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Inzwischen hat sich Ljubljana belebt, es geht nun auch langsam auf elf Uhr zu. Richtung Markt kommen wir an der Tromostovje vorbei – als hätte man den Platz einfach über die Ljubljanica gebaut. Und doch sind es ’nur‘ drei Brücken.Da geht es weiter Richtung Markt. Vorher holen wir noch Postkarten, wir sollten mal wieder ein paar schreiben. Sonst stauen sich die Urlaubsgrüße doch am Ende der Reise.

Bei der „Offenen Küche“ ist um die Zeit noch nicht viel Andrang, aber es bruzzelt schon überall.Weil es so schön einfach ist, beginnen wir mit Pizza. Zumindest ist das Alinas Wunsch.Janni will einen Hot Dog. Mit dieser ersten Beute pflanzen wir uns auf die Freitreppe am Rand. Hinter uns stehen auch noch ein paar Biertischgarnituren, ich mag die Treppe lieber, es liegen sogar ein paar Sitzkissen aus.Es macht Spaß den Leuten zuzugucken und der Neugier an der Neugier zu frönen. Es wehen uns zudem ständig andere interessante Gerüche um die Nase. Das Angebot ist riesig, wenn auch recht fleischlastig, aber vom eingefleischten bis zum Veganer wird jeder etwas finden. Außerdem kann man ja auch einfach mal bei der Zubereitung gucken, wie Profihände das so machen. Bei einer weitere Pilgerrunde über den Markt erlegen wir noch ein indisches Erdnuss-Curry auf Reis und einen vegetarischen Wrap – auch indisch.

Uns fehlt noch irgendwas nachtischiges. Die Familie neben uns leert ein großes Glas mit kleinen braunen Würfeln: Brownies. Die scheinen zu schmecken. Lange suchen muss ich nicht, Atelier Karim. Großartig, süß, weich und klebrig wie es sich gehört. Satt und zufrieden gehen wir jetzt den Aufzug zur Burg suchen.

(swg)

Wirklich schön ist der Stellplatz in Ljubljana am Gostina Livana nicht, ein umgewidmeter Parkplatz halt. Keine Ver- oder Entsorgung, die Bundesstraße im Rücken, aber immerhin stadtnah und billig. Eben genau das Richtige, wenn man vor allem Ljubljana sehen will und sonst nichts braucht. In gerade 15 min ist man ins Zentrum gelaufen. Die Kinder stellen wir auf ihre Roller und los geht’s. Am Kanal halten uns kurz die Befestigungsarbeiten an der Böschung auf – Bagger sind immer interessant.An der Prulski Most folgen wir der Ljubljanica. Der Fluss ist begradigt und uferbefestigt, der Promenadenweg lädt zum rollern ein.Die Altstadt Ljubljanas ist seit zwölf Jahren autofrei. Nur noch über die Straße an der Šentjakobski most überqueren, dann ist Fußgängerfreiheit.Es ist hübsch und aufgrund der Uhrzeit – halb zehn – sind wir noch fast die einzigen Touristen.Zwar wollen wir schon ein bisschen die Altstadt zerstaunen, das Hauptziel ist für heute aber die Burg. Während wir uns nochmal orientieren, wo der Lift rauf auf den Berg fährt, schippert ein Touristenboot vorbei.Das könnten wir ja jetzt schon machen, wo die Boote noch nicht übermäßig voll sein werden. Gesagt getan, das hölzerne wollen wir, das ist sehr schick.Wir bleiben die einzigen Gäste, was unseren Kapitän aber nicht anficht. So kommen wir zu einer privaten Flussfahrt.„Ein Nutria! Ein Nutria!“ Natürlich interessiert die Kinder alles Viehzeug in, auf und am Fluss viel mehr als die Stadt selbst.Wir unterqueren auch die „Tromostovje“ also „Drei Brücken“. Der Grund für drei Brücken nebeneinander ist trivial: Neben dem Verkehr auf Rädern brauchten auch die Fußgänger Platz und bekamen links und rechts eine eigen Brücke.Da rechts sieht man die Plečnikov-Arkaden, sie gehören zum zentralen Markt Ljubljanas. Unser Kapitän erklärt uns, dass dort heute nicht nur Markt-Tag, sondern auch „Odprta Kuhna“ – also Offene Küche“ – ist. Restaurants aus der Stadt bzw. auch teils aus dem ganzen Land bieten da ihre Speisen an. Man kann sich also sozusagen komfortabel durch die Restaurantküchen Ljubljanas mampfen. Das geht jeden Freitag von März bis Oktober.

Die Arkaden enden an der Drachenbrücke.Von oben begucken wir die sicher auch noch einmal.Die Stadt gibt sich Mühe, grün zu wirken. Den zahlreichen Restaurants, Bars und Kaffees an der zentralen Promenade kommt das sicher zugute.

Unsere dreiviertel Stunde auf dem Fluss ist vorüber. Wir danken unserem Kapitän für die quasi-private Tour und beschließen, seiner Empfehlung zu folgen. Die Burg kann warten, wir genehmigen uns jetzt ein zeitiges Mittag aus der „Offenen Küche“.

(swg)

Für unsere Tretbootfahrt müssen wir einen der Sechssitzer nehmen, auch Jannika braucht ihren eigenen Platz: Es ist eines der braunen Oldtimer-Autos. Zuallererst gibt es mal ein zünftiges Touristenselfi!Wir machen uns auf zur Karlsbrücke, eben so nah heran, wie es die gelben Bojen erlauben.Strom auf geht es zurück die Střelecký ostrov links lassend unter der Brücke der Legionen hindurch. Maria lässt es sich nicht nehmen, einen Cache einzusammeln, den wir das letzte Mal nicht erreichen konnten. Man braucht dazu unbedingt ein Boot.

Bis zum zweiten Wehr hinauf und wieder zurück, dann liegt auch schon die Nacht über der Burg.Moldau und Burg von Prag am AbendWir haben genug Zeit, dass die Kinder sich mal selbst an den Pedalen und am Ruder probieren können. Eine Stunde hat für diese kleine Bootsfahrt sehr gut gereicht.

(swg)

Oma kommt! Mit dem Bus ist meine Schwiegermutter nach Prag gekommen. Ganz so schnell, wie wir, ist sie allerdings nicht bei der Ferienwohnung: Sie hat sich auf das Abenteuer Nahverkehr eingelassen. 1h.

Pflaster unter den Füßen

Nach dem Frühstück ist es dann schon halb elf. Wir beschließen einfach nochmal die Innenstadt zu zerstaunen. Alina will zu allererst das Tanzende Haus sehen.Das Tanzende Haus in PragIch finde das Tanzpaar kann man gut erkennen. Abgelichtet hab ich das ja schonmal.

Danach soll uns die Astronomische Uhr am Altstädter Ring erfreuen. Über Nebenstraßen lassen wir uns grob in die Richtung treiben.
Strasse in PragStrasse in PragManchmal fliegen Erinnerungen vorbei, die nicht mal mehr zu meiner Kindheit gehören…Pan Tau in PragPrag fasziniert mich mit seinen engen Straßen und alten Häusern noch immer so, wie beim letzten Besuch. Es ist auf seine Art wirklich golden.Strasse in PragUmso mehr lässt sich wohl verstehen, wie die Prager so ganz persönlich auf Touristen und Tourismus zu sprechen sind. Die Innenstadt wird entwohnt, wie das auch bei uns allen angesagten Stadtteilen geht. Profitgier zerstört, was sie eigentlich einstmals ausgemacht hat.

Es sind irre viele Menschen auf den Straßen unterwegs und alles verdichtet sich um den Altstädter Ring.Altstädter Ring Staroměstské náměstí, PragUnd erst recht Richtung astronomischer Uhr.an der astronomischen Uhr in PragDa noch gut eine halbe Stunde bis zum Spektakel bleibt,astronomische Uhr am Altstädter Ring in Pragversorgen wir uns aus einem nahen Imbiss mit einer Portion Kartoffeln mit Sauerkraut und Kassler. Alina schmeckt das auf Anhieb nicht, Jannika findet’s sofort lecker und erst später *bäh*. Komisches Kind.

Mit den Kindern auf den Schultern erwarten wir die zwölf Apostel und lesen in der Zwischenzeit kurz die Funktionsweise der Uhr nach bzw. wie man sie liest. Das Spektakel ist anschließend recht kurz – am spaßigsten finde ich rechts den Tod, der die Glocke schlägt.

Alina würde zu gerne mal mit einer Kutsche mitfahren. Eine kurze Recherche sagt aber, dass man einen prag-kundigen Führer dazu braucht und eine Kutsche auch nur vier Plätze hat: Selbst ohne Jannika mitzurechnen sind wir aber schon vier. Die Preise sind zudem recht hoch für „mal eben Kutsche fahren“. Da bietet sich sicher ein anderes Mal eine bessere Gelegenheit.

Stattdessen bekommen die Kinder einen Baumstriezel Trdelník im sitzenTrdelnik essen am Altstädter Ringbei dem wir über unser nächstes Ziel sinnieren. Inzwischen ist es ziemlich frisch geworden, weswegen es uns eigentlich nach drinnen zieht. Nein, nicht in die Ferienwohnung, aber ein Museum wäre doch eine Option. Zwei davon tun sich auf und auf die Frage nach Schokoladen- oder Straßenbahnmuseum sagen meine Kinder? Richtig! Straßenbahnmuseum! Sind halt echte Dresdner und lieben ihre Tram.

Aber einen kurzen Blick über die Menschenmassen hier gönne ich Euch, nur damit ihr einen Eindruck habt, wie überlaufen Prag derzeit ist.Menschenmassen auf dem Altstädter Ring in PragNaja, ab ins Museum.

(swg)

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