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Von der Landzunge verabschieden wir uns. Die Mädels gucken sich am Strand um, derweil ich Abwasser ent- und Frischwasser versorge.Ich kann froh sein, dass mein Schlauch nicht an den Trinkwasserhahn passte: Als ich den dritten Wasserkanister fülle, wird es plötzlich gelbbbraun mit Krümeln! Das gies‘ ich mir nicht in den Trinkwassertank! Die dauercampenden Schweden nebenan gucken auch ungläubig und zeigen mir noch einen anderen Trinkwasserhahn. Für den Merkzettel: Ich will einen transparenten Wasserfilter am Frischwasserschlauch.

Weit fahren wir erstmal nicht. Zwischenziel ist Sölvesborg, das Städtchen soll recht niedliche Gassen haben. Mitten auf dem Marktplatz können wir parken. Ist schon gut, dass wir sechs Meter nicht überschreiten.

Neben den niedlichen Gässchen gibt es noch etwas zu begehen: Europas längste Fußgängerbrücke. Sie verbindet seit 2013 Sölvesborg mit Sölve. Da wollen wir mal drüber, immerhin liegen hier drei Geocaches rum.Eine Pause legen wir auf dem Inselchen Kaninholmen ein.Mittag besteht aus einem Snack aus Keksen… Alina und ich stromern noch etwas über die Insel.Neben toten Bäumen, die des Abends mit LED-Strahlern angeleuchtet werden, gibt es hier auch einen Grillplatz und einen Ausichtsturm.Fetzt eigentlich, wenn die Leute nicht ihren Müll im Gebüsch entsorgen würden.

Alina will unbedingt noch bis ans andere Ende der Brücke – na was solls. Mit den Geocaches hat Maria hier überhaupt kein Glück – nichts zu finden. Sölvesborg ist wirklich hübsch, aber fühlt sich etwas ausgestorben an. Einzig an der Hafenpromenade sitzen Leute im Eiskaffee. Sonst ist absolut tote Hose.

Wir lassen Sölvesborg hinter uns und fahren Richtung Karlshamn: Wir wollen den Safariepark Eriksberg besuchen. Bis dahin können Jannika und Alina schlafen. Die knapp 60 Kilometer verfliegen recht schnell. Während die Kinder pennen versuchen wir einen Platz zum Freistehen zu finden. Jede Nacht auf einem Campingplatz ist einfach zu teuer: Man ist immer wenigstens 25,-€ los. Von der E22 runter bei Alvd gibt es einen Rastplatz – richtig schön ist es hier nicht, zur Not ginge es aber.

Wir kurven etwas rum, in Südschweden sind Plätze zum Freistehen aber rar. Wo Straßen hinführen stehen auch Häuser. Eigentlich muss man auch bedenken, dass das Jedermannsrecht nur für Wanderer mit ihrem Zelt gilt, motorisierte Touristen schließt das nicht ein. Wenn überhaupt dürften wir höchstens zwei Nächte da stehen, wo es nicht explizit verboten ist – und das ist es oft. Auch sollte man sich tunlichst an die 150 Meter Abstand zum nächsten Wohnhaus halten. Erst recht zu meiden ist Privatgrund, es sei denn, der Besitzer hat es erlaubt. Einfach einen Weg in den Wald fahren geht natürlich nicht, denn Straßen dürfen nicht verlassen werden. Außerdem steht man dann recht schnell wieder auf privatem Grund. Auf unserer Suche stoßen wir immer wieder auf sehr schön schwedische Orte.

Eine Hoffnung habe ich noch, nämlich dass wir vorm Eriksberg-Safaripark bleiben können. Hier angekommen spricht sich erstmal kein Schild dagegen aus. Bis die Kinder wach sind, widmet sich Maria nochmal einem Geocache – muss doch endlich einer zu finden sein.

(swg)

Bis wir all die Dinge zusammengesucht haben, die ums Womo verstreut liegen, ist es halb elf. Bis Malmö ist es nicht weit und wir wollen diesmal nur mobiles Internet beschaffen. Im Emporia, einem riesigen, sehr bunt beglasten Einkaufszentrum, gibt es einen Tele2-Shop. Der verkauft aber nur Verträge, Prepaid gibt es hier nicht. Und jetzt? Ein freundlicher Mitarbeiter empfiehlt uns Comviq: Vielleicht unten im Tabakladen oder am Bahnhof. Wir haben Glück und kaufen 10 GB für 200 Kr plus 45 Kr für die Sim. Geht noch. Aber es wäre einfacher gegangen, denn Comviq gibt es in allen möglichen kleinen Shops – auch in Trelleborg…

Nachdem wir noch ein rohes Mittagessen im Supermarkt eingekauft haben, brauchen wir einen Platz zum Kochen. Es gibt einen Strand mit Parkplatz gegenüber der Öresund-Brücke.Hier gibt’s Quark und Kartoffeln zum Mittag. Und die Kinder können auf dem Spielplatz spielen.Nach dem Essen kann ich nochmal ein paar Bilder schießen.Hier ist es menschenleer.

Zur Südspitze von Schweden wollen wir nur wegen des Leuchtturms nicht nochmal. Stattdessen wäre etwas Strecke nordwärts schön: Wir fahren direkt nach Kristianstad, bzw. darüber hinaus nach Åhus. Die Kinder sind wieder aufgewacht, wir gehen ein Eis im Yachthafen essen.

Bleiben können wir hier über Nacht nicht, also fahren wir noch ein Stück weiter. Auf einen Campingplatz wollen wir nicht, freistehen wäre klasse. Bei unserer Suche landen wir im Königlichen Naturschutzpark. Ein Glück, dass wir das Hinweisschild durch den Google-Übersetzer gejagt haben! Im Kronoskogen i Åhus ist das Campen natürlich verboten. Nichtsdestotrotz kann man ja mal am Strand langspazierenund Spuren machenund Sand ins Meer schmeißenWir fahren noch ein Stück, aber sämtliche Parkplätze, die wir finden, liegen in Wohnsiedlungen. Eine Chance sehen wir noch, eine Landzunge nördlich sieht auf der Karte sehr unbesiedelt aus. Das bestätigt sich auch auf dem Weg. Als wir ankommen stoßen wir auf einen … Campingplatz: Landöns Camping! Was soll’s, es ist spät. Hier ist zwar ein Konzert heute Abend, aber hey, ich fall gleich vom Bock.

(swg)

Beim relativ späten Frühstück beschließen wir, den restlichen Vormittag an den Strand zu gehen. Nachmittags wollen wir kurz nach Trelleborg rein um Internet zu kaufen und haben vor, zum Leuchtturm an der südlichsten Spitze Schwedens zu fahren.

Badewetter ist bei weitem nicht. Aber etwas im Sand wühlen und ein paar friedliche Fotos schießen geht.Nicht wirklich. Alina ist unausstehlich und hat die ersten beiden Reisetage überhaupt gar nicht verkraftet. Es ist kaum auszuhalten. Beim Mittagessen im Womo wird es nicht besser. Die Zeit rennt uns davon und wir beschließen, einfach eine weitere Nacht auf dem Platz zu bleiben. Nur nach Trelleborg wollen wir noch rein. Es fährt ein Bus, sogar recht oft, und Tickets bekommt man an der Campingplatz-Rezeption. (Die ist übrigens mit Klischee-Schwedinen besetzt).

In Trelleborg erhaschen wir kostenloses WLAN am Rathaus, Mobiles kaufen können wir aber nicht. Der nächste Shop ist in Malmö… Dann ist das Reiseziel für morgen schon mal geklärt – die geplante Reiserichtung damit auch über den Haufen geworfen… Noch ein kurzer Spielplatz-StoppGuck an!Alina kriegt ein Eis, dann geht es zurück zum Bus – nicht ohne einen Umweg für einen Geocache. Dabei findet man auch in Trelleborg alte Gebäude (St. Nicolai)und niedliche Ecken.Im Bus erleben wir die sprichwörtliche Kinderfreundlichkeit der Schweden: Ein älterer Herr sitzt vor Alina. Er unterhält sich mit uns in einem recht guten Deutsch. Alina ist wie immer sehr schüchtern, nachdem sie von ihm aber ein paar Gummitierchen angeboten bekommt, taut sie schnell auf. Süßkram zieht bei ihr immer… Nur auf dem Lakritz kaut sie zwar eine Weile tapfer herum, will’s dann aber nicht mehr :)

Das Wetter ist inzwischen von „kein Badewetter“ zu Dauerregen mutiert. Wenigstens können wir’s uns kuschelig heizen. Und Kaffee kann ich kochen. Jannika haben wir auf jeden Fall geschafft, die sagt nicht mal mehr ‚miep‘.Eine Sache muss ich bald noch klären: Wo krieg ich eine schwedische Gasflasche her? Die grüne Eigentumsflasche soll eigentlich Reserve sein.

(swg)

Holger hat heute morgen um 5 schon Brötchen besorgt, ist dann aber schon zu seinen Jobs aufgebrochen. Schade. Dreiviertel sechs beendet Jannika unsere Nacht, Maria ist mit ihr rein zur Oma. Eine Stunde später drängelt Maria mich dann aus der Koje und ich gehe mit Alina hinterher. Frische Brötchen und Marmelade warten auf uns.

Dreiviertel neun wird es Zeit unseren Kram zusammen zu sammeln. Noch einmal Oma winken, dann lenkt Maria unsere Zweitwohnung auf den Weg nach Rostock. Pause machen wir in Krakow am See. Wir sind schneller in Rostock als gedacht und schon halb zwei stehen wir am Fähr-Terminal.Hier brauchen wir kaum warten und werden fast direkt zum Verladen gebeten.Nur Alina verpennt das aufregende Ereignis, sie ist 20 min vor Rostock eingeschlafen…

Der Kinderbereich der Fähre ist gut besetzt und der Pegel entsprechend. Zwischendurch gibt eine dicke Frau die Piratin zur Kinderanimation. Ich verzieh mich mit Jannika aufs Oberdeck, das Kindchen braucht seinen Schönheitsschlaf.Dahinten hinter dem letzten Lkwda steht unser Wohnmobil – kann man aber nicht sehen.

Einem Teil der Eltern ist recht egal, was ihre Blagen treiben: Nach der Hälfte der Zeit sind sie außer Rand und Band. So wird es Zeit für uns, das Weite zu suchen. Wir ziehen lieber schnell in den anderen Teil der Cafeteria um. Mit Alina stromer ich etwas durchs Schiff bzw. gucken wir uns auf dem Oberdeck um.Gott sei Dank kommt endlich Trelleborg in Sicht.Gruppenbild muss noch sein.Wir dürfen alsbald runter vom Piratenschiff.Unser Ziel ist nur 10 min entfernt: Der Zeltplatz in Trelleborg „Dalabadets Camping“ wird angesteuert. Einchecken, Womo parken, ab in die Kojen. Der Tag war fast zu viel.

145.881 km (6 km)

(swg)

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