Weltkulturerbe schadet die hier offenbar nicht ;) In Samtens staut sich der Verkehr etwas an einer Ampel. Wir entdecken eine 24h-LPG-Tankstelle und biegen ab – der Tank ist eh gleich leer. Während die Säule surrt entdecken wir auf der Karte, dass man hier gleich die Deutsche Alleenstraße weiterfahren könnte, statt die öde B96 entlang zu heizen.
Deutsche Alleenstraße auf Rügen
So führt uns der Weg erstmal ostwärts nach Putbus. „Rechts!!1!“ Achso, ein sonntags geöffneter Supermarkt – ab 11:30 Uhr. Da bleibt uns eine halbe Stunde zum bummeln. Als wir die Bahnschienen zurück ins Ortsinnere überqueren, rollt gerade der Rasende Roland los. Allzusehr schnauft er dabei nicht. Kein Wunder, eine Diesellok schiebt hinten.

Wir spazieren en Circus entlang und bewundern die alten Gebäude, wer hier für wen gebaut hat, meistens hat’s was mit Kaiser Friedrich III. zu tun. Den Berg Hügel wieder runter geschlendert, vorbei am Bahnhof und wir können uns im Supermarkt verpflegen. Wir fahren weiter.

Binz tangieren wir nur kurz aber in Prora halten wir dann doch mal an. Auf einer Webseite hatten wir gelesen, dass man von hier ein Stück skaten kann. Machen wir auch, Richtung Neu Mukran. Der Weg ist schön asphaltiert und führt erst über eine Anlieger/Fahrradstraße und dann deutich abseits der Landstraße an der Küste entlang. In der Ferne sieht man Kreidefelsen. Abprupt schluss ist damit allerdings in Neu Mukran: hier müssen selbst die Radfahrer entweder im Straßengraben einem Trampelpfad folgen oder der gut befahrenen Landstraße folgen. Wir kehren lieber um.

Nach Sassnitz geht’s wieder mit dem Auto. Er hat ein paar Erinnerungen daran – eine miese Kur in Wiek. Die Promenade in Sassnitz sieht inzwischen völlig anders aus. In der Altstadt findet man wunderschöne alte Villen und Häuser, die meisten neu hergerichtet. Von den großen alten Kurhotels des alten Badeorts oberhalb der Promenade ganz zuschweigen.
Sassnitz
Wenn wir schonmal hier sind, schauen wir auch noch beim Königsstuhl vorbei. Gerade aus Sassnitz heraus: „Du, da stand Kreidefelsen dran!“ „Naja, da gibt’s viele, wir wollen zum Königsstuhl“. Oben auf dem Berg kommt tatsächlich ein ausgewiesener Parkplatz für Königsstuhl-Besucher. Der Weg durch den Nationalpark ist 3 km lang. Wir wollten ja eigentlich nur kurz… Aber was soll’s, laufen wir hin. Sieben kleine Wissensstationen, die eher für Kinder gemacht sind, verkürzen den Weg. Der Wald hat eh was mystisches und lohnt sich zu durchwandern.

Wir entdecken, fast am Königsstuhl angekommen, dass eine Straße bis hin führt und ein Bus verkehrt -.- An der Kasse lassen wir 6,- €pP (wir wollen doch nur runtergucken!?!). Es ist ja Urlaub. Und wir können ja dafür noch ins Nationalpark-Centrum mit seiner Ausstellung. Aber erstmal wird der Blick und der mitgebrachte Kuchen genossen.
Victoriablick
Eine gefühlte halbe Million Fotos später gehen wir zurück und nehmen nun die Ausstellung noch mit. Man bekommt einen Audioguide aufgesetzt, wobei man zwischen „Romantik“ „Neugier“ & „Abenteuer“ wählen kann, für die Kinder gibt’s extra einen vierten. Sie ist neugierig, er entscheidet sich für den romantischen Trip. In allen Räumen werden die Texte per Funkfeuer ausgelöst, man muss keine Nummern eintippen und wird auf seiner „Reise“ nicht abgelenkt. Einige Male läuft man allerdings eine ganze Weile auf den Markierungen herum, bis das Gerät reagiert. Nichts desto trotz eine lohnenswerte Sache, für die man sich gut zwei Stunden Zeit nehmen sollte.

Ein klein wenig verarscht kommen wir uns trotzdem vor: Den Königsstuhl selbst kann man auch ohne Eintritt sehen, der richtige Parkplatz mit Bustransfer ist nur mit „Kreidefelsen“ ausgeschildert und für nicht mal vier Stunden parken zahlt man auf dem anderen mehr als 5,- €. Zur allgemeinen Freude sind die Toiletten dort schon ab 19:00 geschlossen. Hurra!

Na gut, jetzt fahren wir zum Kap Arkona, da können wir wahrscheinlich den Sonnenuntergang bewundern. Wir rauschen natürlich erstmal am Abzweig vorbei – auf der Vorankündigung stand zwar „Arkona“ aber am Abzweig nur „Putgarten“ – was weiß er denn zu welchem „Put***“ man hier muss?!

Nach 100 Kilometern haben wir nun unser Tagesziel erreicht. Nach einer halben Stunde Fußweg können wir die Sonne im Meer versinken sehen.
Sonnenuntergang am Kap Arkona
Putgarten klappt die Bordsteine hoch. Essen gehen ist nicht mehr drin. Bis wir wieder in Stralsund sind, werden wir auch zu müde sein. Über die Bundesstraße geht es flott. Von der Sundbrücke aus sieht man Stralsund warm leuchten. Das Hotelbett lockt.

(swg, Maria)

Ein herrlicher Morgen, die Sonne lacht, 36°C sollen werden. Erfreulicher Weise hat auch das Wasser schon aufgeholt und ist mit 24°C fast schon zu warm. Ok, mir eigentlich nicht. Heute scheint alles recht Straff durchgezogen zu werden, überpünktlich fahren die Busse. Vermutlich will niemand das Deutschlandspiel verpassen *g* Ich kann’s verstehen.
Ankunft der Schwimmer im Strandbad Stralsund
Selbst die Schwimmer sind nach dem Startschuss sehr schnell wieder in Stralsund. Ich hab ein gutes Gefühl, aber so schnell, wie die Handyuhr einer Wartenden glauben machen will, kann ich nicht gewesen sein: 38 min?! Nee, war ich auch nicht, aber mit 42:45 min schneller als letztes Jahr.

Wir beschließen zum Public Viewing vorm Ozeaneum zu gehen. Ist aber aussichtslos: Massen an Leuten und zwei Stunden halten wir das in der prallen Sonne nicht aus. Also klappern wir die Hafenkneipen ab. Beim Italiener (:p) finden wir ein nettes Plätzchen. Die deutschen zerlegen Argentinien im fairen Spiel: 4:0! Cooler Tagesabschluss.

Jetzt verschwindet die Sonne langsam hinter den Häusern und die Nikolaikirche glüht nochmal. Besser, wir gehen rein. (swg, Maria)

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