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Ein letztes Mal wollen wir Wandern gehen. Dafür sind wir nach Slowenien gekommen und so können wir unsere Reise nicht anders beschließen. Pohorje ist ein Mittelgebirge bei Maribor, bedeckt von Nadelwald und durchzogen von vielen Bächen mit herrlichen Wasserfällen und voll hübscher kleiner Seen. Am bekanntesten dürften die sieben kleinen von Lovrenška jezera sein, da waren wir ja nun gestern. Wasserfälle sollen es jetzt sein und wir haben uns für Veliki und Mali Šumik.

Da fahren wir jetzt hin. Die Straßen werden wieder schmaler und gehen Berg auf, aber immerhin liegt da noch Asphalt.Dafür ist der Ausblick aber schon wunderschön.Hach guck, da isser zuende, der Asphalt. Na bestimmt ist das nur ’ne Baustelle.Nein, ist es nicht. Die Schotterstraße windet sich endlos durchs Gebirge und es gibt kehren, da kommt der Duc an die Grenze der Bodenhaftung. Wir sind halt schwer und haben Frontantrieb. Solange wir noch rollen, ist alles gut. Einmal steht dann ein Bagger auf der Straße. Während ich Bodo freundlich grüße, kriegt Maria fast einen Herzinfarkt – es war doch verdammt eng und sie sah uns schon im Graben. Die 929 bleibt, wie sie ist. Aber irgendwann sind wir dann endlich am Ziel. Am Zusammenfluss von Lobnica und Crnava ist ein Wanderparkplatz.Ist das nicht unglaublich idyllisch?Es ist schon deutlich nach eins und wir brauchen noch ein Mittagessen – zumal Jannika auch dieses Mal ihr Frühstück nicht behalten konnte. Also kommt ein Topf mit Wasser und Nudeln zum Einsatz, Carbonara geht immer.Wer krabbelt denn da über’n Tisch?! Ein Spinnentierchen!Uh! Das Viech ist gerade gehoppst! Für seine 3 mm Länge erstaunliche 5 cm weit!Springspinne, müsste es sein, oder? Aber irre niedlich!Boah, das Zoomobjektiv hat sich echt gelohnt. Das Tierchen spielt sogar mit: Die Kinder halten vorsichtig ein Stöckchen hin und Spinni springt drüber. Lustig. Lassen wir das Tierchen, die restlichen Nudeln sind kalt und die Kinder eh abgelenkt. Laufen wir mal los zu den Wasserfällen, der Weg wurde als anspruchsvoll beschrieben.

Der Weg

Gemütlich geht es über eine urige Brücke in den Wald.Idyllisch plätschert Wasser der Lobnica den Berg hinunter und der Pfad windet sich märchenhaft in den Wald.Oh ein Rüsselkäfer – davon gibt’s so viele verschiedene, selbst die markanten Punkte helfen mir nicht bei der Identifizierung.Aber tatsächlich wird der weitere Weg ganz wunderbar spannend. Genau das, was man zum Wandern mit Kindern braucht, ein bisschen Kletterei.Fast sind wir am ersten Wasserfall, dem Veliki Šumik. Hier wird der Weg nochmal richtig spannend.Einen ersten sehr vielversprechenden Blick können wir schon auf den ersten Wasserfall werfen.Aber erstmal müssen wir weiter runter klettern. Zur Sicherung sind Seile und teils auch Fußtritte eingeschlagen.Der Wasserfall ist wirklich einfach nur großartig schön.Ich könnte den ganzen restlichen Tag Wasser beim runterfallen fotografieren.Die Kinder haben das Wasser entdeckt, und lassen Bötchen fahren.Es gibt ja nun noch den kleinen Wasserfall, den können wir nicht auslassen, wenn wir schon so weit gekommen sind.Wie nicht anders zu erwarten folgt der Weg weiter der Lobnica.Vielleicht 20 min später haben wir den Mali Sumik erreicht. Ganz so spektakulär, wie der erste, ist er nicht.

Früher konnte man auch einfach von der anderen Seite drauf gucken, aber die Brücke ist zusammengekracht.Wenn mn sich nicht ganz dapsch anstellt, kommt man trotzdem trockenen Fußes über den Fluss.Man konnte ehemals auch einfach die Lobnica entlang weiter wandern, bis zu ihrer Mündung in den Drau. Der Weg sieht aber schon hier am Mali Šumik nicht mehr doll instand gehalten aus, Bäume liegen auch quer. Diesmal wäre eh keine Zeit dafür.Sicher wäre das eine spannende Tour. Man könnte sich ja unterwegs eine Übernachtung suchen und eine Mehrtagestour unternehmen. Den Wald finde ich jedenfalls sehr einladend dafür.Es ist an der Zeit, den Rückweg anzutreten. Die Sonne sinkt und im Taleinschnitt wird es noch schneller dunkel. Nicht das ich mich im däm’rigen Wald fürchten würde, nur ist jetzt Anfang September im Gebirge der Herbst schon deutlich zu spüren. Es wird gegen Abend schnell frisch.Wir entdecken ein paar Wespen beim Anflug auf ihr Erdnest.Veliki und Mali ŠumikWir streben auch weiter zu unserem Nest.Am Wohnmobil angekommen merke ich, das der Tag doch ziemlich reingehauen hat. Erst das Gekurve über die geschotterten Gebirgsstraßen und dann die Wanderung… Auf der Piste quer über den Wanderparkplatz kommt nur sehr selten mal ein Auto vorbei. Wir beschließen einfach bis zum Morgen stehen zu bleiben, jetzt mag ich einfach nicht mehr weiterfahren.

(swg)

Eine recht wenig beworbene Attraktion hier oben im Rogla Skigebiet ist der Baumwipfelpfad. Den schauen wir uns natürlich an. Schon gestern war der dazugehörige Aussichtsturm kaum zu übersehen. Im Empfangsbereich gilt natürlich Maskenpflicht, Andrang gibt es nicht.Danach geht es ohne weiter.Für die Kinder – und auch die Erwachsenen – sind die allseits bekannten Balancierpfade vorhanden.Man kann da auch immer schön nach unten durchgucken, was bei dem einen oder anderen sicher zu kribbeln führt. Die Höhe des Pfades kann sich durchaus sehen lassen.Immer wieder bekommt man auch die heimische Tier- und Pflanzenwelt nahe gebracht – dreisprachig: auf slowenisch, englisch und deutsch.Insgesamt ist die Runde 1 km lang, wobei der Aussichtsturm sicher das Highlight darstellt.Eine besondere Ecke des Weges zeig ich Euch noch. Meine Kinder sind sehr fröhlich und mit viel Schwung darauf herumgesprungen.Aber für das Foto hab ich sie runtergeschickt, mit den Hopsenudeln wäre ich nicht aufs Netz gestiegen.Wenn man den Blick hier unten auf dem Weg schweifen lässt, bietet sich schon ein herrliches Panorama.Wir steigen den Turm hinauf. Es ist herrlich, das Wetter spielt mit und auch wenn die Fernsicht getrübt ist, bleibt der Ausblick grandios.Im Südosten kann man wahrscheinlich Zreče sehen.Das Wellness-Hotel mit den Stellplätzen für Wohnmobile ist bissel besser zu sehen.Wir haben vor heute noch weiter zu fahren, es gibt noch eine Wanderung zu unternehmen. Zeit, wieder abzusteigen. Eine Sache hab ich noch verschwiegen: den Turm muss man gar nicht runterlaufen.Den Kindern hat es so gefetzt, sie wollen gleich nochmal. Bei zwei Euro pro Abfahrt kein Ding.Es liegen ein paar Kilometer Bergstraßen vor uns, das wird sicher ein Spaß… Zumindest haben die Straßen Nummern, dann kann das so schlimm ja nicht sein.

(swg)

Unsere Wanderung startet auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Rogla. Wir umrunden das Wasserreservoir des Skigebiets und laufen nordwestlich über Wiesen und durch Nadelwälder. Der Untergrund ist teils nass, wir wandern in einem Hochmoor.Der Blick in die Ferne ist zwar etwas getrübt, aber nichts desto trotz herrlich.Ein bisschen sind wir über die Offline-Karten in c:geo froh, so richtig gut orientieren kann man sich an slowenischen Wanderwegsmarkierungen nicht. Man verläuft sich sicher nicht gleich hoffnungslos. In unserem Fall hätten wir aber einen deutlich längeren Weg eingeschlagen.

Je näher wir dem eigentlichen Moor kommen, desto sumpfiger wird der Wald. Bei jedem Schritt quietscht Wasser aus dem Boden, wenn der Weg nicht eh schon offensichtlich schlammig ist.Immer wieder werden kleinere Umwege nötig, Sandalen waren vielleicht nicht der Kinder beste Idee. Bisher sind die Füße aber noch trocken.Am Hochmoor selbst angekommen liegt dann ein wunderbar touristischer Steg.Zu Beginn darf man sich vom Aussichtsturm einen Überblick übers Hochmoor verschaffen.Die Senke hier oben am Berg auf fast 1500 m besteht aus einer wasserundurchlässigen Gesteinsschicht, Wasser kann nicht abfließen und jedwede abgestorbene Pflanze vertorft. Es mutet kurios an, wie gerade die Moor-Ränder verlaufen, als hätte jemand künstlich eine Latschenkiefer-Schonung angelegt.

Wir folgen dem Holzsteg , es gibt schließlich auch noch 7 Teiche zu sehen.„Da schwimmt was!“ hat Alina gesagt. Und recht hat sie.Sieht nach Molch aus, aber genauer kann ich es auch nicht sagen.Und noch ein Viech, das Alina entdeckt hat.Eine Libelle, eine tote um genau zu sein. Sie hat sie mit dem Stock aus dem Teich gefischt.Die muss natürlich unbedingt mit, weil wegen genau angucken! Na gut, mich schauderts zwar ein bisschen, aber eine Keksdose helfe ich dafür ganz selbstlos zu leeren.

Wir genießen die spätnachmittägliche Idylle, es verirren sich um diese Zeit nur noch sehr wenige hierher. Die tief stehende Sonne wärmt uns die Gesichter. Und die Seerosen blühen so hübsch.Sogar eine lebendige Libelle lässt sich noch blicken.Zeit die Moor-Runde zu beenden, gibt ja noch die anderen kleinen Teiche zu bestaunen.Außerdem gibt es immer noch mehr zu entdecken, die Spinne da in ihrem Netz zum Beispiel.Und Jannika hat Blaubeeren gefunden. Im Wald drüben wachsen die zwar in rauen Mengen, aber das hier sind ja Moorblaubeeren!

Der Rückweg ist der Hinweg – und inzwischen ist es nicht trockener geworden. Diesmal ist Alina aber besser vorbereitet: mit Moorbrett.Inzwischen ist es halb sieben. Ich mag den Wald insbesondere in der tief stehenden Abendsonne.Sie vergoldet märchenhaft die Wiesenlichtung.Man soll sich aber nicht täuschen lassen, die Wiese ist pitsche-patsche nass. Es quietscht das Wasser bei jedem Schritt hervor.Trotzdem, da liegt Gold auf dem Weg.Eine Keks-und-Blaubeer-Pause müssen wir noch einlegen.Ihr ahnt sicher schon, warum.Vielleicht schaffen wir es zum Sonnenuntergang bis auf den nächsten Hang, das ist aber noch ein Stück, unter anderem über die Kuhweide. Echtes Interesse zeigen die lieben Rindviecher an ein paar späten Wanderern jedoch nicht.Wirklich geschafft, es sind noch 7 Minuten bis die Sonne verschwunden ist.Mit einem mal ist es empfindlich kalt und der Wind macht uns frösteln. Den letzten Hang über die Wiese und vorbei am Wasserreservoir nehmen wir schnellen Schrittes. Da steht der Duc.Heute Nacht werden wir heizen müssen, es sind schon nur noch 6°C – wir mussten ja auch auf den Berg rauf tuckern.

(swg)

Wir bleiben erstmal sehr touristisch, nach Postojna haben wir uns vorgenommen, wenigstens einmal das Mittelmeer zu sehen. Piran bietet sich an mit seinem malerischen und mediteranen Kleinstadtflair auf der Landzunge. Große Auswahl bei Stell- und Campingplätzen hat man an Sloweniens nur 46 km langen Küste nicht.

Am Jezero Fiesa sieht es sehr voll aus, aber an der Rezeption wird uns freundlich bedeutet, kurz auf den Chef zu warten, der weist uns ein. Tatsächlich bekommen wir einen kleinen Stellplatz ganz am Ende der Camper-Wiese. Es geht zwar eng zu, aber uns soll es genügen. Im Preis von 30,- € pro Nacht ist die Dusche inbegriffen. Was es hier scheinbar nicht gibt, ist eine Entsorgungsstation. Akut ist es aber noch nicht und morgen wollen wir eh schon wieder weiter.

Wir sind ja hier, um einfach mal die Füße – oder auch mehr – ins Mittelmeer zu stecken.Es ist tatsächlich nicht so kalt, wenn man erstmal drin ist, will man auch lieber nicht raus. Irgenwann hält mans aber nicht mehr aus. Mit der Sonne im Rücken wirds zum Glück recht schnell wieder warm.Mission erfüllt und außerdem gibt es da ja noch Piran zu begucken. Und Essen gehen. Bis wir endlich stadtfein und auf dem Weg sind, ist es schon halb sechs.

Nach Piran können wir einfach laufen. Immer all den Pilgern nach, die Küste entlang. Jetzt um 6:00 Uhr abends machen sich wohl alle auf die Suche nach einem schönen Abendessen.Die Mädels haben auf ihre Roller bestanden und Alina versucht auch besonders hartnäckig den buckeligen Fußweg zu bezwingen. Irgendwie hätte uns klar sein müssen, dass ein altes Städtchen wohl eher keine Rollerpisten bieten wird. Interessanter finden die Kinder dann doch, was man am Strand so finden kann.Allzu tief steht die Sonne noch nicht, großartig goldenes Licht überflutet Piran aber schon jetzt.Wir streben von der Kathedrale Sankt Georg durch schmale Gassen dem zentralen Platz zu.Das weckt Erinnerungen an Sizilien, insbesondere der Blick Richtung interessanter Elektroinstallation. Ist halt so im mediterranen Raum…

Auf dem Tartiniplatz herrscht buntes Treiben, viele Kinder flitzen herum.Unser Ziel ist ein gemütliches Abendessen. Im Prinzip bleiben wir ziemlich direkt bei „Mario“ hängen, moderate Preise und kein überkandideltes Angebot. Was man als einfacher Tourist eben so braucht.Wir warten geduldig auf unsere Pizza und begucken das Treiben auf dem Platz.Endlich ist die Pizza da; das Warten hat sich zumindest gelohnt.Übers Essen lässt sich nur gutes sagen, leider warten wir eine halbe Ewigkeit auf die Rechnung. Eigentlich wollten wir die Sonne ins Mittelmeer ditschen sehen und ihr arrivederci winken. Stattdessen winke ich nur ausdauernd dem Kellner.

Die Sonne ist längst hinterm Horizont verschwunden, als wir die Uferpromenade bis zur Landspitze entlanglaufen. Hier gibt es noch sehr viel mehr Restaurants; ein Eis genehmigen wir uns noch. Dann spazieren wir Richtung Zeltplatz. Die ganze Küste leuchtet menschlich, überall.Von Sankt Georg werfen wir noch einen Blick auf den Tartiniplatz.Sicher kann man in Piran noch sehr viel mehr entdecken, angefangen von der Stadtmauer über die Museen bis hin zu – achso, den Küstenwanderweg kennen wir nun schon. Aber die Salinen gibt’s noch.

Diesmal wird das aber nichts, bestimmt gibt es irgendwann mal noch die Gelegenheit. Als nächstes wollen wir Pferde angucken, Lipizzaner um genau zu sein; die Kinder wissen aber noch nichts, soll eine Überraschung sein.

(swg)

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