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Nachdem wir uns vom Låtefossen losgerissen haben, folgen wir weiter der 13.Es gäbe noch die Möglichkeit, bei Hordalia die Touristenroute 520 zu nehmen. Es soll eine der schönsten Straßen Norwegens sein. Allerdings ist sie für Gespanne gesperrt und wird von unserem Reiseführer nicht für Wohnmobile empfohlen. Auch die 13 entpuppt sich als abenteuerlich genug. Sie schlängelt sich zwischen Felswand und See oder durch enge Täler entlang wilder Flüsschen. Und alles hüllt sich in Dunst!Dazu ist es vollkommen windstill, alles spiegelt sich in den Seen.Zum Glück gibt es doch ein paar Haltebuchten an der Straße.Rastplätze gibt es keine, jedenfalls nicht solche, die zum Übernachten taugen. Endlich am Flesåna Wasserfall ist Platz auch für unser Womo.Ein paar Niederländer baden im Fluss. Das will Alina auch! ‚Gut‘, sag ich, ‚geh nach unten und fass ins Wasser. Wenn Du dann immer noch baden willst, ruf mich. Ich bring ein Handtuch mit.‘ Sie ruft nicht. Sie kommt wieder nach oben und sagt mir freudestrahlend, dass wir jetzt zusammen baden gehen müssen -.-Ja, es war eisig kalt, der Boden dafür steinig und glitschig, dass man Schuhe brauchte. Ich will zurück an den Tisch, Salat schnippeln. Maria darf noch ein bisschen bei Alina bleiben, die will partout nicht raus aus dem Wasser.

150.141 km (4.260 km)

Bis all unser Trödel zusammengesammelt und das Womo entleert bzw. befüllt ist, zeigt die Uhr halb zwölf.Vielleicht hätte man nicht erst halb neun aufstehen sollen. Im Prinzip ist das aber Wurscht, hauptsächlich werden heute Kilometer gemacht. In ein paar Tagen wollen wir Stavanger erreichen. Wir haben uns für die Route über Odda und Ryfylke entschieden. Zeitlich nimmt sich das zur Alternative nicht viel – kurvenreich, eng und bergig sind hier einfach alle Strecken.Auf der E16 fahren wir ein Stück zurück, biegen dann auf die Rv7 und die Rv48. Eine Fähre bringt uns über den Kvinnheradsfjord. Da wir 35 min auf die Überfahrt warten müssen, fange ich das Mittagessen an.Die Zeit ist schneller um, als gedacht. Plötzlich steht kein Auto mehr vor uns! Nur der Einweiser hat die Arme verschränkt und guckt komisch… Na dann schnell los.Fürs Mittagessen auf dem Parkplatz der Anlegestelle gegenüber sind wir ungünstig eingereiht, ich komme nicht rüber. Wird ja aber gleich noch eine Möglichkeit kommen. Hab ich mir eingebildet: es kommt sobald nichts. Nur Berge, Wasser, oh und eine Fischfarm.Die Fv550 ist eng und kurvig, manchmal zu eng für Gegenverkehr. Auf der Strecke verkehrt dennoch ein Bus… Ein Tunnel ist sogar ampelgeregelt und kann nur wechselseitig befahren werden.Und dann kommt endlich doch ein Parkplatz am ziemlich beeindruckenden Furebergsfossen. Hier wird gerade wild gebaggert, offenbar hat der Wasserfall mal etwas die Straße überschwemmt und wird jetzt etwas eingedämmt.Da kann ich mir etwas Zeit lassen fürs Mittagessen. Unser Tagesziel wollen wir aber noch erreichen: Låtefossen. Also schlängeln wir weiter die Fv550.Vorher bohren wir uns mit der Fv550 noch durch das Folgefonni-Massiv.Gut 11 km ist der Folgefonntunnelen lang und zur Abwechslung mal schnurgerade.In Odda fahren wir auf der E13 weiter, es geht in die Berge hinauf. Nach unzähligen Kurven haben wir es geschafft, der Låtefossen ist erreicht. Erst bin ich etwas ungläubig – „das isser? Bist Du sicher?!“. Viel größer hatte ich mir ihn vorgestellt, wenigstens aus dem, was man den Reiseführern entnehmen konnte.Natürlich ist der Zwillingsfall wunderschön anzusehen.Wenn wir nun einmal hier sind, kann man ja nicht einfach weiterfahren. Ein kurzer Wanderpfad führt am Wasserfall hinauf – wohin? Zu einem Geocache natürlich. Dann kraxeln wir mal los.Von unten konnte man den linken Zwilling gar nicht richtig sehen.Durch den Nebel können wir das Womo auf dem Parkplatz stehen sehen.Alina ist vorneweg, wie immer, wenn sie kraxeln kann.Außerdem will sie unbedingt einen Schluck Låtefossenwasserfallwasser trinken.Irgendwann ist der Pfad einfach zu Ende und die Felsen sind nass und glitschig.Hier kehren wir besser um.Zum Abschied bekommen wir mal wieder einen Regenbogen geschenkt.

(swg)

So spät wie gestern soll es nicht werden, wir kriegen heute den 10-Uhr-Bus. Von Nesttun aus geht’s mit der Straßenbahn Richtung Innenstadt. Heute steigen wir aber schon eher aus. Die Haltestelle ist überbaut, krass.Deswegen sind wir aber nicht hier, die Fantoft-Stabkirch ist unser Ziel.Sieht aus wie original, ist aber eine Kopie, nachdem die Kirche 1992 einem Brandanschlag zum Opfer fiel.

Als kleine Sehenswürdigkeit hatte unser Reiseführer eine Eisbar erwähnt – also eine Bar die tatsächlich komplett aus Eis errichtet ist. Am Empfang werden wir in dicke Ponchos gesteckt, drinnen herrschen -5°C.Los ist hier um die Mittagszeit natürlich nichts.Wir schlürfen unser Getränk, machen Fotos…… und stechen wieder in See. Hübsche Idee, mit der Bar.

Draußen fährt uns der Bus weg und ein Blick auf den Fahrplan zeigt: Warten sinnlos, der nächste Bus kommt in knapp einer Stunde. So weit ist es zum Hafen nicht, dass wir da nicht laufen können. Außerdem kommen wir da noch am Foto-Punkt vorbei – Bryggen in seiner ganzen Pracht.Rechts am Berg erkennt man die Floibanen mit ihrer Bergstation.wir laufen weiter zum Hafen runter – auf der Seite ist Bergen nicht gerade hübsch. Aber unten am Hafen gibt es ein relativ neu errichtetes Touristen-Info-Zentrum. Dort ist auch ein Fischmarkt untergebracht – den hatten wir gestern nicht wahrgenommen.So viel Fisch – und die Krabben erst!Was davon solen wir essen?Einmal Fish’n’Chips ist es geworden.Einmal gehen wir noch nach Bryggen hinüber. Von Maria gibt es ein Bild unterm ElchkopfDas wollen wir wiederholen. Leider klappt das nicht. Die Stelle haben wir zwar gefunden, aber die Tür ist geschlossen, an der der Elchkopf hängt.Ich denke wir sind auf Bergen genug herumgeritten.Haufenweise Museen und sicher sehr viele Attraktionen sind uns entgangen. Macht aber nix. Wenn die Kinder größer sind, können wir sie immer noch mit Kultur quälen.

Mit der Straßenbahn (und dem Bus) geht es zurück zum Campingplatz. Alina fotografiert wie wild mit dem Tablet herum und hat großen Spaß dabei.Diese Nacht bleiben wir noch auf dem Campingplatz. Erst morgen soll es weitergehen. Ich kümmer mich ums Abendbrot, während die Kinder spielenund Elchi zu Bett bringen.Dann können wir essen.Heute Abend haben wir alles weggeräumt, sodass ich morgen wohl nix aus dem Wasser fischen muss.

(swg)

Heute Morgen werden wir von Alina mit „Oh nein! Guck mal!“ aus dem Schlaf gerissen.Gestern Abend haben wir wohl vergessen, alles richtig aufzuräumen. In den frühen Morgenstunden hat der Wind aufgefrischt und was da schwimmt, ist die Picknickdecke.Immer ich…

Es ist ganz schön spät geworden (sic!) um Bergen zu besuchen. Selbst den Bus kurz nach zehn haben wir verpasst. Na gut, da erst um elf der nächste fährt kann ich noch Geschirr abwaschen gehen.

Bus und Bahn bringen uns in einer guten dreiviertel Stunde ins Zentrum von Bergen. Was macht man als typischer Touri zuerst? Bryggen und Fischmarkt. Die Preise auf dem Fischmarkt an den überdachten Buden sind mir deutlich zu touristisch, 90,-NOK für ein Fischbaguette… Ein Stück weiter verputzen wir mit bestem Blick auf Bryggen unsere mitgebrachten Bemmen.Da das Wetter gute Sicht verspricht und ich fürchte, es könnte nicht so bleiben, geht es erstmal zur Floibanen. Dabei handelt es sich um eine Standseilbahn, die direkt auf den Floyen hinauf fährt – 320 m Höhenunterschied überwindet sie. Der Andrang ist groß, nicht zuletzt, weil ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt.Wir fahren mit der blauen hoch.Unterwegs kann man immer Mal einen Blick erhaschen.Da staunt man schon.Fast sind wir an der Bergstation mit der 399 m hoch gelegenen Aussichtsplattform.Der Blick von oben ist einfach großartig, der Wettergott hat’s gut gemeint.Zu Oma in Berlin scheint es gar nicht so weit zu sein.Paradox: Ein Verkehrsknoten löst den Verkehrsknoten.Ein riesiger Kinderspielplatz ist hier oben, Alina ist sofort zwischen all den Kindern verschwunden. Was solls. Rutschen will sie aber mit ihrere kleinen Schwester zusammen.Ein Eis später fahren wir wieder nach unten. Mit 3,3 km ist der Weg zurück eigentlich nicht so weit. Mit Rücksicht auf Alina, die heute auch noch den ganzen Tag durch Bergen laufen muss, lassen wir das Runterwandern lieber.

Unten gucken wir uns ausgiebig die alten Holzhäuser an.Wir sind natürlich nicht die einzigen Touristen, die Bryggen zerstaunen. Unvermeidlich trifft man auf asiatische Reisegruppen, die unser kleines Janni-Kind zum Fotomotiv machen.

Bryggen stammt aus der Hochzeit der Hanse, die Holzhäuser waren Lager-, Arbeits- und Wohnraum.Der Umgang mit Feuer war immer schon verboten, nicht mal Heizen war möglich – aus Angst vor Bränden. Geheizt und Gekocht wurde nur gemeinschaftlich für jede Häusergasse hinten im letzten Haus, der Schøtstuen.Bergen zeigt sich heute von seiner ungewöhnlich sonnigen Seite – 248 Regentage hat es im Schnitt (Zur Erinnerung: Wir sind im regenreichsten Monat in Norwegen).Heute befinden sich kleine handwerkliche Läden in Bryggen. Vorne dran sind natürlich die touristischen.Für das Schøtstuen-Museum sind wir zu spät dran, die schließen gleich. Schade.

Fahren wir zurück, morgen ist auch noch ein Tag. Am Umstieg von der Straßenbahn zum Bus treffen wir unsere berlinernden Platznachbarn wieder. Auch sie suchen die Haltestelle unseres Buses. Immerhin, er weiß die Nummer: 90. Den hab ich vor 5 min wegfahren sehen… Eine halbe Stunde Zeit, sich über den Urlaub auszutauschen. Sie sind noch am Anfang ihrer Norwegen-Tour und nordwärts unterwegs, bis zu den Trollstigen wollen sie jedenfalls noch. Wir erzeugen etwas gutmütigen Neid mit unserer Tour :)

(swg)

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