Das war eine „dünne“ Nacht, unser liebes Kind hat nicht recht schlafen wollen. Also durften wir auch nicht, erst gegen Morgen kehrte Ruhe ein.
So kommen wir zu unserem Frühstück erst gegen halb zehn. Halb elf bekommt Alina ihren Brei, dann sind wir recht schnell startklar. Heute ist der Burgberg dran, auf zur Metro.
Mit der Standseilbahn fahren wir rauf zum „Kleinen Eiffelturm„.Vier Euro pP sind uns ein bisschen viel nur zum Runtergucken.Prag kann man von fast jedem Punkt hier oben überblicken.
Ein Cache lockt, weswegen wir uns ein wenig im Park auf kaum erkennbaren Wegen „verlaufen“. Wir stehen quasi mitten im Unterholz, als einer der Arbeiter, die mit dem Baumschnitt beschäftigt sind, uns etwas zuruft. Wir gucken irritiert, er scheint aber nicht ärgerlich zu sein. Englisch spricht er nicht, tschechisch wir nicht. Nachdem er mit Gesten auch keinen Erfolg hat, entspinnt sich die folgende Konversation:
Arbeiter: „…ch?“
Maria: „…?“
Arbeiter: „…ch!“
Maria: „…?!“
Arbeiter: „…ch!!“
Maria: „?“
Arbeiter: „…ch!“ winkt, ihm zu folgen.
„.“ Maria ihm nach.
Vor einem Baum, deutet er nach unten: „Cache!“
Tatsächlich finden wir nach etwas wühlen im Schnee die Dose.
Gestenreich bedanken wir uns. So ist das zwar nicht gedacht, aber lustig ist das auch. Und ein Tolle Panorama gibt’s hier.
Wir ziehen weiter zur Bibliothek im Kloster Strahov. Immer wieder kriegt man einen tollen Blick auf die Burg.Alina hat bisher nicht wirklich geschlafen. Eine Stunde sollte sie aber… Deswegen trödeln wir noch etwas übers Gelände, finden einen Cache nicht, kehren zurück. Wir entdecken diese Tafel. Wählt man die entsprechende Gebäudenummer in seiner Landessprache, bekommt man eine längliche Erklärung zu hören. Nett.
Wir besuchen jetzt doch die Bibliothek, es ist schon 14:00 Uhr, die Zeit läuft uns davon. Die beiden Säle, der theologische und der philosophische Saal sind mindestens prunkvoll.Atemberaubend!Die Kuriositätensammlung, die zur Bibliothek gehört, ist auch sehenswert.
Ein Trupp Niederländer lärmt herein und weckt Alina auf. Gut, gehen wir einen Cafe trinken. Und stillen.Cafes und Restaurants gibt’s hier wie Sand am Meer und weil Montag ist und nicht gerade Saison, sind wir fast allein. Was es allerdings nicht gibt, ist eine Möglichkeit zum Wickeln. Die gibt es hier fast nie, wie uns schon aufgefallen ist. Überhaupt sieht man kaum Kinder in Prag, wenn, sind sie an Touristenhand. Babys scheinen noch seltener. Interessant sind auch die Blicke, die man so erntet, mit vor den Bauch gebundenem Kind, die reichen von belustigt bis irritiert.
Wir wollen weiter, die Burg wollen wir schließlich auch noch sehen.Allerdings müssen wir feststellen, zu spät dran zu sein. Alles drinnen ist ab 16:00 Uhr geschlossen. Den Dom hätte ich nun zu gern von innen gesehen.Macht nichts, wir lösen einen Multi. Es gibt auch so einiges zu entdecken. Zum Beispiel das Goldgässchen.Das sind die alten Häuschen der Wachsoldaten. Heute sind Touristenläden drin.Der Abend senkt sich über uns.Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir vorn auf der Terrasse vor der Burg. Prag funkelt in die aufziehende Nacht.Großartig.Wir marschieren zur Moldau hinunter.Mangels Münzgeld für Fahrkarten laufen wir zurück, so weit ist es ja nicht. Einkaufen müssen wir auch noch etwas, heute Abend soll’s mal wieder was Warmes sein. Drei Tage nur Brot und belegte Brötchen sind keine Abwechslung.
(Maria, swg)