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Sieben Uhr klingelt der Wecker, in einer halben Stunde gibt es Frühstück. Die Geräusche durchs offene Fenster lassen nichts Gutes erahnen. Autoverkehr auf regennassen Straßen. Die Hoffnung, dass es weiter oben kälter gewesen sein und Schnee gefallen sein könnte, zerschlägt sich recht schnell nach einem Blick in den Schneebericht. Es verspricht ein furchtbar nasser Tag am Hang zu werden. Die Ski-Schule findet aber statt und so haben wir keine Wahl. Der Berg ruft.

Auf der Rosenalm müssen wir feststellen, dass weiter oben nahezu alle Pisten gesperrt sind. Nur die rote 11 zur Mittenstation und die beiden blauen auf der Rosenalm sind geöffnet. Dreißig Sekunden Pistenspaß folgt eine halbe Stunde Am-Schlepplift-Ansteh-Spaß. Zwei Mal machen wir das, öfter muss nicht. Es gibt einfach zu viele Leute, die auf besseres Wetter hoffen. Derweil regnet es weiter auf die Piste, schon ohne hinzufallen, wird man nass.

Inzwischen hat die Karspitzbahn geöffnet. Um die zu erreichen, fahren wir die rote 11 zur Mittenstation. Im Prinzip ist das keine schwere Piste, nur ein sehr steiles Stück ist drin. Leider gibt es einen Haufen Leute, die sich Pisten runter stürzen, die sie ganz offenbar nicht beherrschen. „Der Skipass ist ja bezahlt…“ Muss man halt drumrum…

Oben, auf der Karspitz, ist das Wetter auch nicht besser.Karspitz im RegenGehen wir zwischendurch lieber mal bei den Kindern gucken.Alina am HangAlina am HangAlina hat’s raus, wie es aussieht. Da Janni nicht zu sehen ist, wollen wir nochmal auf die Piste – rauf mit der Karspitzbahn. Besser ist das Wetter nicht geworden, die ganze Zeit regnet es mehr oder weniger stark. Zeit, die Kinder zum Mittagessen zu holen.

Die Bambini-Gruppe mit Jannika ist inzwischen auch auf dem kleinen Übungshang.Janni auf dem ÜbungshangZur Mittagspause rutscht sie schon alleine runter zum Sammelplatz.Janni auf dem ÜbungshangJanni auf dem ÜbungshangAn der Rosenalm ist ordentlich was los. Das Mittag besteht aus dem typischen Pistenangebot, aber dafür ist ja auch Urlaub.Mittagskarte RosenalmMittagskarte RosenalmDie Kinder wollen eh meist Pommes, Bratkartoffeln mit Ei sind uns genug… Beeindruckend finde ich, wie da von zwei Seiten der Theke Kassiererinnen laufend Bestellungen in die Küche schreien und auch nix verloren geht. Organisiertes Chaos.

So fröhlich und begeistert Jannika von der Skischule kam, nach dem Mittag ist davon nix übrig. Wir sind ihr zu lange weg, findet sie. Und ihr ist kalt. Und – was sie nicht sagt – müde ist sie nach dem Essen auch. Wir gehen mit ihr trotzdem wieder hin und bleiben eine Weile mit da. Es dauert nicht lang und sie grinst wieder breit.
Jannis SkischulgruppeJanni vorm ZauberteppichAlina juckt sowieso nix, nicht mal das Wetter. Der macht Skischule einfach Spaß.Skiprofi AlinaZeit für uns wieder die Pisten heimzusuchen. So viele sind es ja nicht…

(swg)

Um zehn beginnt die Skischule oben auf der Rosenalm, dreiviertel soll man da sein. Bis dahin müssen wir uns ein Frühstück eingeholfen und pistenfertig an der Ski-Bus-Haltestelle sein. Schaffen wir.

Unterm Strich hätten zwei Busse später gereicht, so stehen wir nun ein paar Minuten nach neun oben auf der Rosenalm – nicht zuletzt, weil wir unsere Skipässe schon haben. Andererseits ist es immer ganz gut, wenn die Kinder sich etwas aklimatisieren können. Sie in eine bestehende Gruppe zu schieben, klappt meist nicht. Und das Panorama kann man ja auch einfach mal genießen.

Die Ski-Schul-Kurse hatten wir Online gebucht, um kein Risiko einzugehen. Janni ist aber für Alinas Skikurs zu klein, sie wird kurzerhand in den Bambinikurs umgebucht. Janni grinst breit die anderen Mädels und ihre Skilehrerin Welli an. Alina ist mit Ben – ihrem Skilehrer – auch perdu. Wir dürfen gehen.

Zwei Stunden können wir jetzt die Pisten unsicher machen. Nach sechs Jahren Pause wird das spannend. Bei knapp über 0°C sind die Pisten schnell und wechseln zwischen hart und pampig. Es fährt sich alles problemlos, wenigstens nachdem ich meine Bindung auf dem Board und die Schuhschnürung korrigiert hab. Anfangs herrscht herrlicher Sonnenschein, gegen Mittag zieht es langsam zu.TörljochTörljochEigentlich ist das Wetter sehr angenehm – nur eben zu warm für Schnee.

Wir schauen kurz vor zwölf in der Ski-Schule vorbei. Bei Alina läuft’s.Ski-SchuleJanni hat schon Pause.Ski-SchuleBeide sind total begeistert. Sie sind nur ein wenig enttäuscht, dass wir sie zum Mittagessen abholen. Sie wären gerne mit den anderen zur Mittagsbetreuung gegangen. Vielleicht klappt das morgen, recht wäre es uns.

Zwischen zwölf und eins ist der Ansturm auf die Hütten gigantisch. Einen Sitzplatz ergattern wir draußen. Pommes. Was soll’s. Die 1¼ h,bis die Ski-Schule weiter geht, sind viel kürzer als man glauben mag. Pünktlich sind wir trotzdem in der Ski-Schule zurück.

Maria und ich merken inzwischen unsere lange Abstinenz vom Berg. Gegen drei geht uns die Kraft aus. Das Wetter ist eh nicht mehr so pralle, die Sicht mäßig – zumindest ist der „Kontrastverbessernde Effekt“ unserer Skibrillen kaum auszumachen.Maria auf der PisteMan sieht die eigentlich riesigen, von vielen Fahrern zusammengeschobenen Schneehaufen schlecht. Ab und an wird man von einem Überrascht, um gleich dahinter auf harter, freigekratzter Piste vergeblich nach Halt zu suchen. Das geht heftig in die Beine. Wir beschließen, noch ein wenig den Kindern zuzugucken.Alina auf dem ÜbungshangAlina auf dem Übungshang
Alina auf dem ÜbungshangRutscht schon super. Und sie hat eine Skifreundin, die Mia. Janni hat’s auch Spaß gemacht, morgen soll’s auf jeden Fall weiter gehen.

Jetzt ist es Zeit für die Talfahrt, um sich im Hotel ein leckeres Abendbrot servieren zu lassen. Kein Küchendienst für mich :)

(swg)

Skischulen fangen hier – und wahrscheinlich auch in allen anderen Skigebieten – immer am Sonntag und Montag an. Am heutigen Samstag haben wir also genug Zeit, die Ausrüstung der Kinder zu leihen. Außerdem wollen wir uns noch den online gebuchten Skikurs bestätigen lassen.

Aber erst gibt es Frühstück. Und das kann sich im Neuwirt wirklich sehen lassen: Müsli, Obstsalat, jede Menge Brotsorten, Brötchen, Käse, Wurst und Marmeladen, Tee und Kaffee selbstverständlich auch. Es bleiben keine Wünsche offen, jedenfalls nicht bei uns.

Die Skischule hat ihre Dependance gleich um die Ecke. Alina und Jannika bekommen ihre Schuhe und Ski – bei Janni ist der kaum länger als die Bindung. Ich hoffe wirklich, dass die beiden das morgen schaffen. Alina scheitert all zu gern an ihrem Anspruch. Bei Jannika bin ich mir nicht sicher, dass sie ohne Mama und Papa da bleibt. Andererseits haben wir sie mit Alina in den gleichen Kurs bekommen. Solange ihre große Schwester dabei ist, geht’s wahrscheinlich. Den Ski-Kram bringen wir ins Hotel.

Mit den Porutschern spazieren wir zur Rosenalm-Bahn. Vielleicht kann man da bissel den Hang runterrutschen. Die Skipässe haben wir dann auch gleich.Spaziergang zur RosenalmbahnDas Wetter ist auf jeden Fall eine Pracht.Spaziergang zur RosenalmbahnNatürlich wird von den Kindern aus jedem Schneehaufen ein Event gemacht. Eigentlich würde ich ja lieber an einem richtigen Hang rodeln.Schneehaufen=RodelbergSchneehaufen=RodelbergSchneehaufen=RodelbergSkipässe bekommen wir an der Talstation, nur Rodeln geht hier nicht. Aber wir bekommen den Tipp, zum Gerlosstein zu fahren. Mit dem Auto dauert’s zehn Minuten. Dort kann man oben mit Reifen rodeln: Snowtubing. Für Schlitten gibt es außerdem eine 7-Kilometer-Abfahrt. Na, das klingt doch nach Familienspaß.

Am Gerlosstein leiht man den Schlitten für die Abfahrt an der Talstation, mit einer Bergfahrt geht es rauf. Viel los ist heute nicht im Skigebiet, die Snowtubing-Strecke schnell ausgemacht. Ein Glück, dass Alina und Jannika niemanden haben fahren sehen, bevor wir gestartet sind. Die Abfahrt ist sehr wild: Zum einen ist die Piste hart und schnell bei Temperaturen über 0°C. Zum Anderen schlägt man in den ausgefahrenen Steilkurven auch mal recht hart an. Und mir fällt Alina kurz aus dem Reifen, ich krieg sie zum Glück schnell wieder reingeangelt. Super fand sie’s nicht. Janni war das eh so viel zu schnell, die war nach der Fahrt ziemlich aufgelöst und brauchte etwas Zeit, bis sie sich beruhigt hatte. Nochmal wollten sie nicht – ich aber schon, solo.snowtubing am GerlossteinFährt man einmal rückwärts, ist wieder umdrehen sehr schwierig. Ne Gaudi war’s auf jeden Fall :)

Zu lange halten wir uns hier oben nicht auf, die Talabfahrt wartet. Maria nimmt Janni auf ihren Rodel, ich nehm‘ Alina mit. Unter sehr viel „Langsamer!!1!“, „bremsen!!1!“ und „nicht so schnell!!1!“ geht es eine wirklich spaßige Rodelbahn runter. Und wenn uns Dellen mal so richtig fliegen lassen, muss Alina dann doch kichern. Der Blick vom Berg ist außerdem atemberaubend schön.Rodeln am GerlossteinRodeln am GerlossteinVielleicht machen wir das nochmal. Heute aber nicht. Wir sind sowieso nass, die Hosenbeine haben beim bremsen Schnee gesammelt. Für den ersten Tag war genug Aufregung, man muss es ja nicht übertreiben.

Im Hotel kann sich jeder seinen Dingen widmen. Ein bissel rumgammeln gehört schließlich auch zum Urlaub. Und Blog schreiben.

(swg)

Fünf Jahre ist es her, dass wir im Skiurlaub waren. Damals noch in großer Gruppe mit Kindern im Alter von vier und jünger. Wir hatten uns in die Kinderbetreuung geteilt. Abends war immer jemand anderes mit kochen im Ferienhaus dran – lang ist’s her. Da ich vor meinem neuen Job noch alten Urlaub verheizen muss, ist das eine prima Chance. Jannika ist inzwischen alt genug für die Skischule und Alina hätte längst auf Skier gestellt werden sollen. Bisher fehlte nur die passende Gelegenheit.

Mangels eigenem Auto haben wir uns einen Mietwagen genommen. Über die Woche musste all unser Ski- und Snowboard-Kram zusammengesucht und durchgecheckt werden. Donnerstag Mittag lässt Maria Arbeit Arbeit sein und absolviert eine logistische Superrunde aus Kinderholen, Mietwagenauslösen, Musikschule und Baumarktbesuch. Unser Kram passt locker in den Fabia Kombi, auch wenn Snowboard und Ski auf die Rückbank müssen – keine Durchlade und mein alter Dachträger passt nicht auf die flache Reling.

Freitag Mittag sammeln Maria und die Kinder mich in Nossen ein, dann geht es Richtung Süden. Nicht gerade in schneller Fahrt, 72 PS sind einfach mal ein bisschen knapp motorisiert. Mehr als 140 km/h fährt man nicht, darüber röhrt einen das 1L-Maschinchen sehr unangenehm an. Entspannt geht anders. Ich wusste nicht, das man heute noch elektrische Fensterheber hinten, Tempolimiter, Gepäcknetz und PDC wegsparen kann. Tatsächlich ärgerlich sind am Ende nur die fehlenden Lautsprecher hinten – Kinderhörspiele in extralaut stressen doch ziemlich. Fast zu erwarten war, das Jannika ihr Essen aus dem Gesicht fällt. Bücher und Autofahren sind für sie einfach keine gute Idee. Sie meistert das aber vorbildlich, zieht ihr Handtuch auf den Schoß und schnappt sich eine Tüte. Halb genervt und halb gelangweilt übergibt sie sich – Zeit für eine Pause.

Immerhin gibt es unterwegs keinen ernsthaften Stau und unser Plan, dem Anreiseverkehr im Zillertal zuvorzukommen, geht auf. In Zell am Ziller ziehen wir ins Hotel Neuwirt.Hotel Neuwirt, Zell am ZillernWir freuen uns auf eine Woche, in der wir uns weder ums Frühstück noch ums Abendbrot kümmern zu müssen – wir werden versorgt. Unser langgestrecktes, sehr großzügiges Zimmer hat die Kinderbetten in einer kleinen Nische an einem Ende des Flurs,Hotelzimmer Neuwirt, Zell am Zillerunser Schlafzimmer ist am anderen Ende. Hotelzimmer Neuwirt, Zell am ZillerSchön, so stören wir die Kinder abends nicht beim Schlafen. Nach der langen Fahrt und dem Abendbrot sind die jetzt aber so aufgekratzt, das an schlafen nicht zu denken ist. Etwas nach acht ziehen wir uns nochmal die Jacken über und spazieren eine kleine Runde durch Zell.

Selbst über die kleinen Reste von Schnee im Tal freuen sich die beiden wie – nun … Schneekönige. Überall muss durchgestapft und drauf rumgehüpft werden.Restschneestapfen in Zell am ZillerRestschneestapfen in Zell am ZillerLange wird die „Pracht“ wohl nicht mehr halten, selbst hier im Zillertal herrschen Temperaturen über 0°C. Weiter oben am Berg kann man die Piste sehen.Skipiste bei Nacht, Zell am ZillerSelbst wenn es gar nicht funktionieren sollte, mit dem Skifahren, gibt es noch Alternativen. Rodeln geht vielleicht und in der allergrößten Not haben wir Badesachen mit.

Am Ende des Spaziergangs sind Janni und Alina dann reif fürs Bett. Wir allerdings auch.

(swg)

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