Die Burg nur von außen gesehen zu haben und nicht mal dem Veitsdom einen Besuch abgestattet zu haben – so können wir Prag nicht verlassen. Deswegen haben wir uns zum zweiten Mal aufgemacht. Vom Platz der Republik aus – ui, das rote Dach auf dem Gebäude da haben wir noch gar nicht wahrgenommen.Vom Platz der Republik aus fahren wir mit der U-Bahn auf die andere Moldauseite. Die Rolltreppen zur U-Bahn sind erstaunlich lang und steil.Unwillkürlich hält man sich fest. Was übrigens – anders als in Deutschland – erstaunlich gut klappt ist das „links gehen rechts stehen“. Wer laufen will, darf die Rolltreppe auch laufen.
Mit der Straßenbahn geht es hinten um den Hradschin den Berg hinauf. Über die Brücke von den Gärten aus betreten wir den zweiten Burghof.
Neben dem Eintritt für die kleine Tour (2x 250 Kč, 50 Kč Fotopermission) gönnen wir uns noch einen Audioguide (350 Kč). Im Nachhinein hätte man dafür lieber einen deutschsprachigen Führer nehmen sollen: 100 Kč pP., mindestens vier Personen.
Die schiere Größe des Veitsdomes beeindruckt allein schon. Das regnerische Wetter lässt uns um die Güsse der Wasserspeier tanzen.Mit dem Audioguide bewaffnet geht’s in den Dom. Seine Ausstattung steht dem Äußeren in nichts nach.Die Treppe zum Domschatz.Das hier ist echt heavy: Das Grab vom Nationalheiligen der Tschechen, dem Heiligen Wenzel von Böhmen. Eineinhalb Tonnen Silber stehen hier.Hier steht er nochmal über uns.Maria ist längst geflüchtet – das Wichtigste hab ich dem Audioguide auch abgerungen, Zeit weiter zu gehen. Oh, Wachwechsel.Schauen wir uns noch im Königspalast um. Der Vladislav Saal war zu seiner Erbauung der größte freitragende Saal in Europa.Auch die restlichen Räume sind toll, die Kanzlei zum Beispiel.Weiter zur Basilika. In die konnten wir vorgestern ja auch nicht rein.Wir haben irgendwie genug. Der Audioguide muss noch zurück. Einen Briefkasten gibt es hier sogar, dann können wir unsere fleißig geschriebenen Karten los werden.Zum Haupttor der Burg hinaus können wir nochmal das atemberaubende Panorama von Prag sehen.Da am Fuß des Petřín im Palais Lobkowitz ist die Deutsche Botschaft. Dort waren zur Wende die Ostdeutschen Flüchtlinge hin.
Wir trollen uns auf dieser Seite den Berg hinunter. Passend: Trolle betreiben hier Cafes.Na guck, die italienische Botschaft.Unten im U kostela nehmen wir einen Cafe, Alina braucht ja auch wieder Milch. Es sieht aus wie eine kleine Bar mit Séparée.Beim Gang auf die Toilette im Keller stellen wir aber fest, dass die Gewölbekeller riesig und Gasträume sind.
Wir ziehen weiter durch die Kleinseite. Erstaunlich, wo sich Straßenbahnen durchquetschen.Oha!Die blauen Flächen sollte man hier sehr ernst nehmen, sonst werden die Räder ganz schnell gelb und eckig…
Die Sonne greift nach dem Horizont. Zurück an der Karlsbrücke leuchten die Wolken golden.Ein klein wenig Venedig gibt es sogar in Prag.Wir gehen zurück über die Karlsbrücke.Heute ist der Brückenturm der Karlsbrücke geöffnet, wir steigen hoch – auch weil ein Cache oben liegt ;) Auf einem drittel ist der Eintritt zu entrichten. Auf halber Höhe ist ein kleiner Saal, dessen Zweck uns im Dunkeln bleibt. Oben angekommen ist der Blick über Prag toll.Man sieht schön, wie krumm die Karlsbrücke ist.Wir steigen wieder ab.Zurück zum Appartment. Es ist ein herrlicher Abend, warm und windstill.
(swg)