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Wir wollen auf den Rammelsberg. Vielleicht raffen wir uns auch zu einer Führung im Bergwerk auf, mal sehen, was an Lust und Zeit nach der Wanderung übrig ist. Unsere Kurtaxe müssen wir noch in der Touri-Info bezahlen und das „Welterbe-Shuttle“ – also der Bus – fährt auch in der Altstadt ab.

Man ist leicht irritiert ob unseres Wunsches, die Kurtaxe zu zahlen. Anscheinend ist das eher die Ausnahme… oder die Azubine kannte sich nicht gut aus. Genau genommen sollte das aber wenigstens 5 mal täglich passieren, wenn denn die Wohnmobilisten ehrlich bezahlten… Immerhin der Bus ist damit schon abgegolten.

Ein paar Minuten müssen wir auf den Bus warten, man wartet aber kaiserlich – von bequem hat ja niemand was gesagt ;) (Für Mika passt’s aber immer.)Kaum länger dauert die Fahrt, vorm Bergwerk ist sie zu Ende. Wahrscheinlich ist es keine gut Idee, erst ins Museum zu gehen. Da dürfte die Motivation auf den Berg zu kraxeln schnell verebben.

Am Museum vorbei biegt der Weg gleich von der Straße ab, hinreichend steil ist er auch.Was die Kinder da beuteln ist ihre neue Wanderbeschäftigung: Müll sammeln; Mit so ’nem Greifer macht das Spaß.Wir müssen die Kinder etwas antreiben, oben soll’s unser Mittagspicknick geben. Also weiter rauf auf den Berg.Oben kann Mika erstmal auf die Wiese, er inspiziert begeistert, was er da findet. In der Zwischenzeit gucken wir runter; Dann gibt’s Picknick.Unser Rückweg führt uns direkt über die alte Halde.Erinnert ein bisschen an die Abruzzen, oben in den hochgelegenen Tälern. *Hach*

Alina und Jannika waren weiter fleißig und der Sammeltrieb hat noch nicht nachgelassen.Vier volle Tüten finde ich schon beachtlich. Ziemlich viel davon sind Papiertaschentücher, aber sonst ist auch die gesamte Palette des Wohlstandsmülls vertreten. Zum Glück findet sich unten am Parkplatz eine mit Weitsicht platzierte Mülltonne. Wäre nicht so schön, die vier Beutel gleich im Museums-Spind einschließen zu müssen…

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(swg)

Über Goslar weiß ich nichts, ein Name auf der Karte. Am Rand vom Harz und man kann vielleicht wandern gehen – vielleicht, weil mit Kindern bestimmte Ansprüche bestehen. Damit die bei Laune bleiben, darf der Weg nicht zu einfach sein. Es muss immer was zu klettern geben, Höhlen sind toll und Wandernadeln einsammeln zieht bei Alina und Jannika auch. Wie ich jetzt weiß trägt Goslar für seine Altstadt und den Bergbau am Rammelsberg den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel.

Gestern sind wir angereist, gegen 21:00 Uhr waren wir auf dem Stellplatz in Goslar. Der kostet nicht mal was, bietet dafür aber auch keine weitere Infrastruktur. Zum stehen reicht’s uns vollkommen. Heute morgen ist Oma Katrin noch dazu gekommen und so steht dem Wandern nichts im Weg.

Der Steinberg soll es sein. Auf Komoot haben sich ein paar Wanderungen gefunden, wir machen so ein Zwischending aus den vorgeschlagenen Runden. Unser erster Abschnitt führt steil bergauf Richtung Gipfel.Zwischendrin kann man mal kuschelweiches Moos streicheln.Eine Lücke im Wald bei der »Schutzhütte des Goslaer Handwerks« bietet einen Ausblick auf Goslar.Uns führt der Weg weiter steil bergan, ein bisschen Schnaufen tut ja nicht weh.Am Aussichtsturm hat der Aufstieg sein Ende. Eigentlich trug das Ding bei seiner Erbauung 1888 den Namen »Kaiserturm«. Rauf darf man auch und in alle Himmelsrichtungen gucken.Sonderlich dolle Fernsicht ist nicht, um Goslar zu sehen reicht es aber allemal; Auch die Granetalsperre blitzt in der Ferne. Da wollen wir jetzt noch hin.

Der Weg rentnert mehr oder weniger über den Berg und ist nicht mehr anspruchsvoll. Noch sinkt der Kinder Begeisterung nicht merklich, auch weil sie mit den Ferngläsern experimentieren; Verkehrtherum reingucken macht am meisten Spaß…Ob des spätsommerlichen Oktobers blüht noch relativ viel auf den Wiesen.Und manchmal gibt es tote Inseln mitten im Grün (mal abgesehen von den Wüstungen durch den Borkenkäfer).

An der Talsperre legen wir unsere Mittagspause ein, der Rastplatz ist unbelegt. Mika darf aus der Manduca raus und seine Snacks massakrieren.Wir ziehen bald weiter um den Königsberg herum. »Unter den Eichen« stoßen wir auf einen Parkplatz – und was noch besser ist: einen Spielplatz!Herrlich, die Sonne, definitiv Zeit für ein Nickerchen. Mika kann seine eigenen Erkundungen in der Wiese unternehmen.Schmeckt halt nicht alles, was man im Gras so findet… Aber seine großen Schwestern sind gleich zur Stelle und schleifen ihn zu seiner ganz großen Freude übers Klettergerüst.Am Ende ist immer Mama das Ziel. Da gibt’s Essen und einen kuscheligen Schlafplatz.

Eigentlich hätten wir gerne noch ein Eis gegessen, was prinzipiell nebenan in der Steinberg-Alm auch gegangen wäre. Aber man beschiedet uns eine längere Wartezeit fürs Eis – es herrscht Hochbetrieb und knappes Personal wetzt sich die Sohlen ab. Also trollen wir uns den Berg hinunter. Unten in Goslar wird’s auch was geben…

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(swg)

Die Nacht wurde das Wohnmobil ordentlich von stürmischen Böen geschüttelt, dem Schlaf hat das glücklicher Weise keinen Abbruch getan. Der Wanderung auf der Teufelsmauer steht nichts im Wege. In der Blankenburger Touri-Info gehken wir unsere Kurtaxe entrichten, die liegt eh auf dem Weg.

Der Wanderweg auf der Teufelsmauer ist als „schwer“ eingestuft, hin und wieder gilt es über Grate zu laufen und an Handläufen über Abgründe zu balancieren. Langweilig ist das sicher nicht. Das schlimmste wäre ein ebener, gerader „Wander“weg, ningelnde Kinder garantiert. So lange es etwas zu klettern gibt, sind unsere Mädels immer voll dabei.

Die kleine Runde auf der Teufelsmauer ist mit 4 km und 1½ Stunden angegeben. Wir entscheiden uns für die große Runde bis hinter zum Hamburger Wappen. Die Zeiten sind natürlich Makulatur, zum Einen wird Mika immer wieder für Unterbrechnungen sorgen, zum Anderen wollen Alina und Jannika gern herumklettern. Es geht bei uns nie darum, eine Wanderrunde schnell zu erledigen – wie das in DE scheint’s Volksport ist – sondern etwas von der Umgebung gesehen und erlebt zu haben. Deswegen gehe ich auch nicht gern mit anderen Wandern. Ich müsste meine Kinder beständig antreiben – und das verdirbt ihnen den Spaß und mir die Laune.

Der Einstieg folgt steil bergauf einem wurzeligen Pfad durch Eichenwald.Beim Großmutterfelsen muss erstmal geklettert werden – dafür sind wir hier.Irgendwann kräht Jannika laut „Ein Geocache!!1!“Sie hat das Final eines Multis zufällig entdeckt. Das haben wir noch nie geschafft.

Den ersten richtigen Aussichtspunkt bietet der Großvater-Felsen. Man hat einen Rundum-Blick über Blankenburg.Weiter auf dem Weg über den Grat der Teufelsmauer kann man natürlich immer wieder schön runtergucken.Ansonsten muss ich hier niemanden groß motivieren. Beständiges Auf und Ab mit Klettereinlagen lässt Jannika und Alina von alleine vorneweg laufen.An der Heidelbeerwarthe rasten wir, Hunger ist bei allen vorhanden, bei Mika auch. Etwas größeres hatten wir schon erwartet, andererseits ist es ja nur ein Beobachtungsposten fpr die unten verlaufende Handelsstraße gewesen. Und so ist das doch ein sehr gemütlicher Rastplatz.Dieses Loch im Fels genügt uns für ein Picknick. Es eignet sich sogar dazu, Mika frei zu lassen. Kann er ein bisschen rumkrauchen.

Die große Runde zu gehen ist wirklich kein Problem, Zeit ist genug und außerdem möchte ich wissen, warum das da hinten „Hamburger Wappen“ heißt. Eine wirkliche Vorstellung hab ich nicht, was schlicht auch daran liegt, dass ich gerade nicht weiß was auf dem Hamburger Wappen zu sehen ist. Der restliche Weg dahin ist eher von der gemütlichen Sorte.Auch Jannik fällt das auf, ihr tun jetzt prompt die Füße weh… Weit wars auch nicht, und der nächste Felsen lädt schon wieder zum klettern ein – alles schon vergessen.Auf dem nächsten Felsen kann man richtig hoch hinaus.Ein Aufstieg geht ja bekanntlich leichter als der Abstieg – man sieht jetzt halt plötzlich nicht mehr, wohin man tritt. Ehe Jannika echte Panik schieben kann, pflücke ich sie vom Felsen und setze sie ein Stück runter. Gefallen hat ihr das nicht, aber wenigsten kann sie den Rest alleine runter kraxeln. Unten schmollt sie ernsthaft, aber das ist mir lieber als ein panisches Kind in der Felswand.

Gehen wir mal außen rum, da war von oben noch eine Höhle zu sehen – die lohnt sich sicher anzugucken.Tja, hin ging ganz einfach, aber zurück ist auch hier schwieriger. Es ist aber ohne nasse Füße abgegangen. Der Höhle kann man aufs Dach steigen, draußen sind fußgroße stufen in die Außenwand gehauen. Wir gehen lieber außenrum, das wäre wirklich zu kribbelig.Guck, da ist ja auch der Grund, warum das hier Hamburger Wappen heißt.

Hier drüben auf den Felsen kann man im Schatten von ein paar Bäumen ganz gut chillen, Mika darf mal raus aus der Manduca.Herumkrauchen und wo immer es geht sich hochziehen und aufstehen ist gerade seine liebste Beschäftigung. Balance? nö, aber das hält ihn nicht auf. Die Manduca war ein bisschen der Testballon, wie er sich in der Manduca auf dem Rücken verhält: Er hat noch mehr gepennt als sonst, was uns beim Wandern gelegen kommt. Selbst wenn er wach ist, linst er nur zu Seite heraus, mehr sehen will er nicht.

Die Kinder haben sich ausgetobt, Kekse gegessen und die Zeit ist auch nicht stehen geblieben: Wir müssen den ganzen Weg wieder zurück. Über den (laaangweiligen) Südlichen Hangweg kürzen wir ein wenig ab. Ok, manchmal gibt es kleine Herausforderungen.Und ja, mit schlafendem Kind auf dem Rücken ist das eine. Erst nach der Heidelberwarthe biegen wir wieder auf den Kammweg ab. Selbst wenn der Weg schon bekannt ist: von der anderen Seite sieht er ja doch bissel anders aus. Und außerdem gibt es auf dem Kammweg was zu gucken und zu klettern!So weit ist es nicht mehr, Blankenburg ist schon wieder ganz nah. Ein bisschen lässt die Motivation nach.Auf den Großvater müssen wir nochmal rauf, zum runtergucken, und weil es den Kindern einfach viel Spaß macht, da raufzukraxeln.Die Teufelsmauer ist noch deutlich länger, als der Abschnitt hier in Blankenburg; Bis Ballenstedt geht es noch weiter.

Für uns heute nicht, vielleicht ein anderes Mal. Wir gammeln heute auf dem Stellplatz ab, Abendbrot ist genau das – ich mag nicht kochen, ist Urlaub.

(swg)

Waldsteine – Hallerstein – Völkenreuth – Schwarzenbach an der Saale

So früh, wie es hier aussieht, ist es gar nicht. Um acht gibt es Frühstück, eilig haben wir es nicht. Die Strecke heute ist zwar auch 15 Kilometer lang, hat aber auch nur einen weiteren Gipfel, den Kleinen Waldstein.Vorher gucken wir uns noch ein bisschen am Großen Waldstein um. Am Teufelstisch spielen der Sage nach der Teufel, Kobolde und Geister um rotes Gold.Um Mitternacht kloppen sie hier Karten – eiserne Karten – das die Funken fliegen. Pünktlich mit dem 1-Uhr-Schlag der Weißenstädter Kirchturmuhr verschwindet der Spuk. Wer’s nicht glaubt, kann sich die Löcher und Furchen auf der Tischoberfläche anschauen.

Rotes Schloss & Schüssel

Gucken wir mal oben an der Ruine des Roten Schlosses. Der Name ist wohl hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass das Dach rot gedeckt war – mehr ist gar nicht dahinter.Man mag es ja kaum glauben, aber heute haben wir tatsächlich sowas wie Fernsicht!Nun gut, da unten liegt das Waldsteinhaus und auch unsere Rucksäcke. Die haben wir für die Schlossbesichtigung noch dort gelassen – aber eigentlich hätten wir sie auch gleich mitnehmen können.Gänzlich ausgerüstet machen wir uns auf zum Gipfel des Großen Waldsteins; Weit ist es nicht, er liegt direkt hinterm Roten Schloss.‚Schüssel‘ nennt sich der Aussichtspunkt. Sieht schon gewagt aus, ein bisschen, als könnte der Felsen samt Pavillon jeden Moment abrutschen…

Wind und Wolken mit Sonnenlöchern, ein herrliches Herbstdrama. Nur ein paar Wolken versuchen sich noch im Wald zu verstecken.

Kleiner Waldstein

Unser nächstes Ziel ist der Kleine Waldstein; Unterwegs hat das Regenwetter wieder für reichlich Pilze allüberall gesorgt.Es nieselt hässlich und ist so unangenehm, dass wir am kleinen Waldstein kein Päuschen einlegen.Wir holen das einfach auf der nächsten Brache nach, als der Niesel nachgelassen hat.Weit gucken kann man inzwischen nicht mehr; Am Horizont müsste man eigentlich Schwarzenbach sehen, kann man aber nicht.

Über Wiesen und Felder

Unser Wanderweg bleibt einfach, er wird auch immer breiter und schlussendlich zur Forststraße. An der St2176 folgen wir der Straße ein Stückchen, ehe wir wieder in einen breiten Forstweg in den Wald biegen. Und immer immer wieder: Pilze.

Bei Hallerstein verlassen wir den Wald, es geht über Wiesen und vorbei an Feldern. In den Senken quietscht das Wasser unter den Schuhen. Zu trocken ist dieser Herbst wohl mal nicht. Ist das Raps der da blüht?! Um die Jahreszeit?Unter einem fantastisch weiten Himmel bei Völkenreuth halten wir unsere letzte Picknick-Pause dieser Wanderung.Bis Schwarzenbach selbst geht es nur noch unspektakulär über Straßen – die immerhin Fußwege haben.Der Bahnsteig Schwarzenbach/Martinlamitz markiert quasi den Endpunkt dieser letzten Etappe und damit der Fichtelgebirgswanderung. Die Regionalbahn bring uns zurück nach Wunsiedel.

Kaffeesachse sucht…

In Wunsiedel – also eher davor und schon fast außerhalb – liegt der Haltepunkt. Das beschert uns einen ordentlichen Fußmarsch zurück zum Molo Rouge. Bus am Sonntag, wo denkt ihr hin ;) Unterwegs verlässt uns das Glück und es beginnt nochmal ordentlich zu pladdern. Wir kommen nicht umhin die Regenklamotten überzuwerfen. Es bleibt nicht unser einziges Pech: Ein schöner Kaffee, ein Stück Kuchen, das wäre kurz vor der Heimfahrt doch das Tüpfelchen auf dem i. Das Molo Rouge hat Sonntags aber geschlossen.Wir fahren zum Marktplatz rüber und werden dort im Fichtelkaffee Meyer & Schelter fündig – was ja dann doch wieder Glück ist.

Die Karte bekommt Ihr natürlich auch zu dieser letzten Etappe.

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Vielleich schon, um es anders/besser zu machen. Ich hätte die letzte Etappe vermutlich anders gelegt, als der Fichtelgebirgsverein es getan hat. Vor allem mehr Gipfel würde ich mitnehmen. Bei der ganzen Wanderung würde ich auch nicht von anspruchsvoll sprechen. Schon gleich, wenn man unsere erste Etappe in zwei aufteilt – wie vorgeschlagen. Ich mein‘: Mein Vater ist 70… Schön war es und ich kann Herbstwandern nur jedem sehr empfehlen, der den Reiz der touristisch erschlossenen Gebiete erkunden mag aber die Abwesenheit von Menschen zu schätzen weiß.

(swg)

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