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Mikas Wochenrückblicke

7.9.2024

Mika brabbelt immer mehr, benutzt aber auch allerhand Gesten. Unter anderem kann er zeigen, dass er eingekackt hat; Gerade hat er das Janni gezeigt und dann auch verlangt, dass sie ihn wickelt…

Er ist zum Bäcker und zurück gelaufen; Hat dafür seinen kleinen Rucksack aufgesetzt, einen Stein, ein Pferd eingepackt und Leo unter den Arm geklemmt.

8.9.2024

Ich hab mit Mika Torsten besucht, der feiert seinen Geburtstag. Wie das immer so ist: Mika pennt mal wieder extra lang, wir haben ja einen Termin. Fünfzehn Uhr wollen wir dort sein. Eigentlich … Außerdem hat Mika das Mittagessen verpasst, das muss noch rein. Mit Jägerschnitzel krieg ich die Kinder eigentlich immer, Mika allerdings bisher nicht so, den Kartoffelbrei wollte er auch bisher nicht, lediglich Möhrchen in Butter zogen bei ihm. Heute ist das anders, fröhlich mampft er alles drei’s durcheinander. Na, nicht schlecht.

Bei Torsten zeigt er erstaunlich wenig Scheu. Er spaziert in die Wohnung, grinst alle Gäste an, die schon da sind, und fängt an zu spielen. Am meisten begeistert er sich für die Modellbahn, Torsten hat seine alte Platte wieder in Betrieb. Immer wieder steh ich mit Mika auf dm Arm davor und wir gucken, wie die Züge im Kreis flitzen. Oder mal entgleisen und von den anderen Kindern mühsam wieder auf die Schienen gefummelt werden.

Haustiere gibt es auch, aber so spannend findet Mika die Landschildkröten nicht; Die Wasserschildkröte dagegen findet er aber schon spannend, denn die ist gerade sehr aktiv. Es gab Futter. Wir hatten ihm schon zu Hause die Gebärde für Schildkröte gezeigt; Er hat sie sofort versucht nachzumachen. Und auch jetzt zeigt er die Gebärde wieder. Schon erstaunlich, wie leicht und schnell er seinen Gebärden-Wortschatz erweitert.

10.9.2024

Mit der Eingewöhnung in der Kita bleibt es schwierig – finde ich jedenfalls. Mika will partout nicht ohne mich in der Kita bleiben. Heute hab ich versucht mit ihm vorher drüber zu reden, dass ich dann gehen muss und er bleibt. Er hat mich entgeistert angeguckt und energisch seinen kleine Kopf geschüttelt. Kurz darauf hat er sein Spiel unterbrochen und wollte, das ich mit ihm zur Garderobe gehe. Anziehen. Nach Hause.

12.9.2024

Gestern hat Mika ganz schön geklammert beim Abgeben an der Tür. Fand er gar nicht gut. Auch heute wollte er mich wieder mit ins Spielzimmer nehmen. Er brach in Tränen aus, als ich mich aber verabschiedete. Immerhin hat er sich aber nicht an mir festgekrallt und ist bei seiner Bezugs-Erzieherin geblieben.

13.9.2024

Es schifft den ganzen Morgen, deswegen nehme ich heute wieder den Chariot um Mika in die Kita zu bringen. An der Kita angekommen stiefelt er fröhlich hinein, es sind viele Kinder auf dem Gang. Die Spielfläche wurde auf die Art erweitert, es ist einfach zu nass im Garten, um raus zu gehen. Interessiert guckt Mika sich um, setzt sich aber erstmal zum Umziehen hin. Dummer Weise nenne ich seine Erzieherin beim Namen, als sie auf den Gang heraus kommt: Aline. Mika kann das aber nicht von seiner Schwester Alina unterscheiden. Er schaut sich suchend um, und bedeutet mir, dass sie ja nicht da ist! Dann bricht er in Tränen aus. Tröstend nehme ich ihn auf den Arm und erkläre nochmal, dass ich jetzt gehen muss, aber bald wiederkommen. Aline kommt zu uns, Mika streckt überraschender Weise die Arme nach ihr aus, weint, winkt mir, weint immer noch, winkt nochmal. Ich kann gehen. Kurios.

14.9.2024

Hat Mika sich gerade wirklich selber erkannt?! Zusammen gucken wir unseren Monatskalender an; Er will vor allem immer die Seiten mit den Pferden finden. Wir fragen ihn immer mal, wer da so zu sehen ist: Seine Schwestern erkennt er immer und schon lange; Er gebärdet sie auch. Mit Maria und mir hat er natürlich auch kein Problem. Aber dann ist er selbst zu sehen und dabei zeigt er jetzt auf sich selbst. Wir probieren es nochmal auf einer anderen Seite: Klappt wieder! Das wäre doch recht früh; Andererseits haben wir ihn auch oft genug sich selbst gezeigt. Das müssen wir mal vorm Spiegel ausprobieren.

16.9.2024

Ich versuche weiter meinen Sport noch unterzubringen: Mit Mika bin ich deswegen heute schon halb neun in der Kita. Zeitiger geht nicht, denn ins Frühstück darf ich nicht hereinplatzen. Schon vor dem Tor ist Mika klar, worum es jetzt geht. Er weint nicht richtig, aber er jammert: „Mamamamama…“ Ach, mein kleines Elend. Ich nehm‘ ihn auf den Arm und trage ihn in die Kita. Beim Schuhe wechseln ist eigentlich alles wieder in Ordnung. Vor allem ist Mika abgelenkt, Ein Mädchen aus seiner Gruppe zieht sich auch gerade um; Es fasziniert ihn, dass sie die Schuhe selber aus und an bekommt.

Ins Zimmer will er noch nicht gehen, aber er kommt mich erstmal knuddeln – und ich verhindere das er mir von seiner Erzieherin aus dem Arm gepflückt wird. Nach einer Weile löst er sich von mir und will mit mir zur Ausgangstür, nach draußen. ‚Nee, Mika. Du kannst spielen gehen und ich muss zum Sport.‘ Kopfschütteln. Ich knuddel ihn weiter; Frag nochmal, ob er rein geht, spielen, ‚da gibt’s die Schleich-Tiere, Elefanten!‘. Irgendwann geht er tatsächlich. Ohne mich! Ok, kurz hinter der Schwelle dreht er sich doch wieder um und kommt weinend zurück. Es ist aber nichts panisches drin, er hört sich nur unzufrieden an. Er lässt mich los, ich darf ‚Tschüss‘ sagen.

Die Zeit für Sport ist knapp, heute, ich muss mein Programm im Fitness-Studio kürzen. Außerdem erfahre ich, dass mein Fitness-Studio schließt. Ich hab nur noch diese Woche. Muss mir was neues suchen. Mist, verdammter.

20.9.2024

Heute Morgen hat Mika tatsächlich was bemerkenswertes gemacht. Im Flur stand er mit runtergelassener Hose und gebärdete „Kacka“. Kurz in die Windel gelunscht: Nö, hatt’er nicht. Also ihm die Hose wieder hochgezogen. Er protestiert? Und er zieht die Hose runter und gebärdet wieder „Kacka“. Aber er zeigt auch noch ins Bad: Aufs Töpfchen will er! Das klappt auch tatsächlich. Na spannend.

Mika spricht so gut wie nicht. Es geht kaum über Papa und Mama hinaus. „Oma“ kam einmal und dann nicht mehr. Wenn seine Schwestern (zurück)kommen sollen zum Spielen, hat er ein hochtönendes Quietschgeräusch, von dem einem die Ohren klingeln. Aber es sind tatsächlich leicht unterschiedliche für seine beiden Schwestern. Dazu macht er eine grabschende Geste. Er kennt überhaupt inzwischen eine große Zahl an Gebärden für Dinge und einige Tätigkeiten. Jetzt hat er begonnen soetwas wie Zweiwort-Sätze damit zu bilden. Wenn er ein Flugzeug hört zeigt er die Gebärde dafür und dann „weg“, weil man ja das Flugzeug nach kurzer Zeit nicht mehr sieht. „Weg“ ist überhaupt seine Lieblingsgebärde.

Was dagegen gar nicht klappt ist der nächste Schritt in der Kita-Eingewöhnung. Mika soll heute nicht nur mit Mittag essen sondern auch schlafen. Wir haben nicht dran geglaubt. Zu Hause schläft er seit jeher nur mit Maria und vor allem stillend ein. Ohne Brust von Mama wird das nichts. Die Mensa ist nicht weit, dort wollen wir Mittag essen und auf den unvermeidlichen Anruf der Kita warten. Lange dauert’s dann auch nicht. Mika ist nicht zu beruhigen, geschweige denn, dass er schläft. In der Kita höre ich ihn schon heulen. Er ist schon wieder umgezogen, ein bisschen verloren tappst er durch den Gang. Als er mich sieht bleibt er stehen, verstummt und guckt verlegen auf seine Finger. Das ist ein bisschen lustig, aber wie wir das hin bekommen sollen, ist mir ein Rätsel.

23.9.2024

Gestern haben wir zu Hause den Mittagsschlaf ohne stillen nochmal probiert. Eine reine Katastrophe. Sogar bei mir in der Manduka ist er erst nach einer dreiviertel Stunde eingeschlafen. Er wollte einfach keinesfalls ohne Milch einschlafen. Dafür gibt’s jetzt auch Abends regelmäßig Ärger beim ins-Bett-bringen. Eigentlich ist er an Marias Brust schon weggeschlummert, da geht ein Zappeln durchs Kind und er ist wieder wach, will raus und spielen :|

Heute Nacht ist er dann sogar um drei aufgewacht und wollte ins Wohnzimmer zum spielen. Erst nach einer halben Stunde ließ er sich überzeugen, wieder ins Bett zu kommen. Solche Nächte machen einen kaputt, man läuft den ganzen nächsen Tag wie neben der Spur.

Beim Abgeben heute Morgen in der Kita ist Mika tatsächlich alleine ins Spielzimmer marschiert. Nicht ohne Tränchen, er fing an zu weinen, aber er guckte dabei nur zurück und winkte. Aber er ging. Kann man das tragikomisch nennen? Es war ein bisschen traurig, ein bisschen lustig. Und es fühlte sich komisch an.

Heute kam kein Anruf, was aber schlicht daran lag, dass ich schon in der Kita war. Mika schlief natürlich nicht, er war draußen im Gang unterwegs. Bzw. ließ er sich einen Becher Wasser geben. Verständlich machen kann er sich offenbar, auch wenn die Erzieher keine Gebärden können. Die Kinder schlafen schon getrennt nach denen, die wirklich schlafen und denen, die wach im Bettchen liegen. Mein Kind bleibt nicht liegen, auf gar keinen Fall. Mika läuft draußen rum …

26.9.2024

Da Mika auch am Dienstag nicht zum Mittagsschlaf gekommen ist, haben wir ihn ab Mittwoch nicht erst um neun abgegeben, sondern schon um acht. Er frühstückt mit und hat einer Stunde länger bis zum Mittag. Wir hoffen, dass er dann einfach platt genug ist, um einfach nach dem Mittagessen einzuschlafen. Im Prinzip geht der Plan auf, auch wenn er ziemlich lange braucht, ehe er einschläft, sagt man uns. Ohne Tränen ging das natürlich nicht, aber immerhin kuschelt er seine Bezugs-Erzieherin und schläft wirklich ein.

In die Kita ist Mika wieder genauso fröhlich hineinmarschiert, wie in den letzten Tagen. Er mag die Kita sehr, er geht gern hin. Nur der Abschied vom Papa, der war bisher schwer. Nach dem Umziehen ist Mika heute Morgen allerdings einfach in die Mensa rein marschiert, hat seine Erzieherin geknuddelt und mir einfach nur kurz gewinkt. Dann gab’s Frühstück für ihn, ich sollte bitte gehen. Ganz einfach.

So schön es ist, dass er sich offenbar in der Kita wohl fühlt, ein bisschen befremdet es mich schon. Bin ich etwa ein wenig eifersüchtig?! Wahrscheinlich. Heute Mittag hat er dann wohl wieder geschlafen, sogar schneller als gestern. Leider wieder nur eine halbe Stunde, entsprechend breit ist er, als ich ihn nach dem Vespern abhole. Essen scheint so gar kein Problem zu sein. Im Gegenteil, er isst sehr ordentlich, mit Besteck oder beißt ordentlich von seinem Vesper-Knäcke ab. Zu Hause lutscht er immer nur dem Belag runter; Mit den Resten wird gerne rumgematscht. Und er bleibt sitzen, bis alle anderen fertig sind. Macht er zu Hause nie. Wenn er da keinen Bock mehr auf essen hat steigt er einfach aus seinem Kinderstuhl und klettert runter.

Ansonsten ist Mika heute so breit, dass er nach einer knappen Stunde spielen zu Hause im Hof einfach nur schlafen will. Es ist kurz nach vier. Zum Abendbrot ist er nochmal kurz wach, danach ist er ganz offensichtlich wieder reif fürs Bett.

29.9.2024

Uns ist aufgegangen, dass Mika wohl wirklich ein Problem mit dem Sprechen hat. Er tut es einfach nicht. Bevor jetzt jemand ruft ‚kein Wunder, er kann ja Gebärden nutzen und muss gar nicht sprechen!!‘: Nee, so ist das nicht, aber dazu später. Letzten Freitag war seine U7. Mal abgesehen davon, dass er mit 8,6 kg immer noch sehr leicht ist, verläuft seine Wachstumskurve noch halbwegs parallel zum Standard. Das mach uns auch wenig Sorgen. Er ist irrsinnig agil, läuft, klettert, spielt. Manchmal ist das fast schon zu anstrengend für uns.

Heute waren wir zum Beispiel im Dresdner Zoo (Man, haben die Preise angezogen!): Er ist die ganze Runde selber gelaufen, fröhlich, mit all seinen selbständigen Ausflügen und Umwegen, die er immer überall macht. Was er aber, wie gesagt, nicht macht ist sprechen. Nicht ein Wort auf der Liste der Ärztin konnten wir ankreuzen, denn er spricht tatsächlich kein einziges – Mama und Papa zählt nicht. Er versucht manchmal auch Wörter zu sprechen, neulich ist er in seinen Kinderstuhl geklettert und hat ‚maln‘ gesagt: Seine Buntstifte und das Malheft hatte er im Visier. Mehr ist da aber gerade nicht. In seinem Alter sollten es wenigstens 50, aber eher so gegen 100 Wörter sein.

Physische Ursachen schließen wir erstmal aus. Hören kann er definitiv; Komplexe Aufgaben versteht er und erledigt sie. Inzwischen gebärdet er auch kurze Sätze, es ist also nicht so, dass Mika sich nicht ausdrücken könnte. Die Kinderärztin hat uns trotzdem eine HNO-Überweisung ausgestellt und das ‚Heidelberger Elterntraining‘ nahegelegt. Offenbar gibt es so 15% der Kinder, die spät sprechen lernen. Das fällt, wie bei uns, um den zweiten Geburtstag auf. Ein großer Teil der Kinder holt bis zum 3. Geburtstag beim Spracherwerb auf, der kleinere Teil hat immer größer werdende Probleme. Man kann aber jetzt nicht feststellen, wen das später treffen wird.

Beim Ratgeber zum Heidelberger Elterntraining steht noch was Interessantes dabei: Eine große Unterstützung beim Spracherwerb ist das Gebärden. Es hilft den Kindern beim Verknüpfen und beugt außerdem Frust vor, dass sie sich nicht verständlich machen können. Aus versehen scheinen wir also das Richtige gemacht zu haben. Mika hat offenbar große Freude daran, sich mitzuteilen. Früh morgens hat er heute gesagt, dass seine Schwestern heute in die Schule gehen. Ich muss jedesmal grinsen, wenn er Gebärden fuchtelt. Bisschen hin ist es ja noch zu seinem zweiten Geburtstag, vielleicht tut sich ja noch was.

(swg)

Mikas Wochenrückblicke

7.2.2024

Die Gewichtsstagnation scheint gebrochen, Mika nimmt wieder zu. Mein Arm hat mich nicht getäuscht und auch die Waage sagt jetzt 7,9 kg. Letzte Woche bei der U6 waren es noch 7,6 kg. Nun gut, das ist ja beruhigend. Essen klappt jetzt auch wieder deutlich besser; Abseits vom Milch trinken langt er auch am Tisch kräftiger zu, verputzt wieder Wiener und Bananen, Schnittchen mit Aufstrich und Käse ohne das Brot. In der Retrospektive könnte es sein, dass ihn die (sehr wahrscheinliche) Corona-Infektion deutlich stärker mitgenommen hat, als uns klar war. Fast zwei Monate ging sein latenter wenn auch nicht sehr schlimmer Husten einfach nicht weg. Jetzt ist er vorbei, wie uns heute aufgefallen ist.

Was sich auch geändert hat ist sein Schlafverhalten. Inzwischen schafft er es ab und an wieder zwei Schläfchen – eins vormittags und eins nachmittags – einzulegen. Oft genug kämpft er vehement gegens Einschlafen, als ob es weh täte. Er gewinnt auch hin und wieder und hängt bis zum Abend schon deutlich durch. Manchmal kann er aber auch einfach nur loslassen.Genauso unterschiedlich ist, wie lange: Von einer halben Stunde bis ganze drei ist alles dabei. Das ist natürlich am Nachmittag auch nicht so gewollt, weil der Kerl dann schlicht abends nicht mehr einschläft.

11.2.2024

Von meinem Bruder hat Mika ein niedliches Picknick-Set aus Holz geschenkt bekommen. Ganz besonders toll ist der Karton, in den kann man sich nämlich setzen.Seit ein paar Tagen versucht sich Mika doch wieder am Laufen. Am meisten freut ihn wohl dabei, dass wir uns so darüber freuen. Er watschelt noch ziemlich breitbeinig herum, dass aber mit wachsender Begeisterung. Ein bisschen hat man den Eindruck, er vergisst einfach, dass er noch gar nicht richtig laufen kann und tut es dann quasi versehentlich. Zum Beispiel wenn er vom Couchtisch losläuft, um zu gucken, was die Wüstenrennmäuse gerade treiben.

Die Mäuse sind gerade seine große Faszination. Besonders wenn die Schiebetür am Terrarium offen ist drängelt er sich mit aller Macht vor. Wenn die Mäuse dann an seinen Fingern schnüffeln kitzelt in das; Er gickert und kichert in einem fort. Wir müssen nur wirklich wirklich aufpassen, dass er nicht nach einer Maus grabscht.

12.2.2024

Beim Kinderarzt spielt Mika ganz vertieft mit dem Parkhaus. Er versucht herauszufinden, wie das mit den Autos funktioniert.Irgendwann findet er einen kleinen Ball, lässt ihn fallen und freut sich, wie er auf den Boden dotzt. Leider rollt er ihm unter die Couch, er krabbelt flugs hinterher. Es sieht immer wahnsinnig niedlich aus, wenn er auf dem Bauch liegend nach etwas angelt. Nun hat er den Ball in der Hand und er stellt fest, dass man damit sehr schlecht krabbeln kann. Maria stellt ihn auf die Füße und dann sieht man förmlich das Begreifen, wozu das Laufen gut sein könnte. Breit grinsend watschelt er los, zurück zum Parkhaus.

Oh, und noch ein Erfolg: Mika trinkt selbständig aus dem Becher! Mit großer Begeisterung, Spaß und (manchmal zu) viel Schwung.Das Waschen ersetzt es am Ende des Abendbrotes nicht ganz.

(swg)

Mikas Wochenrückblicke

3.2.2024

Es ist nicht zu fassen. Wir sind endlich mal etwas zeitiger im Bett. Wer wach ist: Mika. Naja wach ist übertrieben. Er wälzt und schiebt sich mal wieder quer durchs Bett und kommt einfach nicht zur Ruhe. Es ist ein bisschen zum Verzweifeln. Gegen Mitternacht geht im Flur das Nachtlicht an und kurz darauf steht Janni in der Tür. Eigentlich will ich sie in ihr Bett zurückschicken. Sie ist nur etwas aufgelöst: Sie hat mal wieder nicht in sondern unter ihrem Hochbett gepennt. Dabei hat sie ihren Steckenpferdestall umgetreten: Der ist auf sie draufgefallen. Wer sich freut ist: Mika. Seine kleine große Schwester ist da, er setzt sich auf und klatscht fröhlich in die Hände. Jetzt ist an Schlaf gar nicht mehr zu denken. Wir nehmen Mika mit ins Wohnzimmer, spielen. Fast eine halbe Stunde hält er durch, dann ist er endlich so breit, dass wir vielleicht doch wieder schlafen gehen können. Es ist fast um eins.

Ab und zu sieht es so aus, als ob Mika gleich losläuft. Er steht aus der Hocke und freihändig auf, grinst breit, macht noch zwei Kniebeuge und dann… geht er doch wieder auf die Knie und krabbelt los.

4.2.2024

Wie lange es her ist, dass wir Uroma in Radeberg besucht haben? Ich kann es nicht sagen, weiß es einfach nicht. Weihnachten haben wir sie bei Katrin getroffen. Aber sie direkt besucht haben wir schon eine Ewigkeit nicht mehr. Mikas Geburtstag können wir ihr nicht vorenthalten, deswegen fahren wir heute hin. Die Streiks bei der Bahn betreffen die Radeberger Strecke nicht – mit dem Betreiber hat sich die Lokführergewerkschaft längst geeinigt. Also nehmen wir den Zug.

Im Zug will Mika keinesfalls in der Manduca bleiben, er will unbedingt raus und quietscht so lange, bis ich ihn raus hole.Rumkrauchen kann man ihn im Zug nicht lassen, es fahren zu viele Leute mit. Aber auf dem Tisch hat er ja auch eine Beschäftigung gefunden. Die eine Zugbegleiterin guckt komisch, ich weiß nicht, ob ihr das missfällt. Ich entschließe mich einfach zu der Option nicht mehr in ihre Richtung zu gucken. Sie sagt dann auch nichts.

Uroma ist begeistert. Mika nur leider nicht so interessiert, der ist anderweitig beschäftigt.Ist ja auch ein Riesenspaß mit der Kleinen Großen Schwester rumzubalgen. Es ist nur ein bisschen zum Verzweifeln, weil ich halt gerne mal vergesse die Kamera zu zücken. Von Mika und Uroma gibt es keine Fotos; Schwierig alles.

5.2.2024

Manchmal ist man vielleicht zu ungeduldig. Gerade hab ich drüber geschrieben, und jetzt fängt der Junge doch an zu laufen. Er hat offenbar festgestellt, dass man die Hände frei hat, wenn man läuft. Sein neues Spielzeugtelefon scheint ein bisschen dazu beizutragen. Jedenfalls steht er aus der Hocke auf und macht dann ein paar unbeholfene Schritte. Noch etwas seitwärts, wie er es beim Entlanghangeln gewöhnt ist, aber es sind Schritte. Fröhlich grinsende Schritte. Sei es zum Mäusestall oder von da zu uns. Man kann ihn auch mit irgendwas locken, das Babyfon funktioniert zum Beispiel.

6.2.2024

Auch Mika ist ein Mensakind, oft genug sind wir da Mittag essen. Und anschließend gibt’s ’nen Kaffee in der Zebradiele. Wir sind spät dran, heute. Deswegen ist in der Cafeteria auch kaum noch was los. Um so besser für Mika, kann er rumkrabbeln. Am Besten sind die Hocker, die kann er rumschieben. Und Parcour geht auch da dran: Über den Ring rein klettern und dann drunter durch wieder raus.Das macht er wirklich geschickt und vorsichtig, beim Rauskrabbeln zieht er ganz bedächtig den Kopf ein und eckt wirklich nicht an.

Davon hat er irgendwann genug und natürlich entdeckt er die Pflanzenkübel. Mit Blähton.Na so eine Freude! Da kann man doch mal ein wenig drin rumfummeln.Immerhin begreift er es als Spiel und gibt die Kügelchen einfach wieder her.

(swg)

Mikas Wochenrückblicke

18.1.2024

Egal wie klein die Kiste ist: Mika muss da rein.Aber vorher komplett ausräumen, daran denkt er meist nicht. Und sowas wäre unbequem, täte vielleicht sogar weh. Ein Glück, diesmal lag nichts unbequemes drin. Hätte auch gar keine Platz gehabt…

Seit neuestem hat er das Klatschen für sich entdeckt. Das macht er sogar auf Aufforderung mit einem breiten Grinsen; fast wie das Publikum beim Musikantenstadel. Auf dem Wickeltisch hab ich das entdeckt. Er hasst es ja immernoch auf dem Rücken zu liegen, wenn er gewindelt wird – und tut das auch kund. Aber wenn man fröhlich vorklatscht dreht sich seine Stimmung sofort und er macht begeistert mit.

18.1.2024

Es. wird. einfach. immer. ausgeräumt.Und der nächste Topf. Egal wie schwer, er packt es an.Nunja. Lange hat er nicht mehr Gelegenheit dazu. Heute Morgen hat es nämlich geklingelt und ein recht kurz angebundener Paketbote hat etwas vorm Aufzug gelassen. Etwas sehr großes, sehr schweres, es geht nicht mal ohne weiteres in den Aufzug hinein.

Es gab seit längerem den Plan eine Glas-Schiebetür an die Küche zu bauen. Ich bin nie fündig geworden, weil die Maße meiner Plattenbau-Küche eher niedlich sind: Der Türausschnitt zu meiner 5,25 m²-Küche misst 72 x 194 cm. Mein Vater hat vor ein paar Wochen entdeckt, dass es inzwischen im Baumarkt was passendes gibt. Allerdings wurde die Lieferung für den 31. Januar angekündigt – gestern erst. Jetzt ist mein Geburtstagsgeschenk doch schon da.

Naja. Für Mika sind jedenfalls die Tage der ungestörte Küchenexploration gezählt. Mal sehen, wann wir das Ding an die Wand kriegen.

20.1.2024

Doch nochmal Schnee, wer hätt’s gedacht. Nach dem Tag der Offenen Tür in der Unischule wollen Janni und Alina unbedingt noch rodeln gehen. So war das auch geplant, deswegen hatten sie extra ihre Schlitten mitgenommen. Sie steigen sogar eine Station eher aus dem Bus aus und laufen alleine zur Bismarck-Säule. Wir müssen Mika noch in einen geeigneten Anzug stecken. Auf halbem Weg kommen sie uns dann entgegen, um ihren kleinen Bruder in den Schlitten zu setzen.Huiiii…Ich hatte schon wieder außer acht gelassen, wie hässlich hier oben der Wind immer um die Bismarck-Säule weht. Mir wird doch recht schnell kalt beim Fotografieren. Aber es wird auch recht schnell dunkel und Zeit für Mikas Abendessen. Wirklich viel hat er heute noch nicht bekommen: etwas Maria und ein Brötchen. Es war einfach ziemlich turbulent in der Schule.

21.1.2024

Mika ist ein demo-erprobtes Kind – ist seine vierte heute. Wir haben wenig Hemmungen ihn mitzunehmen. Draußen rumlaufen ist so ziemlich das Beste, was man mit Mika machen kann. Entweder schläft er oder guckt interessiert raus.

Sonst ging es bei unseren Demos immer für etwas: mehr Fahrrad. Heute geht’s zur Abwechslung mal gegen etwas: Rechtsextreme, die AfD, den ganzen braun-verkorksten Mob. Das Recherche-Netzwerk Correctiv hatte die „Wannseekonferenz 2“ in die Öffentlichkeit gezerrt. Jetzt geht Deutschland in erstaunlicher Vielzahl auf die Straße. Mika hat den Kundgebungsteil auf dem Schlossplatz verpennt und wacht erst auf, als sich der Demozug schon in Bewegung gesetzt hat. Die Sprechchöre haben ihn aufgeweckt.Noch vorm Ende hat er genug und motzt. Deswegen lassen wir die Abschlusskundgebung weg, laufen direkt zum Postplatz zurück und fahren mit der Bahn heim.

22.1.2024

Er treibt’s immer bunter in der Küche.Ich denke, damit ist die Sache beschlossen: Morgen baller ich die Glasschiebetür an die Wand. Irgendwie muss ich das schaffen nach der Arbeit, auch wenn das gerade ungünstig ist. Die Gefahr, dass er in der Küche doch mal unbeobachtet gefährlichen Unsinn anstellt ist mir einfach zu groß.

23.1.2024

So, es ist vollbracht. Nichtmal zwei Stunden und die Tür ist dran.Der Softclose-Mechanismus schließt so straff, dass kriegt Mika nicht aufgedrückt. Selbst Jannika und Alina müssen sich anstrengen.

(swg)

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